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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.06.1927
- Strukturtyp
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- 1927-06-04
- Erscheinungsdatum
- 04.06.1927
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. Provinzialoerein der Schlesischen Buchhändler (E. D.). Unsere 4 7. ordentliche Hauptversammlung findet am 18. Juni d. I. vormittags 10 Uhr in den Festräumen des Hauptbahnhoss zu Breslau statt. Die Tagesordnung geht den Mitgliedern unmittelbar zu. Um vollzähliges Erscheinen bittet Breslau, den 1. Juni 1927. Der Vorstand. Bereinigung der Berliner Mitglieder des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. Jahresbericht 1S26/1S27 erstattet vom Vorstand für die ordentliche Hauptversammlung am 29. April 1927. (Mit einigen Kürzungen wiedergegeben.) Das Geschäftsjahr 1926 ist nn ersten Halbjahr nach dem ein stimmigen Urteil 'der im Ausschuß für den Berliner Einzelhandel vereinigten Geschäftszweige noch schlechter gewesen als das Jahr 1925. Besonders gilt das 'für diejenigen Geschäftszweig«, die den bescheidenen Luxus des Mittelstandes zu befriedigen suchen, dar unter natürlich auch für den Buchhandel. Die Gründe für den Rückgang der geistigen Interessen sind oft genug erörtert: Sport, Radio, Kino und nicht zuletzt die Ver gnügungssucht lassen das Buch als entbehrlich erscheinen. Außer dem machen die Buchgcmeinfchasten nach wie vor dem Verlag und Sortinwnt starke Konkurrenz, und die wie Pilze aus der Ende schießenden neuen billigen Ausgaben frei gewordener Werke sowie die verramschten großen Vorräte von Büchern auf holzhaltigem Papier aus der Inflationszeit erschweren den Absatz guter neuer Veröffentlichungen. Eine wesentliche Einschränkung des Absatzes der alten Firmen ergab sich außerdem zwangsläufig aus der Gründung zahlreicher neuer Firmen, die teilweise infolge des Personalabbaus erfolgt, ferner durch Aufnahme des Buchvertriebs durch Zeitschriften-Ber- leger und wirtschaftliche Konsumgenossenschaften. Es ist auf fallend, daß von Jahr zu Jahr eine immer steigende Anzahl neuer Verlags-, Sortiments-, Versand- und Reiscbuchhandlungen in Berlin gegründet wird. Die täglich erforderliche Prüfung dieser Ncuanmeldungen für das »Adreßbuch des Deutschen Buchhandels legt unserem Vorstand eine erhebliche Arbeitslast auf. Mer den Geschäftsgang der einzelnen Ztveige des Berliner Buchhandels liegen uns nachstehende Berichte vor: Das Jahr 1926 brachte für das schönwissenschastliche Sortiment nicht nur keine Besserung gegen das 2. Halbjahr 1925, sondern sine sehr starke Verschlechterung die sich natürlich in den verschiedenen Bezirken verschieden auswirken mußte. Di« ganz Ivesentlichen Veränderungen in der City, das Verlegen von Behörden und Instituten in andere Stadtteile und die Übersiode- lung zu teuer gewordener Büros in billigere Gegenden, sowie das Verschwinden früher selbständiger Unternehmungen verminderten die Absatzmöglichkeiten in der alten Innenstadt. Dazu kommt, daß infolge der politischen Umstellung höfisches Gepränge und Feste nicht mehr vorhanden sind. Es fehlen somit große Anziehungs punkte für das Fremdenpublikum und nicht zum mindesten die früher regelmäßigen Besuche der Großgrundbesitzer und Groß industriellen. Infolgedessen stehen die Mietpreise, die in der City gefordert werden, 'größtenteils nicht mehr im richtigen Verhältnis zum Werte der vermieteten Läden. In den Außenbezirken, z. B. dem neuen Westen, liegen die Verhältnisse günstiger, weit die ver mögenderen Klassen aus den früher um die alte City herumliegen- den Wohngebieten naturgemäß in die mcderner eingerichteten Wohnungen streben und die bisher als Wohnung benutzten Räume vielfach zu Büroräumen umgewandelt werden. Auch die durch reisenden Fremden machen ihre Einkäufe zumeist in den vornehm ausgestattetcn Gsschästen des Westens. Der häufige Wechsel in der City zeugt von enttäuschten Hoffnungen der Ladcnmieter. Das Weihnachtsgeschäft war befrivdigend, konnte aber den Schaden, den das ganze Jahr gebracht hatte, auch nicht im gering sten ersetzen. Verluste entstanden dem Sortiment auch in erheb lichem Maße dadurch, daß die ohnehin zu großen Lagerbestände 'durch Herabsetzung der Ladenpreise entwertet wurden. Ein trauriges Bild der Not zeigen die Schätzungsprcise in Auktions kalalogen. Manche große wertvolle Publikationen, die noch viel fach im Sortiment ruhen, werden in den Auktionskatalogen mit etwa 20 Prozent 'des Ladenpreises angeboten. Der s ch ö n w i s sen s cha f t'l i che Verlag hatte auch in diesem Jahre hart zu kämpfen, und man hatte vielfach das Emp finden, daß eine Balance zwischen den für das schönwissenschastliche Buch in lesefreudigcn Kreisen vorhandenen begrenzten Mitteln und den 'durch die geltenden Tarife 'bedingten hohen Ladenpreisen noch nicht herbetgeführt ist. In bezug auf die Gesamtproduktion zeigte sich infolgedessen eine starke zahlenmäßig« Verminderung gegen über der Produktion des Vorjahres, doch selbst innerhalb dieser geringer gewordenen Produktion war es nur einem kleinen Bruch teil der neuerschienenen schönwissenschaft'lichen Werke gegönnt, zu breiterem Erfolge auszusteigen. Als sehr störend für die Unter bringung von Neuerscheinungen lobender Autoren erwies sich die Überflutung des Marktes mit den Massenerzeugnifsen der Nvch- druckvcrleger. Diese Buchpro'dnkte, di« infolge ihrer Honorarfrei heit und der Vorteile, die sich ihren Buchdrucker- und Buchbinder- Verlegern aus den Chancen des gemischten Betriebes ergeben, besonders billig auf den Markt geworfen wurden, haben nicht nur das Publikum stark saturiert und den Neuerscheinungen den Weg versperrt, sondern sie haben auch die Käufer in den irrigen Glau ben versetzt, daß die Herstellung auch von Honorarpflichtigen Büchern zu ähnlich billigen Preisen möglich sei, und daß in der wesentlich höheren Preisstellung solcher Werke eine Art Übervor teilung des Publikums durch die Berlage läge. So ist wiederum ein recht bedauerliches Mißverständnis zwischen breite Kreise des s kaufenden Publikums und die buchhändlerischen Betriebe gesät 6g?
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