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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.07.1927
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- 1927-07-05
- Erscheinungsdatum
- 05.07.1927
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- Deutsch
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W 184, 5. Juli 1927, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Soviel mir bekannt, wird das bereits zum großen Teile schon gemacht. Ich eröffne die Aussprache, Herr vr, Friedrich Oldenbourg (München): Meine Herren, im Vcrlegcrvereinsvorstand ist gestern mit Recht darauf auf merksam gemacht worden, daß cs in dem Anträge heißen muß: »Bei Publikumslicferungen in nicht reichsdeutsche Länder, die Auslandsporto haben, muß das volle Porto berechnet werden». Aus diese Weise fällt Österreich weg. Sonst würde näm lich der Zustand, wie er jetzt zwischen Reichsdeutschland und Österreich herrscht und der richtige ist, abgeändert werden. Mit dem Anträge sollen aber lediglich Länder wie die Tschechoslowakei und die Schweiz getrossen werden, (Zuruf: Auch Polen!) Herr Direktor Rudolf Bayer (Wien): Die Ausführungen des Herrn vr, Oldenbourg, daß Österreich von dem Anträge nicht betroffen werden soll, kann ich im allgemeinen nur begrüßen. Sonst müßten wir uns dagegen wehren, daß der deutsche Verlag nach Österreich ohne Berechnung des Portos liefern darf. Der deutsche Verlag sollte so viel Anstand aufbringcn, daß er über haupt nicht nach dem kleinen Österreich liefert und dort noch herausholt, was möglich ist, und uns immer mehr das Wasser abgräbt, wo wir ohnehin einen schweren Existenzkampf führen; er sollte überhaupt nicht in die Auslandsgebietc und besonders nicht nach Österreich liefern, (Bravo! und Händeklatschen.) Meine Herren, bei der Herbsttagung in Baden ist dieser Wunsch von sämt lichen Vertretern der Minderhcitsgebietc klar zum Ausdruck ge kommen, Mle Auslandbuchhändlcr haben geradezu erschütternde Berichte über die Lage des deutschen AuslandbuchhaNdels ge geben, und Herr Stcinkopff aus Dresden hat dann zu der Sache Stellung genommen und gesagt: »Ist es nicht schandbar, daß wir das hier erleben und hören müssen, daß man so an den deut schen Verlag appellieren muß, und es bleibt ungchört? Die deut schen Kollegen fallen den Österreichern und den Kollegen in den Minderhcitsgebieten, die für das deutsche Buch arbeiten und kämp fen, immer wieder in den Rücken und machen Lieferungen, die sie noch eher zugrunde richten!» Das sollte also überhaupt vermieden werden. Aber wenn Sie die Satzungsänderung so annehmen, wie sie vorliegt, dann muß ich schon daraus bestehen, daß in diesem Falle Österreich mit hineinkommt. Denn das geht natürlich nicht, daß der deutsche Verlag nach Österreich ohne Berechnung des Portos liefert, Herr Ernst Reinhardt (München): Herr Direktor Bayer geht insofern von falschen Voraussetzungen aus, als er meint, diese Bestimmung richte sich in erster Linie an den deutschen Verlag. Sie richtet sich aber zunächst an den deutschen Exporteur nach dem Ausland, Soweit ich unterrichtet bin, sind die direkten Liefe rungen des Verlages nicht bedeutend, wenigstens soweit die Ver leger keine Sortimentsabteilungcn haben, (Aha!) — Ja, meine Herren, das können Sic so wenig verhindern, als wir verhindern können, daß die Sortimenter Verleger werden. Aber der Verlag liefert im allgemeinen mit voller Portobercchnung im Inland und nach dem Ausland; es liegt ihm in der Hauptsache gar nichts daran, direkte Lieferungen zu machen (Oho!), sondern nur, wenn er gleichzeitig auch Sortimcntsabteilungen hat. Sie können etwas davon abstreichen; aber soweit ich unterrichtet bin, ist es so, wie ich sage. Wenn wir nun aber Österreich ausgenommen haben, so ist das aus dem Grunde geschehen, weil die Post Österreich genau so wie Deutschland behandelt; infolgedessen wollten wir auch Österreich bei dieser Lieferung ebenso wie Deutschland behandeln. Ich bin überzeugt, daß der Verlag