Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.06.1927
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- 1927-06-14
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X- 136. 14. Juni 1927. Redaktioneller Teil. Internationale Buchkunst-Ausstellung in Leipzig. — Nach dem ver heißungsvollen Auftakt der Eröffnung beginnen sich die Hoffnungen der Ausstellungslcitung allmählich zu erfüllen, da die Besucherziffer erfreu licherweise im Steigen ist. An den beiden Psingstfeiertagen besuchten täglich 800 Personen das Museum. Der Durchschnitt der vergangenen 10 Tage seit der Eröffnung ergibt einen täglichen Besuch von 700 Per sonen. In zunehmendem Maße wird für den Besuch des Museums von den ermäßigten Eintrittskarten Gebrauch gemacht, die au Vereine mit kulturellen Bestrebungen, an Arbeitnehmervereine und an Schulen ausgegeben werden. Vereine zahlen für jeden Besucher 50 Pfennige, Schulen 25 Pfennige. Die Ausstelluugslottcrie verspricht gleichfalls die auf sie gesetzten Erwartungen zu erfüllen, da bereits 20 000 Lose abgcsetzt sind. Festausstcllungen anläßlich der Internationalen Buchkunstaus- stcllung in Leipzig. — Außer der Schau in der Deutschen Bücherei, über die wir bereits im Bbl. 132 berichteten, finden zurzeit noch in der Leipziger Stadtbibliothek, im Stadtgeschichtlichen Museum und in der Universitätsbibliothek Ausstellungen statt. Die Stadtbiblio thek zeigt in ihrem vorigen Herbst eingeweihten Ausstellungsraum die meisten der in unserem Artikel im Bbl. 1926, Nr. 254 aufgeführten Kleinodien alter Buchkunst. Außer diesen seien erwähnt: Das Reichenauer Evangelistar aus der Zeit um 970 mit prachtvollen Ini tialen (dieses und einige andere Stücke seit der Huldigung des Rates beim Regierungsantritt des letzten Königs noch nicht wieder öffentlich liezeigt), Bedas Kircheugeschichte in einer Handschrift des 12. Iahrh., lateinisches Psalterium mit Miniaturen aus der Geschichte Christi Ende des 13. Iahrh., Valerius Maximus mit Miniaturen des Brügger Meisters der Dresdener Galerie Ende des 15. Iahrh., italienisches Missale mit Miniaturen Ende des 15. Iahrh., ein Sachsenspiegel mit Glosse in einer 1461 vollendeten Handschrift, an Drucken Cicero, Lpi- stulae ad Lrutum, Venedig, Jenson, 1470, Appianus, De bollis civl- lidus, Venedig, Natdolt, 1477, Johannes von Königshofen, Cronica, Augsburg, Sorg, 1480, Ner des kistolres, Paris, Le Rouge 1488, Jacobus Philippus Bergomensis, äs Claris inulierlbus, Ferrara, Nossi 1497, Hroswitha von Gandersheim, erstmalig herausgegebeu durch Kourad Celtis, Nürnberg 1501, mit 8 blattgroßen Dürerholz- schnittcn, Illissale secunduin rubricam klumbeiZensis diocesis, Basel, Jacob von Pforzheim, 1517. Freunde der Stammbücher finden in dem des Leipziger Magisters Frentzel aus den Jahren 1646—74 ein schönes Stück. Mit Kupfern von Moreau le jeune, Marillier und ähnlichen Großen liegen aus: Ovid, Metamorphosen, Paris 1767, Ariost, Or lando, Birmingham 1773, Bcrquin, Idyllen, Paris 1775, Marmontel, Jncas, Paris 1777, von Bodoni einer der seltensten Drucke, Hesiods Werke, Parma 1785. Die Erstausgaben von Klaus Groths Voer de Goern und Ludwig Richters Neuem Strauß fürs Haus schließen die interessante Ausstellung ab. Das Stadtgeschichtliche Museum veranstaltet eine Aus stellung: Aus den Vcrlagsarchiven alter Leipziger Firme n. 20 