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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.09.1926
- Strukturtyp
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- 1926-09-30
- Erscheinungsdatum
- 30.09.1926
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- Deutsch
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ssP 228, 3V. September 1926. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Generaldirektor vr. Bick dankte in herzlichsten Worten für die überbrachten Spenden, die er als Unterpfand des Einigungs gedankens treu bewahren werde. Nach dem Empfang in der Nationalbibliothek fand der Emp fang beim Bürgermeister der Stadt Wien im Fcstsaalc des Rat hauses statt. Die Anwesenden wurden von Stadtrat Richter in Vertretung des verhinderten Bürgermeisters begrüßt. Der Redner wies darauf hin, daß die Gemeinde in der letzten Zeit wieder holt Gelegenheit gehabt habe, Teilnehmer von Kongressen zu emp fangen. Der Tagung der deutschen Buchhändler in Wien komme jedoch ganz besondere Bedeutung zu, da der Buchhandel der Mittler aller geistigen Werte sei und speziell der deutsche Buch handel Wohl an erster Stelle in der Welt stehe. Habe er es sich doch nicht nur zur Aufgabe gemacht, ein Spiegelbild deut schen Schaffens zu sein, sondern vermittle auch in ganz hervor ragender Weise die Kenntnis der ausländischen Literatur. Es ist kaum ein Zufall, daß die Buchdruckcrkunst gerade in Deutsch land erfunden worden sei. Die übernommene Pflicht legt aber auch dem Buchhändler große Verantwortung auf, und der Redner stellt mit Genugtuung scst, daß sich der weitaus größte Teil der Buchhändlerschaft dieser Verantwortung voll bewußt sei und aus eigenem cinschrcite, wenn einmal einer in ihren Reihen aus niedrigen geschäftlichen Motiven seine kulturelle Aufgabe ver gesse. Wo könne nun der deutsche Buchhandel wärmer begrüßt werden wie in Wien, das seit jeher aufs innigste mit dem deut schen Geistesleben verknüpft sei! Der Redner wünschte sodann der Tagung bestes Gelingen und bat die Teilnehmer, die Tage der Erholung dazu zu benutzen, um österreichisches Wesen kennen- zulcrnen und so für unser schönes Heimatland zu werben. Er gebe ihnen die Versicherung mit, daß auch die Gemeindeverwal tung sich der Verpflichtungen bewußt sei, die ihr Amt ihr auf erlege, und stets an der kulturellen Weiterentwicklung Wiens arbeiten werde. Herr Nitschmann dankte der Gemeinde Wien in herzlichen Worten für den wunderschönen Empfang, den sie den deutschen Buchhändlern bereitet habe. Die Deutschen hätten die Oslerreichfahrt nie als Auslandsahrt betrachtet. Denn deutsch ist das Land, deutsch ist die Stadt und deutsch sind die Herzen, die uns entgegenschlugen. Wien war immer das Aussalltor der deutschen Kultur nach dem Osten. Und die zahlreichen Beziehun gen, die die Wiener mit den angrenzenden nichtdeutschen Nationen verbinden, geben der Stadt jenes Gepräge, das die Deutschen an ihr so lieben. Die Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit, vor allem aber die heitere Lebensbejahung sind es, die dem Wiener seine Note verleihen. All diese Erscheinungen treten im heutigen Wien vielleicht noch stärker hervor als zur Zeit, da Wien eine Kaiser stadt war; denn jetzt liegen ja die Grenzen nahe vor dem Tor. Die Rede gipfelte in dem Wunsche, daß die Zeit nahe sein möge, in der der Gedanke des einheitlich großen Deutschland sich fern vom Hader der Parteien zur Tatsache durchringe. Stadtrat Richter ergriff hieraus nochmals das Wort, um für die Ausfüh rungen Herrn Nitschmanns zu danken, und forderte die Fest- gäste auf, die städtischen Sammlungen zu besichtigen. Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Kaiserhof führte eine Rundfahrt den größten Teil der Gäste nach Schönbrunn und weiter nach Hietzing zur Jause. Den Abend füllte die Fest vorstellung (Rosenkavalier) im Operntheater aus. Am Diens tag wurde den Tagungsteilnehmern der schönste Genuß zuteil: das Konzert der Philharmoniker im Großen Musikvcreinssaal unter der Leitung Franz Schmidts mit Werken des Komponisten selbst. Das war der Gipfelpunkt aller Veranstaltungen. Nicht cndenwollender Jubel und stürmischer Beifall durchbraustc den Saal. Dem Komponisten wurde ein großer Lorbeerkranz über reicht, und in spontaner Begeisterung brachte Herr Danehl ein Hoch auf den Dirigenten und die Mitwirkenden aus, das ein stimmig ausgenommen wurde. Das Programm umfaßte: Varia tionen und Fuge über