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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.07.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1927-07-12
- Erscheinungsdatum
- 12.07.1927
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- Deutsch
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X- 16«, 12, Juli 1927. Redaktioneller Teil. Meine Damen und Herren, wir können Ihnen hier nur die Versicherung geben, daß der Börscnvcrcin allen derartigen Be schwerden nachzugehcn versucht, und wir bitten auch Herrn Hillger, uns Material gerade über die von ihm erwähnte Äußerung des preußischen Finanzministers Or. Höpker-Aschofs zugänglich zu machen, damit wir mit erneuten Eingaben an die Reichs- und Staatsstellen herantrcten können, mit der Auflage, diese Be tätigung der öffentlichen Hand, diese Sozialisierung, die nicht nur dem Buchhandel, sondern dem gefaulten deutschen Getverbcstand abträglich ist, aufzugeben. (Beifall.) Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börsenvereins Max Röder (Mülheim a. d. Ruhr): Ich lose weiter: Rabatt forderungen der Bibliotheken, — Papier- und Buchnormu -ng, — Werbung. vr. Friedrich Oldenbourg (München): Meine sehr ver ehrten Damen und Herren! In dein drittletzten Absatz über die Werbung ist hingowiesen auf die Buchausstcllung unserer schwedi schen Freunde, die hier in Leipzig veranstaltet ist. Ich darf daran erinnern, daß der deutsche Buchhandel im Januar vorigen Jahres mit feiner Ausstellung in Stockholm eine fo hervorragende Anf- nahnre gefunden hat, daß es für jeden Buchhändler Ehrenpflicht ist, wenn er schon einmal nach Leipzig gekommen ist, auch die Erzeugnisse unserer schwedischen Freunde in Augenschein zu nehmen, zumal da sie es wirklich -wert sind. Ich habe mich bei der Begrüßung der schwedischen Gäste zur Eröffnung der Aus stellung des Zitats aus 'dem Tas'so bedient: Wer nicht die Welt in feinen Freunden sieht, Verdient nicht, daß die Welt von ihm erfahre. Ich möchte Ihnen das als Mahnung zurufcn und Sie hcrzlichst bitten, unserer Einladung zum Montag nachmittag um 4 Uhr, wo Herr vr. Rodcnbcrg einen Vortrag über die schwedische Aus stellung halten wird, zahlreich Folge zu leisten. Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börsenvcreins Max Röder (Mülheim a. d. Ruhr): Wir kommen zum nächsten Punkt: Förderung des buchhändlerischen Nachwuchses, — Schaffung einer Lehrlingsordnung für den Buchhandel. Otto Quitzow (Lübeck): Meine sehr geehrten Damen und Herren! Im Jahresbericht finden Sie den Satz: Die Vorarbeiten des vom Buchhändler-Verband »Kreis Norden« eingesetzten Ausschusses sind vorläufig zum Stillstand gekommen. Meine Damen und Herren, das ist nur zu einem Teile richtig. Der Ausschuß des Buchhändler-Verbandes »Kreis Norden stand aus dem Standpunkte, daß wir, bevor wir zu einer Lshr- lingsprüfungsovdnung kämen, zunächst erst einmal eine Lehr ordnung seststellen müßten. Diese Lshrordnung ist dann nur von einem Teile des Ausschusses der Herbst-Versammlung vorgelegt worden, und wir haben die Genehmigung erhalten, diese Lehr ordnung, die in erster Linie ausgebaut war auf einer Semester- eintcilung der praktischen Ausbildung, im Börsenblatt zu veröffentlichen. Wir haben diesen Weg jedoch nicht beschritten, weil wir damals erfahren hatten, daß diese ganze Frage rcichs- gesctzlich gelöst werden soll. Wieweit das für uns in Frage kommt, darüber werde ich mich gleich noch äußern. Aber wir waren uns auch darüber klar, daß ein anderer Punkt, nämlich die Frage der beruflichen Fortbildung derjenigen Kreise, die ausgelernt haben und jetzt Gehilfen find, noch viel wichtiger ist. Ich komme zunächst einmal auf die Lehrlingsprüfung. Mein« Herren, die Drogisten haben seit vielen Jahren diese Prüfung be reits praktisch ausgeprobt, und der Chef einer Drogerie darf Ge hilfe» nur «instellen, wenn sie die Prüfung bestanden haben. Nach der Inflationszeit haben sich alle Branchen, gleichviel, ob Textil-, Schuhwaren-, Lederwaren- oder Kolonialwarenhandel, mit dieser Frage beschäftigt, weil überall festgestellt wurde, daß ein großer Mangel an gut ausgebildetem Nachwuchs Vorhaben war. Die Branchen haben sich dann an die Hauptgemeinfchaft des Deutschen Einzelhandels gewandt, und diese hat Verhandlungen mit der Reichsregierung angeknüpft, damit die ganze Angelegen heit reichsgosetzlich geregelt würde. 880 Meine Damen und Herren, was können wir Buchhändler von einer solchen reichsgefetzlichen Regelung erwarten? Ist das Buch im kaufmännischen Sinne überhaupt als eine Ware anzu- sprcchcn? Ja, wenn der Kunde in den Laden kommt, ein Buch verlangt und wir im Buchhandel uns darauf beschränken, ihm dieses Buch gegen Entrichtung des Entgelts auszuhändigen, dann ist das Buch allerdings eine Ware. Das Buch ist aber in dem Augenblick keine Ware mehr, wo wir uns bewußt sind, daß wir Geist, daß wir Wissen vertreiben, daß wir Vermittler geistiger Werte sind und uns dem Kunden gegenüber dementsprechend ver halten. Eine zweite Frage ist die: Ist das Buch ein lebensnotwen diger Artikel? Es ist kein lebensnotwendiger Artikel in dem Sinne wie etwa Lebensmittel oder Textilwaren. Aber wir können doch dafür sorgen, daß das Buch bis zu einem gewissen Grade ein lebensnotwendiger Artikel wird. Wenn wir uns die Frage vor- Icgcn: Wie bringe ich das Buch zu seinem Interessenten? oder: Wie bringe ich den Interessenten zu seinem Buche?, dann ent steht für mich sogleich die weitere Frage: Kann 'dgs in Aussicht genommene Gesetz etwas für uns bringen? Meine Damen und Herren, das Gesetz wird voraussichtlich nur auf rein kaufmännische Basis aufgebaut werden. Was wir aber brauchen, das ist neben der praktischen Ausbildung, die natür lich sehr wichtig, ja selbstverständlich ist, eine sehr gründliche geistige Ausbildung unseres Nachwuchses. Wir können also aus diesem in Vorbereitung befindlichen Lehrlingsprüfungsgetsetz allerhöchstens den äußeren Rahmen verwenden. Um nun aber diese Frage der geistigen Ausbildung zu lösen, genügt es nicht, daß wir ein paar Mitarbeiter haben, nein — Sie müssen alle Mitarbeiten, und damit wir Ihre Ansichten kennen lernen, bitte ich Sie dringend, den glänzenden, sehr konzentrierten Artikel meines Freundes Marcus, der in der Nummer des Börsen blattes vom Sonnabend, dem I4?Mai erschienen ist, die Sie heute morgen alle auf Ihrem Platze gefunden haben, auf Ihrer Anm- fahrt gründlich durchzulescn. Sie finden darin den Satz: In jedem Kreisvercin muß ein Mitglied bestimmt iverdcn, welches sich diesen Fragen besonders widmen will. Diese Mit glieder der Krcisvcreine sind dann zu einer Besprechung zu- sammenzuberufen, damit neben den grundsätzlichen Fragen auch das Programm des nächsten Jahres festgesetzt.wcrden kann. Meine Damen und Herren, aus diesen Zeilen heraus möchte ich die Anregung dem Börsenvcreins-Vorstand geben in Gestalt eines Antrages: Aus jedem Kreisvercin ist ein Mitglied zu ernennen, welches sich der Lchrlingsprüfungssragc für Buchhändler widmen will. Diese Vertreter bilden gleichzeitig den Ausschuß für berufliche Fortbildungsarbeit. Dieser Ausschuß ist beschleunigt zusammen- zurusen. Und nun ganz kurz noch ein paar Worte zur beruflichen Fort bildungsarbeit! Es handelt sich hier, wie ich vorhin schon an- dcutete, um die jüngeren Gehilfen, die im Kriege oder in der Inflationszeit in unseren Berus gekommen sind und in jener Zeit ausgebildet werden sollten. Ich habe im vorigen Jahre darauf hingowiesen, und Sie wissen cs ja alle, was für Zeiten damals waren. Die Ausbildung ist, besonders auf geistigem Gebiete, milde ausgodrückt, recht mäßig gewüscn. Wie können wir dort nach helfen? Meine Damen und Herren, wir haben es bei uns oben an der Wasserkante in Lübeck so eingerichtet — und dasselbe ist auch in Hamburg der Fall —, daß die Gehilfenschaft aus sich heraus in einer Gemeinschaft der Gehilfen und Lehrlinge Borträge ver anstaltete. Ich bitte Sie, nach Möglichkeit darauf hinzuwirken, daß derartige Einrichtungen auch in Ihren Städten getroffen wer den. Wenn'solche Ausbildungsmaßnahmen innerhalb einer ein zelnen Firma nicht möglich sind, weil das Personal dort nicht genügend zahlreich ist, empfiehlt es sich, daß es im großen Kreise der ganzen Stadt geschieht. Dies« Vorträge sollen allerdings nur von der Gehilfenschaft und den Lehrlingen besucht werden; sie dürfen aber gehalten werden — und dabei ist wieder ein sehr wich tiger Weg gewissen zu einer engeren Fühlungnahme zu Biblio theken — von Bibliothekaren. Wir hatten vor einiger Zeit zum
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