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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.06.1927
- Strukturtyp
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- Band
- 1927-06-11
- Erscheinungsdatum
- 11.06.1927
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- Deutsch
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X- 134, 11. Juni 1927. Redaktioneller Teil. kommen >die kulturellen und künstlerischen Bedarssbesrickdigungcn an die Reihe. Sobald eine anhaltende Steigerung der wirtschaft lichen Entwicklung und damit verbunden des Einkommennrveaus eingelretcn ist, wird, wie wir hoffen, auch unser Geschäftszweig wieder zu neuem Leben erwachen. Natürlich wird hierzu auch die Erfüllung anderer Voraussetzungen noch notwendig sein. So in erster Linie eine viel größere Belebung der Bautätigkeit als bisher, wobei allerdings die bildcrseindlichc Agitation moderner Architekten Richtung Taut, Bauhaus Dessau und andere zu be- kämpsen ist. Der den Kunsthandel schädigende unmittelbare Ver kauf der Künstler an das Publikum wird mit dem Wiedereintritt eines kaufkräftigeren Publikums von selbst seine Eindämmung er fahren. Denn damit wird der Käufer wieder den Wunsch be kommen, selbst in der Kunsthandlung in aller Ruhe zu wählen und nicht nur um jeden Preis billig zu kaufen. Aus gleichen Gesichtspunkten wird auch der wilde Hausierhandel, unter dem das Kunstsortimcnt jetzt zu leiden hat, damit sein Ende finden. Die Entwicklung des Auslandgeschästes ist noch gehemmt. Es wird, wie schon erwähnt, erst nach vollzogener Angleichung an Goldpreise in den Jnflationsländern wieder konkurrenzfähig wer den können. Es muß des scrneren gelingen, die in einzelnen Ländern wie in den Vereinigten Staaten zur Erhebung gelangen den hohen Wertzölle, die gerade unsere hochwertigen graphischen Erzeugnisse schwer belasten, so herabzumindern, daß sic die Ge- schäftsmöglichkeitcn nicht erdrosseln. Auch die Beseitigung der in einigen Ländern wie Frankreich beim Import von Kunstblättern zur Erhebung kommenden Luxussteuer ist für uns eine wichtige Ausfuhrfrage. In diesem Sinne sind wir um eine dauernde Be obachtung und nachhaltigste Förderung durch günstige Handels verträge besorgt. Grundsatz wird bleiben müssen, daß uns nur Qualität Konkurrenz mit der ausländischen Ware ermöglicht. Gute Leistung wird vom Ausland Anerkennung und Abnahme finden. Mit schlechter Masscnware wird Deutschland bei seinen hohen inländischen Gestehungskosten auf keinem Gebiete konkur rieren können. 3. Der Ausblick auf die Entwicklungsmöglichkeit des deutschen Kunstverlags im In- und Auslande lenkt unseren Blick unwill kürlich aus das Feld der W e r b u n g. Hier ist als neu die Grün dung eines Ausschusses der am Kunstblatt interessierten Verbände zu nennen. Der Ausschuß verdankt sein Entstehen einer auf der Hauptversammlung des Verbandes der Rahmen fabrikancken ge gebenen Anregung. Er setzt sich zusammen aus Vertretern des Bundes der Chemigraphischcn Anstalten und Kupserdruckcreien Deutschlands e. V., des Reichswirtschaftsverbandcs bildender Künstler Deutschlands e. V., des Rcichsverbandes selbständiger Vergolder, Kunsthändler und Einrahmcr c. V., des Verbandes Deutscher Rahmen-, Bilder- und Spiegclfabrikanten c. V., des Verbandes der Goldlcistenfabrikantcn und unserer Bereinigung. Die Geschäftsführung liegt in den Händen unseres Syndikus. Der Ausschuß hat bisher 2 Sitzungen abgehalten. Er hat beschlossen, das Bortragswcsen weiter zu fördern, geeignete werbend wirkende Feuilletons aus der Feder bekannter Schriftsteller der Presse zu übergeben, für geeignete Plakate zu sorgen und ähnliches. Die Kosten dieser Werbung sollen von Fall zu Fall unter die be teiligten Verbände verteilt werden. Unser eigener Werbcausschuß hat außerdem bereits im letzten Sommer verschiedene Werbovor- träge mit Lichtbildmatcrial veranlaßt. Die Vorträge sind im Zusammenwirken mit der Werbestelle des Börscnvercins an das Sortiment vertrieben worden. Leider hat das Sortiment dabei sehr versagt, sodaß der Reichsverband selbständiger Vergolder, Kunsthändler und Einrahmcr in diesem Winter den Vertrieb der Vorträge selbst in die Hand nehmen und durch seine Ortsgruppen diese Borträge halten lassen will. Gemeinsam mit dem Reichs- rerband und der Werbestelle des Börsenvereins ist außerdem ein Wcihnachtsplakat für das Sortiment geschaffen worden. Um auch in Fachkreisen für den Kunsthandel tieferes Verständnis zu wecken, haben wir die Buchhändler-Lehranstalt in Leipzig gebeten, in ihren Lehrgang auch kirnsthändlcrische Fragen aufzunchmcn. Mit der Korporation der Berliner Buchhändler Zusammen sind 2 Vor träge mit zahlreichen Lichtbildern veranstaltet worden, deren Aus arbeitung und Vortrag Herr Direktor Wende von der Meisen bach Rifsarth L Co. A.