Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.04.1927
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- 1927-04-19
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- 19.04.1927
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X- so, lg, April 1927. Sprechsaal. ausgesprochen zunächst und gleichsam unker der Decke spielend — als direkte Lieferung und Schleuder«! des Verlags, bis die seit Ende Fe bruar hereinflutenden Radattkiirzungen von seiten einer erheblichen Anzahl Mitglieder der A.w. V. mit ihrem Gefolge von Protesten des Sortiments diesen Bruch auch weiteren Kreisen offenbar machten. Das allem Vereinsgepflogenheiten formell wie sachlich widersprechende Vorgehen dieser etwa SO Verleger, mag es in der Ausführung auch zunächst einig« Abschwächungen aufweisen, zeigt die große Ge fahr, die trotz Parität im BSrsenpeieins-Vorstand, trotz aller Reor ganisations-Ausschüsse unserem buchhändlerlschen Leben droht. Ge wiß: die bisher vorliegenden Proteste des Sortiments enden aus nahmslos mit dem Wunsch und dem Willen zur Verständigung, aber von Verlegerscite sehe ich nur ein einziges Mal den Weg zu ihr auch Wirklich betreten. Ihn nicht völlig verschütten zu lassen, ihn der allgemeinen Beurteilung der Aachgenossen zu unterbreiten, halte ich ftlr eine Pslicht gegenüber dem Gesamdwohl. Die neuen Bezugsbedingungen der Firma Max Niemeyer in Halle, ans die der Breslauer Buchhän'dlerverein am Schluß seiner Erklärung bereits Bezug nehmen wollte, aus Wunsch einiger Mit glieder aber davon Abstand nehmen mußte, scheinen mir di« Brücke zu bilden, aus der vielleicht eine dauernden Bestand verbürgende Einigung zwischen Verlag und Sortiment sich vollziehen könnte. Herr Niemeyer beläßt es für seinen gesamten wissenschaftlichen Verlag bei den bewährten bisherigen Rabattfestsetzungenl er nimmt aber von ihnen aus die Lehrbücher und Texte, deren Rabatt er für die bevorzugten Firmen aus 3VA und 9/8 herabsetzt. Der Sinn ist klar: es wird erfreulich unterschieden zwischen den Verlagsartikeln, deren Absatz die ernsthafte, eigen« 'individuelle Vertriebstätigkeit des Sorti ments erfordert, und den wlssenschastllchen Lehrbüchern, die meist aus Anweisung oder Empfehlung des Universitätslehrers dem Buchhandel abverlangt werden und bei denen der Sortimenter nur durch das Vorrätighal'ten sür den Absatz wirkt. Dieser Gesichtspunkt scheint mir dermaßen wichtig, daß ich ihn den rabattkürzenden Herren von der A. w. V. zur nochmaligen, eindringlichen und wohlwollenden Prüfung an das Herz legen möchte, ebenso aber meine Kollegen vom Sortiment bitten möchte, ihn sich zu eigen zu machen. Er scheint mir aber auch die Brück« zu bilden, um von ihm aus auch andere tiefgreisende Schäden des Buchhandels zu Hellen. Es ist heute auch von Verlegers«!« anerkannt, daß die effektiven Unkosten eines gutgeleitetcn Sortiments aus mindestens 24A des Umsatzes anzusetzen sind, und aus die Schulbücher erhält der Sorti menter — L5A, wobei er sämtliche Spesen sür Porto, Fracht, Tele gramm, Eiiportv und das gewaltige Risiko tragen muh. Das ist ein unwürdiger Zustand. Um Abhilfe zu schassen, hoben die Gilde- initglieder zu einem Zuschlag von IVA gegriffen. Es ist aber nicht zu leugnen, daß dieser trotz Bewilligung durch einsichtige Be hörden allmählich — wie jetzt auch hier — durch frondierende Outsiders unmöglich geworden ist. WM der Verlag ein weiter zahlungsfähiges und gesundes Sortiment, so muß die Vereinigung der Schulbuchoer- leger auch bei den Schulbüchern 3ÜA Rabatt zugestehen, wie sie unter Eiurechnung der Freiexemplare vor 2—3 Jahrzehnten allgemein bestanden und übrigens diese Ostern von einigen, allerdings wenigen einsichtigen Verlegern wieder gewährt werden. Damit wäre dann dem Grundsatz: Gebrauchs- Iller a t u r mit 3 0 A, wissenschaftliche mit 33 sll— 3SA, schönwissenschaftliche.dasRiickgratdesSor- timents, als Koukurrenzliteratur einzeln mit 3S, mehr Rabatt je nach Umsang des Absatzes, zum Durchbruchverh olsen. Und nun — um dem Herzen Luft zu macheu — zu einem Gegen stück, zu der Bitte um weniger Rabatt. Es ist ln den letzten Fahren die Höhe des Preises eines Teils der wissenschaftlichen juristischen Literatur ausgefallen. Wie kommt diese zustande? Ich glaub« nicht aus der Schule zu plaudern, wenn ich behaupte, daß der Msatz dieser wissenschaftlichen juristischen Lite ratur im wesentlichen durch etwa IS Spezial-Sortimente und Reise- geschäfie erfolgt. Dies« bestellen beim Verleger vor Erscheinen min destens SV und IVO oder mehr Exemplare dar und erhallen dafür mindestens 4VA und 11/1V, in mehreren Fällen szwei können sofort nachgewiesen werden!