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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.04.1927
- Strukturtyp
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- 1927-04-21
- Erscheinungsdatum
- 21.04.1927
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- Deutsch
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92. 21. April 1927. Redaktioneller Teil. und Werbebriese über das Buch von Paula Grogger, »Das Grimming- tor«, sind, zum mindesten in der Auswahl -er verwendeten Kritiken, stets auf den Stand oder die weitere Heimat eines 'bestimmten Emp fängerkreises eingestellt. Natürlich ist e-ine solche vielverästelte Me thode mühevoll und scheinbar auch kostspieliger als die übliche Werbe art, -och dürfte sie sich bei den ohne Zweifel größeren Erfolgen viel fach bezahlt machen. Die Prospekte und Werbeblätter selbst sind geschmackvoll ausgesührt; insbesondere ist es dem Verlage gelungen, für eine Reihe der Ankündigungen eine besonders stimmungsvoll« und anmutige Photographie der Dichterin zu beschaffen. Als einer von den wenigen vorliegenden guten Werbcbriefcn fei hier das kurze Schreiben wiedergegeben, das der Verlag über das erwähnte Buch an Lehrerinnen hinausgehen ließ: »Hochverehrtes gnädiges Fräulein! Wir sind stolz darauf, Ihnen heute das Werk einer Lehrerin anzeigen zu können, das ein Ereignis der deutschen Literatur, ins besondere einen Sieg in der Frauendichtung bedeutet. Wir können Ihnen aus der Fülle begeisterter Urteile nur eine kleine Auswahl bieten, die Ihnen zeigen soll, daß die Kritik aller Richtungen von dem ungewöhnlichen Werte dieses Romans über rascht und überzeugt ist. Ein solches Buch braucht viele treue Hände; deshalb bitten wir Sie: Verhelfen auch Sie dem Werke zu dem raschen großen Er folg, den es verdient. M'it den besten Empfehlungen ergebenst« Wir glauben, daß die Absatzziffern den Aufwand für eine derartige ausgeprägt-individuelle Werbung stets rechtfertigen werden; die Pro paganda der Ostdeutschen Verlagsanstalt halten wir aus diesem Grunde für beachtenswert. Recht schmuck gibt sich ein Kartenprospekt des Berg stabt- Verlags, Breslau, über sei-ne Zeitschrift »Die Bergstadt«, dessen Jnnenteil als Geschenk-Gutschein für Weihnachten ausgesiihrc ist. Vom gleichen Verlag liegt eine Reihe von hübsch und wirkungsvoll gestalteten Leseproben von je einem Bogen Umfang vor, die zum Ver kaufspreis von 5 Pf. wohl nicht allzu schwer unterz»bringen sind. Im allgemeinen scheint nach den bisherigen Erfahrungen diese Art der Werbung, die dem Publikum ohne Risiko die Möglichkeit einer eingehenderen Orientierung über die Neuerscheinungen gibt, sich zu bewähren. Ein in Form einer Einladung zu einer »Fahrt nach dem Monde im Naketenraumschiff« gehaltener Prospekt des Buches »Der Schuh ins All« dürfte wegen dieser eigenartigen Form der Beachtung der Empfänger sicher sein. »Wollen Sie nicht Platz nehmen?«, fragt ein Prospekt, dessen' Titelblatt das hübsche Bild einer entsprechend gemütlichen Zimmer ecke wiedergibt, den Leser (Verlag Georg Wester mann, B r a u n s ch w e i g). Leider enttäuschen nach dieser originellen Ein leitung die Innenseiten des Prospekts, die durch zwei verschiedene auf jeder Seite nebeneinanderlaufende Werbetexte und zu gedrängte Anordnung der Büchertitel unübersichtlich erscheinen. Sehr viel weniger anheimelnd als bei dem erwähnten Bilde ist eine zweite Auf forderung Mitte, nehmen Sie Platz!