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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.11.1880
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1880-11-22
- Erscheinungsdatum
- 22.11.1880
- Sprache
- Deutsch
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^5 271, 22. November. Nichtamtlicher Theil. 4971 schäftsfreundc in- und außerhalb des Buchhandels ist er der zu verlässigste und sachkundigste Agent auf dem Londoner Markte, gleichviel ob es sich um ein Shilling- oder um ein Zehn-Pfund- Buch handelt. Die Annalen des Quaritch'schen Geschäfts werden gebildet durch jene stattliche Reihe von 331 Katalogen, welche er außer vielen kleineren Listen von 1847 —1879 veröffentlichte. Nach dem Vorbilde seines Lehrmeisters H. G. Bohn (welcher im Jahre 1841 mit seinem sog. Ouiuea.-Oatalogus (1948 Seitens die Bücher freunde beschenkte) gab er von Zeit zu Zeit Gesammtkataloge (Oeusral Oataloxuos) seines Lagers in solid gebundenen Bänden aus. Der immer wachsende Umfang dieser Gesammtkataloge und ihr stets kostbarer werdender Inhalt legen entsprechendes Zeugniß ab von der in immer größerer Progression fortschreitenden Ent wickelung des Geschäfts. Der Katalog von 1860 zählte 440 Seiten, der von 1864 deren 557; ihm folgte 1868 ein solcher von 1130 Seiten incl. Index (Preis 1 Guinea). Der nächste von 1874 ent hielt aber 1890 Seiten mit 22,854 Nummern und Index (Preis 4 Guineas) und erhielt bereits 1877 ein Supplement von 1672 Seiten mit 21,470 Nummern und Judex (Preis 2 Guineas). Der neueste Oeueral Oatalogus datirt von 1880; er enthält 21,809 Nummern auf 2166 Seiten und einen Index von 230 Seiten; dieses (dreispaltige) Register enthält über fünfzigtausend Ver weisungen, indem die meisten Titel nicht bloß nach dem Stich wort des Verfassers, sondern auch nach dem des Inhalts aufgeführt sind. Diese mit großer Sorgfalt und entsprechendem Zeit- und Kostenaufwand angefertigten Register sichern den Quaritch'schen Gesammtkatalogen — ganz abgesehen von der Kostbarkeit des In halts — einen ehrenvollen und dauernden Platz in der langen Reihe des bibliographischen Handwerkszeugs, welches der riesige Umsang der literarischen Erzeugnisse aller Zeiten und aller Völker als unentbehrliches Hilfsmittel zur Orientirung ins Leben gerusen hat. Gar mancher Sammler, Bibliothekar und Antiquar wird dank bar anerkennen, daß diese Register ihm in zahlreichen Fällen zu verlässige, anderswo vergeblich gesuchte Auskunft über Bücher und deren Preise gegeben haben, oft genug auch eingehende bibliogra phische Notizen über und Kollationen von seltenen Werken. Eine kurze Skizzirung des Inhalts dieses Katalogs von 1880, den zu umspannen und zu handhaben es einer Riesensaust bedarf, mag ein schwaches Bild seines Wertstes bieten. Es wird durch eine Reihe von 200 Manuskripten, z. Th. mit kostbaren Miniaturen, eröffnet, worunter einKarlovingischesEvangelistarium desll.Jahr- hunderts (-k.1000), ein Lectionarium des 12. Jahrh. (F.550), ein Codex von Wyclisse's Uebersetzung des Neuen Testaments(-k. 1000), Todn I.)'ägate's Lobe ok tbo 8sgs ok Troz- (.^. 1720), zahlreiche Noras 8. A. V. und orientalischeHandschristen; hieran: Werke über Paläographie und Kalligraphie. Die genaue Beschreibung dieser Cimelien füllt die ersten 74 Seiten. Aus Seite 75—210 folgen: xerioäioals, trausastions ok learneä 8osistrss, issues krom private pressvs, great litsarx sollestious, z. Th. mit detaillirten Inhalts angaben — unzweifelhaft die umfangreichste und kostbarste der artige Sammlung, die je auf dem Lager eines Händlers gesunden ward. Die Seiten 211—382 verzeichnen die Bücher aus dem ganzen Gebiet der Naturwissenschaften und der Technik, die Seiten 383—606: vorlks on tbe lins arts, arobiteoture, tbs gallsries, vo- stums, portraits, olck rvooäeut lroolis — die theuersten Prachtwerke und Seltenheiten ersten Ranges. — Für den Bibliophilen von be sonderem Interesse ist dis Abtheilung: dlbliograxdx anä literarx lristorz:, oatalogues ok lidrariss, Seite 