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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.06.1927
- Strukturtyp
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- 1927-06-23
- Erscheinungsdatum
- 23.06.1927
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. Börsenblatts, d. Dtschn. Buchhandel. .V 144, 23. Juni 1927. Auszeichnung. Der Firpia H. L. Schlapp, Hosbuchhandlung und Antiguariat in Darmstadt, wurde vou der Lxposition inter- naliviittle Ne In inuskjue, Genf, ein Ehrenpreis für ihr Mitwirken bei dieser Ausstellung zuerkauut. Der Präsident der Ausstellung hat das Ehreudiplom anlästlich seiner Anwesenheit bei der Eröffnung der Inter- nationalen Musikausstelluug in Frankfurt persönlich überbracht. Heue Geschäftsräume. Am 2. Juni eröfsnete die Rathaus- b u ch h a u d l u u g Adolf B r ii s k e in O st e r o d c (Ostpr.) ihre neuen Geschäftsräume im Hause Alter Markt 24, dem alten Rathause gegenüber. Bei der Inneneinrichtung des Ladenraums, der zwei schöne, groste Schaufenster hat, wurde besonderer Wert auf neuzeitliche und harmonische Gestaltung gelegt. Das ruhige Tief schwarz der breit umrahmten Regale, einer glatten, nur durch die verschiedene Maserung der Furniere gegliederten Tonbank und der großen Fläche eines runden Lesetisches steht in ruhigem Kontrast zu den Farbtönen der Wände, die in einem sechsfach gestuften Gelb ge strichen sind. Die Beleuchtungskörper, nach Entwurf angefertigt, hand gearbeitet aus Messing, sind in Material und Form auch auf das Ganze abgcstimmt und geben dem Raum eine eigene Rote. Eine behag liche Lcseecke ladet zum Verweilen und Betrachten der ausgelcgten Heiligkeiten ein. Mit der nicht ohne Idealismus begonnenen neuen Unternehmung ist wieder ein Stein in das Fundament deutscher Kultur arbeit in der östlichen Grcnzprovinz eingefügt. Der selige Hauff als Besuchsgast aus dem Hohentwiel. — Ge legentlich der diesjährigen Walpurgisnachtseier auf der schwäbischen Burgfeste Hohentwiel bei Singen hatte sich auch der selige Hauff mit einem Brief lein eingefuuden. Abgcsandt hatte es der »Hauff«, Verein jüngerer Buchhändler in Stutt gart. Es heißt in diesem originellen Briefe: »Der Hohentwiel ist gewiß ein Höhepunkt, doch gibt es deren im Schwabenlandc noch mehr, z. B. den Lichtenstein. Ich will nicht sagen, daß dieses Albschlößchen ein Höhepunkt geworden ist durch meine nun schon 101 Jahre alte romantische Erzählung, nein, das liegt mir fern! Aber seine Umgebung stellt einen Höhepunkt landschaftlichen Reizes dar, und die Zinnen seines Turmes sind ein Höhepunkt insofern, als man den Twiel von da oben bei klarem Wetter erschauen kann. Es mag sein, daß die Geister, die ich damals in den romantischen Erdwinkcln des Lichtenstein rief und die für alle Zeiten mit ilM verbunden sind, eben nur luftige, lebendige Geister bleiben werden. Anders dort drüben aus dem Hohentwiel! Wohl geht cs den Geistern Victor von Scheffels ähnlich wie den Meiuigcn dahier. Wenn ich aber recht unterrichtet bin, spuken dort mitunter auch allerlei Gespenster aus richtiggehendem Fleisch und Blut, doch in sonderbar fremdartigen Kleidchen und Bubiköpfchen mit Besen und Fackeln herum, die den alten Brockenhexen immerhin auch in dieser modernen Aufmachung verzweifelt ähnlich sehen. Und die wissen ja auch aus den von mir herausgegebenen »Satansmemoiren«: Ich stehe auf einem ganz besonderen Fuße mit den Hexen! — Deshalb will ich auch nicht versäumen, wenigstens mich im Geiste in Ihrer Walpurgisnacht in Ihr »Häuslein auf der Höh« zu versetzen, allwo mein alter Bekannter aus dem Gasthof »Zu den drei Neichskronen« zu Mainz, -Herr Maies, in dieser Hacht anscheinend die Regie führt. Vielleicht darf ich später einmal mitspukcn oder einige meiner »Feucr- reiter« senden mit dem Auftrag, den Twielhexen dort den Hof zis machen. Kür dieses Mal wollen Sie sich mit meinem guten WUlcn und einem von Earl Bauer gezeichneten Konterfei freundlichst be gnügen. Ihr ergebener lgez.) 1)r. Wilhelm Hauff.« Vorgehen gegen Schund- und Schmutzliteratur in Bulgarien. — In einem Erlaß des bulgarischen Unterrichtsministeriums wurden die Verleger und Zeilschrifteu-Nedaktioneu aufgcfordert, von Veröffent lichungen moralisch bedenklicher Art unbedingt abzuscheu. Gleichzeitig wurde bekauutgegcben, daß das Gesetz über die Förderung der heimi schen Literatur und Kunst sowie das Strafgesetz Handhaben bieten, gegen die Veröffentlichung von Schund- und Schmutzliteratur nicht nur mit hohen Geldstrafen, sondern auch mit Gefängnisstrafen vor- zugeheu. W. Aus Schweden. Die bekannte Verlagsfirma Albert Bouuicr in Stockholm befindet sich im dritten Geschlecht in der Familie Bouuicr. Hun hat der Enkel des Gründers der Firma