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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.04.1927
- Strukturtyp
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- 1927-04-21
- Erscheinungsdatum
- 21.04.1927
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- Deutsch
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XU 92, 21. April 1927. Redaktioneller Teil. Zeit Guteubcrgs ein Patentrecht gegeben, wir mären vielleicht heute noch Analphabeten. Verleger Ernst Neinhardt wies darauf hin, das; durch Ungleich der deutschen Schutzfrist an die englische und fran zösische noch lange keine Vereinheitlichung erzielt werde. Rußland sei ein Naubstaat, Schweden habe die dreißigjährige Frist, Amerika denke nicht daran, der Genfer Konvention beizutretcn. Den Nutzen einer Verlängerung würde wahrscheinlich der Staat, nicht der Ver leger einstccken. Wenn man die Lawine freiwerdender Autoren und Komponisten für zivanzig Jahre von den zeitgenössischen Autoren fernhalte, so werden sie nur aufgeschoben, nicht aufgehoben. Neben den Diplomaten, den Autoren, den Verlegern müsse aber in erster Linie das Volk, der Konsument bei diesem Streit befragt werden. — Bis auf einen Komponisten sprachen sich auch alle anderen Diskussions redner für Beibehaltung der 30jährigen Schutzfrist aus. Herr Steinicke stellte in seinem Schlußwort noch fest, daß heute in Deutschland nur ganz wenige Nachkommen von vor 30 Jahren gestorbenen Autoren lebten: der Fall, daß nach 30jährigcr Schutzfrist noch namhafte Renten ans einem Werk fließen, sei sehr zweifelhaft. Der Verband der Deutschen Buch-, Kunst-, Musikalienhändler und Verleger in der Tschechoslowakischen Republik ladet zu seiner am 30. April und 1. Mai 1927 in O l in ü tz stattfindenden 5. Hauptver sammlung ein. Auf der Tages-Ordnung steht: am 30. April Vor standssitzung, Allgemeine Verlegersitznng, Hauptversammlung des Vereins Mährisch-Schlesischer Buchhändler und Vollversammlung des Gaues Brünn, Besprechung der Reise- und Vcrsandbuchhändler, Ge mütliches Beisammensein: am 1. Mai: Gründende Versammlung des Gaues Olmtttz-Sternberg, Hauptversammlung des Verbandes. Erhöhung der Buchdruckprcise. — In einem Rundschreiben vom 11. April 1927 teilt der Vorstand des Reichs verba n des deutscher Fachzeitschriften-Verleger e. V. seinen Mit gliedern mit, daß er sich der Erklärung des Vorstandes des Deutschen Vcrlegervereins, veröffentlicht im Bbl. Nr. 79, anschließt, und empfiehlt Ablehnung der Druckpreiserhöhung. Internationale Buchkunst-Ausstellung Leipzig 1927. — Wie uns vom Sekretariat der Ausstellung mitgeteilt wird, hat dieses dem Sorti ment Werbematerial überschickt und gebeten, dieses der ausgehenden Korrespondenz nsw. bcizulegen. Wir möchten auf die vielseitige Ver wendung dieses Werbematerials Hinweisen. Die Siegelmarke, die von der Ausstellung hcrausgegeben wird, würde sich sehr gut eignen, auf die Rechnungen aufgeklebt zu werden. Auch andere Verwendungs möglichkeiten dürften sich in den einzelnen Betrieben ergeben. Das Sekretariat ist gern bereit, die Firmen mit weiterem Material zu versorgen, und wir bitten, es anzufordern. Die Anschrift lautet: Internationale Buchkunst-Ausstellung Leipzig 1927, Leipzig C 1, Wächterstraße 11. An die gleiche Adresse wollen sich auch alle Firmen wenden, die ver sehentlich das Wcrbematerial nicht erhalten Haben. Buchausstcllung auf der Anuga. — Vom 7. bis 11. Mai 1927 findet in der Westfalenhalle in Dortmund wieder die Allgemeine N a h r u ngs - u n d G e n u ß m i t t e l - A u s st e l 1 u n g statt, mit der die Ausstellung der gesamten einschlägigen Literatur verbunden werden soll. Die Ausstellung geeigneter Werke, auch schöngeistiger Richtung, Zeitschriften nsw. hat der Verlag Carl S ch m a l f e l d t G. in. b. H. in Berlin SW. 48, Friedrichstr. 