Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.06.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1927-06-25
- Erscheinungsdatum
- 25.06.1927
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19270625
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192706252
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19270625
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1927
- Monat1927-06
- Tag1927-06-25
- Monat1927-06
- Jahr1927
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
148, 2S. Juni 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. niemand lesen, ausgenommen etwa ein Germanist, der eine Arbeit im Seminar zu machen hat. Vulpins besuchte, obwohl sein Vater in sehr kümmerlichen Verhältnissen lebte, nicht bloß das weimarischc Gym nasium, wo der vortreffliche Mnsäus unterrichtete, sondern studierte später auf den Universitäten von Jena und Erlangen in erster Linie Rechtswissenschaft, sodann Geschichte. Diplomatik, Heraldik und Numis matik. Dann aber mußte er dem Gelderwerbe nachgehen, und erst nach vielen Jahren wurde er (1823) auf Grund wissenschaftlicher Arbeiten von der Universität Jena znm Ehrendoktor der Philosophie promoviert. Also ein ungebildeter Mann ivar der Verfasser des Ninaldo Ninaldini nicht, eher ein Vielwisser. Goethe Hut sich für Christian Alügnst Vnlpins, noch bevor dieser sein Schwager wurde, warm eingesetzt. So empfahl er ihn verschiedenen Professoren, höheren Beamten und Ver legern. An Jacobi schrieb er: »Vnlpins hat eine gute Bildun-g und, aus seinen Handlungen und-Äußerungen schließe ich, ein gutes Gemüt«; ähnlich an seinen Verleger Göschen: »Er ist von guter Art und nicht ohne Talent«. Es dauerte nicht lange, da fand Goethe selbst Ver wendung siir seinen Schützling. Vnlpins kam nach Weimar und wurde sowohl beim Theater wie air der Bibliothek angestellt und betätigte sich vielfach. Bezeichnend für Goethes Herzensgute ist sein Eintreten für den Schwager in alben persönlichen, aber auch in literarischen Dingen. Hiervon ein sicherlich interessantes Beispiel: Ein gestrenger Kritiker hatte in der bei Cotta erscheinenden »Allgemeinen Zeitung« Vulpins als Nomanfabrikanten verhöhnt und die Schlacht bei Jena und ihre tranrigcu Folgen zum Anlaß genommen, um zu fragen, was Vulpins und seine Frau wohl aus ihren schmerzlichen Erlebnissen in dieser Zeit machen und wie er sie als Literat veriverten werde. Goethe wandte sich, nachdem er den Artikel gelesen hatte, in einem sehr scharfen Brief an Cotta: »Ist cs die Art, einen Geplünderten als Autor an zugreifen? Wo bleiben, daß ich's gerade heraus sage, diejenigen Artikel, die dem Buchhändler am besten fruchten?« In diesem Stile ging's weiter. Cotta dürste an dem Briefe seines hochgeschätzten Autors wenig Freude gehabt haben. Vnlpius nannte seinen ältesten Sohn in dankbarer Erinnerung an seinen Nomanhelden Ninaldo. und diesem Ninaldo Vnlpius war es Vorbehalten, später mit dem Kanzler Müller zusammen Goethes Testamentsvollstrecker zu werden. Wien. F r ie d r i ch S ch i 1 le r. Für die Verbreitung des Buches. — Das hiesige »Institut international de Cooperation intelleetuelle«, bei dem bekanntlich auch Deutschland vertreten ist. hat sich in> diesen Tagen mit dem Problem besaßt, ans welche Weise alle Hindernisse gegen die Verbreitung des Buches in allen Ländern zu beseitigen seien. Die mit dem Studium dieses Problems beauftragte Experten- KomMission kam unter anderem zu dem einstimmi>g ausgedrückten Wunsch, demzufolge die Zölle ans Bücher in allen Ländern abznschassen seien, ferner seien die Transporttarife zu ermäßigen und für einen schnelleren Transport Sorge zu tragen. Die Pariser Presse begrüßt diesen Beschluß und bespricht ihn im Zusammenhang mit der Forderung, daß der den Zeitungen gewährte billige Transporttarif auch ans das französische Buch er streckt werde, eine vermutlich noch dieses Jahr in Erfüllung tretende Forderung. —r. Paris. Jahrhundertfeier der französischen Nomantik. — In Frankreich wird dieses Jahr die Jahrhundertfeier der Nomantik bedangen. Man hat gerade dieses Jahr gewählt, weil 1827 Victor Hugos Drama »Cromwell« mit der berühmten Vorrede erschien, die zum ersten Mal das Programm der jungen Nomantiker begründete. Eine weitere Feier wird 1930 ans Anlaß der hundertjährigen Wiederkehr der ersten