Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.04.1927
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- 1927-04-21
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X- 92, 21. April 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Diese neue Zeitschrift ist zweifellos als Korrespondenz gedacht und in Titel, Format, Satzanordnung usw. den in Berlin erscheinenden »Forschungen und Fortschritten« Hochgebildet. Zum Nachdruck mit Quellenangabe wird ausdrücklich aufgefordert. Wenn das in der spanischen Presse recht oft geschehen würde, wäre es für das Ansehen der deutschen Wissenschaft ein erfreulicher Erfolg. Für gediegenen und iuteressanteil Inhalt auch der folgenden Nummerp bürgt die Per sönlichkeit des Herausgebers. Pr. Das deutsche Buch in der Türkei. — Die Deutsche Allgemeine Zeitung vom 7. April schreibt: Da die Kenntnis der deutschen Sprache unter den gebildeten Türken recht verbreitet ist und sich sowohl eine große deutsche Kolonie in Konstantinopel als auch eine große Zahl von deutschen Ingenieuren und Facharbeitern in Anatolien befindet, ist trotz der starken Konkurrenz des billigeren französischen Buches der Absatz deutscher Bücher in der Türkei nicht unbefriedigend. Auch deutschsprechende spaniolische Kreise und hiesige Angehörige kleinerer Kolonien (Ungarn, Skandinavier, Holländer usw.) kommen als Konsu menten des deutschen Buches in Betracht. Am begehrtesten sind Bücher über technische Fragen. An zweiter Stelle stehen Sprachführer und Lexika. An dritter Stelle steht landwirtschaftliche Literatur. Medi zinische Literatur wird kaum abgesetzt, da die meisten Arzte in Frank reich ausgebildet werden und unsere medizinischen Werke in der Preis bildung mit den französischen nicht konkurrieren können. Der Ver kauf von nationalökonomischer Literatur ist gleichfalls auffallend gering. Von geisteswissenschaftlicher Literatur ist außer deutschen Veröffent lichungen über die Türkei nur für Neuerscheinungen aus dem Gebiete der Philosophie und der Pädagogik ein stärkeres Interesse vorhanden. Es ist immerhin bemerkenswert, daß von Werken wie Diltheys »Ein leitung in die Geisteswissenschaften«, Max Schelers »Die Wissensfor men und die Gesellschaft«, Sprangers »Lebensformen« und Kerscheu- steiners »Theorie der Bildung« in diesem Jahre mehrere Exemplare verkauft wurden. Von sog. schöner Literatur werden fast nur Romane begehrt; es fiel auf, daß als die am besten abgesetztcn Bücher des Jahres die verhältnismäßig teuren und umfangreichen Nomanwerke: Thomas Manns »Zauberberg« und Hermann Grimms »Volk ohne Raum« bezeichnet werden. Außerdem wurden einige aus fremden Sprachen ins Deutsche übersetzte Bücher gut abgesetzt, vor allem die Romane von Galsworthy und das Nomanwerk von Sigrid Undset. Fricscn-Verlag Akt.-Ges. in Bremen-Wilhelmshaven. — Die Aktio näre werden zu der am Freitag, dem 22. April 1927, nachmittags 1 Uhr, im Sitzungszimmer der Bremen-Amerika-Bank, Bremen, Böttcherstraste 4/5, stattfindenden ordentlichen Generalversammlung ein- gcladen. Tagesordnung: 1. Entgegennahme des Berichts sowie der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Juhr 1926 und Beschlußfassung über die Gewinn- und Verlnstrechnung. 2. Ent lastung des Aufsichtsrats und des Vorstands. 