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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.07.1927
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- 1927-07-07
- Erscheinungsdatum
- 07.07.1927
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- Deutsch
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158, 7, Juli 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buckibandel. Ahnung, wo überall die russischen Staatsbürger deutscher Nation und deutscher Sprache saßen. Zudem gab es ja ln den meisten Gebieten deutscher Siedlung noch »Weißgardisten»; die Verkehrswege waren abgeschnitten, die Verbindungen gelöst. Tie dreimal wöchentlich erscheinende »Rote Fahne» kam also an diese Kreise gar nicht heran. Auf der Konferenz der deutschen Kommunisten lm August 1921 waren aber bereits Bauerndelcglerte vertreten, die die Idee Molts aus- grlsfen. In das neue Zcntralbureau wurde als ihr Vertreter G. Luft gewählt, der späterhin lm deutschen Zeltungswesen in Ruß land eine große Rolle spielte. Vom September 1921 bis zum Januar 1923 führte G. Petzina die Redaktion der nunmehr nur noch einmal wöchentlich erscheinenden »Noten Fahne», die sich mehr und mehr aus die Kommunisten einstellte, aber ohne Vertreter und ohne Nachrichten im Lande war, nur gegen Abonnementsgebühren abgegeben wurde und von den unter Mißernten und Hungersnöten leidenden deutschen Bauern gar nicht bezahlt und gehalten werden konnte. Die Kommunistische Zentrale bestand aus Schließung des unfruchtbaren und wirkungslosen Blattes. Lust wollte es durch eine Zeitschrift wenigstens ersetzen, und dieser Gedanke wurde von seinem Nachsolger Wegner am 1. Dezember 1922 mit der »Arbeit» ver wirklicht, die zuerst von Petzina, dann — vom 1. September 1923 bis zum Dezember 1925 — von Bartels redigiert wurde. Ta war es dann Schllhawy, der aus dem Journal wieder eine Tageszeitung machte und am 1. Januar 1926 d-ie »Arbeit» in »UnsereBauern- Zeltung» verwandelte. Aus ihr wurde dann am 16. Mai die »Deutsche Zentral - Zeitung». An der Wolga hat das deutsche Zeltungswesen eine ganz andere Entwicklung genommen. Hier erschienen kurz nach der Februar revolution gleich zwei Zeitungen, eine ln Saratow, die »Sara- towcr V o l ks z e l t u »g», die wenig revolutlonssreundlich war und von den heutigen Machthabern als Zeitung der »Kulaken, Pfasscn und Fabrikanten» bezeichnet wird, und dann der »Kolo- n l st» in Marxstadt. Beide Zeitungen lagen bis zum Oktober in heftiger Fehde. In Tonkoschurowka gab zudem Pastor Baumtrog die »D e u t s ch c S t i m in e» heraus. Aber sein Blatt wurde einfach wegen »konterrevolutionärer Agitation- »ach der Oktoberrevolution geschlossen, und die Saratowcr Volkszeltung verschwand ebenso klang los; der »Kolonist« erschien weiterhin bis Juli 1918, bis sein Re dakteur auf einen Sowsctposti'N nach Moskau berufen wurde. Im März 19l8 kam dann in Saratow der »Vorwärts» heraus, der im Juli sich in »Die Nachrichten- umwanbelte und heute noch das Tagcsorgan des Zentralexekutiv-Komltees der Republik der Wolgadeutschen in Pokrowsk, der heutigen Hauptstadt, darstellt. Den »Kolonist» löste in Marxstadt bis April 1919 der »Kommunist» ab, der dann mit den »Nachrichten» verschmolzen wurde. In der Wolga deutschen Republik erscheint außer den »Nachrichten» zurzeit als Organ des Kommunistischen Jugendverbandes die »Note Ju gend» und eine Pionierzeitung »Sei bereit» sowie seit einigen Monaten ein Lchrcrfachblatt »Wolgadeutschcs Schulblatt». Seit Ansang 1922 gibt es zudem eine Illustrierte Halbmonatsschrift »Unsere Wirtschaft«, daneben gab es aus kurze Zeitspanne noch eine Reihe von Zeitungs- und Journalversuchcn, die aber alle wieder etnschliesen. In der Ukraine schossen die deutschen Zeitungsgrllndungen nach der Revolution rasch empor. In Odessa erschienen »Nach richten«, die sich später »Der Pflug» benannten; lm Kreise Melltopol kam in Halbstadt die Zeitung »Sichel und Ham mer» heraus, ln Charkow späterhin im Jahre 1922 als deut sches Zentralorgan »Die Neue Zeit». Sie alle führten ein Dasein mehr im verborgenen und wurden nur aus kommunistischen Propagandakassen gespeist, ohne sich aber eine nennenswerte Abon- ncntenzahl verschaffen und aus eigenem erhalten zu können. Zu Be ginn des Jahres 1924 begann dann i» Obcssa eine deutsche Wochen schrift »Hammer und Pflug- zu erscheinen, die Organ des Zentralbureaus der deutschen Sektion beim Zentralkomitee der Kom munistischen Partei der Ukraine war, aber cs zu keiner Verbreitung brachte. Im Oktober 1924 erschien in Drsepro-Petrowsk ein Blätt chen »Der rote Stern», das gleicherweise ein Dasein im ver borgenen führte. Im Oktober 1925 wurden beide Organe ver schmolzen und nach Charkow verlegt, wo sie als neue Wochen schrift »Das Neue Dorf» herauskamen. Vom 1. Januar 1927 ab erhielt diese Zeltschrlst eine Monatsbeilagc »Landwirtschaft und Kooperation«. Im Winter 1926 trat ihr als populär wissenschaftliche Monatsschrift »Neuland» zur Seite. Im Jahre 1922 schon war zweimonatlich als Jugendzeitschrist die »Saat» her ausgekommen, die vom 1. Oktober 1926 an gleichfalls zum Wochen blatt wurde und zu Beginn des Jahres 1927 in der »Troinpet e» sogar eine Kinderbeilage erhielt. Ein früheres Organ »Zurncuen Schule» wurde gleichfalls 1927 durch eine zweimal monatlich erscheinende Beilage »Schule und Erziehung« beim »Neue» Dors» ersetzt. Schließlich gibt die deutsche Gausekkion beim »Sibray- kom« die Wochenzeitung »Der Landmann» heraus, die es aber zu keiner großen Verbreitung gebracht hat. Zu großer und der Zahl der Deutschen in der Sowjetunion entsprechender Bedeutung haben es alle diese Zeitungen, Zeitschriften und Journale nicht gebracht. Sie mögen bei rund 1 Million deut scher Bauern ln Sowjetrußland höchstens insgesamt eine Auslage von 26- bis 25 666 Exemplaren haben. Das ist sllr 2566 deutsche Dörfer und Kolonien natürlich verschwindend wenig. Ta sie aber die einzige Quelle sind, aus der sich auch die deutsche Ossentlichkcit in, Reiche, soweit sie nicht russisch spricht, über russische Verhält nisse unterrichten kann, haben sie doch ihre Bedeutung. Man wird auch anerkennen müssen, daß rein sournalistisch gesprochen hier eine oft recht tüchtige Aufklärungsarbeit geleistet wird. In erster Linie hat Kiese deutsche Presse natürlich rein politische, kommunistische Aus gaben der Propaganda. Sie bemüht sich aber auch sehr energisch um die wirtschaftliche Aufklärung und um die bescheidene kul turelle Schulung der deutschen Bauernschaft und hat aus diesem Gebiet zweifellos große Verdienste. vr. F. W. ^ckreübucki der kremdspracliixen Tseiksciirikten und Leilunxen. Die rviclrbigutsu Xeitsedrikteu und politisckieu Xvltungen des Luslanck-es uuck vou'lsatrlancks ln kromckon Sprachen. Learb. von 1'. Vogelsang. 