Auf führung von Hugos »Hernani« folgen, die, den endgültigen Sieg der Nomantik in Frankreich brachte. In Paris finden gegenwärtig zwei N o ina n ti k er - A u s st e l l n n ge n statt, die eine in dem als Museum eingerichteten Hause Victor Hugos am Vogesen platz, di« andere in der Arsenal-Bibliothek. Im Hause Victor Hugos find außer dem einstigen Hausherrn, dem Führer der Romantiker, auch seine Vor gänger, Anhänger und Freunde, Chateaubriand, Lamartine, Görard de Nerval. Alfred de Vigny, Marcline Desbordes-Balmore, Balzac, Müsset, Dumas, Delacroix, Göricault, Berlioz usw. vertreten (Erst ausgaben. Handschriften, Bilder, Freunde. Geliebte. Darsteller Ihrer Helden, Verleger, Bucheinbände usw.). In der Arsenal-Bibliothek hat man die frühere Dienstwohnung Charles Rodlers so wiederhergestellt, wie sie zu der Zeit war. wo in seinem Salon die jungen Romantiker und alle geistigen Größen sich Beide Ausstellungen sind sehr stark besucht. Überhaupt findet das Jubiläum der Romantik ein großes Interesse beim Publikum. Die Zeitungen und Zeitschriften bringen zahlreiche Ged-enkarti-kcl. Außer dem gibt es eine Menge Vorträge, und natürlich bleibt auch die literarische Produktion nicht zurück. Vorerst brachte Hachette in der »Lnezwlopedie par l'imaße« einen gut zusammengestellten, reich illustrierten, dabei sehr billigen Band »Ce liomantisme«. Dann er schien eine »ICistoire du romantisme eu Trance« von Maurice Sonriau, eine »^nttielvAie du romantisme« von Pierre Paraf, »Ca passiou romautique« von Alphonse Söchö und Jules Bcrtaut und eine Menge anderer. Daneben erfreuen sich auch die älteren und neueren Ausgaben der Nomantiker, die infolge der jüngsten Richtungen in der Literatur etwas in Vergessenheit geraten ivaren, wieder einer stärkeren Nachfrage. T. K. Abschluß am 31. Dezember 1926. in Berlin. I 106 267 50 40 085 86 50 2 217 40 2 456 240 66 882 000 80 000 108 450 94 1 120 913 10 4 796 216 46 2 500000 977 500 250 000 900 118 04 168 598>42 4 79« 2i«!4S Soll. An Verlagsrechts . . . Beteiligungen Wechsel Wertpapiere Häuser und Grundstücke (Buchwert nach Abschreibung) Druckereieinrichtung (Buchwert nach Abschreibung) . . Mobilien (Buchwert nach Abschreibung) Bestände Außenstände Per Aktienkapital . . Hypotheken und langfristige Darlehen Reservefonds Verbindlichkeiten Gewinn Gewinn- und Verlustrechnung am 31. Dezember 1926. Per Handlungsunkosten. . Zinsen Steuern Abschreibungen . . . Verlust an Zeitungen. Gewinn Verlust. Per Gewinn. Gewinnvortrag von 1925 .... Zeitungen und Druckereibetrieb . Verschiedenes 370 765 40 855 153 137 220 135 200 844 07 168 598 15 365 1 082 437 56 534 1 154 337 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 134 vom II. Juni 1927.) 60 Uvachrom-A.-G. für Farbcnphotographie in München. — Die Aktio näre iverden zu der am Dienstag, dem 5. Juli 1927, nachmittags 3 Uhr, tm Sitzungssaale des Notariats V, München, Karlsplatz 10, stattfinden den 5. ordentlichen Generalversammlung eingeladen. Tages ordnung: 1. Vorläge des Geschäftsberichts sowie der Gewinn- und Ver lustrechnung für das Geschäftsjahr 1926. 2. Beschlußfassung über die Genehmigung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung. 3. Be schlußfassung über die Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrats. 4. Beschlußfassung über Statutenänderungen: § 4, betr. Änderung des Grundkapitals zur Beseitigung der Unterbilanz; § 9, betr. Erweite rung der darin erwähnten Verfügungsgrenzen; § 11, betr. Voll machtserteilung. Zu Punkt 4 der Tagesordnung bedarf es außer der Gesamtabstimmung noch einer gesonderten Abstimmung der Jnhaber- unb Namensaktien. (Deutscher Neichsanzeigcr Nr. 130 vom 14. Juni 1927.) Nciscgcpäckvcrsichcrung. — Die beginnende Reisezeit gibt Ver anlassung. die Aufmerksamkeit auch in diesem Jahre auf die Neise- gepäckversicherung zu lenken. Ein« Reisegcpäckversicherung bietet fol«- gende Vorteile: Die Bahn haftet nicht: 1. für Schäden, die auf mangelhafte oder fohlende Verpackung zurückzuführen sind; 2. für die mit der Auf- und Abladung verbundenen Schäden, wenn dre Auf- und Abladung vom Versender bzw. Absender selbst erfolgt; 3. bei Verladun-g in offensebauten Waggons für die Schäden, die aus den mit dieser Versendungsart verbundenen Gefahren entstehen; 783
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder