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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.06.1927
- Strukturtyp
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- 1927-06-04
- Erscheinungsdatum
- 04.06.1927
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- Deutsch
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^ 129, 4, Juni 1927. Redaktioneller Teil. durch zersplittert sich «das Schulbücheogoschäft noch mehr als bisher. Die Herbstuiuschuluug ist bedeutungslos geworden, da 'sie nur noch für die oberen Klassen in Betracht kommt. Der Zuschlag ist von der größten Zahl der Schulbücher führenden Finnen ohne Schwie rigkeit weiter erhoben worden. Da die Schulbücher säst ausnahms los wieder sehr gut ausgestattet werden, sind die Preise zum Teil unerschwinglich geworden. Die Schulen gingen deshalb noch mehr dazu über, die Lesebücher und -Lektüren- durch Losehefte zu er setzen, deren Zahl in die Dausende geht und die dom Buchhandel viel Arbeit und keinen Nutzen bringen. Die Aussichten für das kommende Geschäftsjahr sind nicht günstiger. Für iden Reife- und Versandbuchhandel hat das verslbssene Geschäftsjahr nur Enttäuschungen gebracht; die ge hegten Erwartungen und Hoffnungen sind leider nicht in Erfül lung gegangen. Statt einer Besserung 'der Geschäftslage ist sogar eine Verschlechterung eingetreten. Der Umsatz hat sich verringert. Die Kundschaft ist im allgemeinen weit weniger zahlungsfähig als früher; gerichtliche Beitreibungen unserer Forderungen sind in folgedessen zahlreicher geworden. Eine Erschwerung der Lag« im Reise- und Bersandbuchhandel brachte auch das neue Kreditsystem der nichtbuchhändlerischen Warengeschäfte. Indessen sind di« Be fürchtungen, di« die Kreditangebole 'des Einzel- und des Waren haushandels bei uns zunächst hervorriefen, erfreulicherweise nicht in 'dom erwarteten Umfange in Erfüllung gegangen. Das Publi kum verhält sich -gegenüber den Kreditmöglichkeiten bei Einkäufen nichtbuchhändlerischer Artikel doch reservierter, als zunächst ange nommen wurde. Dennoch bedeutet ldas neue Kreditsystem eine Verschlechterung der ohnehin ungünstigen Lage des Reise- und Versandbuchhandels. Einen Aufschwung hat unser Gewerbe nur dann zu erwarten, wenn einmal die allgemeine wirtschaftlich« Lage sich verbessert und zum anderen auch die Festangestellten wieder kaufkräftiger geworden sein ivcrden. Die Aussichten für das kom mende Jahr erscheinen uns keineswegs rosig. Der Reise- und Vcr- sandbuchhandel wird also alle Kraft daransetzen müssen, seine Position im kommenden Jahr zu behaupten. Im Z e i ts ch r if ten ha nd ek machte sich die ungünstige Wirtschaftslage dm abgelaufenen Geschäftsjahr recht fühlbar. Di« Werbung neuer Abonnenten war schwierig und infolgedessen mit großen Kosten verknüpft, dis nicht immer im Verhältnis zu den Erfolgen standen. Allgemeine Unterhaltungszeitschriften waren wenig lohnend nn Vertrieb. Bei 'dem umfangreichen Inhalt der großen Tageszeitungen ist beim Publikum das Bedürfnis zum Halten von Zeitschriften immer geringer geworden. — Auch M-ode- zcitschriften, früher ein dankbares Objekt des Zeitschristenhandels, gingen stark dm Absatz zurück. — Bei den Monatszeitschriften ließen sich die früheren Koniinuationen meist nicht halten. Nur die Zeitschriften mit Abonnenten-Versicherung -haben auch dm vorigen Jahre das Feld behauptet und sind weiter dn ihren Aus lagen gestiegen. Die Gewinnung neuer Abonnenten auf diesem Gebiet wurde indes immer schwerer, und es dürfte der Höhepunkt des möglichen Absatzes nahezu erreicht sein. Infolge stark zu nehmender Konkurrenz wuchsen die Wevbungskosten für Abonnen- tengewinnnng durch Redsende auf eine kaum noch tragbare Höhe. Dem Kunstverlag und Kunst ha ndel ist es auch im letzten Jahre kaum besser ergangen als dm vorhergehenden. Eine gering vermehrte Kauflust konnte vielleicht eine Zeitlang gegen über dem Vorjahre beobachtet werden, in der letzten Zeit ist aber auch diese wieder abgeebbt. Die schlechte Absatzlage verschärfte sich durch den überhandushmenden Hausierhandel mit Kunstblättern, über die gering« Absatzmöglichkeit wivd im Hand- wie dm Schnell- prosscndruck in den -verfchn'oenen Verfahren gleichmäßig geklagt. Die einzige Ausnahme biio-t, daß einige wenige Firmen eine kleine Belebung aus dem Gebiet hochwertiger Blätter 'beobachten zu können glauben. Im Bahnhofsbuchhandel sind die Umsätze gegen das Vorjahr weiter herabgegangen. Der Buchabsatz blieb in unge fährer Höhe des Vorjahres, sodaß die Miuderumsätzc hauptsächlich aus Zeitschriften und Magazine entfallen. Die Hoffnung, daß der M u si