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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.07.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1927-07-12
- Erscheinungsdatum
- 12.07.1927
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- Deutsch
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X- l6t>, 12. Juli 1827. Redaktioneller TeÄ. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Die Wahlen werden während der Hauptversammlung statt- fiNdrn. Es ergeht dazu noch 'besondere Anweisung, ebenso über die Benutzung der Stimmzettel. Als Stimmzähler bitte ich di« Herren Rolf Kretschmann- Magdeburg und Fritz Schmurr-Stettin wirksam sein zu wollen. Da anznnehmen ist, daß die Hauptversammlung bei -ihrer um fangreichen Tagesordnung ziemlich lange -dauern wird, wevden wir eine Frühstückspause einschieben, die etwa gegen 12 Uhr stattfinden soll. Meine Damen und Herren, der Kreis unserer Gäste, nicht nur zu den Freuden der Tafel, sondern auch hier in unserer Ver sammlung, hat sich von Jahr zu Jahr vergrößert — ein erfreu liches Zeichen dafür, daß das Interesse an den buch-händlerischen Fragen namentlich auch -bei den Behörden ständig zimimmt. Wir stallen mit Genugtuung das Verständnis -dafür fest, daß der Auf gabenkreis unserer Spitzenorganisation nicht nur das Gewerbe selbst, sondern di« Gesamtheit unseres Volkes und seiner berufenen Vertreter angeht. Die kulturpolitischen Auswirkungen des Buchhandels in allen seinen Zwvigen treten in unserem durch den Kriegsverlust -dar niederliegenden Vaterlande -immer mehr in die Erscheinung. Ver urteilt zu politischer Ohnmacht, gilt es, die Waffen des Geistes umso schärfer zu Hallen und zu handhaben. Uns hierin eins zu wissen mit den Vertretern der obersten verantwortlichen Stellen in Reich und Ländern, erfüllt uns Mit -besonderer Befriedigung. Ich habe die Ehre, an -der Spitze unserer Gäste unsere Ehren mitglieder: die Herren Geheimen Rat vr. Dittrich, Geheimen Hofrat Kommerzienrat vr. Siegismund und Robert Voigtländer zu begrüßen. Ebenso -begrüße ich Herrn Ministerialrat vr. Feßler und Herrn Legationssekretär vr. Schmidt-Rolle als Vertreter des Reiches, Herrn Ministerialdirektor Geheimen Rat vr. Klien und Herrn Oberregierungsrat ve. Hüne-feld als Vertreter des Staates Sachsen, sowie unsere sonstigen verehrten Gäste. Verschiedene der von uns Geladenen keimten unserer Ein ladung nicht Folge leisten, da sie durch dringende dienstliche Ge schäfte daran -verhindert waren; wir hoffen aber, -daß unser Be- ratungsrrge-bnis -den Weg zu ihnen und unsere heute zu besprechen den Sorgen und Wünsche ein offenes Ohr bei ihnen finden werden. Ich gebe Herrn Ministerialdirektor Geheimen Rat vr. Klien daS Wort. Ministerialdirektor Geheimer Rat vr. Klien-Dresden: Meine sehr geehrten Damen und Herren! Im Austrage -der säch sischen Regierung, insonderheit im Namen des sächsischen Wirt- schastsministeriums habe ich die Ehr«, Ihnen zunächst verbindlichst zu danken -für -die freundlich« Einladung zu Ihrer -heutigen Tagung und Sie, meine Damen und Herren, die Sie aus allen Gauen des Deutschen Reiches hierher geeilt sind, in unseren Landes grenzen herzlichst willkommen zu heißen. Welches Interesse die Regierung der Tagung des Börsenvereins und diesem -selbst ent gegenbringt, welche Bedeutung sie dem Umstand« beimißt, daß der Sitz Ihrer Bereinigung in unseren Landesgrenzen ist, brauche ich Ihrem Kreise nicht näher -darzulegen; wir -durften es vor zwei Jahren bei Ihrer unvergeßlich schönen Jubelseier durch -die Tat bekunden. Zwar hat die -Kantate-Versammlung im Laufe -der Jahre ihr Gesicht geändert: die buchhändlerische Abrechnung, die früher im Vordergründe stand, ist allmählich in den Hintergrund getreten und dann in der Versenkung verschwunden. Gleichwohl -hat Kantate nicht cm Bedeutung verloren, -sondern von Jahr zu Jahr an Be deutung zugenommen, ebenso wie die Lebhaftigkeit und die an regende, temperamentvolle Form Ihrer Verhandlungen sich ge steigert hat, ein« Form, die immer wieder zeigt, daß der -deutsche Buchhändler eine besonders wohlgelungcne Kreuzung von Ge lehrtem und zielbewußtem Kaufmann ist. (Heiterkeit.) Bei keinem anderen Geschäftszweig zeigt sich mit solcher Deutlichkeit, wie eng Kultur -und Wirtschaft miteinander verknüpft find. Stets bilden den Hauptinhalt Ihrer Beratungen die beiden Gesichtspunkte: dos Buch als Ware und das Buch als Träger geistigen Gutes. Beide hängen aufs