Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.06.1927
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Redaktioneller Teil. 1^0. 18. Juni 1927. Mark 945. Lucas van Leyden: Die Nachzügler 2 850 1005. Schaeuselein: Christus am Kreuz 750 1121. Schorpp: Madonna im Strahlenkranz 10 500 1105. Springinklec: Adam und Eva P. VII, 173 050 1107. — Gott Vater in den Wolken. Pass. III 850 1109. — Bildnis eines Unbekannten 560 S. Miniatnrenvcrstcigenmg. Alls Wien wird uns geschrieben: In der Kunsthandlung Wawra gelangte kürzlich die be rühmte Miniaturcnsammlnng des hiesigen Kunstfreundes Moritz Mayr zur Versteigerung, wobei sehr beachtliche Preise erzielt wur den. Das höchste Gebot erzielte mit 24 000 Schilling das Bildnis Leopolds II. von Heinrich Friedrich Füger, das vielfach als die schönste Miniatur Fügers und als eins der schönsten vorhandenen Miniaturbilder überhaupt gilt. Es ist ein ovales Bildchen von 17^ X13,2 om, das vor allem durch Frische und feinste Abtönung der Farben wirkt. Es ging nach lebhaftem Wettkamps um 24 000 Schilling in den Besitz eines hiesigen Großindustriellen über, kam also mit dem üblichen Zuschlag ans 29 280 Schilling zu stehen. Auch andere Stücke der Sammlung erzielten hohe Preise, so ein Damenbildnis von I. B. I. Augustin 1600 Schilling, eins von Sir Richard Cosway 1700 Schilling; Daffingers Bildnis seiner Gattin brachte es aus 6100 Schilling, das der Sängerin Wilhelmine Schröder-Devricnt auf 3100 Schilling, ein anderes Franenbildnis des Künstlers auf 3400, weitere auf 3100, 2400 und 1500 Schilling. Von den übrigen Füger-Mtnia- tnren brachte ein reizendes Kinderbildchen seines Sohnes 4400, ein Bildchen der Kaiserin Maria Ludovika 2000 Schilling. Weiter kamen n. a. Miniaturen von Emanuel Peter, Karl v. Saar (Herzog v. Reichstädt, 1950 Schilling), Andrew Plimers und Robert Theer zum Verkauf, endlich zwei holländische Porträtminiaturen (Patrizier und Pa trizierin) ans dem Jahre 1012, die zusammen 3400 Schilling er zielten. Ergebnisse der Versteigerung Hcycr 11. Teil. — In der von den Firmen Leo Liepmannssohn und Karl Ernst Henrici in Berlin am 9. und 10. Mai abgehaltenen 2. Versteigerung der Mnsik-Sammlnng Wilhelm Heyer-Köln wurden folgende bemerkenswerte Ergebnisse erzielt: Nr. Reichsmark Nr. Reichsmark Nr. Reichsmark 1. 720.— 168. 560.— 418. 620.— 3. 300.— 169. 300.— 436. 750.— 21. 566.— 171. 580.— 438. 310.— 22. 1450.— 172. 710.— 439. 566.— 23. 756.— 177. 385.— 444. 1280.— 24. 420.— 187. 320.— 446. 1560.^- 25. 360.— 103. 7066.— - 447. 1400.— 28. 405.— 200. 310.— 448. 5100.— 39. 320.— 202. 5560.— 470. 415.— 86. 300.— 207. 620.— 471. 440.— 85. 410.— 208. 480.— 474. 340.— 88. 430.— 209. 760.— 475. 336.— 126. 300.— 210. 600.— 477. 470.— 121. 325.— 236. 300.— 484. 730.— 122. 335.— 259. 600.— 499. 320.— 134. 490.— 265. 2800.— 500. 1710.— 136. 365.— 289. 300.— 528. 2150.— 144. 300.— 351. 670.— 546. 340.— 152. 306.— 362. 470.— 556. 575.— 153. 380.— 379. 425.— 557. 650.— 161. 335.— 404. 320.— 561. 850.— Die Britwcll-Bibliothck und ihre Auslösung. — Am 8. April wurde bei Sotheby in London eine Versteigerung beendet, die in ihrem Gesamtergebnis von keiner anderen Buch-Auktion der Welt nur an nähernd erreicht worden ist: die Bibliothek von Britwell Court er brachte die Summe von etwa L 604 500.—. Einige Daten über diese einzigartige Sammlung sind daher von Interesse. Ihr Gründer war der Edinburgher Parlamentarier William Henry Miller (1789—1848), bekannt unter dem Spitznamen »Elleu-Miller«, weil er die Bändereihen mit der Elle zu messen gewohnt war. Er hat für seine Bücher etwa L 50 000.— angelegt, einen für seine Zeitverhältnisse immerhin ansehn lichen Betrag. Wie er dazu gekommen ist, sich eine Bibliothek zuzu- lcgen, ist nicht mehr festzustellen, jedenfalls begann er damit, als das Büchersammeln in England darniederlag und die größte Privatbiblio thek dort, die Richard Hebers (1773—1833), zerstückelt wurde. Heber, von Walter Scott mit dem Beinamen »tke Ua§nikicevt« ausgezeichnet, war Bibliomane im wahren Sinne und beschäftigte sich noch an seinem Todesmorgen mit Bücherbcstellen. Er hatte etwa 150 000 Werke zu- 758 sammengetragcn für mehr als L 100 000.