Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.07.1927
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- 1927-07-12
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- 12.07.1927
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X- 160, 12. Juli 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. rechtsgeisetze erörterten, hat uns die Schutzsristfrage lebhaft be schäftigt. Ich glaube, wir sollten hier doch die Wünsche, die die Musikalienverlegcr zum Ausdruck gebracht haben, mit Rücksicht ans das Ganze nicht zu sehr in den Vordergrund treten lassen, wie das in den Ausführungen des Herrn Carl Linnemann, den ich im übrigen vollständig verstehe, geschehen ist. Am meisten er reichen wir, wenn wir nach außen hin eine geschlossene Front zeigen. Wird diese Front durchbrochen, so sind die Folgen un vermeidlich, wie ickir sie in den letzten Tagen aus den verschiedenen Kreisen uns Mitteilen lassen mußten. (Lange anhaltendes, leb haftes Bravo und Händeklatschen.) vr. Wilhelm Ruprecht (Göttingen) zur Geschäftsordnung: Meine Herren! Wir haben jetzt zwei lange Rüden für und zwei lange Reden gegen die Verlängerung der Schutzsrist gehört. Vor her haben wir zahllose Artikel über diesen Gegenstand gelesen, sodaß die Herren uns nicht allzuviel Neues mehr gesagt haben. (Sehr richtig!) . Beide Teile haben selber zugegeben, daß sic mut maßlich nicht eine Stimme aus -der Versammlung zu sich herüber ziehen würden. Ich glaube, unter diesen Umständen erübrigt es sich, noch länger darüber zu reden. (Zustimmung.) Ich beantrage Schluß der Debatte. (Lebhafte Zustimmung.) Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börfcnvcreins Max Röder (Mülheim a. d. Ruhr): Es ist ein Antrag aus Schluß der Debatte gestellt und von der Versammlung mit lebhafter Zu stimmung ausgenommen worden. Ich muß aber sestsdellcn, daß sich vorher noch Herr Rosner zum Worte gemeldet hatte. Ich bitte ihn, das Wort zu nehmen; aber vielleicht ist er fo liebens würdig, sich möglichst kurz zu fassen. Karl Rosner (Berlin): Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich bin nicht verblendet und nicht eitel genug, um mir einzubilden, daß ich durch die wenigen Worte, die ich hier noch an Sie richten will, Ihre Einstellung zu dem Problem, um das cs sich handelt, irgendwie beeinflussen könnte, und ich gebe meinem verehrten Vorredner Herrn vr. Ruprecht vollkommen recht: es wird nach meinen Worten nicht eine Stimme anders sollen, als sie fallen würde, wenn ich nicht spräche, (vr. Wilhelm Ruprecht- Göttingen: Also!) Ich glaube auch nicht, daß es mir möglich ist, durch sachliche Richtigstellungen gegen das anzukämpfcn, was Herr In. Kirstein Ihnen hier in seiner --heroischen-- Art erzählt hat. Ich möchte nur nicht, daß diese Verhandlung zum Abschluß kommt und daß wir zur Abstimmung schreiten, ohne daß Ihnen noch einmal klargemachl worden wäre, welche Fülle von Ver antwortung Sie mit Ihrem Votum aus sich nehmen. Herr vr. Kirstein hat in seinen Ausführungen eigentlich nur immer wieder von der Relation gesprochen, die zwischen dem deutschen und dem französischen Urheberrecht besteht. Meine Damen und Herren, die Originalverleger, die in unserer Gruppe zusammengeschlossen find, haben sich um diese Dinge verteufelt wenig gekümmert. Sie haben sich um das gekümmert, was für das deutsche Volk, für >das deutsche Autorentum wichtig und maßgebend ist. (Zuruf: Das Autorentum ist nicht das deutsche Volk!) Das deutsche Autorentum, -das für die fünfzigjährige Schutzfrist stimmt, ist abhängig von einem gesunden deutschen belle tristischen Verlag, und der deutsche belletristische Verlag lebt und stirbt Mit einem gesunden deutschen Autorentum. Vom deutschen Autorentum ist der Kampf ausgegangen, es ist an seine Ver trauensleute ebenfalls herangctrelen und hat diesen zugerufen: --Helst uns; denn wir sind im Untergehen!« (Zuruf: Die Urenkel?), und deutsche Verleger sind für sie mit eingetreten und haben den Kampf ausgenommen. Meine Damen und Herren, ich bitte Sie, wenn Sie zur Ab stimmung schreiten, sich der Verantwortung voll bewußt zu sein, und ich bitte Sic weiter, davon Kenntnis zu nehmen, daß, ebenso wie der deutsche Musikverlag unbedingt daraus Wert legen muß, daß er im Falle einer Abstimmung, die die Annahme der Reso lution des Herrn vr. Kirstein bedeuten würde, ausdrücklich aus genommen sei von den zustimmenden Stimmen.