Redaktioneller Teil. Bekanntmachung. Der Volksbildungsverein Urania in Karls bad (Tschechoslowakei) vertreibt durch seine »Büchersreunde- Abteilung- gegen Vorauszahlung von vierteljährlich 15 bis 20 Kronen jährlich vier Bücher, für die ein wesentlich höherer Ladenpreis noch besteht. Wir weisen daraus hin, daß der Volksbildungsvercin Urania gemäß K 3 Ziffer 3 der buchhändlerischen Berkaussordnung als Publikum anzusehen ist. Leipzig, den 24. Juni 1927. ^ Geschästsstelle des Börscnvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. vr. Heß, Generaldirektor. Krankenkasse Deutscher Duchhandlungsgehilfen, Ersatzkaffe, Leipzig. In Verfolg unserer Bekanntmachung vom 25. Mai 1927 (siche Börsenblatt Nr. 125 vom 31. Mai 1927 und -»Mitteilungen« vom Juni 1927) geben wir nachstehend die Tagesordnung für die am Sonn tag, dem 10. Juli 1927,vormittags lOUHr, im »Deutschen Buchhändlerhaus« zu Leipzig, Hospitalstr. II, Eingang Portal I, stattfindende 14. ordentliche Hauptversammlung bekannt: 1. Geschäftsbericht des Vorstandes und Rechnungslegung für das Geschäftsjahr 1926. 2. Bericht des Ausschusses; Entlastung des Vorstandes, des Geschäftsführers und des Ausschusses. 3. Wahl von vier Vorstandsmitgliedern an Stelle der aus scheidenden Herren Richard Hintzsch eJEdgar Pilz und Paul Schuffenhauer sowie des verstorbenen Herrn Karl Schmidt, seiner Wahl von drei Ersatzmännern. 4. Wahl des Geschäftsführers. 5. Wahl von zwei Ausschußmitgliedern an Stelle der aus scheidenden Herren Edgar Hintzsche und Emil Rost, sowie eines Ersatzmannes an Stelle des ausscheidenden Herrn Oskar Schönberg. 6. Wahl des Wahlausschusses. 7. Anträge. 8. Verschiedenes. Leipzig, den 27. Juni 1927. Der Vorstand. Richard Hintzsche, 1. Vorsitzender. Otto Krüger, Geschäftsführer. Wieder ein Fortschritt in der buchhändlerischen Bibliographie. Bon den Frankfurter und Leipziger Meßkatalogen des 16. Jahrhunderts bis zum Halbjahrskatalog 1926II eine lange Kette buchhändlerischer Kataloge, jedes einzelne Glied einer Unter suchung und Betrachtung wert. Eine langsame, stetige Entwick lung tut sich kund, wenn wir nur die wegweisenden Bände be trachten: Die von dem Frankfurter Buchhändler Georg Miller bearbeitete »Lolleoti» in unnin eoipu«», umfassend die Jahre 1564 bis 1592; und den ersten, von Henning Große in Leipzig im Jahre 1600 herausgebrachten Fünsjahrskatalog, die beiden auf Grund der Meßkataloge zusammengestellten Bibliographien, die für viele andere Bücherverzeichnisse die Grundlage bilden. Das »Allgemeine Europäische Bücherlexikon« (1744) des Buchhändler-' Theophil Georg! und die noch zum Handwerkszeug des Buch händlers unserer Tage gehörenden Bücherlexika von Heinsius, Kayser und Hinrichs; endlich den Schlagwortkatalog von Georg und Ost. Über die Unzuverlässigkeit der Meßkataloge wurde schon zu Zeiten ihres Erscheinens heftig geklagt. Sie verzeichneten Schrif ten, die nie erschienen, und die Aufnahme der tatsächlich erschiene nen Schriften war von Zufälligkeiten abhängig. Ein Fortschritt war Georgis ursprünglich vielbändiges Bücherlexikon, das Ver zeichnis der in einer 53jährigen buchhändlerischen Praxis ge sammelten 120 000 Titel von Büchern, die »in dem Europäischen Theile der Welt, sonderlich in Deutschland, sind geschrieben und gedrucket worden«. Arnold sagt in seiner Bücherkunde von den Bänden des Georgischen Lexikons: »Trotz all ihrer Lücken und Fehler noch heute das wichtigste Bücherlexikon für die Literatur des 17. Jahrhunderts«. Mit Lobpreisungen ohne Einschränkung bedenkt die bibliographische Fachliteratur erst die neueren buch- händlerischen Kataloge, vornehmlich die von Kayser und Hinrichs und, nicht zu vergessen, die der Bahnbrecher Georg und Ost. Die von Hinrichs 1819 eingeführte Autopsie, die Selbstschau der aufzunehmenden Bücher durch den Bibliographen gab das Fundament sür die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der buchhänd lerischen Titelvcrzeichnisse. Weitere Grundsteine legten Carl Georg und Leopold Ost durch die Herausgabe ihres Schlagwortkatalogs. Georgs Schlagwortkatalog, dessen Zweckmäßigkeit bald allgemein 785