Verlagshäuser geben in etwa 300 Stücken ein anschau liches Bild von den mannigfachen Beziehungen zu den Größen der Literatur, Musik und Kunst. Eröffnet wird die Ausstellung mit einer Vitrine mit Briefen Leipziger Buchhändler des 18. und 19. Jahr hunderts aus dem Besitz des Museums selbst: Otto August Schulz, Friedrich Hofmeister, Karl Tauchnitz, A. F. G. Baumgärtner, S. L. Crusius, G. I. Göschen. Dyk und Weygand. L. Staackmann zeigt Bild nisse und Briefe von Karl Söhle, Anton Wildgans, A. de Nora, Karl Schönherr und Franz Karl Ginzkey, Eduard Avenarius Meßkataloge der 50cr Jahre und Jubiläumsnummcrn des später an den Börsen verein übergegangenen Literarischen Zentralblattes, H. Haessel den ersten Vertrag mit C. F. Meyer und das erste Kontokorrent der Firma, das eröffnet wird mit dem Namen Heinrich Laubes, der die Selbstän digkeit Haessels stützte. Bei der Fülle des Gebotenen müssen wir uns darauf beschränken, eine Auswahl der ausgebrciteten Schätze zu skiz zieren. Oswald Weigel stellt Weigel-Zestermanns Anfänge der Druckerkunst und frühe Antiquariatskataloge von 1821, 1840 und 1865 aus, Ernst Keil Briefe von Carl B. Lorck und der Werner (Elisabeth Bürstenbinder), nächst der Marlitt der beliebtesten Gartenlaube-Schrift stellerin, Grunow-Herbig Verträge mit Julian Schmidt, Moritz Busch und Theo Schückiug, Friedrich Brandstetter Coutelles Pharus am Meere des Lebens in 6 verschiedenen Auslagen, die den Wechsel des Zeitgeschmacks versinnbildlichen, die Reichenbachsche Verlagshandlung Verhandlungen mit dem jungdcutschen Schriftsteller Theodor Mundt über den Literarischen Zodiakus, Otto Wigand Briefe von Gerstäcker, Ludwig Richter und Arnold Rüge, A. Deichcrt Autographen von Lut hardt, Thomasius und anderen Theologen, die Dttrrsche Buchhandlung eine bei Friedrich Christian Dürr um 1699 gedruckte Fibel. Neues ABC von G. L. Schräder 1805 und deu Volksschulenfreuud C. F. Hem- pcls 1816, I. I. Weber Dokumente zur Entstehungsgeschichte der Jllu strationen zu Kuglers Geschichte Friedrichs des Großen (Meuzel-Briefe und -Zeichnungen), ferner Autographcn von Wagner, Hebbel, Laube, Bcuedix, das Bibliographische Institut Bände seiner frühen (Cabi- nets-, Familien-, Hand-, Groschen-)Bibliotheken, von MeyerS Univer sum, dem Pfennig-Atlas und dem Couversatious-Lexicon von 1840, Bernhard Tauchnitz Briefe von Bulwer, Browning, Carlyle, Dickens, Queen Victoria, Disracli, Gladstone, Macaulay, Longfellow, Bret Harte, Stevenson, Thackeray und Mark Twain, Johann Ambrosius Barth Dokumente von Poggendorff und Hclmholtz, wobei hier auch eines prächtig kalligraphierten Lehrbriefes für Carl Wilhelm Merse burger gedacht sei, unterzeichnet von Barth am 1. September 1830. Helmholtzsche Verträge mit solchen von Fechner und Wuudt bringt auch die Schmcsterfirma Leopold Voß. F. A. Brockhaus' Vitrine birgt den ersten Brief Schopenhauers au Brvckhaus mit dem Verlagsaugebot der »Welt als Wille und Vorstellung«, diejenige des Hauses B. G. Teubner den eigenhändigen Lebenslauf des Gründers. Breitkopf L Härtels Archiv hat in dem Tagebuch Bernhard Christoph Breitkopfs das Jahr 1719 aufschlageu lassen, die Eulstehungszeit der Firma. Von der Wcy- gandscheu Verlagshandlung zeigt man den 1773 erschienenen Almanach der deutschen Musen mit Gedichten aus Goethes Leipziger Liederbuch und das damals führende