Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.07.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1927-07-14
- Erscheinungsdatum
- 14.07.1927
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19270714
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192707149
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19270714
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1927
- Monat1927-07
- Tag1927-07-14
- Monat1927-07
- Jahr1927
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X- 162, 11. Juli 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel» Meine Damen und Herren, als auskömmlichen Rabatt 25 Prozent für das gesamte Sortiment und für einen kleinen Aus schnitt des Sortiments 30 Prozent zu betrachten, wird niemand in der Lage sein, wahrscheinlich auch nicht die Herren vom wissen schaftlichen Verlag, die selbst in der Mehrzahl wissenschaftliche Sor timente betreiben, bei denen sie die Spesenlast des wissenschaftlichen Sortiments genau kennen, wenn sie sie nicht etwa mit dem Ver lag zusammenrechnen, -sondern sine getrennte -Buchführung haben. Wir wollen die Hoffnung nicht aufgeben, daß der Verstand und die wirtschaftliche Einsicht unserer Verlegerkollegen von der -wissen schaftlichen Fakultät -schließlich doch siegen wird, und daß sie sich selbst besiegen werden, was ja schließlich bei vornehmen und edlen Menschen immer als der schönste und höchste Sieg angesprochen werden kann. (Lebhaftes -Bravo.) Es ist uns in Verhandlungen immer gesagt -worden, der wissenschaftliche -Verlag könne überhaupt die Besprechung dieser Anträge nicht dulden, er bestreite dem Sortiment das Recht, solche Anträge aus die Tagesordnung zu -sehen, er bestreite dem Börsen verein das Recht, solche Anträge auf -die Tagesordnung zu nehmen und sie erörtern zu lassen. Meine Damen und Herren, das heißt nichts anderes, als daß der -wissenschaftliche -Verlag und der Ver lag überhaupt verlangt, Herr im Hause des Börsen-vereins zu sein und uns als Gäste, als Publikum zu betrachten. Soweit, meine Damen und Herren, sind wir denn doch noch nicht. Es ist -vorhin bei der Resolution über die dreißigjährige Schutzfrist — und daran möchte ich besonders erinnern — aus drücklich festge-stcllt worden, daß weite Kreise des Musikalien-ver- lags, des Musikalienhandels und auch des Buchverlags gegen di« von uns angenommene Resolution gewesen -find, und daß diese Resolution vielleicht lebenswichtige Interessen dieser widerstreben den -Kreise verletzt; aber wir haben eine Einigungsformel -ge funden, di« darin bestand, daß zwar die Resolution angenommen wurde, daß aber die widerstrebenden Kreise eine andere Ent schließung zur Kenntnis gaben, -die gleichzeitig in der Hauptver sammlung angenommen wurde. Dieser Vorgang und das, was uns hier beschäftigt, gleichen einander wie ein Ei dem andern. Auch hier -hätte der Ausweg gefunden werden können, daß mit Hilfe -der Mehrheit der Hauptversammlung unsere Anträge zur Annahme gelangen, daß aber gleichzeitig eine Erklärung des -Ver lags abgegeben -wird, daß der Verlag nicht mit diesen Anträgen einverstanden ist. Das wäre der richtige Weg gewesen, das wäre ein Weg gewesen, wie er -verständigen Wirtschaftlern entsprechend gewesen wäre. Wenn man aber den Saal verläßt und sich in den Schmollwinkel zurückzieht, so setzt man sich immer ins Unrecht. Das zeugt nicht von Stärke der Gründe und Gegengründe; das wird immer verurteilt werden, gleichviel, wem ein solcher Fall zu Ohren kommen mag. Der Verlag hat uns in zahlreichen Verhandlungen, die wir in der letzten Zeit miteinander geführt haben, immer nur vertröstet und gesagt: --Verhandelt mit dem einzelnen Verleger! Suche jeder herauszubekommen, was er kann! Boykottiert den widerspenstigen Verlag! Tut euch -zusammen und bezieht nicht mehr vom wissen schaftlichen Verlag!« -Meine Damen und Herren, -das sind nur Steine, die uns statt -Brotes gegeben worden sind; -denn jeder Mensch weiß, daß das nicht ohne weiteres möglich ist, wenn ein buchhändlerisches Geschäft auf -den Vertrieb -von -wissenschaftlicher Literatur eingestellt ist. Ich will hoffen, daß wir auch in diesem Falle wieder zu einer -Einigung gelangen und daß die mißleiteten Kollegen vom Verlag, die ostentativ diesen Saal verlassen -haben, wieder zu uns zurückkommen werden zur Gemeinschaftsarbeit. Denn nicht diese kleinen Gegensätze sind es, die das Ausschlaggebende für die Arbeit des Börsenvereins darstellen; nicht diese kleinen Gegensätze sind es, die benutzt -werden -durften, um die ungeheuer schwierige Wirt schaftslage noch zu verschärfen, um einen Zwiespalt in die Reihen des Gesamtbuchhandels zu tragen, der zu vermeiden gewesen wäre. Meine Damen und Herren, ich schließe mit dem Goethe-Wort: Das -sind die Weisen, Die -durch Irrtum zur Wahrheit reisen; Die -aber im Irrtum verharren, das find hoffentlich nicht die Herren von der Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher Verleger. (Ruse: Sehr gut! — Lange anhalten der stürmischer Beifall.) 886 Or. Friedrich Oldenbourg (München): Meine Damen und Herren, ich bin nicht beauftragt und nicht befugt, irgendwie auf die Darlegungen des Herrn Nitschmann zu antworten. Es entsteht aber die Frage: »Was tun die Vorstandsmitglieder, -die dem Kreise der Verleger angehören?«, und deshalb halte ich es für meine Pflicht, Ihnen lediglich eine Darstellung -der Sachlage zu geben, wie sie jetzt ist, ohne irgendwelche Gefühlsäußerungen damit zu verknüpfen. Herr Nitschmann hat Ihnen zum Antrag Nr. 7 mitgeteilt, daß der Satz 3, -das heißt -der Schlußsatz, gestrichen werden soll. Ich darf Ihnen erklären, daß gerade diese Frage uns im Verlause der Verhandlungen eben sehr stark beschäftigt hat und -daß der Verlag aus dem -Standpunkte steht, -daß Satz 1 -des Antrages Nr. 7 für den Verlag unannehmbar ist, daß Satz 2 für den Verlag an nehmbar ist und daß also, sofern über -diese Sätze getrennt ab gestimmt -wird, -sich dieses Bild, wie ich -es eben entworfen -habe, ergeben wird, während, wenn en bloc abgestimmt wird, selbst verständlich -der Verlag geschlossen gegen den gesamten Antrag -Nr. 7 -stimmen mutz. Wir begrüßen es von -Verlagsseite und haben es gestern schon begrüßt, daß auf den Antrag Nr. 9 zunächst Verzicht geleistet wurde. Ich brauche also auch hierzu keine weiteren Äußerungen zu machen. Nun zu -dem Kernstück: dem Antrag Nr. 8! Meine Damen und Herren, hier war die Einigung so weit gediehen gewesen, daß bei Aufrechterhaltung des Antrages Nr. 8 bis zu den Worten: -unmöglich gemacht wird- und unter Streichung des Nachfolgen den der Verlag durchaus diesen Antrag mit unterstützt hätte. Da gegen ist der Nachsatz: »Zur Durchführung dieses Grundsatzes sind die notwendigen Bestimmungen zu treffen« der Punkt, über den der Verlag nicht mit sich verhandeln lassen -kann. Meine -sehr ver ehrten Damen und Herren, ich bitte es sich zu überlegen, wie der Sinn dieses Satzes von uns -Verlegern aufgesaßt werden muß. Er geht dahin, -daß eine Versammlung, in der wir zahlenmäßig die Minorität bilden und insofern der Uberstimmung ausgesetzt sind, zum Tribunal über unser Vorgehen gemacht wird. -Sie wer den mir zugestehen, daß bei einiger -Älbstachtung der Verlag eine derartige Beeinflussung der Satzungen unmöglich zugeben kann. Es handelt sich hier nicht mehr darum — ich bitte mir zuzubilligen, daß ich -vollkommen Realpolitiker -bin —, daß man nun irgendwie diesem Satz ein anderes Gesicht gibt; es handelt -sich darum, daß grundsätzlich -die -Einstellung in unserer Versammlung verschwin det, daß vom Börsenverein aus — ich möchte -sagen: — eine Juris diktion über gewisse Teile des Börsen-vereins ausgeübt wird in dem -Sinne, wie sie hier vorgesehen ist. Der Verlag kann, wenn er -Selbstachtung -hat, darauf nie eingehen, und ich möchte Ihnen sagen: es ist lediglich -dieser eine Satz, der uns trennt und der es uns unmöglich macht, daß -wir Berlegermitglieder des Vorstandes -hinübergehen und zu -den Herren -sagen -können: »Kommt herüber; jetzt ist alles glatt!« Ich möchte Ihnen weiter hinzufügen: Man könnte ja wohl sagen und ich erwarte, daß das von verschiedenen -Seiten geäußert wird —, daß durch Weglassung dieses Satzes — wir wollen einmal sagen: — -die Hauptversammlung -dem Sortiment wieder Steine an Stelle des -Brotes gibt.. Ich kann diese -Auf fassung nicht teilen. Wenn der -Verlag als solcher den Vordersatz an-nimmt — selbst mitstimmt! —, -wenn, wie es geschehen -ist, -sowohl vom -Vorstände des Deutschen Verlegervereins wie von meiner Person als Mitglied der -Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher Ver leger erklärt wird, daß -wir alles tun wollen, um unsere Kollegen dazu zu veranlassen, entsprechend diesen Sätzen ihr Vorgehen in jedem -Einzelsall genau nachzuprüfen, -wenn -wir außerdem noch versichern, daß ein großer Teil der -Mitglieder des Deutschen Ver legervereins zweifellos die Möglichkeit hat, uns in -dieser Arbeit, die wir -zum Teil als -Vorstand und zum Teil als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher Verleger leisten, zu unter stützen, -so bin ich überzeugt, daß praktisch in den Verhandlungen von Firma zu Firma manche Wandlung nicht nur eintreten wird, sondern daß sie zum Teil an dem einen oder dem andern Orte schon e-i-ngetreten ist. Das, was -der Verlag Ihnen noch zu sagen hat — oder ich möchte es präziser ausdrücken: was ich als Verleger Ihnen zu sagen habe und was ich gestern immer wieder betont habe, das ist, daß ich es bedauerlich -finde, daß diese drei Anträge so, wie sie
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder