Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.06.1927
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^ 134. 11. Jum 1927. Redaktioneller Teil. Der »Krebs« Verein jüngerer Buchhändler, Berlin, wird nach dem Frühlingsfest, das am 7. Mai eine fröhliche Schar von Kol legen und Gästen in -den City-Sälen vereinigte, in den schönen Som mermonaten seine Versammlungen nicht nur im Vereinsheim im Wil helmshof abhalten, sondern mindestens einmal im Monat in Garten lokalen gesellige Abende veranstalten. Die fröhliche Stimmung, die allen vom Frühlingsfest her noch in Erinnerung, wird sich an diesen Abenden wieder zeigen, wenn auch nicht so künstlerische Genüsse geboten werden können wie am Fest abend in den Citysälen. Das Collegium Musicum leitete den Abend durch einige Orchesterstiicke ein, und dann sang Frau Käthe Schaefer- Spickermann einige Lieder von Schubert und Beethoven. Durch ihre klangvolle Stimme und ihren von tiefem Ausdruck beseelten Vor trag begeisterte sie die Zuhörer und dankte für den reichen Beifall durch mehrere Zugaben. Unser Kollege Berthold Kaufmann hatte die Begleitung übernommen und unterstützte seine Partnerin mit feinem Empfinden. Den Abschluß des Unterhaltungsteils bildete das Singspiel »Aus Liebe zur Kunst« von G. von Moser, Musik von Conradi. Berthold Kaufmann führte die Regie und hatte das hübsche Stück geschickt für die Gegenwart passend gemacht. Er spielte selbst die Hauptrolle und erntete für seine Doppelleistung als Regisseur und Darsteller wohlverdienten Beifall. Als Gegenfpiclcrin riß Fräu lein Elfriede Kliem darstellerisch, ganz besonders aber gesanglich die Zuhörer mit fort. Die rhythmisch recht schwungvollen Liedchen brachte sie mit Anmut und Geschick zum Vortrag. Die übrigen Mitspieler trugen durch Eifer und gutes Zusammenspiel zum Gelingen des Ganzen bei. Das Orchester leitete Georg Specht, der besonders am dramati schen Höhepunkt durch geschickte Einfälle in der Instrumentation eine köstliche Wirkung erzielte. Wir verdanken ihm und dem trefflichen Spiel seiner Orchestermitglieder zu einem großen Teil das Gelingen dieses Festes. Es darf aber nicht unerwähnt bleiben, daß die Tombola des Abends reich ausgestattct war durch freundliche Beisteuerungen: wir danken daher auch an dieser Stelle den Spendern. Der nächste gesellige Abend im »Krebs« ist am Mittwoch, dem 15. Juni d. I., im Restaurant »Zum Schultheiß am Kreuzberg«, SW 61, Lichterfclderstraße 11. Im Garten des Lokals ist nachmittags und abends Konzert: es kann auch im Saal getanzt werden. Die Qualität des französischen Buchhandels. — Herr Heinris ' Poir6, der Vorsitzende der Gewerbekammer des französischen Buch handels, machte über diese Frage in der Zeitung Oomoeäia soeben längere Ausführungen, denen wir einige Punkte von allgemeinerem Interesse entnehmen: Der Sortimenter kommt teuer zu stehen. Wenn der Buchverkauf direkt durch den Verleger geschehen konnte, würd^ das Buch, der Theorie nach, billiger werden können, und diese Ver billigung wäre natürlich dem Absatz dienlich. Aber der Sortimenter ist nun einmal für den intensiven Verkauf des Buches unerläßlich. Infolge einer schon lange dauernden Praxis liegt heute aber die be dauerliche Tatsache vor, daß für den dem Buchhändler gewährten Rabatt hie und da keine Gegenleistung geboten wird. Eine große Anzahl der Nutznießer dieses Rabatts sind regelrechte Parasiten und steuern zu dem Absatz des Buches entweder gar nichts oder nur wenig bei. Zahllose Allerweltshändler vertreiben so nebenbei auch g wisse Bücher, nicht aber das Buch schlechthin: sie denken nicht daran, ein regelrechtes Lager zu halten, und noch weniger, sich die notwendigen Fachkenntnisse zu erwerben. Nein, sie sind raffinierter. Sie haben gemerkt, daß die meisten Bücher nicht leicht zu verkaufen sind, und so überlassen sie dem regelrechten Buchhandel den undankbaren Teil d?s Geschäfts, um sich selbst nur mit der gangbarsten Ware zu befassen, mit dem hochaktuellen Buch, dem Tagesereignis, dem Skandal-Werk usw., und für diese beanspruchen sie den gleichen Rabatt wie b r regelrechte Buchhandel. Dies aber ist ein kommerzielles Unrecht. Zwischen den Bemühungen des Buchverkäufers um den Absatz des Buches und dem ihm gewährten Rabatt muß ein gerechtes Verhältnis hergcstellt werden. Das Unrecht besteht darin, von dem leichten Ge biet des Buchhandels den Rahm abzuschöpfen und derart eines unver dienten Gewinnes teilhaftig zu werden. Dieser Gewinn hätte dem regelrechten Buchhändler für sein regelrechtes Unternehmen zugute zu kommen. Wir haben die Absicht, dies Unrecht zu beseitigen. Wir wollen dem Zuviel bei der Gewährung des Rabatts Einhalt gebieten, wir wollen den Rabatt in rationeller Weise und im Interesse eines größeren Absatzes des Buches im all gemeinen verwenden, indem wir ihn vor allem denjenigen zukommen lassen, die sich um den Absatz des Buches auch wirklich bemühen. Wir werden