Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.02.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-02-26
- Erscheinungsdatum
- 26.02.1923
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19230226
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192302261
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19230226
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1923
- Monat1923-02
- Tag1923-02-26
- Monat1923-02
- Jahr1923
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. .>5 48, 26. Februar 1923. Die hierauf vorgenommenen Wahlen brachten folgende Resultate: 6 Mitglieder des Korporationsausschusses: Josef Abheiter. Dominik Zlrtaria. Karl Berger. Erich Friese. Franz Hanaczeck. Wilhelm Lieuau. Ersatzmann des K o r p o r a t i o u s a u s s ch u s s c s: Julius Eymer. /Mitglieder des schiedsgerichtlichen Kollegiums: Ernst Tiegel. Wilhelm Frick. Beruh. Herzmansky. vr. Ignaz Kafka. Wilhelm Lieuau. Robert Mohr d. A. A. Schlesinger. 5 Mitglieder des schiedsgerichtlichen Ausschusses: vr. Ignaz Kafka. Otto Pichler. Fricdr. Schiller. Will). Staack- mann. 0r. Richard Stein. 2' Vertreter in die Gehilfenkrankenkasse: I. L. Pollak. Josef Saar. Ersatzmann in die G e h i l s e n k >r a n k e n k a s s c: Anton Klecmann. Das Ergebnis der oben angekiindigtcn neuen Verhandlungen mit der Zeutralpreispriisungskommission ist aus nachstehend abgedruckter, vom 17. d. M. datierter Notiz der »Neue« Freien Presse« vom 18. Februar zu ersehen: Die Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalien händler teilt mit: Tie Zeutralpreisprüfungskommission hat für die kommende Woche (19. bis 24. Februar) für Objekte des reichs«- dcutschen Verlags die österreichische Schlüsselzahl, mit welcher die »Grundzahl« zu multiplizieren ist, einschließlich -des Teuerungs- Zuschlags für Sortimenter mit 9000 festgesetzt. Diese Ziffer wäre nach den bisherigen Richtlinien nach dem Markstande der abgc- laufcuen Woche und der Schlüsselzahl des Börsenvereins (2000) mit 12 600 anzusetzcn gewesen. Das bedeutet demnach für die nächste Woche eine wesentliche Verbilligung der Buchpreise. Wien, den 18. Februar 1923. Friedrich Schiller. Die Sächsische Kommission für Geschichte hielt in Leipzig am 3. Februar ihre 26. Jahresversammlung unter Leitung von Ministerial direktor Geh. Rat vr. Bochmc ab. Trotz der schwierigen Lage ist es möglich gewesen, im vorigen Jahr zwei Veröffentlichungen im Druck fertigzustellen: Band II der Bibliographie für Sächsische Geschichte, von Bibliothekar vr. Bemmann und vr. Jatzwauk in Dresden bearbeitet, ebenso Band I der Geschichte des Bauernkrieges in Mittel deutschland, bearbeitet von dem verstorbenen Archivrat I)r. Merx. Im kommenden Jahr soll die Bibliographie im Druck fortgcführt werden; ferner wird eine Darstellung der Tätigkeit der sächsischen Stünde in -der Zeit Herzog Georgs, bearbeitet von vr. Görlitz- Niesky, erscheinen können. PersvnlllnachrWeii. Erwin Rosen f. — Wie Hamburger Blätter melden, ist dort der Schriftsteller Erwin Carle, bekannt unter seinem Pseudonym Erwin Rosen, im Alter von -16 Jahren gestorben. Er war be kannt als Neiscschriftstcller und Berichterstatter, hatte lange Zeit in -der Fremdenlegion gelebt und war weit herumgekommen. Von seinen Schriften seien genannt: In der Fremdenlegion (1909, 13. Ausl. 1911), Der König der Vagabunden (1910, 6. Ausl. 1911), Der deutsche Laus bub in Amerika (1911, 48. Ausl. 1921), das Werk, durch das Rosen besonders bekannt geworden ist, Aankeegeschichtcn (1912), Cafard, Drama (1914), Amerikaner (1920), Orgesch (1921), Spieler (1921). SvrMaal. Eingabe an die Autzenhandelsnebenstelle. Die Vereinigung der s i e b e n b ü r g i s ch - d e u t s ch c n Buchhändler hat im Januar an die Außenhandels- n e b e n st e l le f ü r da s Bu ch g ew e r b e folgende Eingabe, die inan als Notschrei bezeichnen kann, gerichtet und sic jetzt dem Bbl. zur Ver öffentlichung gesandt: Durch die Verordnung des Börsenvereins vom 23. Oktober 1922 wird das Kolonistcnvolk -der Siebenbürger Sachsen, das seinen acht Jahrhunderte alten Bestand in erfolgreichem Kampfe um sein Deutsch tum insbesondere der geistigen Verbindung mit dem deutschen Mn4tcr- lande verdankt, zum geistigen Hnngertode verurteilt, der deutsche Buch handel in Siebenbürgen aber dem vollständigen Ruin preisgegcbcn! Dem Uneingeweihten mag das übertrieben erscheinen; wer aber das Innenleben des Sachsenvolkes kennt, wer da weiß, unter welch schwie rigen Verhältnissen und Opfern es um den Bestand seiner deutschen