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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.04.1927
- Strukturtyp
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- 1927-04-23
- Erscheinungsdatum
- 23.04.1927
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- Deutsch
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-X- 94, 23. April 1927. Redaktioneller Teil. abgegebenen Erklärungen ist anzunehmcn, daß man nunmehr ge willt ist, sich zweckdienlicher Mäßigung zu befleißigen. Wir müssen immer wieder unseren stets mit Nachdruck gerade für das Verlagsgewerbe vertretenen Standpunkt hervorheben, daß eigene staatliche Betriebe nur dort am Platze und daseinsberechtigt sind, wo entweder die gestellte Aufgabe am besten nur durch öffent liche Betriebe gelöst wird oder das private Gewerbe versagt. Deshalb verneinen wir auch die Notwendigkeit staatlicher ver legerischer und drucktechnischer Betriebe, wie sie die letzten Jahre gebracht haben. Es muß aufs schärfste Einspruch eingelegt wer den, wenn Verlagswerke, die sich jahrzehntelang im Verlag einer Privatfirma befanden und von ihr aufs beste verwaltet wurden, ohne ersichtlichen Grund in staatliche Regie übergehen, nur weil auf diese Weise die bei manchen Regierungsstellen vorhandenen Zentralisierungsbestrcbungen Erfüllung finden. Das nennt man »kalte Sozialisierung», gegen die sich das private Gewerbe mit allen Mitteln zur Wehr setzen muß. Von seiten 'des Börsenvereins ist das in zahlreichen Eingaben und Beschwerden geschehen, wobei wir uns in gleicher Weise gegen derartige Erscheinungen auf staatlichem wie auf kommunalem Gebiete wandten. Auch die Selbstversorgungsbetriebe 'der Beamtenschaft wur den eingehender Kritik unterzogen. Der Erfolg blieb nicht aus, wie sich namentlich aus den Ausführungen des preußischen Han delsministers auf der Tagung des Einzelhandels in Düsseldorf ergeben hat. Rabattforderungen der Bibliotheken. Die schon im letzten Geschäftsbericht erwähnten Rabattforde rungen der Bibliotheken nahmen im Berichtsjahr immer dringendere Formen an, nicht zuletzt auf Grund der bedauer lichen Tatsache, daß den Bibliotheken von außerhalb des Börsen vereins stehenden Firmen sehr erhebliche Rabattangebote gemacht wurden. Da die Bibliotheken, die bei teilweise vermindertem Vermchrungsetat erhöhten Ansprüchen gerecht werden sollen, daraus bedacht sein müssen, für ihre Etatsumme möglichst viele Äerlagsartikel zu erwerben, bestand die ernste Gefahr, daß sie, wenn auch ungern, ihre alten Beziehungen zum regulären Buch handel lösten und von den hochrabattierten Angeboten Gebrauch machten. In Würdigung dieser Verhältnisse wurden daher im Aufträge des letzten deutschen Bibliothekartags von Herrn Geheim rat Prof. 0r. Krüß, dem Generaldirektor der Preußischen Staats bibliothek, di« schon lange angestrebten Verhandlungen ausgenom men. Sie führten binnen kurzem zu der im Börsenblatt Nr. 278 vom 30. November 1926 veröffentlichten Vereinbarung zwischen dem Börsenvcrein und dem Preußischen Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung über Skontogewährung an die dem ge nannten Ministerium unterstehenden staatlichen Bibliotheken mit einem Vermehrungsetat von mindestens 20 000 Mark. Ent sprechend dieser Vereinbarung sind auch in den übrigen Bundes staaten Abkommen zwischen den örtlichen Sortimentervereinen und den in Frage kommenden großen Bibliotheken getroffen worden. Sicher wird dem Buchhandel bei der jetzigen schwierigen Wirtschaftslage das Opfer der Skontogewährung nicht leicht, und wir konnten uns nur schweren Herzens zu einem gewissen Ein gehen auf die Wünsche der Bibliotheken entschließen. Dafür geben wir uns nunmehr der Hoffnung hin, daß die Verbindung mit den Bibliotheken dem regulären Buchhandel erhalten bleibt; auch dürfte der legale Weg einer eng begrenzten Skontogewährung den illegalen Preisunterbietungen auf jeden Fall für beide Teile vorzuziehen und 'des Buchhandels wie der Bibliotheken wür diger sein. Papier- und Buchnormung. Die Frage der Papierformat- und Buchformatnormung, die auch weiterhin von der Geschäftsstelle mit dem Normenausschuß des Deutschen Verlegervereins und dem Normenausschuß für das graphische Gewerbe bearbeitet wurde, hat im abgclanfenen Jahre kaum Fortschritte gemacht. Das Interesse des Gesamt buchhandels