235, übernommen. Verleger, die Interesse an Ausstellung ihrer Publikationen haben, wollen sich unver züglich mit obiger Firma in Verbindung setzen unter Beifügung eines Verzeichnisses geeigneter Werke. Mit Rücksicht auf den verfügbaren Platz muß eine Auswahl auf jeden Fall Vorbehalten bleiben. Literarische Veranstaltungen der Buchhandlung G. D. Baedeker in Essen im Winter-Halbjahr 1926/27. — Dem Bbl. wird geschrieben: Auch im vergangenen Winter-Halbjahr zeichneten sich die Vortrags abende der Buchhandlung Baedeker durch ein bemerkenswertes Pro gramm ans und wurden somit zu einem besonderen Ereignis im gei stigen Leben der Stadt. Obwohl die Abende zum Teil erhebliche finan zielle Zuschüsse erforderlich machten, konnte das vorgesehene Programm restlos dnrchgeftthrt werden. Das Programm wurde am 1. November eröffnet mit einer Vortragsreihe des bekannten Gicßener Universitäts- Professors vr. Ernst Horneffer. Der Redner legte in seinem Vor tragszyklus seine religions- und staatsphilosophischen Ideen unter außerordentlich lebhafter Anteilnahme einer auserlesenen Zuhörer schaft dar. Die Themen der fünf Einzelvorträge lauteten: »Die Ge schichte Gottes«, »Der tragische Gott«, »Das starke Leben«, Deutscher Staat und deutscher Geist«, »Der kommende Staat«. Eine in Aussicht genommene öffentliche Diskussion über die vorgctrageuen Ideen konnte infolge ungenügender Beteiligung leider nicht stattsinden. — Als zweite 446 Veranstaltung fand am 19. November ein Dichterabend mit dem be kannten Schweizer Erzähler Ernst Zahn statt, der aus eigenen Werken vorlas. Diesem Abend war eine dankbare und beifällige Aufnahme durch das zahlreich erschienene Publikum bcschieden. Am 3. De zember sprach Pastor lüe. Ernst Moering aus Breslau über das Thema »Zeit und Buch« unter besonderer Berücksichtigung bedeutsamer Bii- chererscheinungen der letzten Jahre. In Verbindung mit diesem Vor trag wurde in Essen erstmalig die öffentliche mündliche Buchbesprechung praktisch durchgeführt. Gleichzeitig fand im Vortragssaal eine Bücher- Ausstellung statt. — Znm vierten Vortragsabend am 10. Dezember las Josef Ponten aus dem Manuskript seines noch unveröffentlichten Romans »Die Studenten von Lyon« vor. Josef Ponten vermittelte einen selten genußreichen Abend und hintcrließ mit seiner Vorlesung tiefen Eindruck bei der zahlreichen Zuhörergemeindc, zumal da Ponten rhetorisch ein vorzüglicher Interpret seiner Werke ist. - Der nächste uud gleichzeitig letzte Dichterabcnd brachte am 3. Februar Jakob Schafs ner, der neben einigen, feines Sprachgefühl verratenden Gedichten das letzte Kapitel seiner »Glücksfischer« in eindringlicher Form wirkungs voll vorlas und die Hörer in seinen Bann zog. Großen Beifall fand Schaffner auch mit einer Schilderung seiner Jttnglingszcit unter dem Titel: »Wie ich Dichter wurde«. Schaffner verstand es, in einer meisterlichen Art und mit einem köstlichen, herzhaften Humor viel Interessantes aus seinen bewegten Lehr- und Wandcrjahrcn in fes selnder Weise zu erzählen, sodaß die Zuhörer dem Dichter mit leb haftem Beifall