Schulen — nur auf sich selbst angewiesen — ringt, wer bedenkt, daß wir bei der Umwechslung der Kronen in Lei 5ä°/> unseres beweg lichen Vermögens verloren haben, der wird diese Befürchtungen nur allzu wahr finden! Die durch die genannte Verordnung sich ergebenden Vücherpreise (Grundzahl mal Schlüsselzahl plus 50 oder 100°/, Valntazuschlag plus Bczngsspescn (20—40°/,), oder: Berechnung in Lei oder schwciz. Francs) gestalten sich so maßlos hoch, daß unser literarisch und wissen schaftlich interessiertes Publikum, das fast nur aus Festbesoldeten be steht, sie einfach nicht bezahlen kann! Waren für viele schon die durch -die steigende Schlüsselzahl trotz der Mark-Entwertung sich ergebenden Ladenpreise schwer erschwingbar, — die sich heute ergebenden geradezu phantastischen Preise zu bezahlen ist für unsere Kunden eine absolute Unmöglichkeit! Unser vor Einführung deö Valutazuschlags bezogenes Lager mußten wir zu den sich/ damals ergebenden Preisen hergeben, wo gegen wir beim Nach bezug Selbstkostenpreise zahlen, die nur zu oft das 2—Isache dessen ergaben, was wir brutto eingenommen hatten! Aber auch diese Selbstkostenpreise wären vom Publikum nicht zu erzielen! Ein Hinaufzeichnen älteren Lagers aber wird als »Spekulation« betrachtet und hart bestraft, wobei nationale Gesichts punkte bei der rumänischen Judikatur eine leider nur allzu große Rolle spielen. Die Übernahme fester Bestellungen wird von den Kunden nur zu oft der uuerschwinglichen Preise wegen mit Entrüstung zurückgewiesen. Resultate: Mehrung der Ladenhüter, Zwist mit den Kunden, geringe Einnahmen, neuerliche Verluste! So stehen wir in der Tat in größter Sorge dem vollständigen Ruin des deutschen Buchhandels im Siebeu- bürger Sachsenlande gegenüber, der in der gegenwärtigen Lage in Kürze zugrunde gehen muß, dessen Wiederaufbau und Organisation aber eine Generation erfordern würde! In dieser schweren Not richten wir an die löbliche Außenhandels- Nebenstelle — wie an den deutschen Verlag — die dringende Bitte, unverzüglich helfend einzugreifen, damit das deutsche Buch den Siebenbürger Sachsen und seinen deutschen Schulen erhalten bleibe als das heute einzige Hilfsmittel zur Erhaltung ihres Deutschtums hier, im äußersten Osten europäischer Kultur. Der Weg dazu wäre: Gleichbehandlung, gleiche Lieferungsbedin gungen, wie sie die Kollegen im Reiche einander gegenüber gewähren, also: Abschaffung jedes Valutazuschlags und der Berechnung in anderer als deutscher Neichswährung, d. i. Grundzahl mal jeweiliger Schlüs selzahl. Unsere Bitte setzt für den deutschen Verlag kein Opfer voraus: die so rapid steigende Schlüsselzahl bietet doch den natürlichen Aus gleich für die Entwertung der Mark, und wir müssen jede andere Be rechnung als unverdiente ruinöse Härte gegen uns Auslanddentschc empfinden. Selbstverständlich bieten wir ehrcnwörtlich oder durch rechtsverbindlichen Revers jede erwünschte Sicherheit dafür, daß mit unserer Gleichstellung mit den reichisdeutschen Kollegen keinerlei Speku lation oder Mißbrauch getrieben wird. Niemand kann schmerzlicher bewegt und aufrichtiger an dem schweren Geschick des deutschen Volkes teilnehmen als wir, die wir seit Jahrhunderten um unseres Deutschtums willen kämpfen, leiden und Opfer bringen müssen; — stets durften wir uns dabei des wärmsten Interesses seitens des deutschen Mutterlandes erfreuen; möge dies Interesse auch in der Erfüllung unserer heutigen Bitte zum Aus druck kommen, auf daß wir in diesem Kampfe der wichtigsten geistigen Waffe, des deutschen Buches, nicht verlustig werden. H e r m a n n stad t, den 24. Januar 1923. Für die Vereinigung der sicbenbürgisch-deutscheu B 'U chhändlcr : W. Krafft, G. A. Scraphin, für H. Zeidner: E. D ü ck. Wider den Pump! Z e i t s p r u ch. Borg' heut' ich 1000 Mark, mein Freund, 900 nur sind's morgen. Darum — es ist nicht bös' gemeint — Zahl' bar, ich kann nicht borgen. Diesen meinen auch auf verstockte »Anschreiber« erzieherisch wir kenden »Zeitspruch« empfehle ich solchen Kollegen, die den Kampf wider den Pump bisher in Prosa führten. Das Publikum lacht und kommt in gute Laune. Man'sagt: »Sie haben recht« und — blecht. Bad Freie uwalde a. O., im Februar 1923. I. Thilo. Berantwortl Redakteur: Richard Albert!. — Verla«: D e r B 0 r s e n n e r c i n der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus Druck: Rami» L Seemann Sämtlich tu Leipzig — Adresse der Redaktion unL> Expedition: Leipzig. Gerichtsweg 26 lBuchhändlerhauö)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder