Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.09.1926

X« 222, 23, September 1926, Redaktioneller Tell. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Der Lesesaal (sslls ck« travsil) hat keine künstliche Beleuchtung und ist daher an Wochentagen je nach der Jahreszeit von 9—4, 4^ oder ü Uhr geöffnet. Die reichen Schätze sind in fünf Gruppen (koucks) eingeteilt, die in verschiedene Untergruppen zerfallen. Es gibt orientalische Fonds (je 1 arabischen, chinesischen, koptischen, ägyptischen, äthiopischen, hebräischen, Pali, persischen, Sanskrit, syrischen, tamulischen, tibetischen und türkischen), einen griechi schen, einen lateinischen, einen französischen und einen in moder nen Sprachen. Eine Fachbrbliothei steht zur Verfügung, Ausstellungen finden in der Valerie dlaraiine statt, die ihnen einen prachtvollen Hintergrund gewährt. Es werden dort auch Volksschulen geführt. Frankreich beginnt den bitteren Kelch zu trinken, den wir bis zur letzten Neige geleert haben. Wie einst bei uns leiden die Wissenschaft und die Bibliotheken am schwersten. Die junge deutsche Nationalbibliothek hat damals sogar um ihr Leben kämp fen müssen. So hart wird es der französischen nicht ergehen. Ihre fünfhundertjährige Geschichte hat sie zu tief in der Kultur ihres Volkes und der ganzen Welt verankert. Sie wird nach schweren Tagen um so stolzer segeln. Große alte Ideale, für die Millionen von Menschen ihr Leben gelassen haben, sind vom Flaggenmast gerissen worden. Niemand kennt das Reue, das unter unendlichen Wehen geboren werden will. Wird es Europa heißen? Werden auch die Nationalbibliotheken Europas dann als Schwestern ihre Hände zu gemeinsamer Arbeit ineinander legen? Wir wissen es nicht, aber wir müssen es glauben und hoffen, damit es werde. Schrifttum: 1925. Illustriert. Dasselbe: llespr. l.it. Xeulraldl. 3g. 76, 1925, 8p. 1930 (ll. Drae- seut). ll rein, gobuuu Lclam: Ilmsebau Kraniereioli. 2eutra1bl. kr kibliotbeksrveseu, lld. 42 (1925), 8. 359—377 und ?,<!. 43 (1926), 8. 399—407. Dort weitere 8obrikteu. - llantlbueb lies irunbtinurütes. Kunslacleessbaoli für das Deutsobe Verlagsqesellsoliakt Hermann Kallolk 1926. XXlII, 792 8. Illwcl. Mb. 25.—. Was dieses Handbuch des Kunstmarktes, oder, wie der Untertitel tröstender sagt, Kunstadretzbuch, bietet, an wen es sich wendet und welchen Nutzen jeder Buchhändler, fei er Verleger, Sortimenter oder Antiquar, daraus ziehen kann, zeigt am besten eine Übersicht über die Gliederung des Werkes. Es ist innerhalb der Länder alphabetisch »ach Städten geordnet und innerhalb der Städte folgendermaßen ein geteilt: Verwaltungsstellen, Museen, Archive, Bibliotheken, Hochschulen, Unlerrichtsanstalten, Vereine und Verbände, Architekten, Gartenarchi tekten, Bildhauer, Maler und Graphiker, Gebrauchsgraphiker, Kunstge werbler, Kunstgewerbliche Werkstätten, Kunstgewerbc-Handlungen, Restauratoren, Kunstgelehrte und -Schriftsteller, Sammler und Bibliophilen, Briefmarkensammler, Kunstverleger, Kunstantiquariate, Kunstausstellungen, Kunsthandlungen, Antiquitätenhandlungen, China- und Japankunst, Mlinzenhändler, Briefmarkenhändler, Kunstauktions häuser, Industrien, Fachmaterial- und Vertriebsstellen: Das Buch enthält also mehr, als sein Titel vermuten läßt. Und das meiste ln einer nicht zu überbietenden Vollständigkeit. Aus dem Ver zeichnis der Abkürzungen der Vereins- bzw. Bcrbandszugchörigkeit ist ersichtlich, welche Vereine und Verbände das Werk durch Hergabe ihrer Mitgliederlisten unterstützt haben, und man muß sage», daß der Bearbeiter besonders gute Beziehungen gehabt haben muß, um alle diese Kreis« zur Mitarbeit zu gewinnen. Daß sich trotzdem Lücken oder Mängel in einem Nachschlagebuch finden, das etwa 40 000 Adressen enthält, und dessen Bearbeitung sich aus viele Monate und vielleicht Jahre erstreckt hat, wird man besonders bei der ersten Ausgabe als unvermeidlich ansehen. Auch Max Osborn weist in seinem launigen Vorwort auf die Schwierigkeiten der Beschaffung eines einwand- sreicn Materials hin. Als Wunsch sei geäußert, in der nächsten Aus