S984 >5. 147, 27. Juni 1927. Sünstiff erscheinende Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. vuchhaudÄ. >0 Die Lebensgeschichte Kierkegaards als die Tragödie des „letzten Christen"! - Christoph Schrempf Sören Kierkegaard Eine Biographie. Bd. I 380 Setten. Br. M 7.50, Leinen M 10.— Der Übersetzer des Kierkegaardschen Gesamtwertes und wohl beste deutsche Kenner des dänischen Religionsphilosophen gibt in diesem Werk, dessen zweiter Band im Frühjahr 1928 erscheint, das Endergebnis einer durch 45 Jahre sich hinziehenden Beschäf. tigung mit dieser eigenartigen Persönlichkeit: eine auch eigen artige Verbindung von Biographie und kritischer Auseinander setzung mit seinem „alter exo". Schrempf geht es nicht um Ver herrlichung seines erst in den letzten Jahrzehnten auch für das deutsche Geistesleben bedeutsam gewordenen Helden — solcher Biographien wird es bald die Fülle geben! —; hier wird mit dem Entweder-Oder der Gottesfrage auch gegen Kierkegaard selbst Ernst gemacht und versucht, seine Grundgedanken bis zu den letzten Konsequenzen durchzudenken. Hier wird endlich ge zeigt, daß Kierkegaard, ohne es zu wissen und zu wollen, nicht bloß der „Christenheit", sondern auch dem „Christentum" das Todesurteil sprach. Schrempf führt Kierkegaards Geschichte vor als die Tragödie des „letzten Christen" oder besser des „letzten Christianers". en/e/r Aa/rckL Eugen Diederichs Verlag in Jena