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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.07.1927
- Strukturtyp
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- 1927-07-05
- Erscheinungsdatum
- 05.07.1927
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- Deutsch
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Hier drückt Euch nicht der Bücher Fülle, An einem habt Ihr hier genug, Hier könnt Ihr blättern in der Stille In Gottes großem Wunderbuch, Hier könnt Ihr seiner Sprache lauschen, Tie keiner Weisheit Grenzen kennt. Im Waldes- und im Meercsrausche», Im Wolkenslug am Firmament. Genießet dieser Tage Spende Und süllet Euch mit neuem Licht, Tragt dann in Eure Bücherwände Ein srohcs Herz zu neuer Pslicht. Dresden, den 15, 8. 27, Hayno Focken. Tie stimmungsvolle Einmeihungsseier wird allen Teilnehmern in angenehmster Erinnerung bleiben. Aus der Stistung aber, mit der sich Herr Pactsch nicht nur den Tank seiner Angestellten, sondern auch die Anerkennung des Gcsamtbuchhandels verdient hat — Hilst sie doch das Ansehen des Berufes mehren —, mag reicher Segen erblühen. Werbung durch Vorträge. sEinleitung zum neuen Verzeichnis des Börsenvereins über die Vortragenden im Winterhalbjahr 1027/28, Siehe auch 3, Ilmschlagfcite der heutigen Börsenblatt- Nummcr.) — Die Veranstaltung von Vortragsabenden gehört längst zum beliebten und bewährten Programm zahlreicher Stellen, Wenn wir hier eine Zusammenstellung vorlcgen, die eine Auswahl erprobter Vortragender vorstellt und die Gewinnung erfolgreicher Redner und Vorleser erleichtern Helsen möchte, so sei doch noch ein kurzes Wort auch über den Wert und die allgemeinere Bedeutung solcher Veran staltungen gestattet. Allmählich beginnt sich die Erkenntnis stärker durchzusetzen, dost neben der unbedingt erforderlichen körperlichen Ertüchtigung, zu mal unserer Jugend, doch auch die geistige Seite unseres Lebens weder vergessen noch vernachlässigt werden darf. Schließlich wird doch der Körper nur gesund und stark gemacht, ans daß in ihm auch eine gesunde, starke Seele wohnen kann. Der alte Satz mens sann in corpore sano will als Einheit und als ein Ganzes verstanden sein. Rechnet man aber der sportlichen Betätigung nicht als letzte» und unwichtigsten Vorteil nach, daß sie ihre Freunde und Jünger zugleich zur Gemeinschaft erziehe und deshalb von hervorragender sozialer Bedeutung sei, so gilt sllr die Pslege der geistigen Dinge dasselbe in nicht geringerem Maße, Auch im Genuß einer künst lerischen Leistung, rein aus der Grundlage des Gemüts, sinden sich die Genießenden zur Einheit zusammen, und bas innerliche fest ge gründete Bekenntnis zu den geistigen Werten, die die höchsten Güter der Nation darstcllen, ist vielleicht die stärkste Wurzel wahrer Volks gemeinschaft, znm mindesten echter Kulturgcmeinschast, Schon äußer lich bringt gerade eine Vortragsvcranstaltung, bei der schließlich alle Teilnehmer willig Im Banne des Vortragenden stehen und durch das eine, gemeinsame Erlebnis hingerissen und bewegt sind, diese gemein- schastbildendc Kraft zum stärksten Ausdruck, Zugleich wird hier auch cum xrano salis das für unsere Zukunft so überaus wichtige Verhältnis von Führer und Gefolgschaft unbewußt und doch kies wirksam erlcbbar. Dieser allgemeine Gehalt jeder Vortragsveran staltung wird leicht über dem besonderen Inhalt und Zweck des einzelnen Abends übersehen. Liegen hier aber nicht Imponderabilien, die gar nicht hoch genug cingoschätzt werden können und jedem Vor trag noch eine eigene Daseinsberechtigung geben? Vortragsveranstaltungen sind auch allen ähnlichen Einrichtungen gegenüber gerade in dieser Hinsicht sehr wesentlich im Vorteil, Ge wiß führt unsere ganze Erziehung dahin, daß der Mensch von heute, zumal der erwachsene, in der Hauptsache mit dem Auge lebt. Der Gehörsinn wird leider bedenklich vernachlässigt. Gleichwohl sind aber viele ausgesprochen auditiv veranlagt, sodaß für sic immer das Ohr das vornchmlichst« Ausnahmeorgan bleibt und erst das Gehörs- erlebnts höchsten Genuß zu vermitteln vermag. Für sic wird der Vortrag immer jeder anderen Art der Vermittlung überlegen sein. Indessen sindet jedoch auch der Augenmensch nicht geringere Befrie digung, sieht er doch den Vortragenden leiblich vor sich, lebendig in allen seinen Bewegungen wie im Micnenspiel, Bleibt er beim Lesen zum Beispiel immer noch gezwungen, sich vorzustcllen, was seinen Sinn bewegt, so steht hier alles als lebendige Gestalt vor ihm, wird ihm der gestaltende Geist selber Ivahrhast anschaulich. Denn — und das ist ja wohl die Summe des Ganzen — im Vor tragssaal kommt eben Persönlichkeit zur Geltung, lind ist nach Goethe Persönlichkeit höchstes Glück der Erbenkinder, so gilt das wohl auch in dem Sinne, daß Persönlichkeiten zu erleben höchstge steigerten Glllcksgcnuß iarstellt, Vortragsveranstaltungen werden so geradezu zu kultischen Angelegenheiten. Je ernster man an sie herangeht, best