3. Wahlen zum Auf sichtsrat. (Deutscher Neichsanzeiger Nr. 74 vom 29. März 1927.) Die größte Bibliothek über Okkultismus. — Der verstorbene Harry Houdini hat der Kongreßdibliothek in Washington einen Teil seiner Bibliothek vermacht. Houdinis Bücher- und Materialsammlung über Magie, Zauberei und Spiritismus ist vielleicht die umfassendste, die es gibt. Verein Berliner Buchdruckcrci-Besitzcr E. V. — Aus dem vor einigen Tagen herausgegebenen Jahresbericht für 1926 ist vor allem der vom Generalsekretär Fr. W. S ch m i d t verfaßte interessante »Rück- und Ausblick« zu erwähnen. Unter Bezugnahme auf das Berliner Buchdruckgewerbe bemerkt er u. a., daß dieses mit seinen rund 20 000 Köpfen technischen Personals eine bedeutsame Nolle im Berliner Wirtschaftsleben spiele, wie ebeirso das gesamte deutsche Buchdruckgewerbe an dem Gedeihen der Industrie der Weltwirt schaftsgruppe stellenweise einen Halt gefunden habe. Auf diese Weise seien manche Zusammenbrüche, die bereits vor der Tür standen, ver hindert worden. Herr Schmidt kommt dann zu dem Ergebnis, daß das Buchdruckgewcrbe unmittelbar vor dem großen Neinigungsprozeß stehe, den der größte Teil der deutschen Wirtschaft 1925 bereits durchgemacht habe. Auf die preistariflichen Verhältnisse eingehend, führt er aus, daß mit der Aufhebung der Bindung auf den Preistarif (November 1925) jeder Preiswilbkür Tür und Tor geöffnet worden sei. Die Einseitigkeit dieser Maßnahme habe dem 1924 und bis in den Sommer 1925 hinein blühenden Gewerbe einen außerordentlich schweren Stoß versetzt. Gegen die Übersteigerung der Löhne sei von seiten der zuständigen Behörden, in erster Linie also dem Neichs- arbeitsministerium, nichts erfolgt. Versuche des Vereins Berliner Büchdruckerei-Besitzer, gegen die Lohnpolitik der Gewerkschaften Unter stützung bei Neichsbehörden zu finden, seien sehlgeschlagen. Am Schlüsse seiner Betrachtungen stellt Generalsekretär Schmidt noch fest, daß es nicht gelungen sei, zwei bedeutende Fragen zum Abschluß zu bringen: die Einführung der LehrlingSorduung, wie sie eine Reihe von Handwerkskammern durchgeführt Habe, sei an dem Widerstand der Handwerkskammer Berlin vorläufig wieder gescheitert. Auch hin sichtlich der Frage der Eiurangierung von Mitgliedssirmen in die Listen der Industrie- und Handelskammer sowie der Handwerks kammer sei es nicht geglückt, auf dem Verhandlungswege irgendein greifbares Ergebnis zu erzielen. Am Anfang des Jahres 1926 konnte das Eigenheim des Deutschen Buchdrucker-Vereins (Köthener Straße 33) bezogen werden, worin der Verein Berliner Buchdruckereibesitzer ebenfalls eine Stätte ge funden hat. Außer einem von 90 Teilnehmern besuchten Kalku lationskursus für Anfänger haben zwei galvanoplastische Lehrkurse stattgefunden. Die Berechnungsstelle erledigte im Berichtsjahre 211 Berechnungen (im Jahre vorher 362). Von 214 zur Gesellenprüfung gemeldeten Setzerlehrlingen bestanden 19, und von 154 Druckerlehr- lingen bestanden 8 nicht. 18 Stereotypeur- und Galvanoplastiker lehrlinge bestanden alle die Gesellenprüfung. Als ein schlechtes Er gebnis wird der Ausfall der Meisterprüfung bezeichnet, denn von 48 Prüflingen bestanden 11 nicht; die Note »gut« erhielten nur 11 Prüflinge. Der Höchststand an arbeitslosen Gehilfen fällt in den Monat August (1550); am 24. Dezember waren noch 847 Gehilfen arbeitslos. Das Hilssarbeiterpevsonal hatte im Januar des vergan genen Jahres die meisten Arbeitslosen, nämlich 1042; am Jahresende waren es 