- bis zu SVA und 11/10 nebst der Berechtigung, beim Verlauf 1v—L5A <l> Rabatt an das Publikum bei natürlich leicht konstrulerbaren, ost und leichi übertreten«» »Sammelbestellungen- geben zu können. Mil dieser Rabattierung und Rabattberechligung ist nicht nur bi« immer mehr fühlbare Ausschaltung des übrigen Sortiments, sondern auch die Höhe des Ladenpreises erklärt. Das Publikum glaubt billig zu kaufen und wird tatsächlich überteuert, der Verleger bezahlt mit dem Mehrradati an das Spezialsortiment den von diesem dem Publikum gewährten Schleudernochlaß. Das sind ungesunde Zustände, die nach Abhilfe schreien Es sollte in keinem Falle, auch bei Partie-Einrechnung bei wissenschaftlicher Literatur über «inen Rabatt von ca. 4VA hlnausgegangen werden. Hier er- össnei sich der Vereinigung rechts- und staalswisscnschastlicher Verleger ein dankbares Betätigungsfeld. Hoffentlich ist im Buchhandel noch so viel Gemeinsinn vorhanden, um diese drei Osterwünsche, die Regelung der Rabattsrage inner halb der A. w. V., des Schulbuchverlags und des juristischen Verlags, zur Befriedung beider Teile und damit zum Besten des Gesaml- buchhandels erledigen zu können. Breslau. E. Wellmann. Warum steht ein Teil de« Berlages abseits? Eine Potsdamer höhere Lehranstalt hat, obwohl am Orte neun BuchhanL-lunigen ansässig sinid, bei der Firma S'iedentop L Co., Berlin, 100 Exemplare eines Werkes zum Partiepreise bestellt. Die Firma Siedentoq, L Co. führte anerkenn-enswerterweise die Bestellung nicht direkt aus, sondern überwies sie uns. Erfreulicherweise mehren sich die Fälle, in denen die Herren Verleger, die die Not des Sortiments erkannt haben, direkte Liefe- runsen ablehnen, und es wäre m>it Freuden zu begrüßen, wenn auch der jetzt noch abseits stehende Verlag sich endlich auch dazu entschlösse. Mit größter Befriedigung möchten wir diese Tatsache zur Kenntnis geben und zur Nacheiferung anempfehlen. Potsdam. S ch n a b e l L W a l t e r G. m. b. H. * Jtt letzter Zeit wurden dem Börsenblatt ferner nachstehende Ver- lagssirmen genannt, die direkte Bestellungen nicht selbst ausführen, sondern sie dem ortsansässigen Sortiment überweisen: Gustav Fischer, Jena, G. A. Gloeckyer, Leipzig, Ernst Heimerair, Verlag, München, Franz Schneider Verlag, Berlin, Theodor Steinkopff, Dresden. Zur Schutzfrist Trage. Die Musikverleger betonen immer, daß es bei musikalischen Wer ken oft lange dauert, bis sie sich durchsetzen, und daß 3V Jahre eine zu kurze Frist seien. Dazu tnöchte ich bemerken, baß der Komponist doch nicht alle seine Werke unmittelbar vor seinem Tode schasst. Die Werke Wagners z. B. waren (von den Erstaussllhrungen an gerechnet) wie folgt geschützt: Rienzl >1842) 71 Jahre, Holländer <1843) 7V Jahre, Tannhäuser >1845) 88 Jahre, Lohengrtn <18S1) 82 Jahre, Tristan <1885- die Partitur erschien aber schon 186V) 48 Jahre, Meistersinger <1888) 4S Jahre, Rheingold <1889) 44 Jahre, Walküre s187v> 43 Jahre, Siegsried <1878) 37 Jahre, Götterdämmerung (1876) 37 Jahre. Parsifal war allerdings nur 31 Jahre geschützt: hätten wir aber bie Svjährige Schutzsrist, so würde Parsisal bis zum Jahre 1934 nur ln Bayreuth ausgeflihrl werden, und nur wenige wären in der Lage, sich im Laufe von Jahren das Werk einmal anzuhörcn. Wenn Richard Strauß heute stürbe, wären Salome <19VS) durch 82, Elektra <19V9> durch 48, der Roscnkavalier <1911) durch 46 Jahre geschlitzt. Dasselbe gilt auch vom Buchverlag. »Soll und Haben- <1. Aus lage 1855) war 7V Jahre lang geschlitzt. Heinrich Dachauer. Drucksachenporto nach Ungarn. Ich muß OidLr wieder auf die unrichtige Portoberechnung der Verleger zurllckkommen, >da sehr viele trotz wiederholter Verkehrsnach richten im Börsenblatt und fortwährender Reklamationen überhaupt nich Kenntnis nehmen wollen von dem Umstand, daß Drucksachen- Sendnngen nach Ungarn pro lOOGramm mitnurSPfe n ni g zu frankieren sind (Vol'bdrucksachen bis 50 8 3 Pfennig). Wir müssen fortwährend reklamieren, wenn wir nicht drauifzahlen wollen, und es ist doch nicht unsere Sache, sondern -die der Verleger, die Pootosätze zu kennen und ans die richtige Frankatur zu achten. Budapest. Friedrich Kilian's Nachfolger. Verantwort. Redakteur: yranzWagncr. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Deutsches Buchhändlerhaus. Druck: E. Hcdrich Nachf. sAbt. RammL Seemann). Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion u. Expedition: Leipzig. Gerichtsweg 2« sLuchhändlerhaus). 436
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