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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.05.1927
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- 1927-05-04
- Erscheinungsdatum
- 04.05.1927
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An die -Industrie- und Handelskammer zu Berlin», bctrcssend Be- nenna»g »«n Sachverständigen für den Grundwert- bzw. Ge- werbcsteuerauslchuß bei den Finanzämtern; an die »Industrie- und Handelskammer zu Berlin», bctressend die geforderten außerordentlich hohen Beiträge für d-o g-ortbil- dungsschulwesen; an das -Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung», be treffend schlechte Handschrift der von den Schulen entlassenen jungen Leute; an die -Oberpostbirektion», an das »Rcichspostmintsterium» und an die »Industrie- und Handelskammer zu Berlin», bctressend die geplante Einschränkung des Postamtes Berlin W KS. Auch im Rechnungsjahre 1926 konnten wir in den -Mit teilungen der Korporation der Berliner Buch händler- unsere Mitglieder über wichtige buchhändlerische Fragen unterrichten. Wir haben im Berichtsjahre 16 Nummern (Nr. 24—39) in zwangloser Folge erscheinen lassen. Der Bibliothek der -Korporation» wurden im vergangenen Rechnungsjahr in dankenswerter Weise von ver schiedenen Verlagssirmen zahlreich« Werke unentgeltlich über wiesen. Di« Benutzung der Bibliothek möge auch an dieser Stelle unseren Mitgliedern empfohlen sein. Im abgelansenen Rechnungsjahre konnten wir zwei Mit gliedern unsere -Glückwünsche zu ihrem 50jährigen Jubiläum aussprechen. Am 1. März konnte der Inhaber und Gründer der Firma Selmar Hahnes Buchhandlung, Herr Selmar Hahne, aus das Süjährtge Bestehen seiner Firma und aus seine Svjährige Zugehörigkeit zu un serer -Korporation- zurückblicken. Wir konnten dem Jubilar zu diesem doppelten Gedenktage unsere herzlichsten Glück- und Segens wünsche aussprechen und ahnten damals tm März noch nicht, daß ihn im November der Tod aus unserer Mltte rusen würde. Am 10. März konnten wir unserem Kollegen Herrn Bernhard Fahrig zum Svjährigen Gründungstage feiner angesehenen Firma Carl Chun unsere aufrichtigsten Glück-und Segenswünsche aussprechen und hierbei dankbar der verdienstvollen Tätigkeit gedenken, die Herr Fahrig als Schatzmeister der -Korporation» in den Jahren IMS—1914 und als Mitglied des Nechnungs- und Wahlausschusses in den Jahren 1SÜK—IMS und neuerdings wieder als Mitglied dieses Ausschusses seit 1SL5 im Interesse der »Korporation- entsaltet. Den Jubiluren bzw. den Jnbiläumsfirmen möchten wir such «n dieser Stelle unsere herzlichsten Glückwünsche zum Ausdruck bringen. Der Tod hat unter unseren Mitgliedern im Jahre 1926 reiche Ernte gehalten. Am 7. Januar schied aus dem Leben unser Mitglied, der Kunst- und Verlagsbuchhänbler Herr Paul Cassircr, im Alter von 54 Jahren. Der Mann, dessen zähe Energie und sicheres Kunstgesllhl der Reichshauptstadt seit der Jahrhundertwende neue Impulse gab, ragte wett über den Rahmen feines Kunsthändlcrberufes hinaus. Der Verstorbene gründete im Jahre 1898 die Kunsthandlung und den Ver lag Paul Eassirer und kann als Verdienst für sich beanspruchen, den modernen sranzöstschen Malern in Deutschland Anerkennung verschafft und dadurch einen entscheidenden Einfluß aus die Entwicklung der Malerei ausgellbt zu haben. Zusammen mit Ma; Liebermann hat er in der Sezession einen entscheidenden Einfluß auf die Entwicklung der modernen Malerei ausgeübt und eine Tätigkeit entsaltet, die vielleicht erst eine spätere Generation gebührend würdigen wird. In seinem Berlage erschienen neue moderne Dichtungen, eine Reihe wertvoller und jetzt meist vergriffener Werke, die sich durch sorgfältige und ge schmackvolle Ausstattung auszetchnetcn; ferner vereinigte er in seinem Berlage die bedeutendsten Graphiker der Gegenwart, wie zum Beispiel Liebcrmann, Slevogt, Barlach, Meid, Sembruck u. a. Im Weltkriege organisierte er die deutsche Propagandaausstellung in der Schweiz und wandte sich tm letzten Jahrzehnt in der Kunst wieder den alten Meister» zu, weil ihm die Entwicklung, die die Malerei in den letzten Jahre» genommen hatte, nicht zusagte. Wir werben ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Am 25. Januar entschlief nach schwerem Leiden im hohen Alter von 8b Jahren der Senior des Berliner Buch- und Mustkalienhandels, Herr Willibald Challier, der frühere Inhaber der Firma C. A. Challier L Co. In Berlin als Sohn des Muslkverlegcrs Carl August Challier im Jahre 1841 geboren, besuchte er das Französische Gymnasium und trat 1858 in das väterliche Geschäft als Lehrling ein. Nach beendeter Lehrzeit war er zunächst bei Robert Timm L Co. in S2S Berlin (später Simrocksche Musikalienhandlung!, sodann bei Herrn Bernhard Friebel in Dresden tätig und übernahm 1885 das Geschäft seines Vaters, das er zu hoher