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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.06.1927
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- 1927-06-30
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- 30.06.1927
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^ 150. 30. Juni 1927. Redaktioneller Teil. und Auswertung der Unterrichtsarbeit erscheint. Ihre Ergebnisse sollen ans den Unterricht zurückwirkcu. Die Einzellcktüre dien- be sonders zum selbständigen Lesen, damit die Linder befähigt werden, das Buch als Mittel zur Weiterbildung auszuuützen. Ungeregeltes Unter- haltnngSlcsen darf niemals Platz greisen. Wo angängig, empfiehlt sich die Einrichtung von Lesehallen. 6. Verwaltung der Bücherei. Die Schülerbücherei soll grundsätzlich Klassenbücherci sein. Der Klassenlehrer erhält die Bücher vom Bücherwarl der Schule mit einem Verzeichnis ansgeliefert. Die Bücher für das Klassen- und Grnppenlesen werden vom Bücherwari verwaltet und ans Anfordern an den Klassenlehrer abgegeben. Die Versammlung stimmte den Richtlinien grundsätzlich zu. IV. B c u r t e i l n n g s - u. V e r z e i ch n i s a r b e i t: Gommlich. Die sächsischen Iugendschriftenausschüsse sind ans dem Gebiete der Bücherbenrteilung wieder besonders rührig gewesen. Als Ergebnis der Prüfungsarbeit erschienen 1920 die Verzeichnisse »K l a s s e n l e fe st o f f e für die Volksschule, Literarische Lesestoffe für die Be rufsschule« (5. erweiterte Ausgabe) und »Gute Bücher für die Jugend« (Ausgabe 1920 27). Beide Verzeichnisse sind im Verlage von Earl Adlers Buchhandlung, Dresden, erschienen. Tie Anssprache über die Verzeichnisarbeit führte zu folgenden Ergebnissen: Die sächsischen Iugendschriftenausschüsse halten an der Herausgabe eines eigenen Verzeichnisses fest. — Das Verzeichnis »Gute Bücher für die Jugend« erscheint künftig nur aller zwei Jahre. — Es soll zeitiger als bisher, möglichst schon im September erscheinen, das nächste Mal im September 1928. — Es mns; erstrebt werden, das Verzeichnis übersichtlicher, geschmackvoller und kindertümlicher zu ge stalten. — Nach und nach werden in allen Gruppen für einzelne Bücher Kennworte eingeführt. V. Änderung der P r ü f u n g s g r n n d s ä tz e: Nich. Adam, Dresden. Der Berichterstatter führt ans, das; die literarisch-künstlerischen Grundsätze im Sinne Heinrich Wolgasts Geltung behalten müssen, aber versucht werden mns;, im Nahmen dieser Sätze der Kiudesgemäß- heit gerecht zu werden. VI. Richtlinien über literarische Erziehung: Paul Wagner, Leipzig. Tie Dresdner und Leipziger Richtlinien, die der vorjährigen Ver treterversammlung Vorlagen, sind vom Leipziger Jugendschriftenaus- schns; zu folgenden einstimmig angenommenen Sätzen zusammengcar- beitet worden: 1. Zweck. Durch die literarische Erziehung soll die Jugend be fähigt werden, das wertvolle Schrifttum zu genießen, aus ihm Be lehrung zu schöpfen und sich der Einrichtungen bedienen zu lernen, die ihr wertvolle Lektüre vermitteln (Öffentliche Büchereien usw.). 2. S t e l l u u g im U n t e r r i ch t s p l a n. Literarische Erziehung kann nicht Aufgabe eines einzelnen Faches sein, sondern ist nur im Nahmen und auf Grund eines alle Kräfte des Kindes entwickelnden Unterrichts möglich. Insbesondere aber dient jede sprachliche Dar stellung (Erzählen, Vortragen, schriftlicher Ausdruck, Dramatisieren) der literarischen Erziehung. 3. Lesestoffe. Tie den Kindern zu bietenden Lesestoffe müssen literarisch einwandfrei sein und nach Inhalt und Form der Neigung und Auffassungsgabe des Kindes entsprechen. Dabei ist auf allen Stufen dem einheitlich gestalteten Buche (Klassenlektüre mit Ganz büchern: Klassenlesestoffe) der Vorzug vor dem Sammelband (Lese buch) zu geben. Bücher rein belehrende)! Inhalts müssen nicht nur der Fassuugsgabe der Kiuder entsprechen, sondern auch Anregung zur eigenen Erarbeitung neuer Kenntnisse bieten. Der Lesestoff wird im wesentlichen bereitgestellt durch eine in einzelne Klassenbüchereien auf- zuteileude Schülerbücherei. Diese muß in die Unterrichtsarbeit eiuge- gliedert werden und vor allem auch reiches Arbeitsmaterial au be lehrender Literatur enthalten. Außerdem ist die häusliche Lektiire der Kiuder mit hcrauzuzichen (Schundbekämpfung durch Beispiel und Gegenbeispiel). -1. Wege der literarischen Erziehung. Von der ersten Entwicklung und Steigerung der Lesefertigkeit an sei das Lesen nicht nur ein mechanisches, sondern mitteilendes (Vorlesen!). Neben dem Vorlesen ergeben sich als weitere Formen des Umgangs mit dem Schrifttum das stille und das erarbeitende Lesen (Belehrende Lite ratur!). Ein Führen von dem dem Kinde gemäßen stofflichen Lesen zum formalen ästhetischen Genuß ist nur in Form von Anregungen, nie mals durch systematische Belehrung möglich. Dabei ist überall die Selbsttätigkeit zu fördern, die Anschaulichkeit einer dichterischen Dar stellung durch Dramatisieren zu zeigen, bereits Gelesenes zum Ver gleich heranzuzieheu und durch Aufstellung neuer Probleme zum wie derholten Lesen eines Buches auzuregeu. Beim Auswendiglernen von Gedichten bleibt die Auswahl möglichst dem Schüler überlassen. Auf den Lebeusgaug eines Dichters ist nur insoweit einzugehen, als beson ders auffällige, auch dem Kinde verständliche Beziehungen zwischen seinem Leben und Schaffen bestehen. Ein systematischer literaturgc- schichtlicher Lehrgang ist für die Volksschule abzulehneu. Überall ist dagegen die Beziehung zwischen dem Schrifttum und anderen Künsten auszuwerten. Die Arbeit mit hem belehrenden Buch ist durch Umgang mit Nachschlagewerken und durch Berichte über Gelesenes besonders im Sachuuterricht zu fördern. 5. Voraussetzung. Die literarische Erziehung unserer Ju gend ist nur möglich, wenn bei der Vor- und Weiterbildung des Leh rers der Jugendliteratur und ihrer pädagogischen Bedeutung ein gehende Beachtung geschenkt wird. VH. Beurteilung von Jugendzeitschriften. Das Sächsische Ministerium für Volksbildung erwartet, daß die sächsischen Iugendschriftenausschüsse es in der Begutachtung von Ju gendzeitschriften unterstlitzen. Die Versammlung hält grundsätzlich daran fest, daß Jugendzeitungen für die literarische Erziehung des Kindes entbehrlich sind, beschließt aber, daß die beachtenswertesten dieser Zeitungen dauernd von je zwei Ausschüssen beurteilt werden. Diese Ausschüsse sollen halbjährlich an die Hauptstelle berichten, die dann einen zusammensasscnden Bericht an das Ministerium ein reichen wird. VIII. Durchführung des Gesetzes zur Bewahrung derJugendvorSchuud-undSchmutzschrifteu: Gomm - lich. Im Kampfe gegen Schund und Schmutz nahm die Vereinigung mit Rücksicht auf die ungünstigen Verhandlungen im Bildungsausschuß