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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.07.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1927-07-12
- Erscheinungsdatum
- 12.07.1927
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- Deutsch
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X: 160, 12. Juli 1927. Redaktioneller Teil. Beispiel in unserer Gehilfenschaft in der Diele unserer Budden- brook-Buchha.ndlung einen ganz ausgezeichneten Lichtbildcrvor- trag des stellvertretenden Direktors der Lübecker Stadtbibliothek über die Entstehung der Schrift. Derartige Fragen können auch sehr gut dort behandelt werden. Bon Bedeutung ist ferner, baß diese Vorträge die jungen Leute anregen, ArbeitEweinschastcn zu bilden. Eine derartige Arbeitsgemeinschaft ist cm kleiner Kreis, in dem ein kurzes, viel leicht fünfzehn Minuten in Anspruch nehmendes Referat gehalten wird. Dieses Referat must möglichst so angelegt sein, dass es nicht nur anrcgt, sondern auch zum Widerspruch reizt, und nachher müssen die Teilnehmer sich alle eingehend zu dem Thema äustcrn. Die Arbeitsgemeinschaften -werden am besten von einem älteren Gehilfen ins Leben gerufen und geleitet, möglichst nicht von einem Chef. Dann bitte ich weiter — und das ist auch ein Punkt, den wir unbedingt in die Lehrlingsprüfungsordnung hincinzubringen haben werden —, darauf hinzuwirken, daß Lehrlings- und Ge- hilsensahrten nach den Buchhandclszentren veranstaltet werden, ähnlich wie zurzeit Reclam sie veranstaltet. Diese Fahrten brauchen nur drei öder vier Tage zu dauern; aber sie sind außer ordentlich wichtig, und deshalb werden wir unsere Lehrlings- Prüfungsordnung so gestalten, daß nur solche Lehrlinge zur Prü fung zugclassen werden, die mindestens an einer dieser Veran staltungen teilgenommen haben. Ferner bitte ich Sic — ich spreche hier aus eigener Er fahrung; ich habe den Segen davon immer wieder erlebt —: schicken Sie Ihre Gehilfen zu den »Freizeiten». (Bravo.) Ich habe im vergangenen Jahre einen ganz krassen FM erlebt, der deutlich zeigt, von welcher Bedeutung die Teilnahme an dieser Einrichtung ist. Ich habe einen jungen Mann gehabt, der mir recht uninteressiert und geistig unerweckt zu sein schien, diesen habe ich nnt einem anderen jungen Mann zur Sommeva-kädemie nach Duhnen geschickt. Dort hat er sein geistiges Stahlbod ge nommen, und er ist nachher ein Gehilfe geworden, der einen Stamm von Kunden herangezogcn hat, die nur von ihn, bedient werden wollten. (Bravo!) Meine Damen und Herren, Sie sehen also, -daß wir im Kreise Norden nicht zum Stillstand gekommen sind, sondern uns die Sache restlich überlegt haben. Aber es genügt nicht, einen kleinen Kreis zu haben, sondern wir -wollen einen größeren schaffen. Dort wollen wir alle Ihre Wünsche -kennen lernen. Deshalb wählen Sie -sobald wie möglich einen Vertreter Ihres Kreises, den Sie «»'in diesen Ausschuß entsenden können! Wenn wir uns immer vor Augen halten, daß wir Vermittler geistiger Werte sind, und wenn diese Einstellung auch in unserer Gehilfenschaft allgemein wird, dann werden -wir auch -bald wieder richtige Buchhändler sein. (Stürmisches -Bravo und Händeklatschen.) Theodor Marcus (Breslau): Meine sehr verehrten An wesenden! Man kann bei jeder Kantate-Versammlung -schon vor her mit einiger -Sicherheit sagen, zu welchen Punkten -des Ge schäftsberichts einzelne Redner das Wort ergreifen -werden (Sehr richtig!), und in -dieser Situation befinde ich mich auch. (Heiter keit.) Sie selbst haben aber die Möglichkeit, eine Änderung hierin herbeizuführen und es dahin zu bringen, daß ich zu dem Punkte »Nachwuchssragcn» nicht mehr auf die Rednerianzel steigen muß: wenn Sie nämlich in gewisser Weise Mitarbeiten. (Sehr gut!) Ich -möchte nach den Ausführungen des Herrn Quitzow gar nicht aus sachliche Ausbildungsfragcn eingchcn. Das hat in diesem großen Kreise keinen Zweck. Aber Sie müssen zweierlei tun: Sie müssen erstens aktiv Mitarbeiten, nicht In der Weise, daß wir einen Ausschuß wählen; denn mit cinein Ausschuß sind diese Fragen, die aus Verantwortung des Einzelnen beruhen, nicht vorwärtszutreiben (Sohr richtig!), sondern in der Weise, daß wir die Menschen hcraussin-den, die für diese Auflockerungs arbeit geeignet sind, und da muß jeder von Ihnen in seinem Kreise Umschau halten, wo diese Menschen sitzen, und auf diese