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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.06.1927
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- 1927-06-30
- Erscheinungsdatum
- 30.06.1927
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150, 30, Juni 1927, Redaktioneller Teil, Börsenblatts, d. Dtschn. Buchhandel. bald hier seine große Befähigung und übertrug ihm verschiedene Ehren ämter, schließlich das Amt eines ersten Vorsitzenden des damaligen »Verbandes Evangelischer Buchhändler«. Nur wenige Jahre war es ihm noch vergönnt, für die Allgemeinheit des evangelischen Buchhan dels zu wirken. Am 10. März 1922 erlag Ernst Holtermann einem schweren Herzleiden. Mit ihm ging jedoch nicht nur ein christlicher Spezialbuchhändler ins Grab, Ernst Holtermann war Buchhändler mit Leib und Seele. Ihm lag di« Aufgabe des allgemeinen Buch handels am Herzen wie nur einem. « Lebhaft hat er sich beteiligt an den Ausgaben des Magdeburger Ortsbuchhändler-Vereins wie auch an denen des Sächs.-Thüringischen Verbandes. In beiden Vereinen bekleidete er Vorstandsämter. Seit dem Heimgang des Gründers der Evangelischen Buchhand lung in Magdeburg liegt die Leitung der Firma in den Händen des jugendsrisch schaffenden ältesten Sohnes, Johannes Holter mann, der es verstanden hat, mit Umsicht und Geschick das Werk seines Vaters weiter zu fördern. Ihm gelten zum 1. Juli unsere herz lichsten Wünsche für ein weiteres und fröhliches Gedeihen dessen, was der Vater vor 25 Jahren gegründet hat. G. F. * Die Hamburger Niederlassung der Firma Hans Meye in Bremen, die Buch- und Zeitschriftenhandlung Fr. Meye N ch s. Wilhelm Iacobi wurde unter der Firma Fr. Meye, Nachf. Robert Giesler, in H amburg am 1. Juli 1902 gegründet und nahm unter der um sichtigen Leitung des damaligen Inhabers, Robert Giesler, einen schnellen Aufschwung. Dem umfangreichen Zeitschriftengeschäft wurden im Laufe der Jahre besondere Abteilungen, wie Sortiment, Neise- buchhandlung und Grossogeschäft, angegliedert. Da sich das Zeit- schriftcn-Geschäst immer mehr vergrößerte, wurden die letzten Ab teilungen später wieder verkauft. Mehrfache Verlegung der Geschäfts räume war erforderlich, bis im Jahre 1920 ein eigenes Grundstück, Hamburg 19, Fruchtallce 40, erworben wurde. Neben der vielen Arbeit im Geschäft fand Giesler noch Zeit, der Allgemeinheit zu dienen. Ein Herzleiden zwang ihn, das Geschäft im Jahre 1920 zu verkaufen. Die Firma wurde im Jahre 1920 von Herrn W i l h e l m I a c o b i in Hamburg, dem Schwager Gieslers, käuflich erworben. Herr Wil helm Jacobi, am 15. Januar 1897 geboren, lernte in einem großen Hamburger Export- und Importgeschäft, wurde Kaufmann, zog 1916 als Einjährig-Freiwilliger in den Krieg und kam als Leutnant der Reserve zurück. Auf das beste unterstützt von seiner Frau, der jüngsten Tochter aus der alten Buchhändlerfirma Fr. Meye in Bremen, ging er nach Kriegsende mit vollem Eifer ans Werk, und es gelang ihm, die auf fester Basis anfgebaute Firma auch nach der Inflation verhältnismäßig schnell wieder aufzubauen und den guten Ruf und die Größe derselben nicht nur zu erhalten, sondern dem Geschäft eine weitere Ausdehnung zu geben, sodaß die Firma nach wie vor zu den bekanntesten und größten Nord-West-Deutschlands gehört. Ebenfalls 25 Jahre besteht am morgigen Tage die Verlags- und Versan'dbuchhandluug G e b r. Vogt in Gotha, deren Inhaber seit 1923 Herr Or. Joachim Perthes und Herr Theodor Klemm sind. » Als Jubelfirma ist weiter zu erwähnen der Verlag der Schönheit Richard A. Giesecke in Dresden. München und Berlin, der am 1. Juli 25 Jahre besteht und zu den ältesten und bekanntesten Unternehmen seiner Art gehört. » Die Firma Kuno Boseckcr in Sonneberg i. Thür, wurde am 2. Juli 1902 durch den jetzigen Inhaber gegründet, sodaß also Firma und Inhaber am gleichen Tage ihr 25jähriges Jubiläum begehen. Allen Jubelfirmen sprechen wir unseren besten Glückwunsch zum Ehrentage und die Hoffnung auf eine gedeihliche Entwicklung für die Zukunft aus. Aus Wien. — Der im Jahre 1885 zufolge Anregung von Hermann Riegel in Branuschweig gegründete Deutsche Sprachverein hielt zu Pfingsten in Wien seine 2 3. Hauptversammlung ab. Viele Hunderte seiner Mitglieder aus allen Teilen des Deutschen Reichs fanden sich hier ein. Am 1. Januar 1926 betrug die Zahl der Zweig- vcreine 250 und die Zahl der Mitglieder 35 000. Darunter sind viele Österreicher. In Wien besteht seit vielen Jahren ein Zweigverein unter dem Namen: Verein zur Pflege der deutschen Sprache. Die bei der HauptversamnUung abgehaltenen Vorträge befaßten sich zum Teil mit der Abschaffung eingelebter Mißbräuche im täglichen Sprachverkehr, wobei freilich mitunter Wünsche geäußert wurden, die schwer zu be friedigen sein werden, mag es sich auch tatsächlich um