des Reichstages eine abwarteude Stellung ein. Sie wird nunmehr dafür cintretcn, daß das neue Gesetz den Charakter des Jugcndschutzes be hält und nicht mißbraucht wird. IX. Verbandsaufgabe für 1927: Das belehrende Jugendbuch und seine Stellung im neuzeitlichen Unterricht. Am Schlüsse der sechsstündigen Tagung, die von Vertretern aus allen Teilen Sachsens besucht war, wird Dresden wiederum zum Vor ort für Sachsen gewählt. Hauptstelle der sächsischen Jugcndschriften- ausschüsse: Dresden-N. 0, Markgrafeustr. 35, III. Sprechzeit: Mit Ausnahme der schulfreien Tage jeden Freitag von 11—1 und 5—7 Uhr. Vorsitzender: Oberlehrer Oskar Gommlich Das Erbe Wolgasts. Ein Querschnitt durch die heirtige Jngend- schriftenfrage. Von Wilhelm Frone mann. Langen salza: JulinZ Beltz 1927. Vlll, 2^0 S. 5 Mk.. geb. 7 Mk. Wie stehen wir jetzt zu Wolgast? Wie hat sich die Jugeudschriften- literatur in den letzten Jahrzehnten entwickelt? Wie sicht jetzt die Jugendschriftensrage aus? Auf diese Fragen gibt Fronemann, ein be kannter Frankfurter Lehrer, der schon öfter einschlägige Gegenstände behandelt hat. eine eingehende Antwort. Er ist ein Anhänger, aber kein blinder Verehrer Wolgasts, denn er kennt auch dessen Schwäche und zögert nicht, einen anderen Standpunkt zu vertreten, wenn die Umstände ihm dies geboten erscheinen lassen. So tritt er namentlich für das belehrende Jugendbuch ein. obschou dieses eigentlich der Auf fassung Wolgasts widerspricht. Wir können aber die belehrenden Jugendbücher nicht entbehren, und der starke Beifall, den manche von ihnen nicht bloß bei der Jugend, sondern auch bet berufenen Päda gogen gefunden haben, beweist, daß diese Gattung sich durchaus neben der rein schöngeistigen Jugendliteratur behaupten kann. Der Verfasser behandelt im ersten Abschnitt den heutigen Stand der Jugendschriftcnfrage, wobei er natürlich von Wolgast ausgeht. Auf diesen theoretischen Teil folgt der Hauptabschnitt: Die Jugendliteratur nach dem Weltkrieg, in dem er die Frage mehr praktisch anfaßt. Er gibt nämlich darin einen Überblick über die verschiedenen Arten der Jugendschrtsten und bespricht dabei die wichtigeren Erscheinungen der neueren und neuesten Zeit. Einen besonderen Wert hat das Kapitel über das belehrende Jugendbuch, bei dem er unterscheidet: das ge schichtliche, das erdkundliche, das uaturgeschichtliche, das technische und physikalisch-chemische, das lebenskundliche Jugendbuch und zuletzt Jahr bücher und gemischte Anthologien. Hier ist meines Wissens zum ersten Mal der Versuch gemacht, diese Literatur im Zusammenhang zu würdigen. Es wird da eine Menge einschlägiger Werke aufgezählt, und wenn mau auch das eine oder andere vermissen oder nicht immer mit dem Verfasser übcrei »stimmen mag, so wird man ihm doch für diese Zusammenstellung dan'kbar sein. Zwei weitere kurze Abschnitte sind der Jugcndbtthne und dem Bilderbuch gewidmet. Besonders ansftthrlich wird dann die Schund literatur bebandclt, die Frouemann mit dem nicht sonderlich glücklich gewählten Ausdruck »Das untergeistige Schrifttum« bezeichnet. Er schildert dabei auch die Entwicklung des Gesetzes gegen die Schund literatur, das bekanntlich inzwischen im Reichstag angenommen worden ist. Fronemanu! gibt auch die wichtigsten der seit dem Weltkriege aus- 795
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