ein eigenes Thema für Orgel und Bläser chor, Variationen über ein Thema von Beethoven für Klavier mit Begleitung des Orchesters und Sinfonie Nr. 2 in Es-dur. An der Orgel: Pros. Franz Schütz, am Klavier: Paul Wittgenstein, der bekannte einarmige Künstler, dessen fabelhafte Leistung mit Recht höchste Bewunderung fand. Der Abend brachte noch die 1178 Festvorstellung im Burgthcatcr, Grillparzers »Der Traum ein Leben«. Anschließend sanden sich die Teilnehmer noch einmal im Bolksgarten zu einem kurzen Abschiedsabend zusammen. Auch hier stiegen noch zahlreiche Reden, obwohl Herr Direktor Bayer- Wien bei der Eröffnung humorvoll betont hatte, es würde keine mehr geben. Unbedingt mußte aber doch allen denen, die an der Vorbereitung der Tagung besonders beteiligt gewesen waren, der allgemeine Dank zum Ausdruck gebracht werden. Das hatte Herr vr. Oldcnbourg übernommen, der dafür den rechten humor vollen und doch überzeugend ernsten Ton fand. Ec nannte dabei in erster Linie die Herren Steurer-Linz und Kommerzialrat Frick-Wien, dann Direktor Bayer-Wien, den eigentlichen Mentor des Ganzen, den Syndikus vr. Wisloschill, ferner Direktor Gürth, Swoboda, Direktor Schwarz, Deuticke, Staackmann, Lienau usw. In der Tat, ohne sie wäre die Herbsttagung in Wien nicht ge worden, was sie war. Herr Paetsch-Königsbcrg unterstrich noch einmal anschließend ihre Leistungen, wisse er doch vielleicht am allerbesten, welche Arbeit eine solche Veranstaltung verlange. Frau Ehrich-Hameln sprach als deutsche Frau aus Österreichs Frauen, Herr Gürth fand sür geschäftliche Mitteilungen witzige Form. Den Dank der deutschen Gäste an Herrn Bayer brachte äußerlich noch ein Blumenkorb zum Ausdruck, den ihm Herr Danehl namens des Verbandsvorstandcs überreichte. Im ganzen war der Abend ein schöner Abschluß Wiener Gastlichkeit. Sie betätigte sich auch sonst. So hatte z. B. am Nachmittag Herr Kommerzial rat Müller eine große Zahl von Teilnehmern zu einem Tee zu sich gebeten; ähnliche Einladungen lagen auch sonst vor. Und diese herzliche Gastfreundschaft, nicht der letzte Vorzug Deutsch- Österreichs, wird den deutschen Gästen eine besonders liebe Erinne rung sein. Der Abschied von Wien wurde schwer. Aber auch diese Herbsttagung mußte ja einmal ein Ende haben. Gern stimmte man Herrn Bayer, dem Unermüdlichen, zu, als er allen ein frohes Wiedersehen zurief. Wo wird es sein? Wien aber wird unver gessen bleiben. Verzeichnis der Festgaben: Al man ach, Der, vom schönen Buch. ll. Fg. Wien, Artur Wals Verlag. (82 S. mit Tos. u. Abb.) Almanach sür das Fahr 1828. Wien: Internationaler Psychoana lytischer Verlag. <208, I-XXIX S. u. 1 Portr.) Adh.: Alma nach für das Jahr 1827. (284, XXXI S. u. 1 Portr.) Gzldr, Ansichten, Neun Alt-Wiener, in Kupfertiefdruck nach Stichen von Joh. Andreas Psessel in Augsburg, aus der Sammlung der Alber tina in Wien, gewidmet von der Wiener Kunstdruck-A.-G. (Ouer- 8" 10 Blatt.) Blutenlese aus dem im Auftrag der Bundeshauptstadt Wien her- ausgegebcnen Sammelwerk: Wiener Lieder und Tänze. Mit 8 vier- sarbigen Vollbildern nach Originalen von H. Larwin, I. Engel hart u. C. Fischer-Köystrand. Gewidmet von den Firmen Buch-, Kunst- und Musikalienverlag Gcrlach sr Wisdling und Deutscher Verlag sUr Jugend und Volk Ges. m. b. H. in Wien. (Quersolio, 32 S. u. 8 Farbtafeln.) B ü h n e, W c l t u n d M o d e. IN. Wochenbeilage der Wiener Neuesten Nachrichten. (Sondernummer) Nr. 47. 18. September 1828. (2°, 8 S. mit Abb.) Fall, Leo, und Victor Leon: Die geschiedene Frau. Operette in 3 Akten. Wien, Ludwig Döblinger (Bernhard HcrzmanSky). (Kla- vierauszng zu zwei Händen mit unterlegtem Text. 82 S.) Kall, Leo, Leo Stein und vr. A. Willner: Das Puppenmädel. Vaudeville in 3 Akten . . . Wien: Ludwig Döblinger (Bernhard Hcrzmansky). (Klavierauszug zu zwei Händen mit unterlegtem Text. 82 S. Kart.) Filek, Egid, und Enterich Schasfran: Wienerwald. Ein Land- schastsbuch. Wien und Leipzig, Österreichischer BundeLverlag sllr Unterricht, Wissenschaft und Kunst. <183 S. m. Abb. Lwd. In Schntzkassetie zusammen mlt »Vom Bodcnsee zum Burgenland«.) Gesamtplan von Wien, G. Freytag L Berndl. Matzstab 1: 28 000. Mit einer Nebenkarte, Plan des I. Bezirkes 1 : 8 008, einem voll ständigen Verzeichnis der Straßen und Sehenswürdigkeiten, sowie der Stratzeubahn-Llnien und Signal«. Wien und Leipzig, Karto graphische Anstalt G. Frcytag L Bcrndi A.-G.
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