höher steigt ihr Wert. Zur Schutzfrist. — Ter Sächsische Landtag beschloß ein stimmig, die Regierung zu ersuchen, ihren Vertreter im Reichsrat zu beauftragen, gegen die Verlängerung der Schutzfrist auf SV Jahre Stellung zu nehmen. Die Negierung hat dementsprechend ihre,, Vertreter angewiesen. Eine »Nationale Kasse der Künste, der Literatur und der Wissen schaften« in Frankreich, — Der französische Unterrichtsminister Herr Herriot, der bekanntlich auch ein erfolgreicher Schriftsteller ist, hat soeben der Kammer bas Projekt zur Gründung einer solchen »Kasse« unterbreitet, ein Projekt, dessen Verwirklichung sehr wahrscheinlich ist und das ohne Zweifel weit Uber Frankreich hinaus wirken würde. Es seien hier die Hauptpunkte dieses Projekts wiedergcgeben, so weit diese auch sllr den deutschen Verleger, Buchhändler und Autor von Interesse sind, wobei einleitend gleich gesagt sein mag, daß Frankreich bei de» in einigen Monaten in Nom stattsindenden inter nationalen Verhandlungen aller an die Berner Union angeschlossenen Staate» vermutlich mit dem schon verwirklichten Projekt tcilnehmen wird, und dies, wie Herr Herriot aussührte, in der Hoffnung, mit diesem Beispiel fördernd sllr das Zustandekommen eines regelrechten Internationalen Kodexes der künstlerischen, literarischen und wissen schaftlichen Arbeft zu wirken, Zweck dieser Kasse ist cs, durch Zuwendungen, Belohnungen, Reise- stipendien und dergleichen mehr das schöpferische Arbeiten der Schrift steller, Gelehrten und Künstler zu erleichtern; ferner sollen aus dieser Kasse Subventionen an literarische, künstlerische und wissenschaftliche Institute, an städtische Tlcater und an volkstümliche Lehranstalten sowie an Verleger fgr die Ncuausgabe von Werken von allgemeinem Interesse gewährt werden, — Ter Verwaltnngsrat dieser Kasse wird auch Vertreter der gewerülichen Organisationen der Schriftsteller, Ver leger, Gelehrten usw, umfassen, die Versammlungen sollen vom Unter« richtsininifter selbst geleitet werden, Tic Kasse wird mit der Ver folgung jener Fälle beauftragt, durch die de» schöpferisch Tätigen ein Schaden zugesllgt wird. Das Ergebnis aller aus solchen Fällen resultierenden Konfiskationen, Bußen und Strafen fällt der Kasse zu. Auf alle Werke, die Gemeingut geworden sind sdie Schutzfrist beträgt in Frankreich bekanntlich sünszig Jahres, wird bei einer Wciterausgabe, bei weiterer Veröffentlichung, Darstellung, Reproduktion oder jeder andere» Art der Verbreitung für eine weitere Periode von fünfzig Jahren eine Abgabe von sechs Prozent der Bruttoeinnahme erhoben; sindet die Reproduktion durch Zeitungen ober Zeitschriften statt, so hat, von Zitationen natürlich abgesehen, eine Abgabe in Höhe der Hälfte jenes üblichen Betrages zu erfolgen, der dem lebenden Autor znstehen würde. Strittige Fälle werdet» von de» durch die Kasse selbst ein gesetzte» Schiedsgerichten entschieden. Alle diese Abgaben sollen der Kasse zu. Diese Schiedsgerichte haben auch zu entscheiden, in welchen Fällen von einer Abgabe auf Werk« abgesehen werden kann, deren Verbreitung im allgemeinen Interesse liegt. Hundert Jahre »ach dem Tode des Autors werdet» die Abgaben verringert, Ten direkten Erben des Autors bis zu», dritten Grad wird für sünszig Jahre eine Ab gabe von 33 Prozent zugestanden. Jene Publikationen und Reproduktionen, die für den Export bestimmt sind, sind vorderhand von der sechsprozentigen Abgabe be freit, Die nach Frankreich importierten Werke werden nur zitgelassen, falls die ans sic sallende sechsprozentige Abgabe ent richtet worden ist, Die Einfuhr von Zeitungen oder anderen perio dischen Druckerzeugnisse!», die den oben erwähnten Abgaben unterliegen, diese aber nicht entrichtet haben, kann vcrboken werden; strittige Fäll« dieser Ari unterliegen der zivilrechtlichen Entscheidung, Zu diesem Gcsetzesentwurf veröffentlichte Herr Herriot einen langen Kommentar, dem wir einige Punkte entnehmen, Herr Herriot weist vor allem darauf hin, daß der Zweck dieses Projekts säst der gleiche ist, wie derjenige, den die »Oommission cke Eoopöration intok- lecluskle« des Völkerbundes in einem anderen Projekt rcrsolgt, Uber das Verhältnis von Autoren und Verleger in Frankreich und über die Stellung vieler sranzösischeu Verleger zu diesem Projekt sagt Herr Herriot: »Die Interessen der Autoren scheinen manchmal den jenigen der Verleger entgegengesetzt zu sein, aber man sollte doch lieber sein Augenmerk aus all jene zahlreichen Fälle richten, ln denen beider Interesse» die gleiche» sind. Und dann ist cs nur recht und billig, daß viele unsrer Verleger, vor allem jene, die dank ihrer Energie, Ihrer Kiihnheit und dank der Sicherheit ihres Geschmackes dazu bei tragen, im französischen Publikum und im Ausland die schönsten Werke unsres Landes zu verbreiten, daß diese Verleger also bei einer Ausgabe nun Mitarbeiten und sich deren Vermirklichnng widme», die
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