Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.07.1927
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154, 5, Juli 1927. Redaktioneller Teil. referierte dann von 18'/-—12 Uhr in einem interessanten und lehr reichen Experimentalvortrag »der »Papicrprüsung«, bei dem wir Las reichhaltige Anschauungsmaterial der Buchhändler-Lehranstalt bewun dern konnten. Um 1 Uhr fanden wir uns zum Mittagessen im Auguste Schmidt-Haus zusammen, wonach der Nachmittag der zwanglose» Be sichtigung der Stadt gewidmet war. Am Montag-Morgen um 8 Uhr versammelten wir uns mit den Tagcsschülern der Leipziger Lehranstalt im grasten Saale des Buch händlerhauses zu einem Bortrag des Leiters der WerbeslcIIc des Bör- senvrreins, des Herrn Schulz, über »Grundfragen der Werbung-, welcher in interessanten Ausführungen den psychologischen Grundlagen der Werbung nachgugchen versuchte. Anschlicstend sprach um g Uhr Herr Professor vr. Me uz über die »Berlagsunternehmungen und Zeitschriften des Börsenvcreins-. indem er an Hand der geschichtlichen Entwicklung des Börsenvcreins in reizvoller Weise die Entstehung seiner Verlagswerke auszeigte. Um 11 Uhr wusste dann Herr General direktor vr. Hetz in launiger Weise über die nicht leichte »Schutzsrist- srage« zu berichten. Auch diesen Herren sei unser besonderer Tank ausgesprochen, dast sie trotz vielseitig beruflicher Inanspruchnahme unseren jungen Leute» in diesen Vorträgen anregende Belehrung ge boten haben. Daran schlost sich eine Besichtigung der Bcstellanstalt, der BAG und der Paket-Austauschstclle des Vereins der Buchhändler zu Leipzig unter Führung des Herrn Bchusen, der in einem einleiten den Vortrag die Technik dieser Entrichtungen erläuterte. Es war unseren Lehrlingen besonders wertvoll, diese Einrichtungen, die ihnen aus ihrer Praxis bekannt waren, aus eigener Anschauung kenncnzu- lernen. Dem Mittagessen folgte von 2—k Uhr die Besichtigung der Betriebe von Koehlrr L Volckmar. Unser Tank gebührt insbesondere den Herren Gartmann und Cyriacns, die durch Vortrag und Führung i» das Verständnis sür die Arbeit des Leipziger Kommissionärs und des Barsortiments einsllhrten. Machten schon die Geschäftsräume in der Platostraße einen gewaltigen Eindruck aus unsere junge» Leute, so steigerte sich derselbe zu stouncu- bcr Bewunderung in beit Lehrmittel-Werkstätten und dem Antiquarium im Täubchenweg. Wir durften hier einen Einblick in einen modernen buchhändlcrischcn Großbetrieb tun, der uns unvergeßlich bleiben wird. Der Dienstag-Morgen brachte uns von 8—18 Uhr eine Führung durch den Verlag Philipp Ncclam jun. mit einleitendem Vortrag, der uns den Werdegang des Rcclam-Bnchcs erleben liest und uns von neuem mit Achtung und Bewunderung crsülltc vor der Kulturarbeit, die in der Universal-Btbliothek steckt. Eine Großbuchbiudcvei lernten wir dann bei Hübel L Druck kennen, wo wir unter Führung von Herrn vr. Echinalsust einen Einblick i» einen modernen Großbetrieb im Zeichen der Nationalisierung und in dem Bestrebe», n-ur Qualitäts arbeit z» leisten, tun konnten. Von 2—1 Uhr nachmittags bot uns das Bibliographische Institut im Lichtspielhaus »Kasino- einen Film vortrag »Geist und Maschine«. Eine besondere Überraschung und Aufmerksamkeit wartete unser durch den Verein der Buchhändler zu Leipzig, der uns im Hotel Sachsenhof ein festliches Abendessen bot, bei dem uns die Lehranstalt und Herr vr. Seil in Leipzig begrüßten und Herr Merse burger in humorvoller Rede unter dem Beifall des Jungbuchhandels die Leiden und Freuden des Buchhandels an unserem geistigen Auge ooriiderziehen liest, die ausklang in einer Mahnung zu vertiefter Be rufsauffassung und freudiger Pflichterfüllung, Anschließend hielt uns ein geselliges Beisammensein mit den TageS-Schülcrn der Lehranstalt bis Mitternacht zusammen, wobei unsere Gastsrenndc, unter ihnen auch Herr Professor vr. Frenzel, wetteiferten, uns den Abend so angenehm wie möglich zu gestalten. Der Mittwoch-Morgen führte uns schon früh um 8 Uhr zu Breit kopf L Härtel. Herr vr. Hitzig, der Leiter des Archivs, berichtete in hochinteressanten Ausführungen über die Geschichte der Firma und zeigte eine ganze Reihe von Antographen berühmter Komponisten, während das Archiv der Firma, eine Seltenheit, in säst lückenloser Folge die Verlagswerke und an Hand der Geschäftsbücher die Ent wicklung des Verlags auswies. Ei» Rnndgang durch den Betrieb veranschaulichte vor allem Notendruck und Notenstich. lim 11 Uhr schlost sich eine Besichtigung der Firma B. G. Teubner an, wobei Herr Heyne in einleitendem Vortrag mit der Organisation der Auslieferung, insbesondere im Schulbiichrrgeschäft, bekannt machte und »ns durch die Geschäftsräume, das Auslieferungslager und die Expedition führte. Die Bewältigung der Bestellungen zu Oster» bot den jungen Sortimentern genug des Interessanten. Der Nachmittag war einer Besichtigung der Deutschen Bücherei sowie einer Führung durch das Deutsche Museum sür Buch und Schrift gewidmet. Eine Wanderung durch das Ausstellungsgclänbe zum Völkcrschlachtdenkmal beschloß den Tag. Unser Dank gebührt auch an dieser Stelle vor allem den Firmen, die uns die Besichtigung ihrer Betriebe gestattet, dann aber auch alle» denen, die durch Vortrag und Führung die Besichtigungen srucht- 82k bringend sür uns gestaitct haben. Unsere jungen angehenden Ham burger Buchhändler haben bleibende Eindrücke empjangen, die sie mit in ihre tägliche Arbeit nehmen und di« anregend und befruchtend ihre Tätigkeit beeinflussen werden. Sic durste» sich als Mitglieder eines Bcrussstandes fühlen, dessen wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung wie nirgends sonst in Leipzig i» die Augen sällt. Sie werden diese Studienfahrt nicht vergessen und wisse» die Aufmerksamkeit und die Ehrung zu schätzen, die ihnen hier zuteil geworden ist. — Unsere Reise sand ihre» weihevolle» Abschluß durch eine Fahrt »ach Weimar, di« uns a» klassische Stätten deutschen Geisteslebens führte. Heer, Studienrat. Eröffnung des Ferienheims der Firma Grase L Unzer. — An läßlich seines 2Sjährigcn JuhabersubilänmS hat Herr Konsul Paetsch Anfang dieses Jahres sür seine Angestellten ein Ferienheim gestiftet, nachdem er schon zur Erinnerung an das Lövjährige Bestehen der Firma 1822 ein Reifcstipendium für Besuche der bayerischen Alpen zugunsten seiner Angestellten errichtet hatte. Er folgte damit im übrigen einer alten sozialen Tradition der Firma, die er selbst als Lehrling einst als besonders angenehm empsunden hatte: denn damals halte der derzeitige Inhaber, sein späterer Sozius Pollakowsky, ein- gesiihrt, dast jeder Angestellte einen Nachmittag in der Woche frei hatte. Uber die E r ö f f n u n g s s e i e r am 22. Juni berichtete die Königs berger Allgemeine