an rationellen Maßnahmen zur Förderung der Wirtschaftlichkeit und Rentabilität der Betriebe ist selbstverstänt^ 484 lich. Gerade hier hat sich aber wieder einmal die verspätete und ungenügende Heranziehung von Fachleuten aus der Praxis ge rächt; denn bei der Festlegung der Dinformate haben die Inge nieure des Normenausschusses der Deutschen Industrie auf die besonderen Verhältnisse der betroffenen Gewerbe offenbar nicht in ausreichendem Maße Rücksicht genommen. Trotzdem wäre es verfehlt, sich grundsätzlich gegen die Normungsbewegung aus zusprechen, vielmehr ist gerade rege Mitarbeit notwendig, um zu verhüten, daß dem Buchhandel nachteilige Beschlüsse gefaßt werden. Auch im Börsenblatt wurde die Frage der Papierformat- und Buchformatnormung ausführlich behandelt. Werbung. Die Fülle der in Industrie und Handel gepflegten Propa gandamaßnahmen hat den Buchhandel in den ersten Jahren seiner Versuche korporativer Werbung verleitet, erfolgreiche Methoden anderer Gewerbe nach flüchtiger Anpassung zu über nehmen. Die praktische Auswirkung wie die theoretische Durch- denknng ergaben jedoch die Notwendigkeit eigener, der wirtschaft lichen und geistig-pädagogischen Doppelnatur des Buchhandels wesensgemäßer Propagandatätigkeit. Aus unsicherem Tasten und den ersten Versuchen an Teilgebieten ist die Aufgabe der Werbe stelle durch einen in Zusammenarbeit mehrerer Mitglieder ge reiften Plan in ein Programm gestellt worden, das im Sommer durch Werbeausschuß- und Vorstandsbeschluß für die nächsten Jahre eindeutig und richtunggebend geworden ist. Die in diesem Augustprotokoll festgelcgten Grundsätze haben die Fortführung der begonnenen und den Anfang neuer Aufgaben ermöglicht. Der Werbestelle fallen danach gewisse Pionierarbeiten zu, die in un mittelbarem Benehmen mit der Geschäftsleitung, unter Wahrung der Interessen aller Vereinsmitglieder, und mit gebotener Ent haltung leicht erkennbarer Reklame in aller Stille zu leisten sind. Es galt darnach, den Anschluß an den Aufgabenkreis anderer kulturell gerichteter Organisationen zu finden, wie auch bei Be hörden zur Durchführung der notwendigen Maßnahmen ver ständnisvolle Förderung zu erreichen. Zu den unter dem Stich wort Werbung für das Buch zusammengefaßten Aufgaben gehören unter anderem Pressestelle und Vortragsamt. Es ist eine reibungslose Zusammenarbeit mit der Tagespreise sowie den Fachorganen erreicht worden. Die Beziehungen zu einflußreichen Zeitschriften sind angeknüpst, besonders zu solchen, die für bisher weniger bearbeitete Bsvölkerungsschichten bestimmt sind. Das Vortragsamt hat eine große Anzahl von Vorträgen namhafter Autoren bei Vereinen verschiedenster Art, leider mit verhältnis mäßig geringer Beteiligung des Buchhandels, vermitteln können. Dabei war Beschränkung auf eine nicht zu hohe Anzahl von Rednern, welche das Interesse am Buch durch ihre Darbietungen zu erwecken und zu vertiefen vermögen, geboten. Das Ergebnis des im Herbst erlassenen Preisausschreibens über die zwölf besten Bücher dürfte für indirekte und direkte Werbung wirksamste Werbemittel für Verlag und Sortiment liefern. Auch die Be mühung 'des Börsenvereins um die Einrichtung eines für das ganze Reich gültigen Tags des Buches ist in diesem Zusammen hang zu nennen. Mit den akademischen Kreisen wurde durch Versendung buchempfehlender Aufsätze (Professor Hedemann) Fühlung genommen. Studententagungcn, Veranstaltungen der Jugendbewegung fanden Beachtung: weitere erfolgversprechende Verbindungen sind angebahnt. Vorbereitungen zu einer groß zügigen Propaganda unter den Schülern der höheren Lehranstal ten sind im Gange. Bei der Einrichtung und Durchführung von Propagandistenkursen und Freizeiten hat die Werbestclle eben falls mitgewirkt. Zur Gemeinschaftswerbung in den einzelnen Ortsgruppen anzuregen, ist gelegentlich immer wieder unternommen worden. Die Reihe der »Schriften zur Buchwerbung« wurde fortgesetzt; zur zeit befindet sich im Druck: Eckardt, »Das Buchbesprechungswcscn«. — Auch auf das Preisausschreiben über den Weihnachtswcrbcplan eines Sortiments ist hinzuweisen. Mit den Rundfunksendern ist weiter zugunsten des Buch handels wie auch des Musikalienhandels gearbeitet worden. Durch unmittelbare Verbindung mit der Reichsrundsunk-Gcsellschast so-
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