Blüte brachte. Unserer »Korporation» gehörte er seit dem Jahre 1888, mithin säst 8V Jahre, an. Der ver storbene Kollege war auf dem Gebiet des literarische» und musikali schen Urheberrechts sehr unterrichtet; er war Sachverständiger aus diesem Gebiet bet der Handelskammer und bei den hiesigen Gerichten und außerdem Mitglied der Musikalischen Sachverständtgenkammer. In unserer »Korporation» ist er säst ununterbrochen bis zu seinem Tode tm Hauptausschuß tätig gewesen und hat bei Beratung schwieri ger buchhändlerischer Fragen seine große Erfahrung und sein reiches Wissen zur Verfügung gestellt. Auch als langjähriger Vorsitzender des »Vereins der Berliner Musikalienhändler», dessen Ehrenvorsitzender er seit 1811 war, hat er eine segensreiche Tätigkeit entsaltet. Im Jahre ISIS verkaufte er tnsolge hohen Alters seinen Verlag an Richard Birnbach, nahm aber auch dann noch rege» Anteil an allen Berufs- sragcn. Das Andenken des ehrwürdigen, kenntnisreichen und ver dienstvollen Bcrussgcnossen werden wir stets in Ehre» halten. Am 7. April verschied nach kurzer, schwerer Krankheit tm Alter von 73 Jahren unser langjähriges Mitglied Hermann Kltns- mann, in Firma Schneider L Amelang G. m. b. H. Der Verstor bene gehörte unserer »Korporation« seit dem Jahre 1885 an und zählte ebenfalls zu unseren ältesten Mitgliedern. Als Sohn eines Fabrikbesitzers im Jahre 1852 in Berlin geboren, bestand er seine Lehrzeit in der Amelangschen Buchhandlung ln Berlin und war, nach dem er sein Dicnstjahr bei dem Kaiserin-Augusta-Garbe-Grenadier-Re- giment absolviert hatte, als Gehilfe mehrere Jahre in London und Paris tätig. Im Jahre 1885 machte er sich durch Kaus der Hosbuch- hanblung Schneider L Co. selbständig und vereinigte diese Firma im Jahre 1M8 mit der Amelangschen Buchhandlung, Berlin, unter der Firmenbezeichnung Schneider L Amelang G. m. b. H-, die er bis zu seinem Tode als Gesellschafter und Geschäftsführer leitete. Wenn auch der Verstorbene in buchhändlerischcn Vereinen wenig hervorgctreten und dadurch manchem Kollegen unbekannt geblieben ist, wurde er von seinen näheren Freunden wegen seiner menschlichen und geschäftlichen Eigenschaften sehr geschätzt. Auch die »Korporation der Berliner Buchhändler» wird dem Entschlafenen ein ehrendes Andenken be wahren. Am 11. Mai verschied in Bad Kissingen an den Folgen einer Operation im 7S. Lebensjahre unser langjähriges Mitglied Ernst Globig, Inhaber der Firmen Ernst Globig und Paul Bette Nachf. Der Verstorbene wurde in Mehlsdorf in der Provinz Brandenburg geboren und wollte ursprünglich Lehrer werden, wandte sich dann aber dem buchhändlerischen Berufe zu und machte sich schon in verhält nismäßig jungen Jahren selbständig. Unserer »Korporation» gehörte er seit dem Jahre 1SVS an und hat sich besonders aus dem Gebiet des Zeitschriften- und Kolportagewcsens betätigt; für diesen Zweig des Buchhandels war er auch als gerichtlich beeidigter Sachverständiger be stellt. Im Jahre 1880 gründete er mit einer kleinen Zahl von Be rufskollegen den »Centralverband Deutscher Buch- und Zeitschriftcn- händler» und wirkte in diesem Verein an hervorragender Stelle für die Ziele und Ausgestaltung dieses besonderen buchhändlerische» Bc- russzweigcs. Unter seinem Vorsitz gewann der Centralverein nach innen und außen an Ansehen und Kraft, und als er im Jahre ISIS aus Gesundheitsrücksichten das Amt eines Vorsitzenden niedcrlegte, ivurde er zum Ehrenmitglied des Centralvercins ernannt. Seine beiden Firmen Ernst Globig und Paul Bette Nachs. brachte er zu hohem Ansehen und auch unserer »Korporation» war er ein treues Mitglied. Dem ehren- und gewissenhaften, tüchtigen und rastlos tätigen Kol legen werden wir ein ehrendes Gedenken bewahren. Am 2N. August verschied am Herzschlag auf dSr Rückkehr von einer Geschäftsreise in Luzern unser Mitglied Eugen Marquardt, Inhaber der gleichnamigen Firma. Der Verstorbene war in Berlin geboren und bestand seine Lehrzeit in der Schneidersitzen Buchhandlung in Berlin, die damals ihr Gcschästslokal Unter den Linden hatte. 15 Jahre war er als Gehilfe in der Ollcndorssschen Buchhandlung in Paris tätig und knüpfte in dieser Zeit wertvolle Beziehungen zu sran- zösischcn Verlegern und Autoren an. Infolge dieser Beziehungen übertrugen ihm diese französische» Verleger vor dem Weltkriege ihr Auslieferungslager und die Vertretung ihrer Interessen in Deutsch land. Als Verleger trat Eugen Marquardt namentlich um die Jahr hundertwende hervor, als er zusammen mit Julius Bari unter der Firma Bard, Marquardt L Co. drei Essay-Sammlungen in besonders vornehmer Ausstattung mit vorbildlichen Illustrationen herausgab, die noch heute nicht vergessen sind. Es waren die Sammlungen »Die Literatur», herausgegeben von Georg Brandes, »Die Musik», heraus-
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