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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.05.1927
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- 1927-05-04
- Erscheinungsdatum
- 04.05.1927
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X: 103, 4, Mai 1927, Redaktionell« Teil. gegeben von Richard Strauß, und »Die Kultur», heransgegeben von Cornelius Gurlitt. Dem liebenswürdigen Kollegen werden wir ein srenndlicheS Gedenken bewahren. Am 24. August starb nach schwerem Leiden im 88. Lebensjahre Herr Oskar Keßler, Inhaber der Verlagsbuchhandlung R. Eisenschmidt und Eisenschmidts Buch- und Landkartenhandlung. Ge boren am 22. März 1861 zu Nlcolausrieth, Kreis Sangerhansen, be suchte er bis 1878 das Gymnasium in Minden bis zur Obersekunda und bestand dann von 1878—1882 seine Lehrzeit bei Albert Jacobi L Co. in Aachen. Nachdem er Gehilfenftellungen in mehreren anderen Firmen bekleidet hatte, kam er zu R. Eiscnschmidt, Berlin. Hier wurde er, nachdem er a» der Leitung beider Firmen unter dem da maligen Inhaber Rudolf Eisenschmidt bereits 18 Jahre als Prokurist beteiligt war, im Jahre 1928 durch testamentarische Verfügung In haber beider Firmen und hat cs verstanden, in den schwierigen Jahren der Nachkriegszeit die ihm anvertrauten Geschäfte auf der alten Höhe zu halten und weiter auszubauen. Mit unermüdlichem Fleiß widmete er sich trog seines schweren Herzleidens dieser Ausgabe, und erst in den letzten beiden Jahren zwang ihn die fortschreitende Krankheit, einen Teilhaber aufzunehmen. Das Leben des Verstorbenen war ein immerwährendes freudiges Schassen. Durch seinen vorbildlichen Fleiß, sein gerades, offenes Wesen hat sich der Entschlafene unter seinen Berufsgcnosse» viele Freunde erworben. Auch wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Am 28. Oktober starb nach kurzem Krankenlager im 72. Lebens jahre Herr August Schnitze, der Inhaber des gleichnamigen Ber lages. Der Verstorbene gründete tm Jahre 1882 eine Sortiments- buchhandlung, die er im Jahre 1893 an Herrn Paul Niischmann ver kaufte, um sich ganz seinem Verlage zu widmen. Es gelang ihm in kurzer Zeit, seinem Verlag populärer Werke Namen und Ansehen zu verschaffe»; seine Sprachbüchcr, Briefsteller usw. sind In vielen tausend Exemplaren verbreitet und zählen wohl auch heute noch zu den Brot- artikcln des Sortiments. Ein Hörleiden erschwerte dem Verstorbenen in den letzten Jahrzehnten die Ausübung seiner geschäftlichen Tätig keit, sodaß er sich auch im buchhändlerische» Vercinsieben wenig be tätigen konnte. Alle, die den Entschlafenen aber kcnnengelernt haben, schätzten an ihm sein liebenswürdiges, biederes Wesen, das ihm viele persönliche Sympathien erwarb. Auch wir werden dem Verstorbenen ein ehrendes Gedenken bewahre». Am 5. November starb nach schwerem Leiden tm 75. Lebensjahre Herr Sei mar Hahne, Gründer und Inhaber der gleichnamigen Buchhandlung in Berlin. Noch im Anfang des verflossenen Geschäfts jahres konnten wir dem Verstorbenen zum 50jährigen Jubiläum seiner Firma unseren Glückwunsch aussprechen und ahnten damals noch nicht, daß wir bald an seiner Bahre stehen würden. Der Verstorbene gründete im Jahre 1878 seine Buchhandlung und verstand es durch eifrige Tätigkeit und geschickte Propaganda, seine Firma, der er bald auch Zweigniederlassungen angliederte, zu einer angesehenen und be achteten Sortimcntsbuchhandlung Berlins zu entwickeln. Zuneh mendes Alter veranlaßtc ihn dann, das Geschäft in andere Hände zu übergeben. Da der Nachfolger sich aber seiner Aufgabe nicht gewachsen zeigte, mußte der Entschlafene in den letzten Jahren wieder seine Buchhandlung übernehmen, um ihre Existenz nicht in Frage zu stellen. Trotz seines schwankenden Gesundheitszustandes hat er dann seine Firma bis zu seinem Tode sortgesührt. Dem tüchtigen und kenntnis reichen Kollegen werden wir ein ehrendes Andenken bewahren. Am 27. November verschied nach langem, schwerem Leiden im hohen Alter von 75 Jahren unser langjähriges Mitglied Herr Georg Siemens, in Firma Georg Siemens Verlagsbuchhandlung. Der Verstorbene gehörte unserer -Korporation- seit dem Jahre 18SS an und hat uns als Mitglied des Rechnungs- und Wahlausschusses wert volle Dienste geleistet. Der Entschlafene wurde im Jahre 1852 in Erwitte in Westfalen geboren, erlernte nach Absolvierung des Gym nasiums in der G. Grotcschcn Buchhandlung in Hamm in Westfalen den Buchhandel und war als Gehilfe in den Firmen W. Spemann, Stuttgart, und Julius Springer in Berlin tätig- Im Jahre 1882 wurde er Teilhaber der Buchhandlung Dlerig L Siemens in Berlin, überließ im Jahre 1891 das Sortiment seinem Freunde und