607—630, woran sich an schließt: Seite 631—658 gamss, Sports, Musis sto., Seite 659— 703 arsbasotog^, numismata, bsralckr^, Seite 705—738 greslr anä taten classios, Seite 739—801 Nuropoan xbilologx. — Von hervorragenderWichtigkeit ist die folgende, umfangreiche Abtheilung (Seite 803—938): tbs religious boolkS ok tbeworlä: pagan rnz-tbo- logies, obristian tkeolog^, liturgiss anä Niblss. — Auf Seite 939 —1270 ist eine überaus reiche „bibliotbsoa geograplnoo-lmgui- stioa" verzeichnet: orisntal bistor^ anä lunguages, kol/uesia, Lkrioa, Lmsrica. — Die gesammte englische Litteratur, einschließlich Ge schichte und Topographie Großbritanniens, findet ihren Platz auf Seite 1271—1558, hierunter die kostbaren Erzeugnisse derPressen von Caxton, Wynkyn de Morde, Pinson. Hieran schließt sich auf Seite 1559 —1684 eine Auswahl seltener französischer, deutscher und italienischer Bücher, sowie aus Seite 1685—1810 eine sehr bedeutende Sammlung katalanischer, spanischer und portugiesischer Bücher und Handschriften (unter den letzteren ein Oommsutarius iu Hposalz-psim aus Pergament mit 110 Miniaturen aus dem 12. Jahrhundert, Preis F' 1600). Im Nachtrage des Katalogs sind u. A. die kostbaren Erwerbungen verzeichnet (40 Nummern im Gesammtwerth von über 6000 F.), welche Quaritch aus der berühmten zweiten Didot'schen Auction (Paris, Mai 1879), gegen die Concurrenz der ersten Bibliophilen der Welt kämpfend sich erstritt. Auch auf dem Gebiete des Verlags war Quaritch's Thätig- keit seit 1855 eine ausgedehnte und erfolgreiche. Außer einer An zahl rllhmlichst bekannter Werke, die seiner eigenen Initiative ihre Entstehung verdanken, z. B. Oats.kg.so's arabis äistionai')-, Rsä- bouse's turlrisb äistionarx, lla-vüiu's silrsr ooins, Oirelk's Nar- warb er im Lause der Jahre die Anflagereste und zum Theil das Vervielfältigungsrecht folgender hervorragender Publikationen: Oruusr's ornamental art, Itallan krssooss und Terra sotto, arsbi- tseturs, kugin's glossar^- ok ssolesiastioal Ornament, Owen Tones' gramwar ok Ornament, Numpbrz-'s art ok printing, IVestwooä's kacsimiles ok mss., ck'L-ginoourt's lnstor^ ok art, die Meisterwerke der Lithographie: die Boisseree-und Münchener Gallerten (mit den Steinen, welche nach Abzug einer kleinen Anzahl von Exemplaren vernichtet wurden), eine Partie Exemplare des kostbaren Dresdener Galleriewerkes, die Turner galler/, 8totbarä's monumental ekti- giss, Owen Tones' Llbamdra, Rosini's 8toria ckella pittura italiana, 7 vol., aus dem Verlage von H. G. Bohn eine Reihe von Pracht werken : Nogartb, Oillra/, öle/rib, 8baw, 8trutt, kugln, Olaucke's Inder vsritatis, Ruigbt's ssslss. »rvbitssturo ok Ital^, 8ilvostre's universal palaeograxliz-. Im Jahre 1866 kaufte er den aus mehreren Tausend Bänden bestehenden Restvorrath der wichtigen Publika tionen des Oriental translation kunä (73 vols.), 1874 den wali sischen Verlag von IV. Rees ok ITanckoverz- und die großen ichthyo- logischcn Werke des Professor Agassiz; an anderen naturhistorischen Werken gingen in seinen Besitz über: Nurstuson's gsolog^ ok Russin, IVestwoock's areana entomologisa, 8oworb/s gsnera ok slislls, krisbarä's natural iiistor/ ok man, Owen's oäontograpdv, kara- äa^'s rosearobes in slestrisit/, u. A. Wahrlich, mit hoher Befriedigung darf Bernard Quaritch aus die verflossenen 34 Jahre seiner rastlosen Thätigkeit zurück schauen; er steht in der vordersten Reihe der großen internationalen Buchhändler — und daß er als deutscher Landsmann im Aus land sich diesen Platz errungen hat, macht ihn uns doppelt sym pathisch. -1. N. Rechtsfrage. Eine Verlagshandlung hat mit einem Autor einen Contract geschlossen, wonach sie das Recht hat, von einem Werke eine Auf lage von 2000 Exemplaren drucken zu lassen. Es wurden jedoch nur 1500 Expl. abgezogen.—Ist die Verlagshandlung nun nachAblauf von mehreren Jahren berechtigt, die noch restirenden 500 Exemplare ohne Honorarzahlung nachträglich abdrucken zu lassen? dl. dl. 682*
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