Deutsche Museum. Schließlich möchten wir noch der schönen Aquarelle und Zeichnungen der Geschäftshäuser von I. C. Hinrichs und Julius Klinkhardt gedenken, die mit vielen älteren Kantateerinnerungcn, Karikaturen aus dem Buchhandel usw. das Bild abrunden. Die Universitätsbibliothek hat neben ihrem ständigen Ausstellungssaal (mit dem Papyrus Ebers, dem Codex ^inaiticus, der 36zeiligeu und den beiden Exemplaren der 42zeiligen Bibel und ande ren Zimelien) unter der Leitung von Herrn Bibliothekar vr. Hilliger eine überaus umfassende, für Buchküustler und Buchhändler gleich fesselnde Sonderschau aufgebaut. Diese führt 800 ausgesuchte und be sonders repräsentative Stücke aus deu reichen Sammlungen der Landes- univcrsität vor, alle unter dem Gesichtspunkte der typographischen und illustrativen Wirkung sorgfältig ausgewählt. Mau wird nicht leicht eine ähnliche, der Allgemeinheit zugängliche Sammlung schöner alter Bücher vereinigt finden. Wir möchten aus der Menge der meist bemerkenswert gut erhaltenen Exemplare die berühmte Bibel von 1483, Schedels Chronik, Len Theuerdanck und Luthers New Testament 1522 nennen und uns Vorbehalten, in einer späteren Nummer einige weitere Mitteilungen über die überraschend vielseitige Ausstellung zu machen. D. Ausstellung »Frühzcit der Germanistik«. — Für die Gesellschaft für deutsche Philologie in Berlin, die am 18. Juni ihr 59jähriges Bestehen feiert, wird in der P r e u ß i s ch e n S t a a t s b i b l i o t h e k eine Ausstellung »Frühzeit der Germanistik« veranstaltet, die am 15. Juni abends eröffnet und an den beiden folgenden Tagen auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Sie wird besonders den großen Sammlern, deren Bestände in der Staatsbibliothek liegen, wie von der Hagen, Meusebach, Hoffmaun von Fallersleben. Wcndelin von Maltzahn, gewidmet sein. Kunstausstellungen. — In der Ausstellungshalle am Zoo in B e r - l i n wurde kürzlich die unter dem Titel » Der deutsche Front kämpfer« veranstaltete Ausstellung von Bilddokumenten des Welt krieges feierlich eröffnet. Die Ausstellung, die im ganzen 1000 Gemälde, Bilder und Werke von den Ereignissen des Weltkrieges umfaßt, bleibt bis zum 26. Juni täglich von 10 bis 7 Uhr geöffnet. Die Crösfnungsausstellung des neuen ständigen Berliner Hauses der Galerien Thann Hauser, München und Luzern, bringt eine Auswahl deutscher Malerei und P l a st i k aus der Zeit von Menzel und Leibl bis heute. Es wird darauf hingewie sen, daß diese Ausstellung nicht im bisherigen Lokal, sondern in öeni für die Zwecke der Galerien Thannhauser umgebanten Haus, Bellevuc- straße 13, stattfindet. Buchhändlerverein »Rübezahl« in Breslau. Der Verein feiert Anfang Oktober d. I. sein 6 0. Stiftungsfest. Dieses wird, da von einer Feier des 50. wegen des Weltkrieges Abstand genommen wurde, besonders sorgfältig vorbereitet. Nach einem Begrüßungsabeud wird am folgenden Vormittag eine Gedächtnisfeier für die im Welt kriege gefallenen Nübezähler mit Enthüllung einer Gcdächtnistafel stattfinden. Am Abend desselben Tages wird dann das Stiftungsfest im Kreise der Damen und geladenen Gäste und Ehrengäste gefeiert. Alle ehemaligen Nübezähler werden um baldmöglichste Angabe ihrer Anschriften gebeten. (Siehe auch Inserat in heutiger Nummer auf Seite 5600.) 737
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