1. Xusg. 1927. I-elprig: Verlag ck-es körsenverelns cker Deutschen lluehhänckler. XV, 539 8. gr. 8" I-wck. dllr. 36.— orck., dlk. 21.— dar, kür dlitgliecker ckes L.-V. 1 llxpl- ?-u eigenem gebrauch IM. 18.—. Dieses Adreßbuch hier anzeigen zu können, ist mir eine besondere Freude, da es eine wirkliche Lücke aussüllt, und zwar — für die erste Bearbeitung eines derartig schwierigen Werkes — in ausgezeichneter Weise. Wer auch nur seiten mit ausländischen Zeitschriften zu tun hat, der weiß, wie schwer, wie umständlich und ost unmöglich es ist, genapere Feststellungen zu machen, zumal da die durch ihre größere Vollständigkeit ausgezeichneten Gesamtzeitschristenverzeich- nissc sz. B. das vom Auskunstsbureau der Deutschen Bibliotheken herausgegebcne Gesamt-Zeitschrtften-Vcrzcichnis s1914s, Gesamt verzeichnis der ausländischen Zeitschriften !s1921s und dessen neue soeben erscheinende Ausgabe) nur Titel und Erscheinungsort an geben und meistens alphabetisch angeordnet sind. Die Redaktion des Adreßbuchs setzte sich die Ausgabe, ein Gegen stück zu Sperlings Zeitschriften- und Zeitungs-Adreßbuch zu schas sen, d. h. nicht nur ein systematisches Titelverzeichnis der wich tigsten zurzeit erscheinenden Zeitschriften und Zeitungen, sondern auch bei jeder Zeitschrist Angaben über Format, Erscheinungsweise, Preis, Verleger, Redakteur, Ausnahme von Besprechungen und An zeigen zu bringen. So wird bas Adreßbuch der Wissenschaft, dem Buchhandel und der Industrie ein außerordentlich willkommenes und vielseitig verwertbares Handbuch werden, das — zumal bei seinem verhältnismäßig billigen Preis — an keiner Stelle fehlen dürste, die mit ausländischen Zeitschriften oder mit Reklame im Ausland zu tun hat. Die 5231 Zeitschriften sind in 26 zum Teil sehr sein gegliedert« Gruppen und innerhalb dieser alphabetisch eingeordnet die Me dizin z. B. umsaßt 25 Untergruppen, von denen die der allgemeinen Zeitschriften wieder geographisch untergcteilt werden mußte. Die Zeitungen sind nach Ländern, in den Ländern nach Städten und in diesen alphabetisch angegeben. Abgesehen von der systematischen Übersicht erleichtern das Schlagwortregister und ein alphabetisches Titelregister der Zeitschrif ten sowie bas Ortsregister der Zeitungen die Benutzung des Adreß buchs. Es ist selbstverständlich, daß ein derartiges Werk nie vollkom- men sein und allen Wünschen gerecht werden kann. So könnte be mängelt werden, daß sllr die großen Gruppen des Systems weder die des Wöchentlichen Verzeichnisses noch die des Sperlingschen Zeit schriften- und Zeitungs-Adreßbuchs zugrunde gelegt wurden. Da dieses Adreßbuch -besonders aus internationale Benutzung Wert legt, hätte wohl die Dezimal-Klassisikation als das international am meiste» gebrauchte System benutzt werden sollen. An der alpha betischen Anordnung werden, besonders in Deutschland, Buchhändler und Bibliothekare mehrsach Anstoß nehme»: Ordnungswort ist das erste swesentliche) Wort des Titels sz. B. l. tlmericuu 2. ckournal ok 3. ciinical- 4. msckiciue). Das hat unleugbare Vorzüge, auch bei der Ordnung von Zusammensetzungen wie Kcienco — Lcience Ld- stracts — Science 6t art — Soieucu 6t Industrie — Science uuck iuv6ntion — 8oi6uc6 Lrogreoo — Science Imports — 8ei6nc6 6l la vio (S. 511, — warum ist aber diese Ordnung S. 161 nicht bei behalten?). Ein- und Mehrzahl sind getrennt sLuIItztiu — vullelins). 83 l
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