deshalb Vorschlägen, den Rabatt derart zu gewähren, daß aus unserem Gewerbe die Unnützen und Schädlichen ausgeschaltet werden, jene, deren Konkurrenz dem regelrechten Buchhändler sehr abträglich ist, und die für die Verbreitung des Buches nichts tun, die also ver schwinden müssen, wenn sie sich keine Mühe geben wollen, die Ver günstigung des Rabatts auch wirklich zu verdienen, kurz und gut, wir" wollen einen qualifizierten Buchhandel organisieren, der fach männisch ist, und dessen das französische Buch bedarf. Das äußere Zeichen für diese unsere Bemühungen wird das »Adreßbuch des fran zösischen Buchhandels« sein, für das wir seit einigen Jahren arbeiten, und das bald erscheinen wtrd. Wir denken also nicht daran, die Zahl der wirklichen Buchhändler zu beschränken oder unser Gewerbe abzu- schließen, im Gegenteil, die Existenz zahlreicher Buchhändler scheint uns wünschenswert, wie überhaupt der Absatz des Buches noch bedeutend gesteiiert werden kann. -r. Paris. Die Bücherproduktion der Schweiz im Jahre 1926. — Soeben ging uns der Jahresbericht 1926 der Schweizerischen Landcs- bibliothck in Bern zu, die alle die Schweiz betreffenden, von Schweizern verfaßten oder in der Schweiz erschienenen Werke zu sam meln hat, also in gewisser Weise ein Gegenstück zu der Deutschen Bü cherei in Leipzig darstellt. Aus diesem die Tätigkeit der Bibliothek ausführlich erörternden Berichte ist u. a. zu entnehmen, daß der seit langem geplante Neubau nunmehr in das Stadium der Verwirk lichung eingctreten ist, indem die Eröffnung eines Wettbewerbes für die Pläne des neuen Gebäudes beschlossene Sache und das Programm dazu in Vorbereitung ist. Die Landesbibliothek hat im Berichtsjahre 18 435 bibliographische Einheiten ausgenommen. Trotzdem die Be nutzung des Lesesaales etwas zurückgegangen ist (16 202 Benutzer gegen 16 582 im Vorjahre), ist die Zahl der ausgcliehenen Bände und Bro schüren von 38 010 auf 39 424 gestiegen. Wesentlich vermehrt ist auch die Zahl der durch die Post verschickten Bücher, die im Vorjahre 6598, im Berichtsjahre dagegen 8863 betrug. Diese Steigerung wird mit Freuden begrüßt, da ja die Landesbibliothek dazu bestimmt ist, allen Gebieten der Schweiz in gleicher Weise zu dienen. Nachdem auch über die Veröffentlichungen und Kataloge, sowie auch über das neue be reits im Druck befindliche Unternehmen einer »Naturwissenschaftlichen Bibliographie der Schweiz« Mitteilungen gemacht worden sind, enthält der Jahresbericht folgende auch für den deutschen Buchhandel sehr interessante Bemerkungen über die Statistik der literari schen Produktion der Schweiz. Es ergab sich, daß ihre Kurve, die seit 5 Jahren ununterbrochen ansteigt, auch im Jahre 1926 eine weitere Erhöhung erfahren hat (s. a. Bbl. 1927, Nr. 22, S. 111), denn es erschienen im Buchhandel 1823 Veröffentlichungen (gegen 1748 im Vorjahre). Die Zählung nach Sprachen zeigt, wie aus fol gender Tabelle zu ersehen ist, daß diese Vermehrung fast ausschließlich den deutschsprachigen Veröffentlichungen zuzuschreiben ist: denn die Zahl der französischen Werke ist seit zwei Jahren nicht nur etwa gleich geblieben, sondern sie weist sogar einen merklichen Rückgang auf, trotzdem die in Genf veröffentlichten französischen Völkcrbundschriften mitgezählt werden. Zusammenstellung nach Sprachen. Es erschienen im Buchhandel in der Schweiz in den Jahren: 1926 1925 1621 1!)23 Deutsch 1W2 1273 11M 1t>35 Französisch 325 353 389 S54 Italienisch 41 51 46 42 Rätoromanisch 9 10 12 7 In andern Sprachen (Englisch. Esperanto. Hebräisch. Lateinisch) 26 25 23 14 Mehrsprachige snamentlich deutsch- sranzöstschcs 60 36 34 52 1823 1748 1K1Ü 1S04 Im Ausland erschienene Veröf- fcntlichungen*) Bände 503 4M 397 452 Während noch im Jahre 1922 das Zahlenverhältnis der franzö sischen Bücher zu den deutschen gleich eins zu drei war, wurde im ab gelaufenen Jahr nicht einmal das Verhältnis eins zu vier erreicht. Das Verlagsgeschäft macht in der welschen Schweiz eine schwere Krise durch, die durch den Stand der französischen Valuta genügend erklärt wird. Derselbe entzieht den welschschweizerischen Verlegern fast voll ständig die französische Kundschaft, und die Konkurrenz der billigen Erzeugnisse des Pariser Büchermarktes verringert zudem noch den Absatz in der Schweiz selbst. Die Autoren der französischen Schweiz finden kauin noch einen heimischen Verleger, der gewillt ist, das Risiko zu übernehmen, und suchen bei einem französischen Verlage unterzu kommen, in gleicher Weise wie auch die deutschschwcizerischen Schrift steller ihre Werke reichsdeutschen Verlagen anbteten. Und diejenigen, denen es gelingt, genießen den Vorteil eines viel ausgedehnteren Leserkreises als den, den die Schweiz ihnen bieten kann. Es sind *) Von Schweizern im Ausland veröffentlichte Werke, eingerech net einige wenige SHriftcn von Ausländern über die Schweiz. 727
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