Zeitung: Die Buchhandlung Gräse L Unzer hat in vorbildlicher Weise ein Ferienheim sür ihre Angestellten in Rauschen geschossen. Dies ist eine Tat, die um so höher zu bewerten ist, als gerade in den heutigen schwierigen Wirtschastsvcrhältnissen das Zusammen arbeiten und gegenseitige Vertrauen zwischen Leitung und Angestell ten in einem Betrieb nicht leicht erreicht werden kann. Daß es bei der Firma Gräse L Unzer vorhanden ist, bezeugt die gestern er folgte feierliche Einweihung des Rauschener neuen Ferienheims der Firma. Es liegt in Rauschen Ort, nicht weit vom Bahnhof Ort, in der Herma,mstraße, abseits von den Hauptstraßen des Rauschener Ver kehrs, im Walde versteckt. Man hat dort einen wunderbaren, selten schöne» Blick auf das Tal des MiihlenflicstcS, die hübsche Rauschener Kirche und den Mllhlenteich. Eine idealere Lage sür ein Angestellten- Ferienheim konnte mau sich nicht denken. Der Inhaber der Firma, Konsul Paetsch, hatte das Haus vor etwa vier Wochen angekanst, die Jnnenräume wurden in kurzer Zeit durch den Architekten Gocttgen teilweise umgebaut und renoviert und am 22. Juni so weit hcrge- richtet, daß es schon benutzt werden kann. Konsul Paetsch denkt daran, am Ende der Saison, im Herbst, das Haus durch Anbauen zweier Flügel bedeutend zu erweitern. Aber schon heute bietet es eine llnterkunftSmöglichkcit sür sechs Angestellte, die zu gleicher Zeit hier ihren Urlaub verleben wollen. Außerdem gehört zu dem An wesen ei» kleiner Holzbau mit mehreren Schlafgelegenheiten sür An gestellte, die bei ihren Wochenendfahrten hier nur übernachten wollen. Ilm das Haus zieht sich ein idyllischer, wohlgcpflegter Waldgarten mit reizenden Eckchen, Ruhebänken, lauschigen Wegen, über denen die Äftpscl der Kiefern und Fichten rauschen — eine Stätte, an der die Angestellten wahrhast Ruhe, Erholung und neue Kraft sür die weitere Arbeit finden können. Am gestrigen Tage der Einweihung des Heims waren die An gestellten hcransgckommen zn einer kleinen Eröffnungsfeier. Nach dem die Abendglockcn der Kirche verklungen waren, ertönte der Ge sang eines von Angestellten gebildeten Ehors unter Leitung des Kantors der KönigSbcrger Luiscnkirche, Nathkc. Während Vögel dazu zwitscherten, klang bas Ficbachschc »Gott grüße dich« in den Wald hinaus. Konsul Paetsch crgriss das Bort zu einer kleinen Ansprache, in der er betonte, wie sehr cs ihm Freude mache, endlich seinen Mitarbeitern eine Erholungsstätte geschossen zu haben, an der sic sich ausruhcn und neue Kräfte sammeln könnten. Im Name» der Angestellten dankte Prokurist Gehl in warmen Worten. Konsul Porr, Vizepräsident der Industrie- »nd Handelskammer, betonte in einer Rede, wie vorbildlich die Firma Gräse L Unzer in der Schaf fung dieses Heims sei, er sprach die besten Wünsche der Handels kammer aus. Kleine Singspiele der Angestellten gaben der Feier den Abschluß. Außer den Vertretern der Redaktionen waren zu gegen der Erste Vorsteher des Börsenvcreins der Deutschen Buch händler, Herr Max Röder, und Professor.vr. Menz. Kür das G ä st e b n ch des Ferienheims hat Herr Hayn,» Focken nachstehende Verse gestiftet, die Herr Paetsch als Fcstgrust zur Ver lesung brachte: Laßt hinter dieses Hauses Schwelle Des Alltagslebens graue Last, Tragt hier bas Herz einmal ins Helle, Und seid gegrüßt zu froher Rast!
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