« in dem Prospekt des Verlags Emil F i n k, S t u t tga r t, schon deswegen, weil der gar zu primi tive Stuhl in der unkünstlerischen Titelzeichnung nicht gerade einladend wirkt. Bei der Wiedergabe des in dem Prospekt neben -einigen anderen Werken angekttndigten Buchhändler-Taschenbuchs ist die violette Farbe insofern ungünstig, als sic -für den schwarzen Titeldruck einen zu wenig kontrastierenden Untergrund bildet. Uber die Sinneswirkungen von Farbenkombinationen finden sich in der Fachliteratur vielfach sehr brauchbare Zusammenstellungen (so auch in dom Buchhändler- Tascheubuch 1927 aus Seite 121), die zeigen, daß die Verwendung von möglichst starken Kontrastfarben sich für alle Werbezwecke stets emp fiehlt. Sehr nett und sicherlich werbewirksam sind die teilweise platt deutsch geschriebenen Geschichten, die Georg Vogel, Hamburg, für die Propaganda der Deutschen Dichter - Gedächtnis - Stif tung, Hamburg, verfaßt hat. Bei der originellen und humor vollen Gestaltung dieser Plaudereien über »Gcschenkfitten, den »Böker schrank«, »16 Kilometer Bücher« usw. dürften sie unbedingt Beachtung finden, zumal da auch die bcigegebenen lustigen Bildchen für sich einnehmen. Der Katalog, den die Deutsche Dichter-Gedächtnis-Stis- tung unter dem Titel »Und was gibt's Neues?« im Winter erscheinen ließ, dürfte sich schon deshalb als praktisch erwiesen haben, weil die Büchcrangaben weniger nach literarischen Gesichtspunkten als nach den Bedürfnissen des Lesers geordnet sind, sodaß manche Titel an ver schiedenen Stellen des Verzeichnisses auftauchen. Der unter der Überschrift »Von Wert und Wirklichkeit« erschienene Textprospekt des Verlags Hellmuth Wollermann, Braun schweig, der wohl vor allem als Zeitschriftenbeilage gedacht ist, erweckt durch seine sehr geschickte Fassung den Anschein, als gehöre er zu dem Blatte, bei dem er sich findet. Gerade dadurch, daß die kleinen unterhaltend ge schriebenen Skizzen und Geschichten, die in dem Prospekt unter ver schiedenen Namen, wohl Pseudonymen des gleichen Verfassers, abge- druckk sind, die propagandistische Absicht nicht sofort merken lassen, dürfte ihnen eine nachhaltige Werbewirksamkcit eigen sein. Dem Sortiment und dem Publikum mit etwas anderen als den gewohnten Argumenten zu kommen, versucht in glücklicher Form-der Leopold Klotz Verlag, Gotha, in einer Gegenüberstellung des »Chausseur- typus«, wie der Graf Keyserling und auch Bernard Shaw den »Neuen Mann« bezeichnet haben, und des Trägers der »Opposition des Geistes«, welche Gegenüberstellung eine gute und anregende Einleitung der eigentlichen Bücheranzeigen bildet. Auch der Verlag Philipp Reclam j u n., Leipzig, gibt in seinem Prospekt »7 Fragen« eine ähnlich geartete Gegenüberstellung, wobei allerdings hier mehr eine Synthese der beiden erwähnten Typen als Ideal hingcstclit wird. Auch die typographische Anordnung darf als gut gelungen bezeichnet lverden. Erfolgreich dürften -ebenso die kleinen Plaudereien von Horst Schüttler sein, die in -Form von Gesprächen zwischen »-Herrn Wach und Herrn Müde« oder aber einer Erzählung vom »Krebs dem Kleinen« die Vielseitigkeit der Universalbibliothek sehr lebendig und liebenswürdig belehrend zeigen. Ein Werbeheft des Verlags Kober