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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.06.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1927-06-11
- Erscheinungsdatum
- 11.06.1927
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- Deutsch
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>6 134, II. Juni 1927. Redaktioneller Teil. richtiger Bewertungen und insonderheit angemessener Abschrei bungen beschäftigt und haben, soweit die preußische Gewerbesteuer in Frage kommt, auf die Abzugsfähigkeit der Miet- und Pacht zinsen bei der Geiverbeertragssteuer hinzuwirken gesucht. Die neue preußische gesetzlich« Regelung hat in unbefriedigender Weise unseren berechtigten Wünschen nur teilweise Rechnung, getragen. Wir meiden weiterhin für «inen vollen Erfolg bemüht bleiben. An den Arbeiten des Steuerausschusscs des Börsenvereins hat unser erster Vorsitzender regelmäßig mitgewirkt. 10. Die Beratungen über ein Vertragsrecht zwi schen bildenden Künstlern und Verlegern sind im letzten Jahre nach beinahe fünfjährigen Verhandlungen zum Abschluß gekommen. Wir hoffen, daß diese Regelung geeignet ist, das gute Einvernehmen im geschäftlichen Verkehr mit den Künst lern zu fördern. Ein Vertrag für ein Schiedsgericht zur Schlich tung von Streitigkeiten ist in Vorbereitung. Die Entwicklung einer Schiedsgerichtspraxis durch Persönlichkeiten, die mit der Materie genau vertraut sind, wird besser als ein Gesetz in der Lage fein, eine gesunde und gerechte Vcrkehrssitte zu kodifizieren. 11. Eine besondere Rolle hat auf urheberrechtlichem Gebiet in letzter Zeit die Vorbereitung zu dem im Oktober dieses Jahres in Rom stattsindenden internationalen Urheberrechtskongrcß der Berner Konvention gespielt. Hier hat besonders die Frage der Schutzfrist die Geinüter beivcgt. Auch wir haben mit dem Beirat zusammen in langer Verhandlung geprüft, ob unsere jetzige Schutzfrist von 30 Jahren nach dem Tode des Autors bei- bchaltcn oder die besonders von den romanischen Staaten ver tretene 00jährige Schutzfrist auch bei uns «inzuführen ist. Die Mehrheit entschied sich für die,Beibehaltung der 30jährigen Schutz frist in der Überzeugung, daß die jetzige Schutzfristdauer die Mög lichkeit gibt, ein Werk durch das Erscheinen billiger Konkurrenz ausgaben neu zu beleben und der Allgemeinheit nahezubringen in einer Zeit, in der, abgesehen von den verhältnismäßig wenigen Werken mit zeitlosem Wert, die geschmackliche und geistige Ein stellung noch ein« Neubelebung ermöglicht. 12. Unsere Beziehungen zu dem Reichs verband selb- ständiger Vergolder, Kunsthändler und Ein- rahmer e. V. Dresden haben sich auf Grund einer Aus sprache zwischen den beiderseitigen Vorständen wieder gut gestaltet und zunächst einmal in Werbefragen, wie bereits berichtet, zu einer engeren Zusammenarbeit geführt. 13. Ein gewichtiger Teil des Kunstsortiments im engeren Sinne ist leider nicht zusammengeschlossen. Wir bedauern dies lebhaft. Denn viele Fragen finden auch zum Schaden dieses Sortiments nicht ihre befriedigende Lösung, weil uns der Ber- handlungsgegner fehlt. Wir erinnern dabei nur an die das Kunst- sortimcnt stark berührenden Schleudereien einzelner Firmen, an Steuer- und Werbefragen. Hoffentlich tritt im neuen Jahre die Führcrpcrsönlichkeit des Kunstsortiments hervor, di« diesen wün schenswerten Zusammenschluß durchführt. Wir find uns dabei wohl bewußt, daß durch eine Bereinigung des Kunstsortiments uns in mancher Frag« auch ein unbequemer Gegner entstehen kann. Wir glauben aber, daß auch dann eine Aussprache von Verband zu Verband nur fördernd wirken wird und daß letzten Endes die gemeinsamen Interessen die trennenden weit Ver wiegen. 14. Eine Hoffnung in dieser Richtung gibt uns di« geplante Reorganisation des Börsenvereins der Deutschen Buch händler zu Leipzig. Sie sieht eine fachliche Gliederung des Ver eins vor. Wirtschaftliche Fragen sollen in einem Fachausschuß beraten werden, dem Vertreter aller großen den Buch-, Kunst- und Musikalienhandel vertretenden Fachvereine angehören sollen. Neu in den Verein eintretende Mitglieder sollen auch Mitglieder des für sie einschlägigen Fachvereins werden. Ein solcher Zusammenschluß wird der Wahrnehmung unserer Interessen durch die organisatorische und numerische Stärkung des Börsenvereins als oberster Spitzenvertretung des Gesamtfaches «in viel größeres Gewicht vor allem auch der Öffentlichkeit und der Regierung gegenüber verleihen. In einem so reorganisierten Börsenverein werden auch wir im Interesse unseres Fachs unseren Platz cin- nchmen. Unser erster Vorsitzender hat bereits an den verschiedenen 724 vorbereitenden Beratungen mitgewirkt. In einem so reorgani sierten Börscnverein braucht