die Geschichte seines Groß vaters veröffentlicht, die bisher ganz unbekannte Tatsachen enthält. Von dem alten Bonnier war so wenig bekannt, daß IN Jahre nach seinem Tode in einer Geschichte des dänischen Buchhandels zu lesen war, Gerhard Bouuicr sei ein Franzose aus Besan«.on gewesen, Hesse eines damals bekannten Abgeordneten und habe in Dresden studiert. Der junge Bonnier stellt jetzt jedoch fest, daß sein Großvater im Jahre 1778 in Dresden geboren wurde und aus hochgebildeter jüdischer Familie stammt. Sein Nrsprungsuame lautete Gutkiud Hirsche!. Er ging in jungen Zähren nach Hamburg und wurde dort Sprachlehrer. Er unter richtete in der französischen und englischen Sprache, und der damaligen Gepflogenheit entsprechend, nahm er einen Hamen an, der mehr Aus sicht hatte, ihm Schüler zu bringen, er romanisicrte seinen Vornamen und nannte sich Gerhard Bonnier. Einige Jahre darauf ging er in gleicher Eigenschaft nach Kopenhagen. Hier heiratete er die elternlose Jüdin Esther Elkau, und um sich größere Eiuuahmcu zu verschaffe», gründete er 180-1 in Kopenhagen eine Buchhandlung mit Leihbibliothek. Diese wurde dann in Stockholm weitergesührt und war der Anfang der berühmten schwedischen Verlagshandlung. Sch. Ans den Vereinigten Staaten van Amerika. In der Bibliothe karschule in Hampton im früheren Sklavenstaat Virginia fand das erste Zusammentreffen farbiger Bibliothekare statt. Es waren durch auswärtige Abgesandte und die in der Schule selbst befindlichen Stu denten 14 Staaten vertreten. In der Aussprache wurden die bekannten Klagen wiederholt über die noch mangelnde Gelegenheit der Bildungs möglichkeiten für die Negerbevölkerung, es fehlen Listen des heutigen Standes der für Heger von Hegern geschriebenen Bücher und Bücher über die Geschichte der Negerbevölkcrung selbst. In größeren Orten sind den Stadtbibliotheken Abteilungen fiir Neger angeschlossen, in kleineren Orten und auf dem Laude müssen mehr Zweigstellen Ver größeren Bibliotheken eingerichtet werden. Auf die Weiterverbreituug des für farbige Kinder hcrausgegebeueu Magazins »'l'üe liiownios Hook« wurde hiugewiesen. Die Versammlung hatte Zuspruch und Er folg und soll jährlich wiederholt werden. »I'kre klenr Last lieliek«, die amerikanische Fürsorgcgesellschaft für den nahen Osten, sammelt weiter Geld und Bücher fiir Bildnngszwccke in ihrem Gebiet. In der Bibliothekarzeitschrist wird ein Bild gezeigt, auf dem zwei Araber-jungen ein amerikanisches Weihuachtsmagaziu lesen, und daneben steht der vierzehnjährige Bibliothekar. Das Bild ist aus Beirut, und es steht dabei, daß die Araberjnngeu Arabisch und Französisch lernen: »Aber nicht wenige lernen auch Englisch«. — Uber Geisteskranke und die Bibliothek läßt sich in publisbers' Weekl^ ein Kenner aus. Er sagt, daß die Wahl der Bücher in einer Irrenanstalt sich von der ersten besten in der Nähe be findlichen Bibliothek nicht sehr unterscheide. Nur würden mehr- ernste Bücher gewählt, wie Mathematik, Philosophie, Astronomie und Biographie. In einer Anstalt seien besonders Bücher über die vierte Dimension begehrt. Am meisten wird überall die Bibel verlangt, und diese Vorliebe ginge so iveit, daß manche Bibeln verschwänden und nicht wieder zum Vorschein kämen. Hach der Bibel kämen Wörterbücher und danach Arithmetik. Aber nicht allein durch Diebstahl gingen Bücher verloren, sondern auch durch die kräftigen Randbemerkungen würde» sie unbrauchbar, die Kraute darin machten, wenn sie mit dem Inhalt der Bücher nicht einverstanden seien. - Der bekannte »Grolier Elub« hat eine Ausstellung veranstaltet, die die erste in ihrer Art sein soll. Es wurden WO Bücher über Zauberei ausgestellt slVIaxie-IZooks). Man kennt beinahe 2000 ältere Bücher über Zauberei, angefangen mit dom von Scott 1584, in dem aber jede Art Zauberei geleugnet wird. Die Bostoncr Buchhändler und Verleger erheben tatkräftige Beschwerden gegen das Verbot einiger Bücher (s. Bbl. Nr. 120), Bücher, die schon länger im Verkehr sind (das Buch von Dreiser kam 1925 heraus) und an anderen Orten unbeanstandet verkauft werden. Die Verleger schließen mit dem Satz: »Es ist für Leute mit Selbstachtung schwer, stillzuschweigen angesichts dieser Vergewal tigung des geschichtlichen Ansehens von Boston und Neu-England«. Sch. Aus Spanien. — Die »Liblio^iakin Oeueral Lspnüola«, die Zeit schrift der spanischen Bücherkammern in Madrid und Barcelona, be schäftigt sich weiter mit den Grundzügcn zur Ausbreitung des spanischen Buches in der Welt. ES werden den spanischen Verlegern und den dafür zuständigen Behörden die Erfolge anderer Länder, besonders Frankreichs, immer wieder vor Augen geführt. Vou Cuba heißt cs 774
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