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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.04.1927
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- 1927-04-21
- Erscheinungsdatum
- 21.04.1927
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X» 92, 21. April 1927. Redaktioneller Teil. Betonung -es Prospektcharakters durch Ausdruck »des Wortes »Prospekt« erforderlich sei, mag dahingestellt bleiben. Zur Durchsicht reizt in folge übersichtlicher Gestaltung ein gut gedrucktes und trefflich illu striertes Verzeichnis des Euphorion Verlags, Charlotten- bürg, das sich in seinem Textteil fast ausschließlich auf die Wieder gabe von Rezensionen 'der an-gezeiig.en Bücher beschränkt und von der Vielseitigkeit der Verlagsproduktion auf künstle rische in Gebiete ein gutes Bild vermittelt. »Bücher für Weihnachten« nennt sich eine Übersicht iilber die Neu erscheinungen des Verlags F. Bruckmann A.-G., München, die durch die Zusamnuenheftung einer Reihe von geschickt angelegten Einzel Prospekten in einem besonderen Umschläge gegeben wird. Stö rend wirkt dabei, daß «der auf diese Weise entstandene Katalog in seinen einzelnen Teilen hinsichtlich der Schrift, des verwendeten Pa piers usw. häufig stark kontrastiert, wenn das auch von Laien vielleicht nicht so sehr beachtet wird. Jedenfalls wird der Zweck der einzelnen Prospekte durch die Zusammenheftung Saum beeinträchtigt, da eine Broschüre wie die vorliegende wohl nicht so schnell in den Papier- koüb wandert. Ein kleines mehrfarbiges Plakat sür >das Boehnsche Werk »Tie Mode«, in dem die einzelnen Bände in Art eines Still lebens unter Zuhilfenahme von zwei Nymphenburger Porzellan- Figuren, eines Fächers usw. gruppiert sind, dürfte beim Sortiment An klang und vielfache entsprechende Verwendung gesunden haben. Gin Verzeichnis »Das vorbildliche deutsche Buch« des Verlags L. C. Wit- tvch - D a r m stad t wird in seiner Ausstattung den durch seinen Titel bedingten Ansprüchen vollkommen gerecht. Der eigentliche Werbe wert des Prospekts wird sich allerdings, schon infolge der Preise der Bücher, nur Bibliophilen gegenüber, an die er 'sich ja auch wendet, auswirken können. Auch -dein NichlbiWiophilen aber bietet das Durchblättern eines solchen Prospekts ästhetischen Genuß und kann vn ihm wenigstens die ja auch nicht unwichtigen inneren Voraussetzun gen der Bibliophilie wecken. Daß das Werk »Die 'deutsche Werbegraphik« von F. Schubert des Verlags Francken L Lang G. m. b. H., Berlin, für den Werbesachmann und Gebrauchsgraphiker eine Fundgrube interessanter Anzeigen und bedeutender Werbegraphik aller Art ist, zeigen schon die wenigen in dem Prospekt über dieses Buch wiedergegebenen Proben. In der Ausstattung und im Format entspricht diese Ankündigung dem Buche, von dem sie damit eine ziemlich genaue Vorstellung wecken kann. Der eigentliche Werbetext des Prospekts, mit Recht knapp ge halten, dürfte bei seiner glücklichen, alles Notwendige bringenden Formulierung auch wirklich gelesen werden: Die in dem Prospekt liegende Probetafel ist in jeder Hinsicht gut ausgeführt. Der Urban - V e rl ag, F re ib u r g i. Br., bringt in seinem Prospekt über die Biographie von »Carl Philipp Fohr« in sehr glück licher Weise eine Gegenüberstellung von je zwei Abbildungen aus dem angekündigten Werke, von denen die einen in Lichtdruck, die anderen in Autotypie Wiedergaben sind, um die Vorteile des erstgenannten Verfahrens gegenüber dem zweiten damit in schlagender Weise zu illustrieren. In dem erläuternden Prospekttext heißt es u. a.: » Warum sind Kunstbiicher so teuer, warum vor allem den teuern Lichtdruck und keine billige Wiedergabe in Autotypie? Mit diesem Prospekt, der zwei Abbildungen .... in Lichtdruck und in Autotypie zeigt, wollen wir einem größeren Kreis von Inter essenten Gelegenheit geben, durch einen einfachen Vergleich die Frage selbst zu beantworten. Für die Herstellung beider Proben lag, wie wir betonen möchten, ein und dieselbe Vorlage zugrunde. Aus eigener Kenntnis der Originale können wir nur den Lichtdruck als vorlagengetreu ansprechen; die Autotypie dagegen kann höchstens annäheru'de Eindrücke von Wesen und Art der Vorlagen vermitteln. Während beim Lichtdruck, ohne jede Übertreibung gesagt, das Unikum, die Handzeichnuug eines längst verstorbenen Künstlers mit dem ganzen Reiz des Persönlichen wieder auflebt, gibt die Autotypie einen kalten Abklatsch, der so gut wie alles an dem Bilde fälscht, wie die Gegenüberstellung zeigt. Die wesentliche Verschiebung ^des Tonwertes einzelner Partien, die Auslösung -der feinen Wischtöne in der Modellierung der Gesichter müssen einen empfindenden Be schauer unbefriedigt 'lassen, zwischen den Gebenden und den Empfan genden ist die ernüchternde Maschine getreten. Noch schlagender wäre der Beweis, wenn wir den Versuch mit der Wiedergabe eines farbigen Blattes, eines Aquarells, in Lichtdruck wnd in Vierfarben druck wiederholen würden. Der Raster zerstört da erst recht jeden intimen Kontakt. Unser Buch, das als spätes Denkmal für einen glänzenden Künstler und wertvollen Menschen gedacht war, konnte nur in der würdigsten, der besten Form evstehen. Darum wählten wir das Lichtdruckversahren und eine beschränkte Auflagenhöhe gegen- 442 über der anderen Möglichkeit: Autotypie und durch kostspielig>en Klischccpark bedingte Massenauflage«. Wir haben diese Ausführungen hier abgedruckt, weil eine solche Art der Belehrung des Laien über die Grundlagen der Herstellung von Kunstbüchern sicherlich begrUßcnsivert und vorbildlich ist. Auch wird auf solche Weise der an der Buchherstellung ja meist gänzlich un beteiligte Sortimenter in die Lage versetzt, seinen Knuden die Be rechtigung hoher Preise solcher Bücher wie des in 'dem vorliegenden Prospekt angekündigten -klarzu machen, was bei Werken, deren Preis die 50 Mark-Grenze überschreitet, wohl von besonderer Wich tigkeit sein dürfte. Auch die sonstigen Prospekte des Urban-Verlags erfüllen bei sehr geschmackvvller Ausstattung und guter Fassung sicher ihren Propagondazweck. Sehr nett angeordnet und gestaltet ist ein Leporello-Prospekt des Verlags Fr. Kistner L C. F. W. Siegel, Leipzig, über seine Sammlung »Musikalische Novellen« mit einfarbigen verkle inerten Wieder gaben der in den Büchern dieser Reihe enthaltenen Original-Lithographien, wenn hier auch eigentlich nur die Güte der Ausstattung der Bücher veranschaulicht wird, während » bei -dem Fehlen jeglicher Inhaltsan gaben oder Urteile der innere Gehalt der Bändchen nicht in Erscheinung tritt; zum Teil läßt sich auf Grund der bekannteren Verfassernamen auf Qualität auch in dieser Hinsicht allerdings ohne weiteres schließen. Während im allgemeinen Prospekte über Noten und musikalische Werke hinsichtlich der Ausstattung manches zu wünschen übrig lassen, ist eine Sammelankündigung der Kompositionen »Hermann Suters« des