ka l i en h-a n de I 1926 in wirtschaftlicher Beziehung wieder eine lebhafte Tendenz zeigen würde, hat sich leider nicht erfüllt. Nur gegen Weihnachten — vielleicht unterstützt durch ein wirksames, überall ausgestelltes Weihnachlsplakat — war eine Belebung des Geschäfts zu ver zeichnen. Aber in den Sortimenten werden für den Unterricht be nötigt« Unterrichtswerke doch wieder, wenn auch mäßig, gekauft, nachdem vorher Lehrer und Lehrerinnen vielfach, um unbemittelte Schüler zu behalten, ihren eigenen Lehrstoff verliehen hatten. Zum Opern- und Operettenstudimn finden Klavier-Auszüge Ab satz, obwohl hier schon bei Preisen von 8 bis 15 Mark häufig Krodit in Anspruch genommen wird. In 'selteneren Fällen werden zu Goschcnkzwecken gebunden« Muftkalien verlangt, hin und wieder interessant« Neuerscheinungen der Musik-Lileratur. Es fehlen auffällig unter den Mufikstudierenden die von Frankreich und Italien ungezogenen Ausländer, die vor dem Kriege einen ziemlichen Teil 'der Schüler unserer Musik-Professoren und in den Sortimenten die Käufer bildeten. Der Mittelstand mit seinen kleineren musikalischen Bedürfnissen tritt noch nicht wieder tatkräftig als Käufer aus, häufig fehlen überhaupt im Heim Klavier und Geig«. Sporttreiben und Radiohören nehmen im heutigen Leben, elfteres besonders bei der Jugend, einen großen Teil der Zeit in Anspruch, sodaß zum eigenen Mustzieren für Nichtberufsmäßig« wenig Gelegenheit bleibt. Infolgedessen wird die Hausmusik stief mütterlich behandelt, mit Ausnahme vielleicht des Ouartcttspiels. Die Folgen machen sich im Sortimentsgeschäft sehr bemerkbar. Für einzelne Schlager-Musikstücke besteht im Vergleich zu früher sehr verminderte Nachfrage, nur die mit viel Reklame angekündigten Schlager-Alben in billigen Ausgaben finden Anklong. Es ist interessant, festzustellen, daß den Autoren der Schlager und Ope retten die Haupteinnahmen jetzt aus den mechanischen Rechten (Schallplatten) und der Aufführungsrechtsverwertung bei den vielen kleinen und großen Salon-Kapellen und beim Rundfunk zusließen! Der ArbeitgeberverbandderDeutschenBnch- händler Ortsgruppe Berlin E. V. hat wie bisher so auch im Berichtsjahre 1926 erfolgreich die Arbeitgeberintervssen der Berliner Buchhändler vertreten. Die Manteltarife für die Angestellten und die Transportarbeiter wurden unverändert ver längert. Die tariflichen Angestelltengehältcr, die zuletzt im Fe bruar 1925 neu festgesetzt worden waren, blieben bis März 1927 unverändert 'bestehen. Erst für die Zeit vom l. April 1927 ab wurde ein neuer Gehaltstarif abgeschlossen, 'der mit Rücksicht auf die «intretende» M-ietste-igerungen die Tarifgehälter zunächst um 6 Prozent und ab 1. Oktober 1927 um weitere 3 Prozent erhöht. Auch -die Löhne der Transportarbeiter erfuhren im Berichtsjahre keine Änderung, jedoch wurde der Tarif zu Ende 1926 gekündigt. Di« Löhne blieben aber bis zum 13. März 1927 unverändert in Kraft. Mit Wirkung vom 14. März 1927 ab trat ans Grund eines von den Parteien angenommenen Schiedsspruches des Schlich- tnngsausschnfses eine Erhöhung der bisherigen Tariflöhne um zunächst 6 Prozent und ab 1. Oktober 1927 um weitere 3 Prozent ein. Damit find die Gehalts- und Lohnverhältnifse für den Ber liner Buchhandel wieder fast auf ein Jahr, d. h. bis zum 31. März 1928 geregelt. Der Tarifvertrag für die Angestellten, und zwar sowohl der Manteltarif wie auch der Gehaltstarif, wurde durch Entscheidung der Reichsarbeitsverwaltung mit Wirkung ab 1. April 1926 für allgemeinverbindlich erklärt. Die Geschäftsstelle des Arbeitgeberverbandes wurde von den Mitgliedern zur Auskunsts» erteilung, die sich auf alle Fragen des Arbeitsrechts und die Aus legung 'der Tarifverträge erstreckte, rege in Anspruch 'genommen. In zahlreichen Fällen von Arbeitsstreitigkeiten, die von allgemei ner-Bedeutung waren, erfolgt« -auch eine Vertretung der -Mitglieds- fivmeu vor den Arbeitsgerichten (Kaufmanns- und Gewe-rbe- gericht). Di« Ordentliche Hauptversammlung unserer -Vereinigung* fand -am Dienstag, dem 20. Apoll 1926, 6 Uhr nachmittags, im Hotel -Prinz A'kbrecht- statt und war von 87 Mit gliedern und einem Gast besucht. Der gedruckt vorliegende Jahres bericht wurde gebilligt. Auf Antrag des Rechnungsausfchufses wurde dem Vorstände -und dem Schatzmeister Entlastung erteilt für die Rechnung des Jahres 1925/26 und der Voranschlag für das Jahr 1926/27 genehmigt. Auf Vorschlag 'des Wahlausschusses wurde Herr Walter Sohnrey als stellvertretender Schriftführer neu gewählt und die Herren Maas und Sack als Schriftführer bzw. KSS
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