Menschen müssen wir hingewiesen werden. Und dann stellen Sie Zeit zur Verfügung! Es ist selbstverständlich, daß diese Arbeit von -dom Einzelnen heute eine ganze Menge Kraft und Zeit erfordert. Wenn Sie den Kreis der Lehrenden nicht er weitern, kann die Bewegung nicht vorwärtsgehcn. Es ist un möglich, daß einige Wenige, wie es in den letzten Jahren der Fall war, die gesamte Arbeitsleistung auf ihre Schultern nehmen und ausführen. A-ber ich möchte -Sie noch auf etwas anderes Hinweisen, das ist die Tätigkeit in unserem Kreise. Die Frage reicht aber viel weiter. Wir -fordern bei der Betätigung der öffentlichen Hand Ein schränkung. Wir fordern, nach der Anregung des Herrn vr. Felix Meiner, nun eine kulturelle Erwerbslosenabgabe. Wir fordern oft und gern. Aber wir dürfen uns -damit nicht begnügen, --stets« zu fordern, sondern wir müssen auch einmal nicht nur den amt lichen Stellen, sondern -dem gesamten deutschen Volke etwas geben. Und wir können etwas zum Aufstieg beitragen. Wir können nämlich gemäß der Eigenart unseres Berufs zu den Ausbildungssragen, oder besser gesagt zu den Erziehungssragen des deutschen Volkes etwas Wesentliches beisteuern, wenn wir einen Plan ausarbciten und unsere Erfahrungen zur Verfügung stellen, wenn jetzt die Lehr pläne für Erwachsenenbildung im'Großen ausgestellt werden. Und -deshalb auch wieder Aktivität! Nicht Aktivität in der Form einer starken Vercinspolitik, sondern Aktivität des Einzelnen. Meine Damen und Herren, zeigen Sic uns die Stillen im Lande, die Mitarbeiten können und im Augenblick noch nicht Mitarbeiten! (Lebhaftes Bravo und Händeklatschen.) Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börscnvereins Max Röder (Mülheim a. d. Ruhr): Herr Quitzow hat einen Antrag gestellt. Ich fasse -die Sache doch wohl richtig auf, Herr Quitzow, wenn ich annehme, daß Ihr Antrag an den Vorstand des -Börsen- vcreins gerichtet ist; denn die Hauptversammlung würde ja nicht in der Lage sein, über einen Antrag abzustimmen, der nicht auf der Tagesordnung steht. — Habe ich -so recht verstanden? (Wird bejaht.) Der -Antrag hat folgenden Wortlaut: Aus jedem Kreisverein ist ein Mitglied zu nennen, welches sich der Lehrlingsprüsungsfrage für Buchhändler widmen will. Diese Vertreter bilden den Ausschuß sür berufliche Fortbil- -dungsarbeit. Dieser Ausschuß ist beschleunigt zusommenzube- rufon. Dieser Antrag -wird von Herrn Quitzow an den Vorstand des Börsenvereins gestellt, -der ihn entg-egennimmt und zur Bearbei tung bringen wird. Wir gehen weiter: Buch-Händlerisches Verke-Hrs- recht.— Im letzten Absatz -dieses Kapitels bittet der Vorstand wieder uni die Verringerung -des Mandats für den bereits vor mehreren Jahren eingesetzten Ausschuß zur Abänderung der Verkohrsord- nung. Es -wird daraus hingewiesen, daß die Arbeiten an dem bereits -vorliegenden Entwurf vorlnusig eingestellt -worden sind, um die weitere Entwicklung -ubzuwartcn. Ich brauche wohl weiter keine Ausführungen -dazu zu machen. Es ist ganz -klar, daß es in der heutigen -bewegten Zeit noch nicht möglich ist, an eine grundlegende Umarbeitung -der Verkehrsordnun-g heranzugehcn. Wir hoffen aber, -daß die Weiterberalungcn noch in -diesem Jahre wieder ausgenommen -werden können, und vor -allen Dingen er scheint es uns -dann wichtig, auch -die neuen Lieferungsbedingun gen des Verlcgcrvereins daraufhin zu prüfen, was aus ihnen reif geworden ist, in -die Verkehrsordnung ausgenommen zu -werden. Wünscht -jemand -das Wort zu diesem Punkte? — Das ist nicht der Fall. Wir gehen -weiter: Gesetzgebung. Hans Volckmar (Leipzig): Meine sehr verehrten Damen und Herren! Im Aufträge des Arbeitgeberverbandes der Deut schen Buchhändler, -des Spitzenverbandes -sämtlicher buchhändle rischen Arbeitgeberverbände, der gestern hier seine Hauptversamm lung abhielt, habe ich -bei diesem Punkte -des Geschäftsberichts Ihre Aufmerksamkeit gan-z -besonders auch auf -das neue Arbeit?- zeitnotgesetz zu richten. Wenn auch in letzter Zeit eine er freuliche Abnahme der Arbeitslosigkeit in Deutschland cing-etreten ist, so bleibt doch die große Zahl unserer Arbeitslosen immer noch die bedauerlichste Erscheinung in unserem Wirtschaftsleben. Daß die Reichsverwaltung daher nach Mitteln strebt, um diese vom volkswirtschaftlichen Standpunkte aus genau so wie vom persön- 8S1
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