-G. sreundlichst übernommen hatte. Die Vorträge sollen in einer gewissen Umarbeitung im nächsten Win ter auch Laienkreisen vorgeführt werden. Mit diesen Veranstal tungen hassen wir das Interesse am Kunstblatt zu heben und damit die schwere Geschäftslage zu erleichtern. 4. Diese Geschäftslage erforderte im Berichtsjahr wiederum knappst« Kalkulation. Der Vorstand und Beirat haben sich aus diesem Grunde auch zu keiner Erhöhung der Richt preise entschließen können. Erhöhte Forderungen, wie sie von den Buchdruckercien gestellt worden sind, können vom Kunstverlag nicht getragen werden. Jede Erhöhung der Herstellungskosten muß zu den bedenklichsten Auswirkungen aus dem schon so trost losen Absatzmarkt führen. Dies bedingt auf der anderen Seite Bekämpfung jeglicher Schleudere!. Ter Verlag darf sich nicht beirren lassen. Wer seinen Betrieb über diese Übergangszeit in die Zukunft herüberretten will, ohne ihm sein solides Fundament zu rauben, darf die Grundlage einer zwar knappen, aber doch kaufmännisch zu verantwortenden Kalkulation nicht verlassen. Auch das Kunstsortiment benötigt feste, kaufmännisch richtig« Preise. Jede Unterbietung des Ladenpreises reizt das Publikum an, auch vom Konkurrenten billigere Preise zu verlangen. Wer solchen Publikum-Wünschen nachgibt, wirst seine gesamte Kalku- lationsgrundlage über den Hausen. Wer sie hcvvorrust, schädigt in unlauterer Weise seine Kollegen und letzten Endes auch sich selbst. Der Verlag muß aber seinen ganzen Einfluß gegen solche Schlcudercicn aufbietcn. Dc"n ein weiter geschwächtes Sortiment ist auch sein eigener Schaden. Aus diesem Grunde muß auch die Belieferung von Sorti menterzusammenschlüssen mit Grossistenrabatt abgelehnt werden. Abgesehen von ihrer Satzungswidrigkeit fördert sie auch das Schleuderunwesen, denn sie verändert die Kalkulation der zu- sammcngcschlossenen Firmen gegenüber den anderen und verleitet damit zum Schaden der letzteren zu Preisnachlässen. Im übrigen verträgt die Verlagskalkulation die Gewährung des Grossisten rabatts nur bei den tatsächlichen Grossoliescrungen an die in der Zahl beschränkten echten Grossistcnfirmen. 9. Um dem Sortiment die schwierige Lage zu erleichtern, haben wir unsere Zahlungsbedingungen in der im vorigen Jahre beschlossenen erleichterten Form bestehen lassen. Als Norm ist ein Ziel von 30 Tagen ab Nechnungsdatum mit 2A Skonto und ein Ziel von 6V Tagen netto Kasse festgesetzt. 6. Die auf 'Beschluß der letzten Hauptversammlung in der Geschäftsstelle eingerichtete Kundenkartci ist so weit ausge- baut, daß sie jetzt wertvolles Material enthält. Die Geschäfts stelle ist in der Lage, über eine größere Anzahl von Kunsthändlern Auskünfte zu geben. Wir bitten unsere Mitglieder, für die Kartei auch fernerhin ihr Material zur Verfügung zu stellen, bitten aber gleichzeitig auch darum, mehr noch als bisher durch Anfragen bei der Geschäftsstelle von der Kartei Gebrauch zu machen. 7. Die Wirtschaftsbeziehungen zum Aus land« sind im Berichtsjahre durch Handclsvcrtragsvcrhand- lungcn weiter gefördert worden. Deutschland suchte sich das Recht der Meistbegünstigung zu sichern. Wir für unser engeres Fach treten für Zollsreiheit ein. Wir gehen dabei von dem im deut schen Zolltarif durchgeführten Gedanken des zollfreien internatio nalen Austausch? geistiger und künstlerischer Güter aus. Leider begegnet diese Auffassung bei vielen Ländern noch nicht der dringend wünschenswerten allgemeinen Anerkennung. Unser be sonderes Augenmerk richten wir bei der Vorbereitung der Ver handlungen auf die Beseitigung unnötiger Erschwerungen bei der Zollbchandlung der Waren und bei Geschäftsreisen in den frcm- hen Staatsgebieten. 8. Die von uns im vorigen Geschäftsbericht für das letzte Jahr erwartete Revision unseres eigenen Zoll tarifs ist nach außen noch nicht in die Erscheinung getreten. Eine Iveitere Klärung der wirtschaftlichen Verhältnisse erscheint der deutschen Regierung mit Recht eine notwendige Voraussetzung für abschließende Arbeiten. 9. Die Last der Steuern hat im Berichtsjahr wiederum unsere ernsteste Aufmerksamkeit gesunden. Wir haben uns in viel fachen Sitzungen und schriftlichen Erörterungen mit der Frage 723
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