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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.05.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1927-05-28
- Erscheinungsdatum
- 28.05.1927
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- Deutsch
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am Ende eines jeden Monats. Wir schreiben daheH neben die Endnettosumme auf jeder Rechnung noch mit Bleistift, den Ver kaufswert, den wir mit der gesamten Sendung in Wirklichkeit erzielen wollen. Bei besonders bestellten Büchern, wo Nur Porto und Verpackung wegen der direkten Besorgung uns wieder zahlen lassen, rechnen wir auch dieses zum Ordinärpreis hinzu, also auch das Porto, das wir uns für den Bestellzettel an den Verleger bezahlen lassen. (Fortsetzung folgt.) Aus dem italienischen Buchhandel. Wie alljährlich fand vom 12.-27. April die Mailänder Muster- Messe statt, bei der auch das Buch vertreten ist. An Stelle des früheren ziemlich dürftigen Holzpavillons wurde ein stattlicher Bau aus Stein und Eisen erstellt, der erstmals sämtliche graphischen Branchen ausnahm. Es ist nur zu bedauern, daß dem Buchhandel ein weniger günstiger Platz eingeräumt war und dadurch die zum Teil recht gut beschickte Ausstellung einiger Firmen nicht die gebüh rende Beachtung fand. Vertreten waren gegen 40 italienische Verleger sowie in drei verschiedenen Kojen eine größere Anzahl französischer Firmen. Das deutsche Buch wurde auch dieses Jahr wieder durch die Firma Sperling L Kupfer zur Schau gebracht, vor allen Dingen in qualitativer Hinsicht, hauptsächlich durch Ausstellung der von ihr vertretenen Vcr- lagshäuser. Leider hörte man noch immer die alte Klage, das deutsche Buch sei zu teuer, obgleich sich die Preise durch die verbesserte italienische Valuta sehr gesenkt haben. Infolge besonderen Entgegenkommens des deutschen Neichskom- missars vr. Willecke war es obengenannter Firma ermöglicht, eine kleine Auswahl besonders schöner deutscher Werke außerdem im Deut schen Pavillon zur Ausstellung zu bringen, die bei den sehr- zahlreichen Besuchern allgemeine Bewunderung fanden. Am 20. April beehrte auch der deutsche Reichswirtschaftsminister vr. Curtius die Ausstellung im Deutschen Pavillon und sprach sich sehr lobend über das Gesehene aus. Der Besuch des Herrn Neichs- ministers, der gleichzeitig die deutsche Oberrealschnle besichtigte und der Einweihung der Bibliothek der Kolonie beiwohnte, bedeutete ein besonderes Ereignis für die hiesige deutsche Gemeinde. Ein zahl reich besuchter Bierabend im Deutschen Klub vereinigte die Ange hörigen der Kolonie, wobei der Herr Neichsminister das Interesse der Deutschen Negierung zum Ausdruck brachte, das sie dem Wieder aufbau deutscher Pionierarbeit entgcgcnbringt, und zusagte, bei der nunmehr bevorstehenden Abfindung der geschädigten Auslanddeutschen seinen Einfluß geltend zu machen. Das Eigentum sämtlicher deutschen und österreichischen Staatsangehörigen wurde bekanntlich vom italieni schen Staat bei Kriegsausbruch beschlagnahmt, u. a. das ansehnliche Bücherlager der Firma Sperling L Kupfer, das jetzt endlich liquidiert, d. h. vom italienischen Staat an die Stadt Mailand verkauft wurde. Im Jahre 1915 bei Ansbruch der Feindseligkeiten geplündert und zerstört, wurden die zahlreichen Überreste von italienischen Staats beamten wieder geordnet und zu verkaufen versucht. Nachdem die verbliebenen, immerhin umfangreichen Vorräte unter Aufwand hoher Spesen 4- bis 5mal von einem Lokal in audere, entfernt gelegene gewandert sind, wobei die Bücher weder besser noch mehr wurden, endeten sie schließlich in einem Keller der inneren Stadt, um von den früheren Eigentümern zurückgckauft zu werden. Da man sich wegen des Preises nicht einigen konnte, besonders infolge bureaukratischer Schmierigkeiten, fand eine öffentliche Versteigerung statt, wobei je doch kein Ergebnis erzielt wurde. Die Bücher wurden schließlich von der Stadt Mailand erstanden, die sic an Bibliotheken, Schulen, Ver eine usw. verteilte. Habent sua kata libelli. »Ilna^estackell^idro« eine Buchwoche fand in ganz Jta-- lien in der Zeit vom 9.