gründete unter seinem Namen eine Veriagsflrma. In seiner verlegerischen Tätigkeit bevorzugte er hauptsächlich bas Gebiet der Kunstliteratur und Technik und brachte seine Firma bald zu Ansehen. Im Jahre 1900 übernahm seine Firma auch die Berliner Zweigstelle und Aus lieferung des Kunstwartvcrlages Georg D. W. Callwey, München. Der Verstorbene war ein Mann von liebenswürdigen Umgangssormen und vornehmer Gesinnung. Es entsprach nicht seiner Art, nach außen hervorzutreten. Sein zunehmendes Augenleiden erschwerte ihm in den letzten Jahren außerordentlich jede geschäftliche Tätigkeit. Er wähnt zu werden verdient auch die verdienstvolle Tätigkeit, die er als Schatzmeister des »Allgemeinen Deutschen Sprachvereins» entfallet hat. Dem tüchtigen, liebenswürdigen und rastlos tätigen Kollegen werden wir ein ehrendes Andenken bewahren. Am gleichen Tage, dem 27. November, entschlief im 78. Lebens jahre der Verlagsbuchhändier Herr vr. Otto Salle, Inhaber des gleichnamigen Verlages. Dem Entschlafenen wäre es im Ansang des Jahres 1927 beschickten gewesen, aus das 40jährige Bestehen des von ihm gegründeten Verlags zurückzublicken. Otto Salle war ln Wolsen- büttel geboren, besuchte dort das Gymnasium und absolvierte dann seine Lehrzeit in der Wagnerschen Verlagsbuchhandlung, Braun- schwcig. Nach beendeter Lehrzeit studierte er in Leipzig und Göttingen Naturwissenschaft, erwarb den Doktorgrad und war in den Jahren 1882—84 in Paris und London als Gehilse und 1884—87 bei F. A. Brockhaus in Leipzig tätig. Im Jahre 1887 gründete er seine Selb ständigkeit und verlegte im Jahre 1898 seinen Verlag nach Berlin. Durch zähe Arbeit gelang es dem Verstorbenen, seinen Verlag auszu- bauen und durch die schweren wirtschaftlichen Nöte der letzten Jahre, unter denen besonders der Buchhandel zu leiden hatte, hindurchzu steuern. Als zunehmendes Leiden den Siebzigjährigen zwang, sich von der Führung der Geschäfte zurückzuziehen, konnte er noch durch Heran ziehung geeigneter Mitarbeiter und durch die Mitarbeit seiner beiden ältesten Kinder das Fortbestehen seines Verlages sicherstcllcn. Der »Korporation» gehörte der Verstorbene seit dem Jahre 1899 an und hat als Mitglied bas Hauptausschusses in den Jahren 1918—21 eine verdienstvolle Tätigkeit entsaltet. Wir werden dem liebenswürdigen und kenntnisreichen Kollegen ein ehrendes Gedenken bewahren. Die Zahl lder Mitglieder der -Korporation- betrug am 31. De zember 1926: 182 gegen 192 im Vorjahre. Bericht über die Ordentliche Hauptversammlung der »Korporation der Berliner Buchhändler» am 15. März 1927. Die Versammlung war von 41 Mitgliedern besucht. Um Uhr «öffnete der Vorsteher, Herr Dr.-Jng. ehr. Georg Ernst, di« Versammlung und hieß die Anwesenden willkommen. Bei Punkt I der Tagesordnung, »Bericht des Vorstehers über das abgelausene Rechnungsjahr l926-, gab Herr vr. Ernst «inen Rückblick über seine lijährig« Tätigkeit als Vorsteher und seine beinahe 11jährige Zugehörigkeit zum Vorstand« der -Korporation». Der Vorsteher konnte mit Befriedigung darauf Hinweisen, daß auch in >d«n schweren Kriegs- und Jnslationsjahren die -Korpora tion» und ihre wichtigste Einrichtung, die »Bestellanstalt für den Berliner Buchhandel», "die Feuerprobe bestanden hätten und ihren Aufgaben gerecht geworden wären. Das Durchhalien "in diesen schweren Zeiten habe allerdings an den Vorstand recht erhebliche Ansprüche an Nerven- und Arbeitskraft gestellt. Dafür könne man aber jetzt im dritten Jahr« der Stabilisierung mit Genug tuung auf das Erreichte zurückblicken. »Korporation» und "»Be stellanstalt» ständen so gefestigt da, Mi« dies kaum vor dem Welt kriege der Fall gewesen sei. Herr vr. Ernst hob noch besonders di« kollegiale Zusammenarbeit im Vorstände hervor. Auch wenn die Meinungen zuweilen auScinanderstrebten, habe man schließ lich doch die einigend« Formel gefunden, sodaß fast alle Vorstands- beschlüss« einstimmig gefaßt seien. Da -der -Jahresbericht- sich in den Händen der Versammlungsteilnehmer befand, konnte sich der Vorsteher darauf "beschränken, die einzelnen Punkte auszurusen, sodaß jeder -Anwesend« in der Lage war, zu dem betreffenden Punkt das Wort zu nehmen. Bei der Position -Adreßbuch für "den Berliner Buchhandel» wurde vom Vorsteher augeregt, in den künftigen Ausgaben dieses Adreßbuches die als buchhändlerische Bollbetriebe anerkannten Firmen besonders kenntlich zu machen, eine Anregung, di« von Herrn Max Spielmeyer aus der Versammlung heraus unterstützt wurde. . Bei der Position »Arbeitgeberverband» wurden sowohl vom Vorsteher wie von Herrn Georg Elsner, Herrn Fritz Th. Cohn 537
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