nach Österreich nach wie vor unter Portocrhebung und Nachnahme liefern wird, (Zuruf: In Deutschland aber auch!) — Soweit ich unterrichtet bin, geschieht das im großen und ganzen, und die es nicht tun, sollen haupt sächlich durch diese Bestimmung getroffen werden. Also wenn Österreich ausgenommen wird, so deshalb, weil die Portoberech nung nach Österreich gar keine Rolle spielt; das Porto wird wenig ausmachen, und außerdem bilden wir mit Österreich eine wirt schaftliche Einheit, Deshalb soll Österreich genau so behandelt werden wie Deutschland selber, zumal da es auch dasselbe Porto hat. 822 Vorsitzender: Wünscht noch jemand zu diesem Punkte das Wort? — Das ist nicht der Fall. Dann lasse ich über den Antrag abstimmcn, und zwar in der abgcändcrtcn Form, also mit der Interpretation, die Herr vr, Oldenbourg ihm gegeben hat. (Zu ruf: Dieser Antrag liegt gar nicht vor!) Herr Sepp Steurer (Linz a. D): Wir können doch zu dem Anträge nur in der Form Stellung nehmen, wie er hier gedruckt vorlicgt. Es müßte dann morgen ein anderer Antrag gestellt werden. Herr Ernst Reinhardt (München): Jawohl, das wird morgen geschehen. Vorsitzender: Dann brauchen wir ja heule überhaupt keine Abstimmung vorzunchmen. (Zustimmung.) Wir kommen weiter zu Nr, 7 der Tagesordnung des Börsen vereins: Antrag der Herren Paul Nitschmann und Genossen betr. Rabattgewährung des wissenschaftlichen Verlages. Wünscht der Herr Antragsteller dazu das Wort zu nehmen? Herr Paul Nitschmann (Berlin): Meine Herren, wir bitten, von der Begründung unserer drei Anträge heute Abstand nehmen zu dürfen, da wir sie morgen in der Hauptversammlung begründen werden und es überflüssig erscheint, eine Sache zweimal zu machen. (Sehr richtig!) Wir tun cs auch aus dem Grunde, weil sich heraus gestellt hat, daß zwischen Sortiment und Verlag noch einige Mei nungsverschiedenheiten bestehen, die möglicherweise heute nach mittag oder abend — wir stehen auch zur Nachtzeit zur Verfügung (Heiterkeit) — bereinigt werden könnten. Wir würden uns freuen, wenn eine Einigung herbeigeführt werden könnte, und bieten zu jedem Einigungsvcrsuch, der uns angetragen wird, gern die Hand, (Bravo!) Vorsitzender: Das bezieht sich also aus alle drei Anträge unter Punkt 7, 8 und 9, Dann können wir von einer Besprechung dieser Amträge wohl absehen, — oder wünscht jemand dazu das Wort? (Ruse: Nein!) Herr Ernst Reinhardt (München): Meine Herren, Herr Nitschmann war so freundlich und hat dem Verlegervcrcin die Hand dargeboten. Ich glaube, es ist Pflicht des Verlegervercins, auf diesen Vorschlag einzugehen, und ich möchte den Vorschlag machen, daß heute abend noch der Vorstand der Gilde und der des Verlegervercins zusammenkommcn, um zu besprechen, ob sich ein Weg finden läßt, diese Anträge noch wegzuschafscn. (Bravo! und Händeklatschen.) Vorsitzender: Meine Herren, dann haben wir die Tages ordnung der Hauptversammlung des Börscnvereins erledigt und können nunmehr zu unserer eigenen Tagesordnung zurückkehrcn, Punkt 8 lautet: Etwaige Anträge und Berichte der Abgeordneten aus den Kreis- und Ortsvcreinen. Anträge und Berichte find uns nicht gemeldet worden; in folgedessen fällt dieser Punkt weg. Endlich haben wir noch den Punkt 9 aus der Tagesordnung: Verschiedenes. Hat dazu jemand etwas zu sagen oder besondere Wünsche zu äußern? — Das ist nicht der Fall. Dann mache ich noch darauf aufmerksam, daß im Anschluß an unsere Sitzung hier die Verhandlungen über die Sterbekasse stattfinden, und ich möchte Sie bitten, diesen Verhandlungen noch beizuwohuen, die ja insofern von besonderer Wichtigkeit sind, als bekanntlich ein Antrag vorliegt, die Sterbekasse dem Börsenvcr- eim anzugliedern. Ich schließe also die Abgeordnetenversammlung des Verban des der Kreis- und Ortsvcrc-ine und hosfe, daß wir uns in der Herbstversammlung in großer Anzahl in Potsdam wieder zu- sammensinden werden. Aus Wiedersehen! (Schluß der Sitzung b'/- Uhr.)
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