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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.06.1927
- Strukturtyp
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- 1927-06-14
- Erscheinungsdatum
- 14.06.1927
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- Deutsch
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V» 136. 14. Juni 1927. Redaktioneller Teil. schicdcncn wisscnschafllichcr, Werken, und bei jedem sind die Namen mi: Umlantcn anders behandelt. Diese drei verschiedenen Arten der Um laut-Behandlung im Alphabet sind: 1. A wird als A, L als O, U als U behandelt, sodatz jedesmal den Namen nach Ab gleich die mit Ab, dann die mit Ac, Ac, Ad, Ad folgen usw. Beim Umlaut in der Mitte des Wortes ist natürlich die Behand lung die gleiche. Bei Worten, wo Ae kein Umlaut ist, z. B. Aerozon oder Nocl, wird ac hinter ad, oe hinter od cingcreiht, also das e wie ein gesonderter Buchstabe behandelt. Dieser Gebrauch ist der meist übliche. 2. In dem zweiten Register ist der Umlaut immer so behandelt, als ob das e ein gesonderter Buchstabe ist: Abt, Ackermann, Adler, Aber lein, Ammerling, Affe usw. Also sämtliche Namen mit A sind einge reiht zwischen Ad und As. Dieser Brauch findet sich nicht so viel wie der Brauch 1, obwohl es meines Erachtens der richtigere und zweifellos, wie wir sehen werden, für den praktischen Gebrauch vorzuziehcn ist Viele — z. B. Goethe — sträubten sich auch, datz man den Umlaut im Namen schrieb, also nicht Göthe. In manchem Dialekt hört man auch noch in vielen Worten den Umlaut deutlich in zwei Buchstaben zerlegt ausgesprochen. 3. Aber noch eine dritte Art der Einrichtung gibt es. Sie liegt vor uns z. B. in der von Otto Pniower und Paul Schlenther besorgten Ausgabe der Briefe von Theodor Fontane. Ich finde den dort ge übten Brauch freilich selten, mutz aber auch gestehen, dah er, obwohl von zwei bedeutenden Germanisten ausgcübt, völlig unberechtigt er scheint. Dort stehen erst sämtliche Worte mit dem A, und dann folgen sämtliche Worte mit dem A. Also Acgidi folgt nicht etwa hinter Af oder Ag, sondern nach Augier; der Name Baedeker findet sich nicht hinter Baden-Baden, sondern nach Bayreuth, der Name Böhlau nicht nach Bodenstedt, sondern hinter Borrileti. Ich bin fest überzeugt, ditz es vielen so gegangen ist, wie es mir oft bei Benutzung dieses Werkes ging, datz sic manchen Namen vergeblich im Register suchten und erst später sich erinnerten, datz hier ein völlig ungewohnter Brauch aus gcübt wird. Sind dieses die hauptsächlichsten Verschiedenheiten, so fand ich doch noch zuweilen — jedoch seltener — kleine Abweichungen anderer Art, so z. B. in einem, freilich älteren Lexikon, das ie behandelt wie in der ersten bezeichneten Art der Behandlung des Umlautes. Während also zumeist wohl die Worte mit »ic« sämtlich cingeschoben sind hinter den Worten mit id, folgten hier Riebe, Nickert, Nidhclm, Riede usw. einander. Ebenso findet man auch, freilich nur in selteneren Fällen — das ck als kk behandelt, während es zumeist richtig nach ci eingereiht wird. Die Notwendigkeit, hier eine Einheitlichkeit herzustellen, ist eine sehr dringende. Es ist, wie gesagt, keine Angelegenheit, die nur den geistigen Arbeiter angeht, sondern jedermann. Ja, im gewöhnlichen, praktischen Leben macht sich diese Verschiedenheit auch geltend beim Nachschlagcn von Adreßbüchern, Telephon- und anderen Verzeichnissen. Beim Berliner Telephonteilnehmer-Verzeichnis wird zum Beispiel der Umlaut nach dem angeführten Brauch 1 behandelt, also ä wie a, ö wie o, ü wie u eingereiht, nur wo ae oder oe zweisilbig sind, bildet das e einen gesonderten Buchstaben. Wir finden also den Namen Noel hinter Nocon, den einsilbigen Noell nach Noll, dem folgt Noelle und dann wieder Nollenberg. Datz aber im praktischen Leben dieser Brauch auch Schwierigkeiten niit sich bringt, zeigt folgende Adrcssenrcihe aus demselben Fernsprech teilnehmer-Verzeichnis: A. E. G. Schreibmaschinengesellschaft. Aeilts, Jan. Aengencyndt, Gustav. Acro-Club. Aero-Jndustrie. Aerozon-Fabrik G. L B. Sternberg. Es scheint demnach — da sich die Namen Aegidi und Aegir-Apo- theke nach Aghajan finden, also hier A wie A behandelt ist —, datz der Name Aengencyndt auszusprechcn ist: A-en-ge-ncyndt, sonst dürfte er nicht an jener Stelle, sondern viele Seiten weiter nach dem Namen Angclrot stehen. Wer aber sieht dem Namen Aengencyndt ohne wei teres seine Viersilbigkeit an? Und wer den Namen nur liest, ohne ihn aussprechen gehört zu haben, wird ihn nicht an jener Stelle des Ver zeichnisses suchen, an der er steht, und ihn niemals finden. Natürlich ist dieser Fall nicht vereinzelt. Er beweist, datz meine oben ausgesprochene Meinung, daß die zweite Art der Einreihung, d. h. immer und überall den Umlaut wie zwei Buchstaben anzusehen, praktisch vorzuziehcn sei, und weiter beweist der Fall, daß eine Eini gung und Verständigung über diese Alphabetfragc dringend not wendig ist. Jahresberichte des Literarischen Zentralblattes über die wich tigsten wissenschaftlichen Neuerscheinungen des gesamten deut schen Sprachgebietes. Dritter Jahrgang 1028 mit Anhang: Wichtige wissenschaftliche Neuerscheinungen des Auslandes. Zugleich Register zu Jahrgang 77 der Zeitschrift. Heraus- gcgeben von I)r. Wilhelm Frels. Leipzig: Verlag des BörsenvercinS der Deutschen Buchhändler 1927. IV S., 868 Sp., I S. 4" Lwd. Mk. 28.