—, von denen »Ellen-Miller« den Großteil erwarb. Von ähnlichem Sammeleifer beseelt wie Heber, ergänzte er das Gewonnene ständig, besonders auch durch Kauf der Elizabethanischen Sammlung von Lamport Hall (1867). Jahrzehnte lang kannte man die Britwell-Bibliothek nur dem Namen nach, sie war für die Außenwelt so unzugänglich wie ein orientalisches Frauen- gemach. Einen gedruckten Katalog gab es nicht, und vor allem war sie zur Hauptsache so ungeordnet, daß ihre verschiedenen Eigentümer kaum einen Begriff ihrer Schätze haben konnten. Tausende von seltenen Büchern und Schriften, die man selbst im Liitisü Uugeum und anderen Sammlungen des Königreichs vergeblich suchte, waren als in Britwell Court vorhanden bekannt, doch mußte die Forschung vor dem dortigen Schloßtore Halt machen; sogar in den frühen Bänden der Uibliosra- pliioal 8oei6t^ wurden die bei Britwell befindlichen Rara nur mit dem Vermerk zitiert: »iu a private library«, so weit wurde das In kognito der Bibliothek gewahrt. Als im Frühsommcr 1916 bekannt wurde, daß zunächst durch Versteigerung der Americana Bresche gelegt werden solle in die monumentale Sammlung, hoffte man für die eng lischen Bibliotheken das Beste. Jedoch gingen sie ohne Hammerschlag geschlossen an die Kalifornische Sammlung H. E. Huntington über. In etwa 26 Etappen vollzog sich durch Jahre hindurch die Auflösung, und zwar znm Leidwesen der Sammler und Händler Englands in amerikanische Hände. Ursprünglich hatte der verstorbene George D. Smith, New Aork, eine große Nolle als Käufer gespielt, worin ihn Vr. Rosenbach, New Aork, ablöste. Durch beider Vermittlung fand eine Bereicherung der amerikanischen Bibliotheken statt, wie sie inner halb der letzten 160 Jahre einzig dasteht. Die »l'imes« schreibt: der einzige Trost, den England bei dieser Abwanderung so vieler heimischer Narissima hat, ist die Tatsache, daß die amerikanischen Bibliographen, die in den letzten 25 Jahren schon so viel für die Förderung der eng lischen Bibliographie getan haben, durch die Schütze von Britwell einen erneuten Ansporn zu eifriger Forscherarbeit erhalten. Ein sehr großer Teil der versteigerten Werke beansprucht vorwiegend englisches Inter esse. Die Aufzählung der wichtigsten Ergebnisse würde zu weit führen. Die Erschließung der Bibliothek Huntington. — Durch den Tod des amerikanischen Eisenbahnkönigs Henry E. Huntington dürfte dessen großartige Bibliothek der Öffentlichkeit zugänglich wer den. Sie bietet namentlich für die Erforschung der englischen und ame rikanischen Literaturgeschichte unschätzbares Material. Huntington hatte die Sammlung des Herzogs von Devonshire und die Kemble- Dcvonshire-Sammlung von Dramatikern der elisabethanischen Periode erworben; die vollständigste Sammlung von Shakespeare-Folios und -Quartos war in seinem Besitz. Von großartiger Reichhaltigkeit ist das Material zur Geschichte Amerikas von der Entdeckung und der Frühzeit der Besiedelung an. An englischen Manuskripten finden sich n. a. die Ellesmere-Handschrift von Chaucers Canterbnry Tales, die Confessio Amantis von Gowcr und der Dance of Death von Lydgate, die berühmte Handschrift der Towneley-Mysterien und das älteste Exemplar der Mysterien von Chester, der Comus von Milton und schließlich viele Manuskripte und Briefe von Dryden und Sheridan, Garrick und Kemble, von Meredith, Dickens, Thackeray, Browning, Swinburne, von Tennyson die »Idylls of the King«, von Nuskin die »Sieben Leuchter der Baukunst« mit eigenhändigen Zeichnungen, eine besonders reiche Sammlung von Kipling usw. Ebenso ist die ameri kanische Literatur durch Cooper, Emerson, Longfellow, Thoreau, Bret Harte, Mark Twain usf. vertreten. Nicht minder wertvoll sind die historischen Manuskripte und Briefe und das Material zur Geschichte der Eisenbahnen und der Luftschiffahrt, dem Huntington persönlich be sonderes Interesse zuwandte. 15V Jahre Wiener Universitätsbibliothek. — Im vorigen Monat waren 156 Jahre vergangen, seit die heutige Wiener Universitäts bibliothek gegründet wurde. Sie verdankt ihre Entstehung den auf die Belebung des österreichischen Geisteslebens gerichteten Bestrebun gen der Kaiserin Maria Theresia, die insbesondere auch der Er neuerung der Wiener Universität galten, und wurde als Folge dieser Bestrebungen am 13. Mai 1777 eröffnet. Die damals herrenlos gewordenen Bücherbestände der aufgelösten Jesuitenklöster Nicder- österreichs boten dazu einen brauchbaren Grundstock; der Büchersaal der Jesuiten im Collegium ^oaclemwum, dem einstigen Sitze der Wiener Universität und heute der Akademie der Wissenschaften, ge währte den geeigneten Raum. Wohl hat schon Herzog Rudolf IV., der Gründer der Wiener Universität, in seinem Stiftungsbrief einer publiea libiaria Erwähnung getan, und die Wiener Universität besaß während des Mittelalters umfangreiche und wertvolle Büchersamm lungen, deren Reste sind aber nach wechselvollen Schicksalen im Jahre 1756 in den Besitz der Hofbibliothek übergegangen; in der heutigen Universitätsbibliothek sind dagegen von dieser »gemainen Puchkamer und Libraye« keine Erbstücke mehr vorhanden.
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