Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.09.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-09-28
- Erscheinungsdatum
- 28.09.1926
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19260928
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192609280
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19260928
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1926
- Monat1926-09
- Tag1926-09-28
- Monat1926-09
- Jahr1926
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 226, 28. September 1926. Redaktioneller Tell. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Ganz ohne Zweifel kann man keinem Buch den Charakter eines Gutes zusprechen; denn wenn es auch den bekannten Hersteller so wohl des geistigen Inhalts als auch der äußeren Form trägt, so ist es nie für den einen Besteller gemeint, sondern wendet sich immer an die größtmögliche Zahl ausnehmender Geister. In -die Hand des Buchhändlers ist es gelegt, jedes Buch subjektiven Inhalts zu einem Gut zu machen. Er beobachtet in seiner Buchhandlung einen Verkehr zweierlei Art: den Verkehr der Käufer und den Verkehr der Kunden. Der Käufer will die Ware, er ist unbekannt, steht zur Ware in einem unpersönlichen Verhältnis und erscheint zufällig. Der Kunde ist bekannt und verlangt das Gut. Die vornehmste Aufgabe des Buchhändlers ist es, Kunden zu befriedigen und aus Käufern Kunden zu machen, indem er ihnen das Gut und nicht die Ware bietet. Das Buch mit dem bekannten Verfasser und dem bekannten Hersteller bedarf nur der Kunst des Buchhändlers, di« es dem seiner bedürftigen Kunden zuführt, um zweifellos Gut und keine Ware zu sein. ^Die Ware dient zur Befriedigung des Verbrauchsbedürf- nifscs, während das Gut als Dauerbesitz möglichst vor Verbrauch ge schützt und zu immer neuer Befriedigung von -ethischen und Gefühls- bedllrfnissen herangezogen wird. Wie man von 12 Menschentypen spricht, kann man auch 12 Buch typen konstruieren, in welche politische Bücher und subjektiv gehaltene Lehrbücher und Weltanschauungsbücher eingeschlossen sind. Die Be gabung und Ausbildung des Buchhändlers sollte sich an der Erfassung dieser Typisierung immer von neuem schulen. Das schlecht behandelte Buch wird zur Ware, trotzdem es seiner Art nach ein Gut ist und bei richtiger Behandlung zum höchsten mit Geld zu erwerbenden Gut ver edelt werden kann, daher entspricht das Wort Buchfllhrer genauer der Berufsart des Buchhändlers als die jetzt allgemein übliche Bezeich nung »Buchhändler«. Er führt das geistige Gut dem Kunden zu, der sich vertrauensvoll als an einen Sach- und Seelenverständigen an ihn wendet, und er sieht durch die Maske des Käufers den suchenden Men schen und gewinnt ihn zu in Ku irden, für dessen Geschmacksbefriedigung er sich verantwortlich fühlt. Hat die Kunst des Buchführers dem Besitzer des Buches dieses zum wertvollen Gut gestaltet, so wird es für ihn den Charakter der Ware nicht wieder annehmen, wenn er es nochmals erwirbt, um es einem Menschen gleicher Geistesrichtung zu schenken. Also auch viele gleichartige Exemplare können geschätztes Gut bleiben. Einen besonderen Charakter des Gutes bilden das numerierte, das gezeichnete, das illustrierte, das handgebundene, das vergriffene, das antiquarische Exemplar. — Dem Kunden wird es selten bewußt, daß auch Bücher sterblich sind mrd entweder gar nicht oder in neuem Gewände auferstehen, und er braucht auch hier den Buchführer, um ihn in das feinere Verständnis des Werdens und Vergehens, der glück lichen und bedenklichen Schicksale eines Buches einzuführen. Wie viele Menschen bedauern es, ein liebes Buch fortgeschenkt zu haben, in der Unwissenheit, daß es in dieser Form nicht wieder erhältlich ist! Sagt ihnen der verständnisvolle Buchführer: »Halten Sie dieses Buch fest, es ist nicht in großer Auflage erschienen, es wird kaum wieder gedruckt werden«, so gewinnt es an Dauerwert. Selbst ein Kinderbuch und gerade ein solches trägt die starken ethischen Werte des Gutes in sich und sollte die ganze Führerkunst des Buchhändlers herausfordern. Die mit Gütern handeln, geben bewußt Kulturwerte in suchende Hände und empfangen das Geld als verpflichtende Gabe; die mit Waren handeln, tauschen Gegenstände gegen das Tauschmittel Gelb. Lia litei-uriscker Kundganx durck die Verlage dok. ^mdro8iu8 kartk, Lurt Kaditrsck, Leopold Vv88 in keiprig. Augleiok Katurkorsebsr und Oüsseldork 1926. 96 8. mit ^bb. 8". Die »Gesolei«, die großartige Ausstellung für Gesundheit, soziale Fürsorge und Leibesübungen in Düsseldorf, hat die Gesellschaft Deut scher Naturforscher und Aerzte mit veranlaßt, ihre diesjährige Tagung in dieser schönen Stadt des Rheinlands abzuhalten. Als eine Fest gabe eigener Art ist nun allen Te'Inchmern der Tagung obiger Lite rarischer Rundgang durch die drei angesehenen Leipziger Verlage in vornehmster Ausstattung gewidmet. Kein eintöniger Bücherkatalog, sondern ein hübsches Büchlein mit wertvollen Abhandlungen und Aus zügen aus neuen Blichern, das inan nicht achtlos beiseite legt, sondern als Fachmann mit Interesse durchlieft und aufhcbt. Ein Vorblatt ent hält die Bildnisse der drei Vorsitzenden der Gesellschaft und ihrer beiden Sekretäre. Professor Dr. Schreiber bietet einen Aufsatz »Zur Entwicklungsgeschichte der deutschen Forschungsinstitute«, Professor Or. Nassow-Leipzig spricht von der 89. Versammlung der Gesellschaft,! 1172 Professor Or. Huebschmann-Düsseldorf schreibt über »Naturforscher versammlungen und medizinische Wissenschaft«. Es folgen Anzeigen und Auszüge aus der neuen Auflage von Winkelmanns Handbuch der Physik, aus dem Handbuch der physikalischen und technischen Mechanik, aus Max Plancks Vortrag über Physikalische Gesetzlichkeit im Lichte neuerer Forschung, aus I. Neinke, Das dynamische Weltbild usw. usw. Das hübsch kartonierte Büchlein führt die Neuerscheinungen der Ver lage in ansprechender Form vor und dürfte als Werbeschrift schönen Erfolg haben. Die zur Verteilung in Düsseldorf gelangten Stücke sind mit besonderem Umschlag versehen, während die für allgemeine Versendung und Verwendung im Buchhandel bestimmten Exemplare mit dem Titel »Literarischer Run-dgang« vom Verleger geliefert wer den. Das Sortiment wird hiermit auf dieses vornehme Vertriebs- Mittel besonders aufmerksam gemacht. 8. Für die buchhandlerische Fachbibliothek. Alle für diese Rubrik bestimmten Einsendungen sind an die Redaktion des Börsenblattes, Leipzig, Buchhändlerhaus, Gerichtsweg 26, zu richten. Vorhergehende Liste 1926, Nr. 220. Bücher, Broschüren usw. A D B - M i t 1 e i l u n g e n. Hrsg, vom Arbeitgeberverband der Deutschen Buchhändler, Sitz Leipzig, Gerichtsweg 26. 6. Jahrg., Nr. 4. Aus dem Inhalt: Zur Sozialpolitik. — Rechtsprechung. Entscheidungen zum Kttndigungsgesetz für Angestellte. Der freie Angestellte. 30. Jahrg., Nr. 19. Berlin. Aus dem Inhalt: Kündigungsschutz und Rechtsprechung. — Das Lehrlings wesen in Preußen. — Gegen das Schundliteraturgesetz. — Das 19. Jahrhundert im Zeitroman. Anreißer kür dev Kuck-, Kunst- und dl u s i k a l i e n - - Kandel, Kr. 38. Kestausgabc rur Hauptversammlung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine im deutseben Kuekkandel. dVien. ^us dem lnbalt: Kegrüssungsworte prominenter 8ekrikt- steller, Kuekdändler, Politiker von Kuk und Ledeutung. ^nreiger kür ?apier- und 8ebreid waren. 36. dakrg., Kr. 18. dVien. ^us dem Inkalt: Hemmung des kostverkekrs. — Die Oage des Oostkartenmarktes. — Kommt eine Kalender- rekorm? — Kritr Hansen: Die kuekbinderei von ^nno daru- mal. II. ^nreiger kür den sekweirer. Luekkandel. 38. dakrg., Kr. 17. 2üried: ^.rt. Inst. Orell Küssli. ^us dem Inkall: Krvvin Krauenstein: Kleine Kiteraturbilder. VI. Oer »alte« Lrekm. ^skelm, Kerd., Komm. -Oes., Lerlin: VVerbesekrikt: Oer neue 8ekreibunterriekt. s8ütterlin.s 48 8. — Verreieknis: Oernmittel kür lraukmännisoke keruks-, Kandels- Kar t k, dokann Ambrosius, Oeiprig: kkilosopkie, ?s>- ekologie, kadagogik. dlonatlicker ^nreiger aller Keuersekei- nungen des in- und ausländiseken Kückermarktes sowie mit ausgewsklten ^usrügen aus Kaekreitsekrikten. 2. dakrg., Kr. 9. 8ept6mber 1926. K a r t k, dokann Ambrosius, Ourt Kabitrsck und Leo pold Voss in Oeiprig: Katalog: Kin literariseker Kund- gang durek die Verlage. Vor- und Rückblicke auk neuersckei- nende und neuersekienene Literatur aus den Oebieten der Ksturwissensekakten und dle-dirin. 96 8. m. ^bb. Der Katalog wurde gleichzeitig der 89. Versammlung der Ge sellschaft deutscher Naturforscher und Aerzte in Düsseldorf vom 19.—26. September 1926 gewidmet. Killer, Krnst 1k.: Das Oesamtgediet des Okksetdruckes. 3. verb. ^ukl. Oeiprig: Oeutseker Kuckgewerde-Verein. 112 8. m. ^bb. im lext und 12 Drucke als Keilage. dlk. 3.—. Bücherei und Bildungspflege. 6. Jahrg., Heft 5. Kom missionsverlag: Otto Harrassowitz, Leipzig. Aus dem Inhalt: W. Schuster: Volkstümliche Bücherei und Berufsliteratur. — Pirmin Biedermann: Vom Theatcrspielen. — Franz Schriewer: Schematismus im deutschen Büchcrciwesen. — Georg Kemp: Die Stadtbücherei Solingen. Der Blaue Büchcrkurier für den Sortimentsbuchhandel, früher »Novitätenanzeiger«. 37. Jahrg., Nr. 583 (36). Wien. Aus dem Inhalt: Franz Wolfbauer: Von der Wertlosigkeit der Dichterpreise. — Kritiker, nennt eure Namen. Bitte eines Bücherkäufers. — Lene Voigt: Buch und Käufer. — Die Biblio theken als Kulturinstitute. — Marcel Prevost: Die Frau und das Buch.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder