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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.07.1927
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- 1927-07-05
- Erscheinungsdatum
- 05.07.1927
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M 154, 5. Juli 1927, Redaktionelle Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. die es lder Post einfach umnöglich machen, mit dem Etat >so, wie er beschlossen worden ist, durchzukominen, u-ud daher kommen jetzt diese Vorschläge der Postverwaltung, die der Wirtschaft überaus hohe Ausgaben und Belastungen zumuten. Das war für uns alle eine sehr große Überraschung, und wir müssen natürlich unter suchen, wie wir den Dingen begegnen können. Zu diesen, Zweck haben wir schon vorigen Freitag und Sonn abend im Rheinland, wo wir anläßlich einer Besichtigung ver schiedener Postanstalten und Rundsunkanlagen znsammengekom- men waren - das war der äußere Grund; der innere Grund war aber >der, daß wir Vertreter der Wirtschaft einmal persönlich und ohne einen großen Apparat untereinander Fühlung nehmen sollten —, uns eingehend darüber ausgesprochen, tvas mit der neuen Erhöhung der Postgebühren geschehen solle, namentlich wie sie sich in den einzelnen Berufskrcisen auswirien würde und was man der Post etwa an Abstrichen znnruten könnte. Dabei hat sich ergeben, daß cs zum Beispiel ganz unmöglich ist, die Er höhung bei den Postscheckgebühren durchzuführcn; das geht ein fach nicht. Ich habe ferner dem Minister, mit dem ich persönlich über diese Fragen sprach, klargelegt, daß lpse Erhöhung des Druck sachenportos für den Buchhandel einfach unerträglich sei; er kann, soweit es sich uni bestellte Bücher handelt, die Mehrkosten nicht abwälzcn, er kann aber auch seine Propaganda nicht so durch führen, wie das im Interesse des deutschen Buches und unserer deutschen Kultur notwendig ist. Der Entwurf der neuen Postord nung ist mir heute morgen zugegangen; cs ist doch eine Anomalie, daß wir eine Drucksache bis zu 100 Gramm künftighin für 10 Pfg, sowohl von hier nach Eilenburg als durch die ganze Welt schicken können. Dazu kommt die Erhöhung der Paietgcbührcn, die durch die Einführung des Bestellgeldes für einzelne Länder, welche früher überhaupt kein Bestellgeld hatten — genau 100 Prozent ausmacht. Daß die Postkarte von 5 auf 10 Pfennig erhöht werden soll, ist ebenso eine Unmöglichkeit wie die Erhöhung der Drucksachen, Wir haben auch mit Vertretern der Landwirtschaft gesprochen und fest- gestellt, daß das auf dem Lande zum Beispiel gar nicht durch- zuführen ist. Es ist auch nicht cinzuschen, warum man hier auf einmal so hoch hinaufgehen soll; denn die Begründung, die dafür vielleicht gegeben wird, daß cs in Berlin keine Pfennige gibt und daß 5 Pfennig dort eigentlich die geringste Münze darstcllen, ist doch sehr fadenscheinig. Man kann es ganz gut mit Pfennigen machen, also, wenn es notwendig ist, auf 6 oder 7 Pfennig hinaus- gehcn. Ich habe nun am vorigen Sonnabend beim Minister be antragt und von ihm auch die Zusage bekommen, daß wir Ver treter der Wirtschaft noch besonders über diese Frage gehört wer den sollen. Der Vcrwaltungsrat setzt sich bekanntlich aus Der- tretcrn des Reichstags, des Reichsrats, der Beamtenschaft und der Wirtschaft zusammen; die Vertreter der Wirtschaft zählen 12 von insgesamt 40 Mitgliedern, Wir, 12 Mitglieder werden nnu in den nächsten Tagen mit den maßgebenden Persönlichkeiten der Reichspostvcrwaltung, also dem Minister, dem Staatssekretär und dem betreffenden Referenten, einmal allein, ohne die anderen Mitglieder des Vcrwaltungsrats, verhandeln und unsere Bedenken und Besorgnisse dort besonders zum Vortrag bringen; ich habe heute morgen die telegraphische Einladung zu dieser Besprechung für nächsten Donnerstag erhallen. Gleichzeitig habe ich veranlaßt, daß der Postausschuß des Deutschen Industrie- und Handclstagcs, dem ich auch angehöre und in dem wir schon vor 14 Tagen über die Sache gesprochen haben, ebenfalls aus Mittwoch oder Donners tag einbcrufcn wird, damit dort alle Einwendungen, die von den Spitzenvcrbändcn und von den Handelskammern gekommen sind, noch einmal durchgegangen werden. Das alles werden wir dann im Ministerium vortragen und verlangen, daß der Wirtschaft nur das ausgebürdct werde, was die Rcichspostverwaltung tatsächlich braucht und was die Wirtschaft im allerhöchsten Falle tragen kann. Denn daß es nicht