Verlags Gebrüder Hug L Co., Zürich, -der durch eine kleine Seldstbiographie des Komponisten eingeleitet wird, auf einem Ehamois-Kunstdruckpapier ausgezeichnet gedruckt. Die Prospekttitelseite schmückt die Wiedergabe einer Photographie des Künstlers. Ein Inseitiger kleiner und anmutiger Leporello-Prospekt des A mal t'hea - V e rla g s inWien zeigt die einzelnen Bändchen der kleinen »Amalthea-Bücherei« unter Wiedergabe von Bildern daraus in recht wirkungsvoller Weise au, wobei auch durch kurze Besprechungs auszüge auf den Wert von Inhalt und Ausstattung der Reihe noch hillgewiesen wird. Besonders als Briefbeilagen lassen sich Prospekte ivie dieser gut und sicher mit Erfolg verwenden. »In das Reich des Eros« führt ein- Prospekt des GeorgMüller Verlags, Mün ch e n, der neben diesem Haupttitel noch den Untertitel »Bücher, die nicht altern« trägt. Er bietet eine Reihe von Jllnstrativnsproben und ver mittelt bei geschmackvoller und übersichtlicher Anordnung sowie guter Ausstattung ein reizvolles Bild auch von der älteren Literatur des Gebiets. Näheres über die Persönlichkeit einzelner Autoren des gleichen Verlags bringen die Sammelankündigungen der Bücher von E. G. Kolbenheyer und Wilhelm Schäfer. Außer den Wieder gaben der Dichterporträts enthalten diese Prospekte längere Aus führungen über den künstlerischen Werdegang der beiden Autoren, ergänzt durch zahlreiche Urteile über die Bücher. Bei dieser Ge legenheit sei wiederum hervorgehoben, daß bei dem lebhaften Inter esse des Publikums gerade für die Voraussetzungen des dichterischen Schaffens solche Einblicke wie die hier gemährten geeignet sind, -den Lesern mit der Persönlichkeit auch die Werke des Autors nohezu- bringen. Die sehr handlichen, auf Ehamois-Kunstdruckpapier gut gedruckten Prospekte des Horen - Verlags in Berlin wirken auf die gleiche Art; gegenüber den erwähnten Ankündigungen des Georg Müller Verlags haben sie noch den Vorzug, sich als Briefbeilagen usw. ohne weiteres verwenden zn lassen. Ein zusammen fassendes Verzeichnis »Das gute Buch« des L. Staackmann Verlags, Leipzig, mit einem farbfreudigen, ganz wirkungsvollen Umschlag bringt über «die einzelnen Werke, deren Titel und Einschaltbilder geschickt in den Text eingeordnet sind, jeweils nur kurze, aber ihrem Werbezwecke entsprechende Inhaltsangaben. Ein zweites, für Massenverbreitung bestimmtes doppelseitiges An kündigungsblatt »Die neuen Bücher des Jahres 1936« dürfte infolge der aparten grünen Druckfarbe die Aufmerksamkeit unbedingt auf sich lenken; der Prospekt zeigt, daß zur Erreichung eines solchen Zwecks die Verwendung zweier Druckfarben durchaus nicht immer notwendig ist. Wenn aber zwei Farben genommen werden, so sollte die An ordnung nicht so erfolgen, wie eine grün- und rotbraun gedruckte Werbesache des gleichen Verlags über seine Herbst-Neuerscheinungen zeigt, wobei im Text ziemlich willkürlich zwischen den beiden Farben gewechselt wird. Der Zweck der zweiten Farbe, die Hervorhebung besonders beachtenswerter Stellen nämlich, wird dadurch illusorisch gemacht; abgesehen davon ist das ganze Bild des Prospekts bei einer derartigen Verteilung der Farbe sehr unruhig und wenig anziehend. In vorbildlicher Weise zeigt die Propaganda der Ostdeutschen Verlagsanstalt, Breslau, wieweit man bei der individuellen Ausgestaltung der Werbung gehen kann. Insbesondere die Prospekte
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