—15. Mai statt (s. a. Bbl. Nr. 118), die mit einer »b'iera ckel Inbro« (Bücherjahrmarkt) mit Verkauf auf öffent lichen Plätzen am Sonntag, dem 15. Mai, endete. Die Anregung ist aus Schriftstellerkreisen hervorgegangen und die Vorbereitung, resp. das Zustandekommen, ist der Redaktion der litera rischen Wochenschrift »b'iera letteraria« zu verdanken. Die Buchwoche wurde eingeleitet durch besondere Ausschmückung der Schaufenster der Buchhandlungen, wobei allerdings von den Mai länder Firmen mit wenig Ausnahmen nichts Besonderes gezeigt wurde. Von bekannten Literaten wurden ferner Vorträge wie auch Ansprachen in den Theatern gehalten und auch in Zeitnngsaufsätzen in besonderer Weise auf das Buch hingewicsen. Den Höhepunkt der Propaganda woche bildete am Sonntag, dem 15. d. M., die b'iera, also der Jahrmarkt, der in allen größeren und mittleren Städten veranstaltet wurde. Die meisten Verleger und Sortimenter hatten ans Handkarren, improvi- sier-ten Verkaufsbuden u. dgl. ihre Ware ausgebreitet, die sie, unter stützt von Studenten und Studentinnen, meist mit viel Geschrei an den Mann zu bringen suchten. Seitens der italienischen Buchhändlerver einigung war für diesen Tag ein Rabatt von 10A erlaubt. Die Autoren waren z. T. selbst mit an der Arbeit, indem sie ihre zum Verkauf kom menden Werke handschriftlich zeichneten. Ein besonderer Verkanssstand war z. B. in Mailand von persönlich gezeichneten Werken auswärtiger Verfasser, n. a. des Ministerpräsidenten Mussolini, errichtet. Ferner war eine Lotterie veranstaltet, bei der allerhand gestiftete Werke, es waren allerdings zumeist Ladenhüter, gewonnen werden konnten. Es ist zu verstehen, daß die Propaganda ausschließlich dem ita lienischen Buche galt und die Urheber des Planes bei diesem Feste auch von Übersetzungen nicht viel wissen wollten. Ein Verkauf besonders sadistischer Literatur war noch in Mailand, außerdem in gleicher Art im Hose des Sitzes der faszistischen Partei errichtet, die die ganze Angelegenheit in besonderer Weise unterstützte und be günstigte. Eine reich illustrierte Festschrift mit Abbildungen einer Anzahl italienischer Buchhändler und den bekanntesten Schriftstellern usw., die über alle Einzelheiten berichtet, kam durch Studenten usw. zum Ver kauf. Etwaigen Interessenten steht sie zum Preise von Mk. 1.— ein schließlich Porto zur Verfügung. Nach den Berichten aus andern Städten Italiens, in denen sich die verschiedenen Verkaussstände zum Teil durch Originalität zu über treffen suchten, war die Beteiligung des Publikums und der Erfolg überall ein recht erfreulicher, sodaß dieses italienische Buchhändler- Kantate jedenfalls seinen Zweck erreicht hat, das Buch populärer und damit verkäuflicher zu machen.. Die faszistische Negierung Italiens hat unter der starken Hand ihres Ministerpräsidenten Mussolini eine Reihe wirtschaftlicher Maß nahmen zur Einführung gebracht, die dem Lande zu großem Segen gereichen. Es ist hier nicht der Ort, sich über Einzelheiten aus zulassen, von denen jedoch auch der Buchhandel direkt und indirekt manchen Vorteil zieht, ich ermähne nur die Verbilligung des Portos für Büchcrpakete, für Manuskripte, Bestellkarten usw. Eine Vereinigung, deren allerdings schon lange vor dem Kriege begonnene Tätigkeit die Interessen des Buchhandels besonders be rührte, ist der »l'ourinA 61ub ItaUano«. Gegründet 1894, zählt er heute etwa 400 000 Mitglieder, hat in Mailand einen imposanten Vereinssitz und ist durch seine Verbesserung der Straßenverhältnissc, Aufstellung von Wegweisern, durch Kongresse, Hebung des Hotel wesens usw. bestens bekannt. Seit kurzem hat er in Mailand ein eigenes Musterhotel eröffnet. Ganz besonders hervorzuheben sind jedoch seine Buch- und Zeitschriftenveröffentlichungen, die er jähr lich seinen Mitgliedern zum Teil kostenlos, zum Teil mit hohem Nachlaß, meist 50A auf den festgesetzten Verkaufspreis, abgibt. Der Jahresbeitrag ist bei einer Einschreibegebühr von Lire 2.— nur Lire 15.50, dabei beträgt der Verkaufspreis der den Mitgliedern für 1927 gratis zu liefernden Veröffentlichungen mindestens Lire 80.—. Der Verein veröffentlicht allein fünf vorzüglich ansgcstattete Zeit schriften, ferner Straßenkarten von ganz Italien und vor allen Din gen die in Baedeker-Art verfaßten und eingeteilten Führer von Italien in englischer, französischer und deutscher Sprache. Den Vertrieb hat die Firma Grieben-Verlag, Berlin, übernommen. Eine besonders wichtige Erscheinung ist in Vorbereitung, und zwar ein umfangreicher Handatlas nach Art des Stieler, der im Sep tember d. I. zum 10. italienischen Geographenkongrcß erscheinen wird. Mailand. Richard Kupfer, i. Fa. Sperling L Kupfer. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Einrichtungen u. Veränderungen. Zusammengestellt von der Redaktion deS Adreßbuches des Deutschen Buchhandels. (Erklärung der Abkürzungen s. Nr. 116.) 16.-21. Mai 1927. Vorhergehende Liste 1927, Nr. 116. Konkurse und G e s ch ä f t s a u f s i ch t e n. AB ücherstube Severi n G. m. b. H., Hagen (Wests.), in Kon kurs s. 12/V. 1927. sB. 116.) ALintzsche Buch- u. Kunsthandlung, Fr., Trier. Die Geschäftsaufsicht ist beendet. sB. 120.) AL i n tz , Friedr., Verlag, Trier. Die Geschäftsaufsicht ist beendet. sB. 120.) AT rierische L e h r m i t t e l a n st a l t, Trier. Die Geschäfts aufsicht ist beendet. sB. 120.) 669
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