auch das Kunstsortimcnt seine eigene Vertretung, wenn es sein« Interessen in allen wichtigen Fragen wahrgenommcn wissen will. 10. Der Ge s ch ä s t s le i t u n g unserer Vereinigung wur den auch im letzten Geschäftsjahre eine Fülle von Ausgaben ge stellt. Der Vorstand erledigte sie zum Teil in schristlichen Um läufen. Zu Sitzungen traten zusammen der Vorstand zehnmal, der Beirat viermal, der Werbeausschuß zweimal. Wichtige Mit teilungen übersandten wir unseren Mitgliedern in zwanzig Merk blättern. Nicht jede geleistete Arbeit ist vor unseren Mitgliedern äußer lich erkennbar in die Erscheinung getreten. Über viele Verhand lungen und Eingaben konnte auch nicht berichtet werden, weil sie gerade mit Rücksicht aus den erstrebten Erfolg «ine allgemein« Be handlung nicht ratsam erscheinen ließen. Wir haben uns dabei stets vor Augen gehalten, daß in erster Linie für jeden unserer Schritte die Förderung des Allgemeinwohles unseres Wirtschafts zweiges maßgebend sein mußte. In dieser Richtung wird unsere Vereinigung auch in Zukunft wichtige Aufgaben zu erfüllen haben. lusckonducti kür kückersammlsr 1-27. Kolter ckakepang ,1--, dlünctrusr Drucke. 250 L. 40 Dak. Xl. 8° 1-rvbä. Ickk.7.—. Auch der neue Band des Taschenbuches erfüllt noch nicht ganz die Hossnungen, die man an seinen neuen Titel knüpfen möchte. Gefällige Beiträge des Herrn Herausgebers und einiger Mitarbeiter — beson ders sei die autobiographische Skizze von Otto Hupp hcrvorgehoben —, bisweilen von allzugroßcr Knappheit und Leichtigkeit, geben wohl einen Kern, den man etwa de» eines biographischen Jahrbuches für das deutsche Buchwesen und den einer sich sortsctzenden Beschreibung deut scher Licbhaberbüchereien der Gegenwart nennen könnte. Das ist ein guter Kern, dem man wünschen möchte, bah er sich auswächst in einer Formung, die regelmäßiger und umsangreicher wird — einstweilen ist es noch so, bas! man die einzelnen Artikel auch da und dort in den Zeit schriften sinbcn könnte —, etwa in der Rahmensührung von Annalen der internationalen Bibliophilie. Dann entstände mit diesem theore tischen Teile des Taschenbuchs ein dauernd wertvoll bleibendes Nach schlage- und Ouellenwcrk. Und an die Stelle eines leeren Kalenda riums siir das kommende Jahr würde für das vergangene Jahr ein volles Kalendarium treten. Ansätze sür den praktische» Teil sind mit Handlistcn und Übersichten vermittelnden Zusammenstellungen eben falls bereits vorhanden. Diesen praktischen Teil wünsch! man sich viel weiter ausgebaut, er müßte ein dem Biichersammlcr ständig die nendes Handbuch werden, das uns fehlt. Der Herr Herausgeber, als Leiter einer großen, der buchgcschichtlichen Fortbildung und Forschung dienenden Anstatt, wäre wohl berufen, ein derartiges Handbuch zu organisieren, und sollte sich dabei auch von den unvermeidlichen ersten Widerständen nicht abschrecken lassen. Im Anfang ist das natürliche Wachstum eines solchen Handbuchs erklärlicherweise langsam, es kann sich erst nach und nach vervollkommnen. Auch in diesem praktischen Teil wird es Listen usw. geben, die sich nicht jedes Jahr zu wieder holen brauchen, die nur zeitweilig zu ergänzen sind, z. B. die Biblio graphien der Veröffentlichungen der Bibliophilenveroinc. lind andere, die in jedem Jahr aus den neuesten Stand gebracht sein müssen. Ruch sie wären kein Ballast. Abgesehen davon, baß man sie oft siir die Benutzung im Lause eines Jahres braucht, werden sie schließlich ein nicht unwichtiges historisches Material. Es läßt sich vorstclten, daß von einem derartigen Biichcrsammler-Taschenbuche eine sehr leben dige und vielseitige Wirkung ausgehen würde. Erfreulich ist, baß um den Mittelpunkt einer »Bibliophilie- deren Umgrenzungskrets weit gezogen wurde, daß den »Bibliophilen- Buchgcwerbler und Buch- Händler mit einbezogen wurden. Der Bibliophile ist ja nicht allein der Bllchcrkäufer und bann der Biichcrleser und dann der nachschaf- sende und sammelnde und selbstforschenbe Buchsrcund. Als die Be schäftigung mit dem Buche ist die Bnchpslegc nicht ausschließlich die konsumierende, viel mehr noch die produzierende Kraft im Buchwesen. Mehr als je hängt die Behauptung auch des Buchhandels in unseren Tagen davon ab, daß man diese Bibliophilie im weitesten Sinne in ihm erkennt, die Werte erzeugt, nicht nur verbraucht und vermittelt. Deshalb wird auch dem Buchhändler ein Bllchersammlertaschcnbuch, wie cs sich allmählich mit dem angezeigtcn herauszubtlden scheint und herausbilden sollte, wichtig. Absatzgebiet- und Kundenkreislistcn sind sicherlich nicht zu unterschätzende Behelfe. Noch besser ist es jedoch, wenn die Erkenntnis sich verbreitet, daß Bibliophilie und
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