C. F. Spittlers N a ch f., Basel, läßt auf 16 Seiten etwa 60 Bücher des Verlags kurz zu Worte kommen, unter Beifügung lediglich der notwendigen bibliographischen Angaben. Ob derartige kurze Zitate, di« naturgemäß aus idem Zusammenhang losgelöst sind, dem Leser den Inhalt der betreffenden Bücher wirklich nahebringen können, erscheint fraglich, weshalb diese eigenartige Beschränkung auf Textproben von nur einigen Sätzen wohl weniger wirksam ist als die üblichere Wieder gabe von Besprechungsauszügen. Eine Reihe von Leseproben aus der »Wissenschaft der Gegenwart in Sclbstdarstelbungen« hat -der Verlag Felix Meiner, Leipzig, in einen Umschlag von leuchtend roter Farbe geheftet, der auf der ersten Seite die Namenszüge der Autoren in- wirkungsvoller Anordnung fak similiert wiedergibt. Schon dem Umschlag des Prospekts dürfte damit ein starker Au fine rksa inke i tswe r t zuzuerkennen sein. Ebenso betonen die übrigen Ankündigungen der gleichen Sammlung vor allem durch Einfügung der Bilder der Autoren in bester Weise die persönliche Note, die ja den angekündigten Büchern innewohnt. In l'-ewährter Form: Titelseite mit Bildnis des Autors, einer kleinen biographischen Einleitung im Anschluß daran und dann den eigentlichen Ankündigun gen der Bücher unter Wiedergabe auch von Urteilen werben die hand lichen Prospekte des Cotta'schen Verlags, Stuttgart, für die Werke von Fontane, Rudolf Herzog, Baumbach u. a. Auch die als Briefbeilagen gut verwendbaren Prospekte der Deut schen Verlags-Anstalt, Stuttgart, über Bücher von Ernst Zahn und Auguste Supper sind in der gleichen, besonders für schöne Literatur zweckmäßigen Weise angeordnet. Durch einen beson ders hübschen Umschlag mit einer wirkungsvollen Zeichnung des Kölner Domes nimmt -ein Verzeichnis des Verlages I. P. B a ch e m , Köln, unter dem Titel »«Die neuesten Bücher« von vornherein für sich ein; der Inhalt allerdings ist etwas zu geldrängt, wodurch die Übersichtlich keit leidet. Ein Verzeichnis des Verlages Friedrich Brand stetter, Leipzig, »Heimatbllcher deutscher Landschaften«, ist mit seinem besonderen zweifarbig gedruckten Umschlag bei guter Gliede rung des Textes und der Illustrationen gleichfalls anziehend und werbekräftig. Die dreiteilige Prospektkarte »Schnee und Sonne«, die die K u r s - buch- und Verkehr s-V erlagsgesellschaft m. b. H., B c r- l i n, über die Slormschen Wintersportbücher herausgebracht hat, ist aus gezeichnet gelungen. Die gut ausgewählten Illustrationen — Photogra phien von Winterlandschaften bzw. Augvnblicksbilder vom Skisport — sind im Text trefflich verteilt und ergänzen die mit Recht nur knapp gehaltenen propagandistischen Angaben vorteilhaft. Ein vierseitiger, braun auf gelb gedruckter Prospekt des Karl König Verlages, Wien, über die Sammlung »Menschen — Völker — Zeiten« wirkt auffallend durch das auf der erstell Seite in Blockschrift sehr groß ge druckte Motto »Die Kulturgeschichte ist der Schlüssel zum Verständnis des modernen Weltgeschehens«, wofiir die Innenseiten des Prospekts, die auch in kleinen Bildern alle in der erwähnten Sammlung darge stellten bedeutenden Persönlichkeiten vor Augen sichren, den Beleg zu geben suchen. Hervorragend sind die Prospekte des Wolkenwan- der-er - Verlags, Leipzig. Die Ankündigungen des im Er> 443
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