gabe bei den Sammlern und Bibliophilen noch mehr als es jetzt der Kall ist, näher« Angaben über das Sammelgebiet zn machen) die Bezeichnung Bibliophile ist zu allgemein. Die Gruppe Sammler ist natürlich nur ein kleiner Teil des Werkes, und cs wäre un angebracht, das ganze Buch gerade nach diesen Adressen zu beurteilen. Seine Stärke liegt zweifellos in der Zusammenfassung aller bildenden Künstler und der mit Kunst zusammenhängenden Geschäftszweige. Der Kreis der Interessenten ist damit ein sehr großer. Die praktische Anlage des Buches geht zur Genüge aus der oben angeführten Gliederung hervor. Ein Städteregister erleichtert das Suchen. Als Zugaben sind u. a. eine Liste der einschlägigen Zeit schriften und das Verzeichnis der Vereins- und Verbandsorgani- sattoncn zu begrüßen. Der Preis für das 800 Seiten starke Buch ist für heutige Verhältnisse sehr mäßig zu neunen. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Einrichtungen u. Veränderung en Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuches des Deutschen Buchhandels. Abkürzungen: G — Mitglied des B.-V. u. eines anerkannten Vereins. — * — Mitglied nur d. B.-V. — j. Mitglied des Verbandes der Deutschen Musikalienhändler. — q-t- — Fernsprecher. — TA.: — Telegrammadresse. — V — Bankkonto. — "d — Postscheckkonto. — 4- — Mitglied der BAG (Abrechnungs-Genossenschaft Deutscher Buchhändler, e. G. m. b. H.. Leipzig.) — st — In das Adreßbuch neu aufgenommene Firma- — B. Börsenblatt. — H. — Handcls- gerichtliche Eintragung (mit Angabe des Erscheinungstages der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkt« Mitteilung. 13.—18. September 1920. Vorhergehende Liste 1926, Nr. 218. stA p i tz, H., B e r l i n S W 61, Belle Alliance-Slr. 92. Verlagsbuchh. u. Druckerei. Spez.: Eisenbahngebiet u. Stenographie. (»-» Hasenheide 4776. — W Deutsche Bank, Dep.-Kasse k, Potsdamer Str. 96. — 47191.) Inh.: Hermann Apitz. Leipziger Komm.: at. Volckmar. (Dir.) Bluth, Erich, L Co., Leipzig. Adresse jetzt: O 1, Nllrnberger- str. 50. jB. 218.) Der Bücherschrank Versand siir gute Literatur Siegfried Schwarz Inhaber Else Henschel, Ber- ^ ltn SW 11, wurde In eine G. m. b. H. uingewandelt, die »Der Bücherschrank» Versand für gute Literatur G. m. b. H. firmiert. Zu Geschäfts?, wurde» August Harnach ». Gertrud Spietz bestellt, d jetzt: 88 937. sDir.j KBücherstube I. H. W. Dietz Nächst, Verlag Volks stimm e, D u -i s b u r g, veränderte stich ln Buchhandlung I. H. W. Dietz Nächst G. m. b. H. fDir.j stBücherstube Hansahaus Inhaber: Heinrich Grues, Köln - Mülheim, Clcv. Ring. Buchh. Gegr. 4./X. 1924. l»-p Mülheim 1701. — W Sparkasse der Stadt Köln. — d Köln 53410.) Leipziger Komm.: 4, Fleischer. )B. 214.) stBuchhandlung der Brüdergemeinde Korntal u. Morgenstern - Verlag, Korntal (Wttbg.). Buchhand lung u. Verlag. Gegr. 1./I. 1928. (»-» Stuttgart 81221. — TA.: Morgenstern. — W Oberamtssparkass« Lconberg. — -4L? Stuttgart 27 393.) Inh.: Ernst Schreiner. Leipziger Komm.: a. rv. Wallmauu. (Dir.) stKBuchhandlung I. H. W. Dietz Nächst G. m. b. H., Duis burg, Marienstr. 28. Sorlbh. Gegr. 1997. 31428 u. 31 427. — V Dresdner Bank, Duisburg. — Köln 38 020.) Inh.: I. H. W. Dietz Rächst G. m. b. H., Berlin. Geschäfts!.: Erich Liebe. Unverlangte Sendungen verbeten. Leipziger Komm.: w. F. E. Fischer. (Dir.) Buchhandlung Felix Joppke, Düren (Rheinland), ver änderte sich in Eduard Kerbers. (Dir.) stBuchvcrsand »Iris», Wien VI, Köstlergasse 7. Versand«). Gegr. l./l. 1926. lo—3304. — TA.: Steinverlag. — W Oesterr. Ercdlt-Anstalt f. H. u. G., Wie» VI, Linke Wienzeile 8. — d Wien 4843) Berlin 122 796) Budapest 23 718) Prag 78133.) Inh.: Dr. Fritz Stein. Leipziger Komm.: vv. Fr. Foerstcr. )Dtr.) stBuch versa nb Walther Kollegen, Leipzlg C 1, Reud- nitzerstr. 211. Spez.: Medizin. Gegr. Anfang Mai 1926. (TA.: Buchversand Konegcn Leipzig. — d 64 213.) Inh.: Max Wal ther Konegen. Prokur.: Frau Jda Konegen gcb. Herzog. Nichts unverlangt, w. sDir.) Buch- und Zeitschriften vertrieb Gustav Weber, Berlin S 14, veränderte sich in Gustav Weber L Co. )Dir.) 1157