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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.09.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1926-09-23
- Erscheinungsdatum
- 23.09.1926
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. Verein Leipziger Kommissionäre. Beschleunigung des Postpaketvcrkehrs Leipzig—München. Wir freuen uns, bekrnntgeben zu können, daß es unseren Bemühungen gelungen -ist, die Laufzeit der Postpakete von Leipzig nach München um einen Tag zu ver kürzen, da sich die Oberpostdirektion Leipzig entschlossen hat, an den Wochentagen Dienstag bis Sonnabend täglich einen regelmäßig verkehrenden, unmittelbar nach München durch laufenden Sackwagen abzufertigen. Der Wagen läuft feit 10. September. Wir hoffen, daß die Beschleunigung des Postpaketverkehrs auch diejenigen unserer Münchener Geschäftsfreunde, welche nicht regelmäßig Bahnsendungen von Leipzig bekommen, veranlassen wird, mehr als bisher den Verkehr über Leipzig auszu nutzen. Leipzig, den 20. September 1928. Verein Leipziger Kommissionäre. Die Nationalbibliothek in Paris in Vergangenheit und Gegenwart *). Bon G e o r g S ch -w i -d e tz k y. " Es -war in den Tagen von Locarno. Im Londoner Kino am Marmorbogen hatte ich Luther und -Strefemann mit -den Eng ländern und Franzosen die Freitreppe der berühmt gewordenen Villa -herunterschreiten sehen. Im Oinsma Uaäeleins in Paris sah ich sie die Verträge unterschreiben. Immerhin, der Ruhrkrieg Poincarss mit all seiner Verbitterung lag mir noch auf der Seele, als ich einen Pariser Kollegen um eine Führung durch die Natio nalbibliothek bat. Als ich nach einigen Stunden von großen Ein drücken erfüllt schied, schüttelten sich ein paar gute Europäer -die Hände. Hier -wie in London empfand ich tief den Gegensatz zwischen einer jungen, -frischen und -freien -Bibliothek wie der Deutschen Bücherei und einer altöhrwüvdigen von großen Überlieferungen gekrönten, aber auch belasteten Anstalt. -Von jeher leidenschaftlich wie ein Amerikaner nüchterner Sachlichkeit ergeben, war ich in der Ferne glücklich, der Deutschen Bücherei zu dienen. -Sie kann sich als neue Nationalbi-bliodhsk an bibliothekarischen Schätzen nicht der national und international orientierten Schwester in Paris vergleichen, aber sie -hat die Arme frei, ganz frei zum Dienste an ihrem Volke. Die lange, ungegliederte Front in -der Uus äs Rlcdslisu wirkt recht unscheinbar, -wenn man ein paar Tage vorher noch die große Freitreppe zu dem gewaltigen Tempelbau des Britischen Museums hinaufgestiegen ist oder den Prunkbau der Staats bibliothek in Berlin oder -die stolze Deutsche Bücherei in Erinne rung hat. Die Nationalbibliothsk ist im Lause ihrer sechshundert jährigen Geschichte viel herumgeworfen worden. Ein eigenes G e- -b äude ist ihr niemals errichtet worden. Zunächst Bibliothek des *> Vergl. den Aufsatz dess. Berf. über die Bibliothek des Britische» Museums nach dem Kriege in Jg. 93, Nr. 122 (R. 84) des Börsenbl. Königs, zog sie von -Schloß zu Schloß (Alter Louvre, Blois, Am- boise, Fontainebleau). Seit Karl IX. (1560—74) war sie dauernd in Paris, zunächst im Franziskanerkloster, dann in einem von der Straße aus zugänglichen Hause der kusäs In Harpe. Col- bert widmete ihr zwei Häuser (»bötels») in der Rus <te Vivieune neben seiner Wohnung. Im 18. Jahrhundert bezog sie einen Teil des Mazarinschen Palastes (Kötel äs Xsvers). Von dort aus dehnte sie sich 1825 über das Hotel Tuboeuf (Mazarin soll das Haus des Präsidenten Tuboeuf bei einer Partie Piquet gewonnen -haben) und die berühmte Galerie Mazarine und feit 1882 über den gan zen Häuserblock aus, den sie noch jetzt innehat. So entbehrt -das Gebäude zwar -der planmäßigen Einheit, besitzt aber historische und künstlerische Reize besonderer Art. Besonders die reichgegliederte mit Deckengemälden geschmückte Galerie Mazarine, die jetzt als Ausstellungssaal -benutzt wird, ist ein bauliches Aeinod. Der große Lesesaal der Drucksachenabteilung, 1867 in -der Zeit der europäischen Geschmacksverwilderung gebaut, wirkt mit seinem Bahnhofsstil bei weitem nicht so erfreulich. Die National-bibliothek ist nicht ausschließlich Bibliothek. Es sind ihr angeschlossen ein Münzen- und Anti-Ienkabinett und eine graphische Sammlung, die ich hier außer Betracht lasse. Neuerdings ist die bisher selbständige Uidlistbögus dlararioo als fünfte Abteilung angeschlossen worden. Ich behandle -von den fünf vorhandenen nur zwei Abteilungen (vspartsmsnts), die für Drucksachen und Karten (Imprimss, Oartss et Klans) und die für Handschriften (dtauuscrits). Die erste -Abteilung zerfällt in zwei Unterabteilungen (soction-s) mit -den genannten Sonderausgaben. Das Personal ist überaus knapp. An der Spitze stsht ein Generaldirektor (Lä-mintstratsur xsnsral), seit 1824 P. R. Roland- -Marc-el, -ein früherer Regierungspräsident (Kreist) und Ministe rialrat im Unterrichtsministerium. Seins Ernennung löste zunächst große Erregung unter den Fachbibliothekaren aus. Er -hat sich aber mit seiner starken organisatorischen Tatkraft rasch durchge- setzt. Durch ein neuerdings an Stelle des alten Beirats--") (Lvmlts Oousultatik) gegründetes Lomits äss Kidliotbsguss Xätionalss ist -die Nationalbibliothek führend den anderen großen Staatsbiblio- Osuevievs). Der Generaldirektor wird unterstützt von einem Schatzsekretär <8scrstairs-trssorisr), zurzeit Leroy. Die vöparts- msuts werden von je einem Abteilungsdirektor (Lonssrvateur cbsk äs Service) geleitet. Die Drucksachenabteilung leitet zurzeit CH. Bourel -de la Roncisre, die Handschriftenabteilung H. Omont. Dem crsteren sind 6 Oberbibliotheksräte (Lonservatsurs aäjoints) beige geben, dem letzteren einer. 34 und 6 Bibliotheksräte (Lidliotks- cairs») bilden das weitere wissenschaftliche Personal. Die Biblio theksreferendare (stagiaires) müssen neuerdings einen zweijährigen Vorbereitungsdienst durchmachen. Voraussetzung -für die Auf nahme ist das Diplom einer -der 9 besonders bestimmten akademi schen Lehrstättcn, zu denen in erster Reihe die -kcvle ckes Lkartss *) In der Revolutionszeit stand an der Spitze der 6. X. ein 6on- servatoire (Konservatorenrat) von 8 Adtcilungsdirektoren. Er ver schwand mit dem Konsulat. 1183
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