ganz ohne Erhöhungen abgchen wird, das muß ich Ihnen, meine Herren, aus meiner Kenntnis der Dinge leider sagen; cs ist nicht möglich, daß die Post ohne irgendeinen Auf schlag durchkommen kann; es wird sich bloß darum handeln, daß sie mit so wenig wie irgend möglich durchkommen muß. Ich stehe durchaus auf dem Standpunkt, daß die Verbände sich gegen die Erhöhung wehren müssen, und bin sehr dankbar, daß heute morgen im Verlegerverein eine entsprechende Ent schließung gefaßt worden ist. Ich bin auch durchaus damit ein verstanden, daß der Börscnvercin morgen in seiner Hauptversamm lung laut und deutlich seine Stimme erhebt und aus die außer ordentliche Belastung hinwcist, die diese Vorlage sür den Buch handel und für die deutsche Kultur bedeuten würde. Die Ent schließung muß selbstverständlich sehr scharf und deutlich fein, und ich bin natürlich bereit, sic mit allen meinen Kräften zu vertreten. Aber Sic werden ja aus der Zusammensetzung des Vcrwaltungs- rates schon ersehen haben, daß wir von der Wirtschaft nicht die Mehrheit bilden; wir können die Sache nur durchbringcn, wenn die Macht der Beweisgründe, die wir vorzubringcn haben, einen Teil des Vcrwaltungsrats, sei es die Vertreter der Beamtenschaft, sei es die Vertreter des Reichsrats, überzeugt. Denn daß wir die Rcichstagsmitgliedcr zu einem wesentlichen Teile überzeugen wer den, das wage ich aus meiner Kenntnis der Dinge zu bezweifeln. Meine Herren, Sie werden mir nachfühlcn können, daß es gegenwärtig für die Vertreter der Wirtschaft im Vcrwaltungsrat der Post nicht leicht ist, die Interessen der Wirtschaft wahrzu nehmen, und daß unser Amt keineswegs eine Sinekure bedeutet. Aber meine Kollegen und ich sind sich der Verantwortung be wußt, die wir als Vertreter der Wirtschaft im Vcrwaltungsrat augenblicklich tragen, und wir werden alles daran setzen, daß die Last, die sür die Wirtschaft nicht abgewendet werden kann, so leicht wie möglich gemacht wird. Ich bitte Sie, das Vertrauen zu haben, daß wir nichts unversucht lassen werden, um so viel wie möglich für die Wirtschaft hcrauszuschlagen. (Bravo! und Hände klatschen.) Vorsitzender: Ich danke auch Herrn Or, Schumann für seine Ausführungen, die uns wenigstens die Hoffnung machen, daß die Forderungen ermäßigt werden, — Ist sonst noch etwas zu dem ersten Punkt des Jahresberichts zu bemerken? — Das ist nicht der Fall. Dann kommen wir zum Verlag und den verschiedenen Mißständen, die sich da eingeschlichen haben. Herr Carl Mierzinsky (Hannover): Meine Herren, ich möchte bitten, den zweiten Satz des dritten Absatzes zu streichen oder wenigstens zu mildern. Der Satz lautet: Er — der Verlag — schreitet deshalb zur Selbsthilfe und sucht das Sortiment durch direktes Angebot (Reisende, Reklame usw.) zu unterbieten. Es mag ja auch Verleger geben, die das tun; die Verleger im allgemeinen und jedenfalls die hier im Saale anwesenden tun cs nicht. Diese Worte sind meines Erachtens nicht geeignet, das gute Verhältnis zwischen Verlag und Sortiment zu fördern. (Sehr gut!) Vorsitzender: Ich weiß nicht, ob das auch die Stimmung der Versammlung ist; denn wir wissen doch alle recht gut, daß eine ganze Anzahl von Kollegen nicht in diesem Sinne handelt, (Zuruf: Fast alle!) — Nein, das ist sicher zu viel gesagt, aber jedenfalls ein großer Teil nicht, — Unterstützen Sie den Antrag des Herrn Mierzinsky, daß dieser Passus gestrichen werden soll? (Zustimmung und Widerspruch.) — Ja, dann möchte ich doch bitten, daß diejenigen die Hand erheben, die für die Streichung sind, (Geschieht.) — Das ist doch nur eine kleine Anzahl, (Zuruf: Masorisierung! — Heiterkeit.) Wir könnten es ja meinetwegen streichen, denn es ist ja doch nur eine rein« Formsache, (Zuruf: Wir haben es auch nicht so tragisch genommen!) Andererseits könnte ja vielleicht das Sortiment, das nun an die Reihe kommt, auch gegen die Vorwürfe Bedenken erheben? (Zuruf: Ja! — Heiterkeit,) Wünscht hierzu jemand etwas zu sagen? — Das ist nicht der Fall, Dann kommen wir zur H e r b st t a g u n g in Wien, Meine Herren, wir haben schon in unserm Bericht zum Ausdruck gebracht, daß wir allen den Herren, die sich um das Zustandekommen der sehr schönen Tagung, die gewiß alle Teilnehmer befriedigt hat, verdient gemacht haben, unfern herzlichsten Dank aussprechen, und ich möchte das auch an dieser Stelle nochmals wiederholen, 815
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