für einen gehaltvollen Abend dankten. — Ten Ab schluß der Veranstaltungen bildete in der zweiten Hälfte des Februar der Vortragszyklus »Krisis des Christentums« des Bonner Privat dozenten lüe. vr. Joh. Wilh. Schmidt. In drei Einzelvorträgen, bc titelt »Der Umsturz der Werte und die Krisis der Religion«, »Vom Sinn der Geschichte«, »Vom Wesen der Gemeinschaft«, behandelte der Redner die geistige Lage der Gegenwart und insbesondere ihre Vcr änderung in den letzten Jahrzehnten, hervorgerufen durch die Er schütterung und den Umsturz aller Werte, und gab somit einen neuen Einblick und Überblick über wichtige Probleme der Gegenwart. Eine neue deutsche Tageszeitung in Bukarest. — In der rumäni schcn Hauptstadt erschien in den letzten Jahren als einzige deutsche Zeitung eine Ausgabe des »Sicbenbürgisch-dcutschen Tagblatts« in Hermannstadt, die wesentlich den gleichen Inhalt hatte wie das Mutterblatt und sich nur durch eine täglich beigelegte Seite mit Bnka- rester Nachrichten von diesem unterschied. Da dieses Blatt ans die Dauer den Bedürfnissen der Autarkster Deutschen nach einem Blatt ihrer Sprache nicht genügen konnte, wurde, wie die »Kronstädter Zei tung« meldet, von ihnen in den letzten Tagen die Gründung eines eigenen Blattes beschlossen, das ganz in Bukarest hergestellt werden wird. Das Blatt wird demnächst unter dem Titel »Bnkarester Tage blatt« erscheinen und außer dem politischen und allgemeinen Inhalt einen starken Wirtschaftsteil erhalten. 8. Aus Spanien. — Die sehr rührige Arbeitsstelle für deutsch- spanische Wisscnschaftsbeziehuugeu in Madrid (Leutio cio iiiterearnbio iutsleetuul Aermano-espaLol), die ihre Geschäftsräume in der Deut schen Oberrealschule, Fortuuy 15, besitzt, hat Anfang April die Heraus gabe eines monatlich einmal erscheinenden Organs »Investi- Aueion prvZreso« begonnen, dessen Inhalt in span i scher Sprache wesentlich zur Verbreitung deutscher wissenschaftlicher Arbeit in den ibcro-amerikanischen Ländern beitragen dürfte. Als Heraus geber zeichnet der bekannte, aus Deutschland gebürtige Prähistoriker und Archäologe Hugo Obermaier, der seit Eigen Jahren als Professor an der Universität Madrid wirkt; als Schriftleiter zeichnen zwei Spanier: Antonio de Zulueta und E. Varcla Hervias. In der vorliegenden ersten Nummer (8 S.) berichten Hugo Obcrmaier über neue Fclsbilder in der Umgegend von Tormon (Teruel), mit 2 Abbildungen, Prof. vr. Eckhard U nger über den rekonstruierten Turm zu Babel, mit 2 Abbildungen, Prof. vr. M ax Dessoi r über heutige Ästhetik, Pros. vr. A. Einstein über neue Experimente über den Einfluß der Erdbewegung auf die Lichtgeschwindigkeit mit Beziehungen auf die Erde, Prof. vr. Ludwig Haberlandt über das Hormon der Herzbewcgung, vr. F. M. über die Umwandlung der Kohle in flüssige Brennstoffe (nach Bergius und Fischer) und vr. G. Laehr über älteste Papsturknnden (nach Kehr). Literatnr- angabcn werden in Fußnoten gemacht, sodaß sich hier dem wissen schaftlichen Verlag eine Möglichkeit zu unauffälliger Propaganda im Ausland eröffnet. Wissenschaftliche Nachrichten über Kongresse und Universitütsangelegenheiten schließen sich an. Am Schluß wird eine Liste der 34 Vorträge gegeben, die bisher in der Arbeitsstelle von deutschen und spanischen Gelehrten gehalten worden sind. Zuletzt sprach am 24. März d. I. Pros. Petersen aus Berlin über das heutige Theater in Deutschland.
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