sprachliche Fehler handeln. So z. B. solle man statt des unrichtigen »Aufnahmsprllsnng«, in welchem Worte der Buchstabe s keine Berechtigung hat, stets »Auf nahmeprüfung« (die Prüfung der Ausnahme) sagen und schreiben; gleichzeitig gab aber der Vortragende zu, daß es nicht möglich sein wirb, statt Liebesleid und Liebeslust die richtigen Ausdrücke Liebeleid und Liebelust einzubürgcrn. In eben diesen Tagen hat das Ministe rium angeordnet, daß die Mehrzahl von der Wagen (Vehikel) zum Unterschied von der Mehrzahl von die Wage (zum Abwägen) nicht mehr die Wagen, sondern die Waagen zu schreiben ist. Die »Wägen« zu schreiben ist und war stets falsch, ebenso wie es nicht heißen darf: die Auslieferungsläger, sondern die Auslieferungslager, auch die Schaukasten und nicht Schaukästen, Laden und nicht Läden usw. Hypnotisiert gleich einem Vogel, dem man einen glänzenden CKgen- stand zeigt, starrte ich auf ein Billett, nur um weniges größer als eine Visitenkarte, das im Schanfenster einer hiesigen Buchhandlung ausgestellt war. In den jedem Literatursreund wohlbekannten, regel mäßigen und vornehmen Schriftzügen hieß es: »Herrn Hofschauspielcr La Roche. Freundliche Einladung zu Tisch, Sonntag 2 Uhr Nachmittag. Goethe«. Eine Erkundigung bei dem Ladenbesitzer ergab, daß das interessante Stück aus dem Besitz eines Wiener Sammlers stammt, der es abgeben wolle; der Preis beträgt einige hundert Schilling. Ich er kundigte mich, ob sich Nachfrage eingestellt hätte. Ja, es hat sich unter- anderen ein in Wien zu Gaste weilender Amerikaner für das Billett sehr interessiert. Der Preis erschien ihm angemessen, und er stellte den Ankauf in sichere Aussicht, ja er hätte es gekauft, wenn es von — Beethoven gewesen wäre. Alljährlich verteilt die Verwaltung der Stadt Wien an drei Schriftsteller, drei bildende Künstler, drei Musiker je drei Kunst preise. ivelche nach dem Wortlaut des Stiftsbrieses künstlerische Lei stungen, die noch nicht gebührende Anerkennung gesunden haben, wür digen sollen. Die diesjährigen Kunstpreise für Dichtkunst zu je tausend Schilling wurden an die Schriftsteller Hans Adler, Franz Theodor Csokor und Max Mell verliehen. Hans Adler hat unter andern den Roman »Das Städtchen« veröffentlicht; von Franz Theodor Csokor, Dramaturg an einer Wiener Bühne, sind Gedicht sammlungen, Erzählungen und Dramen erschienen; desgleichen von Mar Mell, dessen »Apostclspiel« bereits mehrfach vom Wiener Rund funk zu Gehör gebracht wurde. Die Verschlimmerung der», wirtschaftlichen Lage in den letzten zivci Jahren hat in mehreren Fällen zu Konkursen von Buchhändlern oder Auchbnchhändlcrn in den Nachfolgestaaten geführt. Das Resultat dieser Konkurse ist für die Gläubiger höchst ungünstig; so meldet der Rechtsanwalt, der in dem Konkurse Zoltan Berger in Györ (Ungarn) Vertretung hatte, daß die Gläubiger für ihre Forderungen nichts erhalten, dagegen die nicht unbeträchtlichen Spesen des Ver fahrens zu bezahlen haben. Uber den Konkurs der »L i t e r a t u r a«, Versandbuchhandlung in Novisad (S. H. S.) berichtet der betref fende Rechtsanwalt, daß die Veräußerung des Konkursvermögens nicht einmal die Spesen des Massevcrwalters deckte und somit die Forde rungen der Gläubiger sich als gänzlich uneinbringlich herausgestellt haben. Wien, Ende Juni. Friedrich Schiller. Titelseite des Börsenblattes. — Vom 1. Juli ab wird für den Titelkops des Börsenblattes ein etwas größeres Klischee verwendet. Der Satzspiegel der Titelseite (erste Umschlagseite) wird dadurch etwas kürzer. Der Satzspiegel hat ab 1. Juli eine Höhe von 195 mm (statt bisher 225 mm). Die Breite bleibt mit 197 mm be stehen. Inserenten, die für ihre Anzeigen auf der Titelseite Matern un fertigen lassen und diese zum Abdruck einschicken, werden hierauf be sonders aufmerksam gemacht. Personalnachrichten. Jubiläen. — Am 1. Juli begeht, wie uns von bcsreundeter Koilcgcnscite mitgcteilt wird, der 79jährigc Buchhändler Herr Ludwig Saeng senior in D »'s in stadt sein Svjähriges Buch händler - Jubiläum, nachdem er schon im vorigen Jahre die goldene Hochzeit seiern konnte. Da sein Vater in der Vcrsicherungsbranche tätig war, wählte auch der Jubilar seinerzeit zuerst diesen Berus. Später wurden Be ziehungen zum Buchhandel angeknüpft, und Herr Saeng trat am 1. Juli 1877 als geschästsslihrender Teilhaber in die damalige Schulbuch. Handlung des Hessischen Landeslehrervereins ein. 1892 übernahm Saeng diese Buchhandlung für alleinige Rechnung und firmierte von da ab Ludwig Saeng. Am 1. Juli 1919 übergab er das Geschäft seinem Sohn Ludwig, der es im Sinne seines Vaters fortsührt. Der alte Herr macht sich aber als Prokurist noch weiter nützlich, blieb auch Vorsitzender des Darmstädter Ortsvereins, der er nun seit 1891 ist. 799
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