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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.02.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-02-17
- Erscheinungsdatum
- 17.02.1904
- Sprache
- Deutsch
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- Zeitungen
- Saxonica
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»1? 39, 17. Februar 1904. Nichtamtlicher Teil. 1577 D. Fischer Verlag in Berlin. 1588/89 4 ^ 50 Hermann Gesenins in Halle a/S. 1590 Franz Goerlichs Verlagsbnchliandlnng in BreSlan. 1586 Otto Ianke in Berlin. 1593 v. Schlicht, Erstklassige Menschen. 5. Tausend. 4 M. Keüerer's Hofünchhandlnttg in München. 1588 2^ ^6ian3edau1ieduns äuied Oiuppen^dldiläei. E. S. Mittler «L Lohn in Berlin. 1587 Hoppenstedt, übungsritte. 3 ^ 25 o); geb. 4 75 — Der Unteroffizier der Infanterie im Außendienst. 60 -Z. Schallchn ä- Wollbrnck in Magdeburg. 1591 Claassen, Die Zuckerfabrikation mit besonderer Berücksichtigung des Betriebes. 2. Ausl. Geb. 15 Richard Carl Schmidt L Co. in Leipzig. 1588 Karl Schnabel in Berlin. 1586 Karl Siegismnnd in Berlin. 1593 Georg Siemens in Berlin. 1589 Verkehrs mit Milch. 60 §). Verlag der Sächsischen Jndnstrie- n. Handelszeitnng, 1589 Inh. Cmil Jacobi in Leipzig. Sächsische Industrie- u. Handelszeitung. Halbjährlich 3 Nichtamtlicher Teil. Über das Such und den Buchhandel. Vortrag, gehalten vor den Mitgliedern der Vereinigung für staatswissenschaftliche Fortbildung im Deutschen Buchhändlerhause zu Leipzig am 2. Februar 1S04*) von Robert Voigtländrr. Es ist mir der ehrenvolle Auftrag geworden, Uber die verlegcrische Herstellung des Buches zu Ihnen zu reden, über seinen Vertrieb, über die Einrichtungen des Buchhandels und die Stellung Leipzigs in ihm. An die Spitze meiner Betrachtungen über das Buch und den Buchhandel möchte ich den bekannten, nie genug zu be herzigenden Spruch stellen, den kein Verleger je aus den Augen verlieren sollte: Uabout 5U» tat» libolli. Jedes Buch, wenn es wirklich ein Buch und kein bloßes Machwerk ist, hat sein Schicksal. Es wäre eine dankbare Aufgabe einmal für einen Literarhistoriker oder einen Bibliophilen, Bio graphien berühmter oder berüchtigter Bücher zu schreiben, Schilderungen ihrer Schicksale, der Umwelt, aus der sie entstanden, der geistigen Strömungen oder äußern Umstände, denen sie ihren Erfolg verdanken. Das eine, etwa das Buch eines berühmten Schrift stellers, tritt hinaus ins Leben, längst erwartet, vor dem Erscheinen erörtert. Die Freunde des Verfassers raunten sich und andern zu: Er schreibt, Es wird, Es ist bald da! Nun erscheint Es, und siehe — anstatt des Erfolges ein Mißerfolg, und der berühmte Mann muß sich sagen lassen, daß man mehr von ihm erwartet habe. Umgekehrt: In einer stillen Dorfpfarre reift allgemach das Buch, dessen unerhörten Erfolg niemand ahnt, am wenigsten der Verfasser selbst. Oder auf dem Exerzierplatz übt lang samen Schritt der junge Mann, der einige Jahre später durch seine Schilderungen dieses Exerzierplatzes und des Kasernen lebens seine ehemaligen Vorgesetzten so arg überraschen wird. Oder auf dem Schreibtisch einer unbekannten Dame entstehen Briefe, die zwar ihn nicht erreichten, aber viele, viele Tau send Leser. Oder ein letztes Beispiel: Ein Professor hielt ") Vgl. Börsenblatt Nr. 30. Börsenblatt fllr den deutschen Bnebbandel. 71. Jahrgang. einen Vortrag über Orient und Blbelforschung. Er sagte nichts, als was schon seit Jahrzehnten der Gelehrte wußte und auch der Laie wissen konnte. Aber äußere Umstände lenkten die allgemeine Aufmerksamkeit aus den Vortrags sein Inhalt berührte sich mit dem Suchen der Zeit, und cs entstand die jetzt wieder abgelaufene Hochflut der Babel- Bibel-Literatur. Solche große Erfolgs sind unberechenbar, kommen ganz überraschend. Vom Jörn Uhl hat mir wiederholt ein über aus erfahrener Redakteur, der langjährige Leiter eines großen Familienblatts, gesagt, er würde im voraus den Absatz auf etwa 8ÜV Exemplare geschätzt haben. So kann das Urteil des gewiegten Kenners fehlgehen. Jeder Verleger von längerer Erfahrung wird von solchen Überraschungen, aber auch Enttäuschungen berichten können und von unvorher gesehenen Zufällen, auf die man gefaßt sein muß. Erfolge aber wachsen in unsrer Zeit mehr als früher ins Riesen große, weil durch die Presse und den auch sonst gesteigerten Verkehr das Denken, Fühlen, Empfinden einheitlicher, ge wisse Massen-Nervenschwingungen möglich geworden sind. Ist so der Verleger häufig genug ein Spiel des Zufalls und der Umstände, so ist doch auch er, wie im großen ganzen ein jeder Mensch, selbst seines Glückes Schmied. Fleiß, Klugheit, Umsicht, Vorsicht, Zuversicht, Zähigkeit — das sind die Grundmauern auch des Verlagshauses. Enttäuschungen bleiben niemandem erspart; sie werden aber in mäßigen Grenzen bleiben bei vorsichtiger Geschäftsführung und erträg lich sein, wenn man nie, aber auch nie sich verleiten läßt, mehr zu wagen, als man ohne Gefahr verlieren kann. In der Regel stellt man sich den Verleger vor, wie er in seinem Geschäftszimmer die eingelaufenen Arbeiten liest oder wie er sie von andern prüfen läßt. So ist ja auch zum Teil der Hergang. Aber die nicht minder wichtige, geschäft lich sogar oft weit wichtigere Aufgabe des Verlegers ist das eigene Suchen, das Ausspähen nach den Bedürfnissen, die Umschau nach Schriftstellern, die diese Bedürfnisse befriedigen können. Der Verleger muß selbst seinen Markt kennen und beurteilen, muß auf die Gelehrten und Schriftsteller an regend wirken und ihre Tätigkeit organisieren. Und in den Fällen, in denen der Verleger diese Aufgabe mit glücklicher Hand gelöst hat, sind oft die Erfolge dieser suchenden, be rechnenden und wagenden Tätigkeit nicht minder groß, als S»8
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