- Auch di« in der Vereinigung schönwissenschastlicher Verleger vertretenen Stimmen der Originalverleger, die 7b Prozent der Vereinigung schönwisscn- schastlicher Verleger ausmachen, legen den größten Wert daraus, daß im Fall einer Abstimmung unbedingt protokollarisch sest- gelegt werde, daß die Annahme gegen eine große, numerisch starke Minderhoit und gegen die prominentesten Firmen des schönwissen schaftlichen Verlags erfolgte. (Beifall.) Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börsenvereins Max Röder (Mülheim a. d. Ruhr): Es liegen mehrere Anträge und eine Resolution vor. Der weitestgehende Antrag scheint mir der des Herrn Carl Linnemann zu sein, über die eingebrachte Reso lution überhaupt nicht abzustimmcn. Ich frage, ob dieser An trag unterstützt wird. (Zurufe: Nein, nein!) — Das ist nicht der Fall. Wer ist bereit, den Antrag anzunehmen, daß über die von Herrn 1)r. Kirstein eingebrachte Resolution überhaupt nicht ab- gcstimmt wird? (Zurufe.) — Herr Carl Linnemann hat den Antrag eingebracht, über die Resolution überhaupt nicht abzu stimmen. Das ist der weitcstgühende Antrag. Wünscht die Ver sammlung, diesem Anträge zuzustimmen, dann bitte ich diejenigen, die dem Antrag des Herrn Carl Linnemann, überhaupt nicht über die Resolution abzustimmen, zustimmcn wollen, die Hand zu er heben. (Geschieht.) — Ich glaube, die Stimmzählcr brauchen nicht in Tätigkeit zu treten; der Antrag ist abgelchnt. Wir kämen dann zu dem Antrag des Herrn vr. Kirstein, der eine Resolution cingcbracht hat, dieser Resolution zuzustimmen. Ich möchte nun hier fragen, ob eine Möglichkeit gegeben ist, daß sich Herr vr. Kirstein mit den Herren vom Müsikverlag und vom Buchverlag vielleicht noch über eine kleine redaktionelle Änderung seiner Resolution verständigt? (Zurufe.) — Diese Frage ist nur an Herrn vr. Kirstein gerichtet: ob er einer kleinen redaktionel len Änderung zustimmcn würde, die dein Wunsche des Musikalien- vcrlages genügt; denn seine Zustimmung »ist notwendig. Ich könnte sonst die Resolution nur in der Form zur Abstimmung bringen, wie sie cingcbracht ist. Wenn die Herren sich aber ver ständigen könnten, so bin ich bereit, «ine Panse eintrcten zu lassen oder die Abstimmung so lange auszusetzen, bis die Abänderung erfolgt ist. vr. Gustav Kirstein (Leipzig): Ja, an sich bin ich, wie immer, sehr gern bereit, über alle Dinge mit mir reden zu lassen. Also es wird mir ein Vergnügen sein, auch hierüber mit den Herren mich zu besprechen. Aber vom Musikalienverlag kann überhaupt nicht die Rede sein. Wir sind nicht in einer Verlcger- vcrsamnilung. (Sehr richtig!) Wie Sie wissen, liegen auch im Musikalienhandel die Dinge so, daß der Gruppe der »fünfzig jährigen- Musikalienverleger, die deshalb eine numerisch kleine ist, weil es überhaupt nur relativ wenig Musikverleger gibt, eine große Anzahl — Sie kennen die Liste von Litolsf — von Musika lienhändlern gegenübersteht, unter der sich übrigens auch Ver leger befinden. Also so ganz einfach liegen die Dinge nicht. Trotz dem bin ich mit Vergnügen bereit, der Anregung zu folgen und eine Verständigung zu suchen. Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börsenvercins Max Röder (Mülheim a. d. Ruhr): Dann werden wir die Abstim mung über diqse eingebrachte Resolution vorläufig zurückstellcn und später darauf zurückkommen. (Zustimmung.) Nun ist außerdem eine Erklärung seitens der Herren vom Musikalienvcrlag zu Protokoll gegeben worden. Diese Erklärung ist hier am Tisch überreicht und zu Protokoll genommen worden. Das stelle ich hiermit fest. Wir können einstweilen in unserem Geschäftsbericht weiter gehen. Die Herren werden uns benachrichtigen, wenn sie zu einem Ergebnis gekommen sind. Air kämen zu dem Punkt: Rundfunkwesen, — Steuerfragen, — Eisenbahnrechtliche und postalische Angelegenheiten. Hermann Hillger (Berlin): Eine Angelegenheit, die uns alle auss empfindlichste berührt, ist die in den letzten Tagen bekannt gewordene Absicht der deutschen Postverwaltung, die Postgebühren in einem ganz ungeheuerlichen Maße zu erhöhen. (Zustimmung.) Die Reichspost, wie wir sie ja immer noch zu nennen Pflegen, hat diese ihre Absicht damit motiviert, daß der Verkehr sich nicht in der Weise entwickelt habe, daß si? mit den jetzigen Gebühren sätzen auskomme. Die Postverwaltung ist meiner Überzeugung nach, rein wirtschaftlich gesprochen, einem unbedingten Trugschluß 8S7
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