innigste zusammen. Findet -das Buch günstige Ab- satzverhältnisse, finden sich aufnahmefähige und «willige Käuser- schichten, so ergeben sich von selbst günstige Auswirkungen für -das 8S4 geistige Leben der Bevölkerung, während im anderen Falle Ver steifung -des Büchermarktes Verkümmerung geistiger Interessen zur Folge hat. Jede Regierung, gleichgültig welcher Farbe, wird daher dem Buchhandel stets doppeltes Interesse entgegenbringen niüssen und wird Ihren Bestrebungen, -der Abkehr von geistigen Dingen entgegenzutreten, immer lebhafte Förderung zuteil werden lassen. Mögen auch heute bei der schwierigen Lage des deutschen Buchhandels die Meinungen der einzelnen Gruppen hart und leb haft aufeinanderplatzen, so werden Sie doch, wie immer, auch heute als Schicksalsverbundene zum Schluß auf dem gemeinsamen Boden sich zusa-mmensinden, der uns, die Regierung, und Sie auch bei -der Deutschen Bücherei zusa-mmengesührt hat: das ist die För derung -des geeinten -deutschen Buchhandels, ist -die Förderung deutscher Wirtschaft, deutscher Wissenschaft und deutscher Kultur. (Lebhaftes Bravo und Händeklatschen.) Vorsitzen dep, Erster Vorsteher -des Börsenvereins Max Röder (Mülheim a. d. Ruhr): Sehr geehrte Damen und Herren! Im vorjährigen Jahresbericht gaben wir -der Überzeugung Aus druck, daß für rosenroten Optimismus in Anbetracht unserer wirt schaftlichen Lage kein Raum sei. Heut«, wo sich wieder ein Jahres ring um den hundertjährigen Stamm des Börsenvereius schließt, müssen wir bekennen, daß jene Beurteilung der wirtschaftlichen Lage richtig war. Zu alten Sorgen sind neue gekommen, welche die deutsche Gesamt-Wirtschaft und damit auch den deutschen Buch handel drücken und -belasten. Umfang und Inhalt unseres Jahres berichts legen davon beredtes Zeugnis ab. Wenn in den zurückliegenden letzten Monaten eine kleine Besserung der allgemeinen Wirtschaftslage eingetreten sein sollte, wie verschieden« zur Erforschung der inländischen und ausländi schen -Konjunkturverhältnisse bestehende Institute berichten, so kann es sich doch wohl nur um schr -bedingte Feststellungen handeln. Der Buchhandel jedenfalls verspürt davon,-wie die vorliegenden Jahresberichte seiner verschiedenen Zweig« und auch der Jahres bericht des Börsen-vere-ins erkennen lassen, noch nichts. Freilich -mußten wir Buchhändler uns von jeher damit bescheiden, an der Tafel des wirtschaftlichen Erfolges mit zu unterst zu sitzen. Dafür gewährt uns aber unser Beruf aus anderem Gebiet Befriedigung und Früchte, die wir nicht unterschätzen wollen und denen, so meine ich, -gerade in so schweren Zeiten wie -den jetzigen besondere Bedeutung zukommt: das ist die ideelle und kulturelle Aufgabe, die dem Buchhandel und seinen Trägern obliegt. Wir wollen nicht vergessen, daß es, je schwieriger wirtschaftliche Not und politischer Druck -auf einem Volke lasten, um so mehr Auf gabe der -dazu Berufenen -ist, das Licht -des Geistes leuchten zu lassen, und je tiefer ein -Volk -darniederliegt, um so mehr -darauf zu achten, die Schätze seines geistigen Volkstums nicht verkümmern zu lassen; denn aus ihnen -wird es in erster Linie -wieder -die Kraft zum Aufstieg gewinnen. Zu diesen Berufenen aber -darf ein jeder von uns -sich zählen, dem seine Tätigkeit -als Buchhändler eine ernst« und heilige Sache ist. (Bravo!) Dieses Bewußtsein soll aber auch jedem von uns -helfen, die schwere Not der Gegenwart zu übersteheu. Es -soll ihn stärken im Kampfe mit den täglichen geschäftlichen Sorgen, im Ringen um die Erhaltung der Existenz. Ich möchte mich nicht zum Verkünder eines schalen Optimis mus machen, den man heutzutage so gern in Versammlungen her- Vvrzuke-Hren pflegt. Lassen Sie mich a-ber der Hoffnung Ausdruck geben, -daß unserem Volke aus -den in -ihm schlummernden Gcistes- gütern die Kraft erwachsen möge, allen Widerständen zum Trotz doch -den Weg zur Höhe wirdcrzufinden und sich den Ausstieg zu erkämpfen! Möge sich jeder von uns -dazu -berufen fühlen, an seinem Teil zu diesem-Aufstieg mitzuwirken! (Lebhaftes-Bravo und Händeklatschen.) Wir treten nunmehr in di« Besprechung der. Tagesordnung ein, als deren ersten Punkt ich den Geschäftsbericht über -das Bereinsjahr 1926/27 aufrufe. Ich stelle fest, daß der Geschäftsbericht rechtzeitig im Börsen blatt veröffentlicht worden ist, und nehme an, -daß er Ihnen allen bekannt ist. Wir behandeln ihn, wenn kein Widerspruch erfolgt,
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