751. — Die Zahl der Mitglieder betrug am Jahresschluß 635 (495 Firmen und 140 persönliche Mitglieder). Durch den Tod verlor der Verein 15 Mitglieder. Der Rechenschaftsbericht für das Jahr 1926 beziffert sich in Einnahme und Ausgabe auf 270 344.37 Mk. An Beiträgen wurden an den Deutschen Buchdrucker-Verein (Zen trale) 45 325.40 Mk. überwiesen; für Bestattungsbeihilfen wurden 13 377.45 Mk. verausgabt. Der Vermögensbestand belief sich am Schluß des Berichtsjahres auf 143 882.72 Mk. Es ist also auch in finanzieller Hinsicht seit der Inflation eine gute Entwicklung des Vereins zu verzeichnen. Verein Leipziger Buchdruckcrei-Bcsißcr E. V. — Im Jahres bericht für 1926 des Vereins Leipziger Buchdruckerei-Besitzer wird n. a. ausgeführt, daß der sehr mäßige Beschäftigungsgrad, der das Be richtsjahr eröffnetc, mit kleinen Schwankungen bis zum Spätsommer 1926 zurückging und in den Monaten Augnst und September seinen tiefsten Stand erreichte. Einem leichten Anziehen anläßlich der Herbst messe sei die fast periodisch wiederkehrende Steigerung anläßlich des Weihnachtsgeschäftes gefolgt, die aber in ihrem Höchstausmaß weit hinter dem Vorjahr zurückgeblieben sei und bei weitem nicht die Er wartungen erfüllt habe, die man angesichts der vorangcgangcnen Zu rückhaltung des Verlages hätte hegen können. In dem Bericht wird weiter gesagt, daß seit 1. Januar 1927 die Lehrlingsordnung für das Buchdruckgewerbe in Sachsen allenthalben eingcführt worden sei. Herr Studiendirektor Hermann Friedemann, Leiter der Buchdrucker-Lehr anstalt, trat Ostern 1926 in den Ruhestand. Hinsichtlich der Errichtung einer Lehr- und Meisterschule für das Buchdruckgewerbe wird cs als ein großer Tag in der Chronik des Vereins Leipziger Buchdruckerei- Besitzer bezeichnet, als die Mitglieder-Versammlung am 21. Januar 1927 die Schritte des Vorstandes und der in den Kommissionen tätigen Herren zur Errichtung der Schule einstimmig gebilligt habe. Vom 5. November bis 2. Dezember 1926 fand ein Berechnungskursus und vom 27. September bis 3. Oktober 1926 ein F-erien-Sonderkursus für Prinzipale, Prinzipalssöhne und Betriebsleiter statt. An Stelle des Herrn Or. Wilhelm Volkmann wurde Herr Karl Wagner als Mitglied in den Vorstand gewählt und znm Nechnungssührer Herr Richard Günther. Bei Abschluß des Jahresberichts zählte der Verein Leipziger Buchdruckerei-Besitzer 255 Mitglieder (172 Firmen mit 5276 Gehilfen und 83 Einzelmitgliedern). Im Vorjahre waren es 266 Mitglieder (183 Firmen mit 5631 Gehilfen und 83 Einzelmitgliedern). Durch den Tod verlor der Verein 4 Mitglieder. Erster Vorsitzender des Vereins ist Herr Direktor Bruno Metzel (i. Fa. Graphia Akt.-Ges.). 1926 traten 398 und 1927 216 Knaben in die Lehre. Die Einnahmen des Vereins betrugen im Berichtsjahre 113 579.68 Mk., die Ausgaben 111126,32 Mk., es verblieb ein Uberschuß von 2453L6 Mk. Das Vcr- einsvermögen bezifferte sich am Jahresschluß auf 9804.84 Mk. Der Bestand des Fonds für Berufsausbildung belief sich auf 64 249.92 Mk. Die Kosten für die Buchdrucker-Lehranstalt bezifferten sich für das Kalenderjahr 1926 auf 88 008.43 Mk. Diese Kosten werden vom Staat, von der Stadt Leipzig und dem Verein Leipziger Buchdruckereibesitzer mit je einem Drittel getragen. Leiter der Schule ist Herr Gewerbe- Studiendirektor vr. Mil. Herbert Hauschild. 447
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