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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.06.1927
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- 1927-06-30
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- 30.06.1927
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W 150, 3V. Juni 1927, Redaktioneller Teil. Verlag der »L 8 ia dlsjor« vr. Bruno Schindler, Leip zig C 1, Adresse jetzt: S 3, Fockestr, SS. c--» jetzt: 37 544. sB. 148.j KVcrlag »Die Wölfe», Leipzig W 31, erloschen. sH. ll/V. 192?.j Verlag Die Zeit Max Kahn, Stuttgart, erloschen. sTir.s Vollsblatt, Buchdruckerei u. VcrlagSanstalt E. Graf Sr Co., Abt. Buchhandel, Bochum, veränderte sich ln Volksblatt, Buchhandlung, Bochum, Friebrichstr. 19. Gegr. LS/IX. 1898. <»^ SSL. — rM Köln 2V491.) Inh.: So,. Partei Deutschlands. Prokur.: H. Gierig. Leipziger Komm.: rr. F. E. Fischer. sDir.j Volks Ivart-Vuch Handlung, Reich enbcrg (Böhmen). Adresse jetzt: Birgsteingasse 44 sBollsbundhaus). sDir.j Wagner, Georg, Mustlverla^ u. Versand, Dresden- Striesen, durch Tod des Inh. erloschen. sDir.j Mine MltteiliiMii. Jubiläen. Gemeinsamen hundertjährigen Griin- dungstag mit Ztarl Baedeker in .Leipzig feiert die Firma W. Groos (L. M e i n a r d u s) in Koblenz, ist sie doch bis zum Jahre 1870 Sortimentsabteilung dieser Firma ge wesen. Koblenz als Garnisonstadt und Sitz von Staats und Militärbehörden und höheren Lehranstalten, dazu Stadt am Rhein, hatte einen lebhaften Reiseverkehr und guten Bedarf an Büchern, fodaß in der ersten Zeit die Sortimentsbuchhandlung neben dem auf strebenden Berlage von hervorragender Bedeutung gewesen ist. Welchen Wert Karl Baedeker dem Sortiment beilegte, geht daraus hervor, das; er sehr daraus gesehen hat, das; seine Söhne, die später mit so großem Erfolge seine Gründung fortführen sollten, in angesehenen Sorti- mcntsbuchhandlungen lernten. Die Leitung der Sortimentsbuchhand lung hat einige Jahre der älteste Sohn Karl Baedekers, Ernst, allein innegehabt, nach dem Tode des Gründers der jüngere Bruder Karl, und später seit 1869 ist auch der jüngste Bruder Fritz Baedeker als Teilhaber tätig gewesen. Im Januar 1870 erfolgte die Teilung. Während der Verlag in den Händen der Familie verblieb und 1872 nach Leipzig übersiedclte, wurde das Sortimentsgeschäft, an Friedrich Denkert und Wilhelm Groos verkauft, die es unter ihrem Namen fort führten. Dcnkcrt starb im Jahre 1877, und die Handlung war nun im Alleinbesitz von W. Groos, der sic unter seinem Namen leitete und ihr, nachdem er 1882 zum Hofbnchhändler der Kaiserin Augusta er nannt worden war, die Bezeichnung Hofbuchhandlung hinzufügte. 1885 wurden Otto Kindt und L. Meinardns Inhaber, von denen der erstere 1806 ansschied. Herr Ludwig Meinardns ist so bereits seit 31 Jahren Alleininhaber der Handlung, die zu den alten und ange sehenen der Stadt gehört. Die Firma hat sich späterhin in der Haupt sache dem Vertrieb von rechts- und staatswisscnschaftlichen sowie mili tärwissenschaftlichen Werken gewidmet. Unter der Leitung des jetzigen Inhabers hat sie sich ganz besonders entwickelt. Außer der Sorti mentsbuchhandlung besaß er verschiedene Verlagswerke, eine ausge dehnte Zeitungsagentur sowie auch zeitweise eine kleine Druckerei. « Die A n d r. Deichertsche Verlagsbuchhandlung Nachf. in Leipzig kann am 1. Juli d. I. auf 75 Jahre des Bestehens und Gedeihens zurückblicken. Ihr Gründer, Andreas Dcichert, der Sohn eines ehrsamen Strumpf wirkers zu Erlangen, trat im Jahve 1836 in die 1816 gegründete Firma Th. Blacsings Universitätsbuchhandlung in Erlangen als Lehr ling ein. Unablässig bemüht, die ihm übertragenen Arbeiten auf das gewissenhafteste zu erfüllen, ließ derMBngehende Buchhändler keinen freien Augenblick vorübergehcn, sich ernstlich zu bemühen, die Lücken seiner geringen Schulbildung auszufüllen. So wurde er bald die rechte Hand seines Prinzipals. Dieser gestattete dem vertrauenswürdigen jungen Manne daher gern, am 1. Juli 1852 neben seiner Stellung als Gehilfe bei Blacsing ein eigenes Verlagsgeschäft zu eröffnen. Da Andreas Deichert nach wie vor darauf angewiesen war, als gleich zeitiger Gehilfe feine Kraft fast ausschließlich dem Blaesingschen Ge schäft zu widmen, trug seine eigen« Vcrlagstätigkeit nur langsam Früchte. Wenn sich der junge Verleger auch von Anfang an der wissen schaftlichen Literatur zuwandte, so war es im Beginn doch mehr ein Schwanken zwischen den einzelnen Wissensgebieten. Er ahnte damals wohl nicht, zu welcher Ausdehnung und Größe dieser bescheidene Keim sich dereinst entwickeln sollte. Der Deichertsche Verlag ist von Anfang an auf Theologie eingestellt gewesen; er dient durch wertvolle Veröffentlichungen dem kirchlichen Leben und der theolo gischen Wissenschaft. Deichert übernahm nach dem Tode Theodor Blac sings auch dessen Geschäft, den Verlag führte er unter seinem Namen weiter. Daneben leitete er auch das Sortiment, das er nicht nur auf seiner Höhe erhielt, sondern dem er einen besonderen Aufschwung verschaffte. In dieser seiner Eigenschaft als Sortimenter erkannte Deichert rasch etwaige Lücken in der Literatur, di« er durch seinen Ver lag auszufüllen suchte. Dazu verhalf ihm besonders sein gutes Ver hältnis zu der Erlanger Professorenschaft, das zum Ausbau des theo logischen und juristischen Verlags beigetragen hat. Leider war es diesem tüchtigen und tätigen Manne nicht vergönnt, sich eines ruhigen Lebensabends zu erfreuen. Er starb am 16. Juli 1888, nach kurzer, schwerer Krankheit, nur 65 Jahre alt. Da Deichert keinen männlichen Erben hintcrlassen hatte, so nahm sich E. F. Steinacker in Leipzig, der von Anbeginn an di« Firma ver treten hatte, des verwaisten Geschäftes an und fand in Herrn Georg Böhme-Leipzig einen würdigen Nachfolger Deicherts. Böhme ver legte das Geschäft nach Leipzig, beließ aber in Erlangen ein« Zweig stelle. Unter der Leitung dieses tüchtigen Verlegers wurde der Verlag im Sinne Andreas Deicherts weitergeführt nud kräftig ansgebaut. Wichtige Zeitschriften erschienen, wie die »Neu« kirchliche Zeitschrift« u. a. Eine erhebliche Erweiterung erfuhr die Verlagsbuchhandlung durch Ankauf des Verlages von Justus Naumann, der unter der alten Firma weitergeführt wird- Besonders zu nennen sind hier die Theo logen Dächfel, Haack, Meurer, Meusel und verschiedene andere. Das Dächselsche Bibclwerk wurde vollendet, ebenso das »Kirchliche Hand lexikon«. Am 1. April 1004 trat Herr Werner Scholl als Teilhaber in die Firma ein. der seit dem 1. April 1910 alleiniger Inhaber der Jubelfirma ist. Ihm wurde aus Anlaß desHubiläums der Reformation 1017 die hohe Ehre zuteil, von der Theologischen Fakultät der Uni versität Erlangen zum vr. tkeolo^iae k. e. promoviert zu werden. Dem langjährigen treuen Mitarbeiter Deicherts und Böhmes, Herrn Ehri - st i a n Mttmmler, wurde Prokura erteilt. Er hat sein ganzes Lebenswerk dem Deichertschen Verlage über 40 Jahre lang gewidmet. Er starb am 10. Dezember 1923 in den Sielen. Werfen wir nun einen Blick auf die Verlagstätigkeit der Jubel firma, so zwingt leider die Rücksicht auf den Raum zu mehr Ent haltung, als uns lieb ist. Die Domäne der Deichertschen Verlags buchhandlung ist, wie schon oben bemerkt, die evangelische Theologie. War es im Anfang die sogenannte »Erlanger Schule«, mit der der Verlag eng verbunden war (Reinhold Frank, Gottfried Thomasius), so hat er nach und nach sämtliche theologischen Richtungen an sich ge zogen. Es ist schwer, aus der überwältigenden Fülle der Namen be deutender Männer eine Auswahl zu treffen. Es seien nur genannt: Theodor Zahn, der die ganzen Schätze seines Lebenswerkes bei Deichert veröffentlicht hat: der von ihm herausgegebene »Kommentar zum Neuen Testament« ist eine ganz besonders hervorragende Leistung, ferner führen wir ans: N. Kittel, E. Sellin (Kommentar zum Alten Testament), A. Hcruck, A. Seebcrg. L. Jhmels, E. F. K. Müller, W. Easpari, N. von Frank, N. Seeberg, N. H. Grützmacher usw. Neben dem theologischen Verlag steht ebenbürtig der juristische, der ebenfalls Namen vom besten Klang in sich vereinigt, wie Binder, Henle, Scheurl, Brinz (Lehrbuch der Pandekten). Hölder, Hellwig, Kipp. Gengler, Ehrenberg. Auf die weiteren Sparten des Verlages, die volkswirt schaftliche, die der Schulbücher und der Belletristik kann aus dem oben bezeichneten Grunde hier nicht näher eingegangcn werden, obwohl auch in diesen Zweigen namhafte Verfasser aufzuführen wären. Aus Anlaß der Jubelfeier legt der Verlag eine stattliche Fest schrift mit einem geschichtlich-systematischen Überblick seiner umfassen den Tätigkeit in Form eines reich illustrierten Verlagskatalogs vor: Die Andr. Deichertsche Verlagsbuchhandlung in Leipzig im Wechsel der Zeiten 1852—192?. — Herr vr. Werner Scholl gibt ein Entwick lungsbild von der Gründungszeit seines Verlagshauses bis an die Ge genwart heran. Je aus der Feder eines der führenden Autoren des Ver lags folgen eingehende Darstellungen der drei wichtigstenVerlagsgebiete: Theologie, Rechtswissenschaft und Volkswirtschaft. — Der eigentliche Katalog bringt auf 345 Seiten ein ausführliches alphabetisches Ver zeichnis aller Vcrlagswerke. Beigefügt sind kurze Notizen über die Autoren, über Umfang und Erscheinungsjahr der verschiedenen Auf lagen. Ein weiterer Teil bringt eine systematische Übersicht des Ver lags in 15 Abteilungen, und den Abschluß bildet ein sehr ausführ liches Schlagwortregister, das die Benutzung wesentlich erleichtert. Der sehr reichliche Bilderschmuck gibt eine große Reihe von Porträts der wissenschaftlichen Mitarbeiter wieder und zeigt uns zahlreiche feine deutsche Professorenköpfe. In 75 Jahren hat der Deichertsche Verlag seine hochgesteckten Ziele unbekümmert um den Wandel der Zeiten verfolgt. Mit stolzer Freude kann Herr vr. Scholl auf das von feinen Vorgängern und ihm Er strebte und Errungene zurückblicken. Ist doch unter seiner Leitung die Jubelfirma weitergeschritten auf den von ihrem Gründer einge- I schlagenen Bahnen und steht gegenwärtig in voller Blüte. Auch des 797
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