—, für Bezieher des Literar. Zentral blattes Mk. 25.—. Dieser dritte Jahrgang bietet wie die früheren eine sehr gute und sehr wichtige Zusammenstellung der deutschen Literatur des ver gangenen Jahres, nach Wissenschaften geordnet und in zahlreiche Untergruppen zerlegt, die das Aufsuchen eines Buches wesentlich er leichtern. Es ist dankbar anzuerkenneu, datz diese Untergruppen mit verständiger Beschränkung gewählt sind, denn ein Zuviel kann hier noch mehr schaden als ein Zuwenig, da es eher verwirrt als orientiert. Außer den in der Zeitschrift besprochenen oder bloß erwähnten Titeln sind auch noch die Titel anderer wichtiger Publikationen ein geschaltet worden, sodatz uns hier eine ziemlich lückenlose Übersicht der Literatur des Jahres 1026 geboten wird, im ganzen rund 27 000 Titel gegen 22 000 im Vorjahre, ein stattliches Monument der deut schen Geistestätigkeit. Einige Wissenschaftsgebiete erhielten einen neuen Bearbeiter, die Kriegswissenschaften schieden aus der Geschichte aus und wurden in einer besonderen Abteilung zusammengestellt. Die Doppelerwähnung der Grenzgebiete konnte auch diesmal nicht durch geführt werden, ein Mangel, der durch das gute alphabetische Namen verzeichnis am Schluß ganz wesentlich gemildert wurde. Bei solchen Vorzügen fallen Kleinigkeiten, die man auch anders wünschen könnte, nicht ins Gewicht. So würde ich z. B. Kersten, Buch einbände, und Klette, Buchausstattung (Sp. 13) mit Theele, Die Buch kunst (Sp. 14) in einer Gruppe bringen, da jede Ausstellung doch nur das Schönste und Beste zeigt. Auch würde ich Löwis, Die deutsche Buchausfuhr (Sp. 16) zur Geschichte (Sp. 17) stellen, wo auch der »Weg des deutschen Buches« und Wessely, Die Bücherproduktion Ruß lands, ihren Platz gefunden haben. Ein kleines Versehen wäre noch richtigzustellen, da das Werk Goldner, Die zoroastrische Religion (Sp. 04) und seine Besprechung (Sp. 355) an einer Stelle Zusammen kommen müssen. Doch sind das durch die Fülle des Materials von selbst entschuldigte Versehen, die den Wert des Ganzen durchaus nicht zu beeinträchtigen vermögen. Der bisherige Herausgeber der Jahresberichte, der auch seit 1024 das Literarische Zentralblatt leitete, schließt hiermit seine Tätigkeit in dieser Zeitschrift ab, was sehr zu bedauern ist, denn diese hat seiner mühevollen und entsagungsreichen Tätigkeit außerordentlich viel zu danken. Rasten wird ja ein Mann von solcher Tatkraft nicht; möge diese der Wissenschaft auch ferner zugute kommen! B o h a t t a. Gold sch mit, vr. F.: Die Aktiengesellschaft. Handelsgesetz buch 8 178 bis 8 319 mit Erl. München: C. H. Beck 1927. XI, 518 Seiten. Lwbd. Mk. 3.50. Auch im Buchhandel gewinnen die kapitalistischen Gesellschafts formen der G. m. b. H. und Aktiengesellschaft an Boden, abgesehen da von, datz auch jeder Aktionär über das Recht der Aktiengesellschaften unterrichtet sein sollte. Tie von einem erfahrenen Praktiker wie Gold- schmit erläuterte Ausgabe des Gesetzes erscheint deshalb als wertvolles Rüstzeug für die Praxis. Auf verhältnismäßig knappem Raum sind Rechtsprechung und Literatur einschließlich des Steuerrechts selbständig verarbeitet, was namentlich bei Materien deutlich wird, die unter das große Kapitel der »Aktienreform« fallen, wie z. B. der Behandlung der Vorzugsaktien, qualifizierten Gründung, des Rechts des Vorstandes und Aufsichtsrates, der Bilanzierung sowie der Anfechtungsklage und ihrer Wirkungen. Merzbacher, S., und E. Riegler: Scheckgesetz nebst Wcchselstcuergesetz sowie zugehörigen Verordnungen. München, C. H. Beck 1927. Ausg. 1926. VIH, 149 S. Lwbd. Mk. 2.80. Angesichts der weiten Verbreitung des Scheckverkehrs im kauf männischen Leben ist die neubearbeitete Handausgabe des Scheckgesetzes bei Beck zu begrüßen. Die Erläuterungen sind trotz knapper Fassung außerordentlich reichhaltig, insbesondere zu den 88 1 (Rechtsnatur, Funktion unb Inhalt des Schecks), 3 (Scheckvertrag), 8 (Indossament) und 16 (Scheckregreß). Die einschlägigen Vorschriften der Wechsel ordnung sin- ebenso wie das Wechselsteuergesetz berücksichtigt. Zahl reiche Hinweise auf Rechtsprechung und Spezialliteratur sowie Ein leitung und Sachregister ergänzen die Erläuterungen in brauchbarer Weise. 733
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