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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.02.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-02-17
- Erscheinungsdatum
- 17.02.1904
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19040217
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39, 17. Februar 1904. Nichtamtlicher Teil. 1581 mente mancherlei im Buchhandel um und haben daher ihre Gegner. Aber der Großartigkeit und den vorzüglichen Ein richtungen dieser Betriebe kann niemand die höchste Bewun derung versagen. Wie die Barsortimente allmählich an den Verkehrsformen im Buchhandel manches ändern, so tun das noch mehr die allgemeinen Berhältnisse. Blicken wir um ein Jahr hundert zurück, so läßt sich deutlich von Jahrzehnt zu Jahr zehnt der Wandel nach außen und innen verfolgen. Zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts ist der Abschluß des Übergangs vom Tauschgeschäft zum Konditionsgeschäft. Es folgt in den nächsten Jahrzehnten die Ausbildung und Aus dehnung des Sortimentsgeschäfts im neuen Sinn. Aus der Großstadt dringt es in die Mittelstadt. Perthes in Ham burg, diese überragende Persönlichkeit, hatte Verbindungen in ganz Niederdeutschland, sogar bis zum Rhein. Schon in den zwanziger und dreißiger Jahren des vorigen Jahr hunderts nahm das ab, da die Sortimenter der Mittelstädte zahlreicher und leistungsfähiger wurden. Diesen ging's nach einigen weitern Jahrzehnten ebenso. Als mein Vater 1847 sich in der kleinen Stadt Kreuznach niederließ, nahm er den Frankfurtern einen Teil ihres Hinterlandes! als er vierzig Jahre später starb, war für die Kreuznacher Sorti menter, damals drei an der Zahl, von Hinterland kaum noch die Rede, da die in den Marktflecken der Umgegend ent standenen Buchhandlungen, meist zugleich Buchbinder oder Papierhändler, den dortigen Verkehr an sich gezogen hatten, viele Gebildete vom Lande aber vermöge der bessern Post einrichtungen sich buchhändlerisch in Berlin oder Leipzig hatten fesseln lassen. So kann man die Zeit etwa vom zweiten bis zum sechsten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts als die Blütezeit des Sortiments in seiner besten Form an- sehen. Den Abschluß bildete die Einführung der Gewerbe freiheit 1868—1871. Als Bücherverkäufer traten von da an mit ein die Buchbinder im Nebenbetrieb, die Kolportage- und Reisehändler. Dazu kam ein ungeregelter Wettbewerb der Sortimenter untereinander, der zu ganz unerträglichen Schleudereien führte. Die Übelstände wurden schnell so arg, daß schon im Jahre 1878 in Weimar eine Konferenz von Buchhändlern dagegen zusammcutrat. Damit begann eine Bewegung, die von dem 1825 gegründeten Börsen verein der deutschen Buchhändler Abhilfe durch engeren korporativen Zusammenschluß verlangt und erreicht hat. In dieser Bewegung stehen wir noch heute; sie hat bekanntlich im vorigen Jahre zu einem Zusammenstoß mit dem gegen uns gegründeten Akademischen Schutzverein geführt. Die Dinge sind im Fluß, und Prophezeien ist ein eigen Ding. Soviel nur glaube ich sagen zu können: Wenn ein tüchtiger Sortimenterstand uns erhalten werden soll, und darauf kommt es an, so müssen leistungsfähige Betriebe von andern unterschieden und bevorzugt werden. Als Maßstab der Leistungsfähigkeit aber wird den Verlegern das Wollen und Können des Sortimenters gelten müssen, neue Bücher im Konditionsverkehr nachdrücklich zu vertreiben. Wer das nicht mag und sich nur mit festen Bestellungen befassen will, zu denen die Verleger bei weiter sinkender Sortimenterleistung