X; 13g, 17. Juni 1927. Fertige Bücher. d. «Ilch». «uch»-i>d«I.568S . Älkr ed Döblin D/c^tung. 6e^e/t«t 6.72 6anr/«,nen §.72 Germania, Berlin: Döblins Sprache schwingt in freien Rhythmen von zuweilen überwältigender Schönheit. Mit dem Helden Manas wächst auch der Ausdruck in das Überragende und Gewaltige der Schöpfung selbst hinein. Vossische Zeitung: „Manas" heißt das jüngste unter den wenigen Werken der Gegenwart, die den Ruhm der deutschen Literatur in d>e Zukunft tragen werden. Eine Phantasiewelt voll grandioser Pracht und Anschaulichkeit, hallend und leuchtend von erschütternden methaphysischen Gewittern, so ragt nun wie von eben und von je diese epische Dichtung Döblins aus dem geschäftigen Alltag des Schrifttums. Döblin führt uns den weiten Weg von Hause bis ans Ende der Welten, den Weg vom Diesseits ins höllische und himmlische Jenseits. Und er erzählt uns dabei die Abenteuer, die an diesem Wege liegen. Das ist eine Konzeption nach der Art der dichterischen Hauptwerke aller Völker. Die Sprache bildet rhythmische Komplexe von wechselnder Atemlänge. Sie steigert sich, ein wandelbares Maß der Gesichte, die sie zu meistern hat, von trockener, stockender Prosa bis zum Schwünge des hymnisch trunkenen Verses. Sie weiß das Dröhnen der höchsten Berge der Erde, die seit Urzeiten um das Totenfeld stehen, sie weiß den Gesang der Stürme, Ströme, Meere, sie weiß die Dürre der Steppen und Sandwüsten, sie versteht die Laute des alten Bobaums und der grünen Papageien, sie kennt den Flug der blutleckenden Kahlkopsqeier, der fliegenden Hunde und Wunderpanther, sie schwingt sich im Tanze Schiwas über den Gletschern, Schiwas, des dreiäugigen Gottes mit den züngelnden Kobra schlangen am Haupt und der Schädelkette am blauen Halse, des Glühers, des süßen Sterbensgottes, des Zermalmungsgvttes — und sie schlägt den Schlag der großen Menschenherzen. Unerschüttert, gebirgig fest und ragend bleibt sie in der genialen Erschütterung, und das unersättliche Weinen der Kreatur löscht den welterleuchtenden Blitz der Seele nicht aus. Die Dame: Ein Werk großen und schweren Formates. Man sicht darin Döblin, diesen stärksten und umfassendsten Geist unter den neuen Dichtern, seine Entwicklung in einer sirengen, mutigen und folgerichtigen Bewegung vollenden. Die Weltbühne: Man soll nichts prophezeien in dieser schnell sich wandelnden Zeit. Aber Döblins Epos scheint mir ein Buch zu sein, das die Jahre überdauern wird. Es wird gelten und wird seine ethische Funktion, dem Leser den Wunsch nach einem intensiveren, heftigeren Leben zu erwecken, weiter erfüllen, bis ein neuer Atem ein neues Epos schaffen wird. Aber das hat noch gute Weile. A. Fischer 'Nerlag « Lerlin Auslieferung: l.eiprig L1, kstbsusürsÜe 42