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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.06.1927
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- 1927-06-23
- Erscheinungsdatum
- 23.06.1927
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Redaktioneller Teil. 25 Jahre Preußischer Gesamtkatalog. Von Bibliotheksrat vr. Krabbe, Vorsteher des Gesamikatalogs der Preußischen und des Auskunstsbureaus der Deutschen Bibliotheken. Einer Aufforderung der Redaktion des Börsenblattes, einen Aufsatz über de» Gcfamtkatalog zur Verfügung zu stellen, folge ich um fo lieber, als es im gegenwärtigen Augenblick besonders erwünscht sein dürste, Näheres über dieses Unternehmen zu er fahren. Denn einmal ist ja außerhalb der bibliothekarischen Fach kreise nicht allzuviel darüber bekannt geworden, und gerade jetzt, wo der Druck dieses bisher nur handschriftlich bei der Preußischen Staatsbibliothek geführten Ricsenkatalogs beschlossene Sache ist, darf auch in den Kreisen des deutschen Buchhandels -ein erhöhtes Interesse dafür vorausgesetzt werden. Dann aber mag auch ein Gedenktag in der Geschichte des Katalogs -willkommener Anlaß fein, sich eingehender mit seinem Werden zu beschäftigen: find doch am 2 3. I u n i 2 5 Ia h r e verflossen, feit am Gesamtkatalog die eigentliche Arbeit begann, wenn auch die ersten Vorarbeiten noch um weitere Jahre zurücklicgcn; jedenfalls ist an diesem Tage mit der Abschrift des Zettelkatalogs der Staatsbibliothek, der seine Grundlage bilden sollte, ein vielverheißender Anfang gemacht worden*). Immer wieder ist, verglichen etwa mit den Verhältnissen in Frankreich und England, das in unserer staatlichen Zersplitte rung begründete Fehlen einer deutschen Zcntralbibliothek beklagt -worden, und nicht erst in unseren Tagen hat man erkannt, daß nur durch die Schaffung zentraler Kataloge — schon Goethe er wog den Plan eines thüringischen Gesamtkatalogs — diesem Mangel am wirksamsten begegnet werden könnte. Diese auch für Deutschland nicht mehr neue Idee eines Gesamtkatalogs ist dann bekanntlich durch Trcitschke im Jahre 1884 wieder aufgegriffen worden, und zwar gelegentlich eines Aufsatzes in den Preußischen Jahrbüchern über die Königliche Bibliothek, der wahrscheinlich einer Anregung des auch mm die Entwicklung des preußischen Bibliothekswesens hochverdienten Friedrich Althoff seine Ent stehung verdankt. Der Gedanke wurde nun sowohl in Fachkreisen als auch von den zuständigen amtlichen Stellen mit lebhaftem Interesse weiter verfolgt und alsbald auf seine Durchführbarkeit hin eingehend geprüft. Der ursprüngliche Plan, für ein solches Unternehmen sämtliche großen deutschen Bibliotheken zu gewinnen, mußte bald wieder fallen gelassen werden, da dis wichtigsten außerpreußischen Bibliotheken, voran diejenigen Bayerns, ihre Bedenken gegen eine Beteiligung nicht zu überwinden vermochten. Um so mehr wurde das Unternehmen in Preußen allein für durchführbar gehalten, die Verhandlungen so beschleunigt, daß bereits in den Staatshaushalt für 1895/96 als erste Rate 15 00» Mark Für die Herstellung eines Gesamtkatalogs der in der König F Bgl. die aktemnäßigc Darstellung von Chr. Weber, Der Ge samtkatalog der preußischen wissenschaftlichen Bibliotheken, in: Fünf zehn Jahre Königliche u. Staatsbibliothek. Berlin 1821, S. 288 ss., aus die sich die soigendcn Ausführungen im wesentlichen stützen. lichen Bibliothek zu Berlin, den Universitätsbibliotheken und einigen andern wissenschaftlichen Bibliotheken vorhandenen Büchcrschätzc« eingestellt werden konnten. Mit den Vorarbeiten wurde nun unverzüglich begonnen, ihre Leitung dem damaligen Hilfsbibliothekar vr. Milkau übertragen, der sie 1802 bei -seiner Berufung nach Greifswald an den Bibliothekar vr. Schröder abtrat. Ihm folgte in -der Leitung bereits nach Jahresfrist Ober bibliothekar Vr. Fick, der 17 Jahre hindurch, bis zu seiner Be rufung als Leiter der Göttinger -Bibliothek, -dem Unternehmen seine ganze -Arbeitskraft in vorbildlicher Hingabe gewidmet hat und neben Milkau das Hauptverdienst an dem Zustandekommen des Werkes in Anspruch nehmen kann. Auf Fick folgten in kurzen Abständen die Bibliothekare Or. Weber (1921), vr. Diesch (1922) und der Schreiber dieser Zeilen (1923). Uber Art und Weise des Vorgehens bei der Herstellung des Katalogs herrschte bald Klarheit: seine Grundlage konnte nur der Zettelkatalog der Staatsbibliothek sein; er mußte abgeschriebcn und diese Abschrift sollte bei den übrigen Bibliotheken in Umlauf ge setzt werden, damit diese -dann ihre -Bestände hinzufügen konnten. (Übrigens wurde auch die Absicht, neben -den Universitätsbiblio theken noch weitere wissenschaftliche Bibliotheken anzuschließen, noch vor Beginn der Arbeit wieder ausgegcben.) Aber auch darüber konnte kein Zweifel sein: sollte dieser Weg -wirklich be schritten werden, so war eine vorherige Revision der alphabetischen Kataloge aller beteiligten -Bibliotheken nach einheitlichen Grund sätzen unerläßliche Vorbedingung. Um das aber zu ermöglichen, mußte zunächst eine für diese Bibliotheken verbindliche Instruktion geschaffen werden, eine der -schwierigsten, aber unbedingt notwen digen Vorarbeiten. So entstanden die »Instruktionen für die alphabetischen Kataloge der Preußischen Bibliotheken vom 10. Mai 1899«, die 1908 nochmals umgearbeitet wurden. 1902 war -die Revision des Berliner Zettelkatalogs so weit fortgeschritten, daß mit -seiner Abschrift begonnen werden konnte. Ohne aber den -Abschluß -dieser Arbeit abzuwartcn (sie hat noch bis 1908 gedauert), wurde bereits nach Fertigstellung des Buch staben A zu Anfang des Jahres 1903 mit der eigentlichen Ver gleichsarbeit begonnen. Zu diesem Zweck wurde der Buchstabe A abschnittweise bei den Universitätsbibliotheken in Umlauf gesetzt. Ausschlaggebend für die dabei einzuhaltende Reihenfolge waren in erster Linie die Katalogverhältnisse bei den einzelnen Biblio theken. Der Reiseweg -ging im Kreise um Berlin von Breslau über Halle, Marburg, Bonn, Münster, Göttingen, Kiel, -Greifs wald, Königsberg wieder nach Berlin UB und von da zurück an die Geschäftsstelle. Die Bibliotheken wurden in der aufge- sührten Reihenfolge, also beginnend mit der Staatsbibliothek, mit den Ziffern 4—11 belegt. Diese 11 Sigel bilden, das mag schon hier Erwähnung finden, den Grundstock eines im Laufe der Jahre weit ausgebauten Sigelsystems, das sich als not wendig erwies, als 3 Jahre nach Beginn der Arbeiten das dem Gesamtkatalog angegliederte Auskunftsbureau der Deutschen Bibliotheken gegründet wurde. Diese für die Folgezeit so -segensreiche Einrichtung war geschehen aus der Erwägung heraus, daß das letzte Ziel, 7SS
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