mit immer größeren Reklamekosten die Lesewelt veranlassen müßten; wer säen und ernten will, wo audere gepflügt haben, der soll sich auch nicht mehr Buch händler nennen, sondern Bücherbesorger oder sonstwie; auf diese haben die Verleger aber nicht mehr allzuviel Rücksicht zu nehmen. Ich schließe mit den Worten, mit denen ich begonnen habe: Das Buch hat sein Schicksal. Es hat sein Schicksal, weil es seine Eigenart hat, und weil es diese hat, so teilt es von ihr auch denen mit, die es Herstellen und vertreiben. Und diese Eigenart wollen wir Buchhändler uns erhalten. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 71. Jahrgang. Allerdings, dem Wandel der Zeiten werden wir uns anzu passen haben. Darum sind wir jedem dankbar, der offenen Auges und freundlichen Sinnes zu uns kommt und sagt, was ihm an uns paßt oder nicht paßt. Aber wir wehren ab unbefugte Bevormundung und plumpe Einmischung. Jede Besserung, jeder Wandel unserer Verhältnisse aber kann nur ausgchen von einer starken, in sich gefestigten, wohlgegliederten Gemeinschaft. Diese Gemeinschaft ist uns der Börsenverein der deutschen Buchhändler, in dessen Hause Sie sich befinden, und in dessen Auftrag ich die Ehre hatte, zu Ihnen zu sprechen. Kleine Mitteilungen. gebühr von je 30 Heller für 7991 Stück unlackierte und ui^ab- rvaschbare, aus je 32 Blättern bestehende Wahrsagekarten mit'zu sammen 2397 Kronen 30 Heller auferlegt. Diese Karten zeigten Folge gegeben und die Entscheidung des Finanzministeriums als ungesetzlich ausgehoben hat. In der Begründung wird unter anderm gesagt: Das Gesetz vom 16. April 1881 unterwirft der darin normierten Gebühr die Spielkarten. Unter Spielkarten nel^en Spielregeln entsprechenden Erscheinung, insbesondre nach den auf ihr befindlichen Zeichen oder Bildern, in den gebräuch lichen Kartenspielen einen gewissen Wert zum Ausdruck bringen. (-Die Zeit«, Wien). Preisgekrönte Lebensbeschreibung I. L. Runebergs. — Für Ausführung der Aufgabe, zu Johan Ludvig Runebergs hundertjährigem Geburtstag eine Biographie des Dichters zu oer- 5000 (finnischen) Mark ausgesetzt. Dieser Preis ist Professor Werner Söderhjelm in Helsingfors für den soeben (als Band 61 der Schriften der Schwedischen Literaturgesellschaft) erschienenen ersten Band seiner Arbeit zuerkannt worden. II. Gelehrtenbildung in Japan. — Die Universität Tokio, die seit 1894 besteht, zählt etwa 150 Lehrer an sechs Fakultäten der medizinischen Fakultät sind Vorbildung der Studenten, Unter richt und Lehrmittel deutsch. Bibliotheken bestehen in verschie denen Städten, die größte mit 295000 Bänden in Tokio. Ein Bild von Arnold Böcklin. — Das berühmte Bild Arnold Böcklins: von Piraten in Brand gesetzte Burg, das längere Zeit in Schuttes Salon in Berlin ausgestellt gewesen ist, ist um den Preis von 65 000.^ für das Wallraf-Nichartz-Museum Vereinsversammlung des Berliner Sortimentcr-VereinS vom II. Februar 1904, wurden die nachfolgend genannten Herren in den Vorstand gewählt: E. Schliebs (Mickisch L Co. G. m. b. H.), als Vorsitzender; Hugo Wiegand (Anders L Bufleb), als stellvertr. Vorsitzender; Waldemar Klahr (Dobberke L Schleiermacher), als Schriftführer; Albert Ziege (C. F. Pyllemann), als stellvertr. Schriftführer; Bernhard Staar, als Schatzmeister. Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler. L b'ran eil 6 in I-eiprig. 1904 . 8". 68 8. 1887 ilrv. Oaba. Oataloguo kir. 321 ok 5larkinu8 kiijbokk, Ibs Uaxue (UoUanck) anä klsrv Vorb. 1904. 8". 15 p. 229 nrs. 209
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