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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.06.1927
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- 1927-06-30
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- 30.06.1927
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Nr. 15» (N. 82). Leipzig. Donnerstag den 30. Juni 1927. 94. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Unterstützungs-Verein Deutscher Buchhändler und Vuchhandlungs-Gehülfen. Bekanntmachung. Herr Hofrat vr. E. Ehlermann in Dresden über wies uns 1»««.- Mark >»>in dankbarer Erinnerung an die überaus freundliche Teilnahme so vieler Buchhändlervereine und werter Berussgenofsen» aus An laß seines siebzigsten Geburtstages. Wir danken herzlichst für diese reiche Spende. Berlin, den 2b. Juni 1827. Der Vorstand des Unterstützungs-Vereins Deutscher Buchhändler und Bnchhandlungs-Gchülsen. vr. Georg Pastel. Max Schotte. Max Pasch ke. Re in hold Bor stell. Friedrich Fedderfen. 10V Jahre Karl Baedeker in Leipzig. Am 1. Juli d. I. werden es 10V Jahre, daß Karl Bae deker, der 1801 in Essen geborene älteste Sohn des Buchdruckers und Buchhändlers Gottschalk Diederich Baedeker, in Koblenz eine eigene Sortiments- und Verlagsbuchhandlung eröfsnete. Bei Mohr L Winter in Heidelberg hatte er 1817 den Buchhandel er lernt und zugleich an der Universität Vorlesungen über. Philo sophie und Geschichte gehört. 1823—2b war er bei Georg Reimer in Berlin tätig, in dessen Familie er reiche Anregungen fand. Nach längeren Reisen in Deutschland gründete er dann 1827 in Koblenz seine eigene Firma. Schon 1828 erschien bei ihm ein Führer für Koblenz von Professor I. A. Klein, und 1832 erwarb er mit dem Verlag von Fr. Rohling in Koblenz Kleins 1828 erschienene »Rheinreise von Mainz Pis Cöln, Handbuch für Schnellreiscnde». Dieses Buch wurde der eigentliche Grundstock des Verlages. Es fehlten noch Karten und ein Inhaltsverzeich nis; die wenigen Angaben über Gasthöfe usw. waren in einen Anhang verwiesen. Der Verfasser starb 1832, und Karl Baedeker machte sich selbst an die Neubearbeitung. Mit klarem Blick er kannte er, woraus es dem Reisenden ankam, und schon die 1835 erschienene zweite Auflage zeigte überall seine bessernde Hand. Karl Baedeker wollte, wie er selbst in feinen Vorworten darlegte, seinen Lesern nicht nur angeben, was sie sehen sollten, sondern es ihnen ermöglichen, überall selbständig hin zu gelangen, und sie so von der kostspieligen Bevormundung durch Fremdenführer oder »Lohnbedienstete», wie man damals sagte, befreien. Das war der von ihm zum ersten Male durchgeführte neue Gedanke, der seinen Büchern eine bis dahin nicht bekannte praktische Brauch barkeit verlieh. Mit welchem Fleiß er sich seine Kenntnis »er wanderte» — ein Ausdruck, für den ihn schon 1862 Grimms Wör terbuch als Beleg anführte —, davon zeugen zahlreiche Notiz bücher von feinen alljährlichen Reisen. In einem liest man z. B. seitenlange Eintragungen, wie er am 14. April 1854 acht Stunden hintereinander und am Tag darauf noch 5V- Stunden auf dem Pariser Friedhof Lsrs Laebaiss die genaue Lage von Gräbern berühmter Männer seststellte. Auch die ständige Vermehrung der Karten und Pläne zeigt sein Verständnis für die Bedürfnisse der Reisenden. Die vierte Auflage der »Rheinlands» (1843) enthielt bereits acht Stadtpläne, die von H. Wagner in Darmstadt (der heutigen Firma H. Wagner L E. Debes in Leipzig) angefertigt waren. So konnten die Handbücher Karl Baedekers den Forde rungen einer Zeit genug tun, der Eisenbahnen und Dampfschiffe eine große Verbilligung und Zunahme des Reiseverkehrs brachten. 1839 erschienen die ebenfalls von ihm selbst verfaßten Handbücher »Belgien» und »Holland», 1842 »Deutschland und der österreichische Kaiserstaat«, 1844 die »Schweiz«, 1855 sein letztes Werk »Paris und Umgebung». Bei Karl Baedekers Tode,im Jahre 1859 lagen die wichtigsten Bände z. T. schon in 8—10 Auflagen vor. Seine Söhne Ernst (1833—61), Karl (1837—1911; 1878 aus der Firma ausgcschicden) und Fritz Baedeker (1844—1925) fetzten das Werk des Vaters fort. Besonders Fritz Baedeker, den die Universität Leipzig bei ihrer 500jährigen Jubelfeier 1909 durch Verleihung ihres philosophischen Ehrendoktors auszeichnete, hat mit sicherem Sinn für das Wesentliche und für die übersichtliche Gestaltung des mit der fortschreitenden Entwicklung immer reicher werdenden Inhalts eine Form des modernen Reisehandbuches durchgebildet, die auch im Ausland vielfach zum Vorbild genommen worden ist. Nach mehreren Studienjahren in Heidelberg und Berlin er hielt Fritz Baedeker seine buchhändlerische Ausbildung bei W. Kün dig in Genf, der damals die dortige Firma Georg L Co. leitete. Seit 1861 erscheinen die Jtalienbände, 1862 »London», 1875 »Palästina-, 1877 »Aegypten», 1879 »Schweden und Norwegen», 1883 »Griechenland- und »Rußland», seit 1884 die vier Frank reichbände in französischer'Sprache, 1887 »Großbritannien» (zu erst englisch), 1893 »Nordamerika» (englisch und deutsch), 1894 »Kanada» (englisch), 1897 »Spanien und Portugal», 1898 »Ri viera», 1905 »Konstantiuopcl und Kleinasicn», 1909 »Mittelmecr», 1914 »Indien» '(von Fritz Baedeker persönlich bearbeitet auf Grund eines vorbereitenden Manuskripts von Georg Wegener). Als Hauptmitarbeiter stand schon seit 1862 Heinrich Ritter (1837 bis 1917) der Firma zur Seite, der jahrzehntelang die Alpenbände Herausgab und die englischen Ausgaben überwachte. Zahlreiche hervorragende Gelehrte wurden als Mitarbeiter gewonnen und sicherten den Büchern ihren Ruf auch in wissenschaftlichen Kreisen; genannt seien unter vielen anderen die Kunsthistoriker Anton Springer, Carl Justi und Hans Tietze, die Archäologen Wilhelm Dörpfeld, Heinrich Nissen, Wolfgang Helbig, Christian Hülsen und Walter Amelung, der Orientalist Albert Socin, der Aegyptologe Georg Steindorff, di« Geographen Georg Schweinfurth, Heinrich Kiepert, Theobald Fischer, Friedrich Ratzel, Joseph Partsch, Alfred Philippson, Norbert Krebs. Immer aber blieb durch die eigene bis ins Kleinste gehende Redaktionsarbeit des Herausgebers das Gleichgewicht des Inhalts und die bewährte Gleichmäßigkeit der Form gewahrt, immer wieder wurde vor allem durch eigene Rei sen des Herausgebers und seiner ständigen Mitarbeiter die Zu verlässigkeit der Angaben sichergestellt. Hand in Hand mit den deutschen gingen die französischen und englischen Ausgaben. Die erste war die 1846 erschienene Übersetzung »I-ss Lords du Lbiw», 1852 folgt »La Luisse« und »L'LlleuraAue ei t'^uiriobe«, 1858
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