Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.07.1927
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- 1927-07-16
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- 16.07.1927
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X- 164, 16. IM 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. »W agner, An Webers Grab«, und »Franz Schubert, Ouver türe im italienischen Stil« zu erwähnen. Für die Sparte »Solokon - z e r t« hat Frau Baronin von Weber, Dresden, eine stattliche Reihe aus erlesener Manuskripte Carl MariavonWebers zur Verfügung gestellt, denen sich ein eigenhändiges Manuskript aus einem Flöten konzert von Friedrich dem Großen, Aulographen von K. von Ditters dorf, G. PH. Telemann, Gius. Tartini, Fr. M. Veracini, I. G. Pi- sendel, Mendelssohn-Bartholdy u. a. m. beigesellen. Bei den Kla vier-Sonaten sind an Seltenheiten zu erwähnen: Franz Schu berts 3 letzte Klaviersonaten (eigcnh. Mss.), Chopins Mazurka k-Mvll und Sonate op. 3 (eigenh. Mss.), die Erstausgabe von »L. van Beet hovens große Sonate für das Hammer-Klavier, op. 26«, Joh. Seb. Bachs Sonaten und Partiten für Violine allein (eigenh. Autograph) und die Erstausgabe »PH. E. Bach, 6 Klavier-Sonaten 1779«. Die Ab teilung »Tanz« beherrschen Autographen und Erstdrucke von Jos. Lanner und Joh. Strauß. Weiter sind in diesem Raume der musik historischen Abteilung die verschiedenen Druckarten der Noten an Hand von Beispielen erläutert: Der 1755 erfundene Breitkopf sche Typendruck (L. 7'. ?. (Maria Antonia Walpurgis von Sachsen), Partitur zu ll l'iionko ckelln klckelta, I. 6). H. Breitkopf, Leipzig 1756), frühe deutsche Versuche mit Hilfe der 1796 erfundenen Lithographie (I. Pleyel, Concerto pour Clnrinette, München, M. Falter, 1797), frühe französi sche Versuche der Vervielfältigung durch Lithographie (W. A. Mozart, 35 eaclences, Cdarenton prös ?ari8 1804). Die Ent stehung des Notenstiches zeigen 5 Platten, die von der Firma C. G. Röder, G. m. b. H., Leipzig, zur Verfügung gestellt wurden und die rohe, gezeichnete, geschlagene, fertige und eingeschwärzte Platte darstellen. Der Oper ist ein weiter Raum gewidmet, aus dessen Sehenswürdigkeiten besondere Erwähnung verdienen: die eigenhändigen Partituren zu »Mozarts Zaubcrflöte«, »Mozarts Fi garos Hochzeit«, »C. M. v. Webers Freischütz«, E. T. A. Hoffmanns »Undine«, E. T. A. Hoffmanns »Aurora« (sämtlich Preuß. Staats- bibl.), »C. M. v. Webers Preciosa« (Baronin von Weber) und »Meyerbeers Hugenotten«. Auch in dieser Abteilung prangen wieder die beiden Frankfurter Privatsammlungen in etwa 30 Vitrinen mit unvergleichlich reichhaltigen Werten an Autographen und Erstaus gaben der deutschen und außerdeutschen Opernmusik. Je ein Son derraum der »Oper« ist L. van Beethoven und Richard W ag wer gewidmet. In ersterem ist von hohem.Interesse die Ge sichtsmaske des lebenden Beethoven und etwa 40 wertvolle hochinter essante Autographen von Beethovens Hand, wie sie wohl in dieser Zusammenstellung schwerlich je wieder zu sehen sind. Für die Sondcr- abteilung Richard Wagner haben seine Verleger B. Schott's Söhne in Mainz ihre Archive geöffnet und die Ausstellung in reich stem Maße beschickt. An Autographen sind zu erwähnen der erste nachweisbare Brief N. Wagners, Klavierauszug zu Siegfried, Text entwurf zu den Meistersingern (nur in 25 Exemplaren gedruckt), das Exemplar mit der eigenhändigen Korrektur des Preisliedes im Text abdruck der Meistersinger (»Fern meiner Jugend goldenen Thoren, zog ich einst aus . . .« wurde in die zweifellos glücklichere Fassung gebracht »Morgenlich leuchtend in rosigem Schein . . . .«). Von Erst drucken wird ausgelegt: 1. Druck des Entwurfes zum Text des »Ringes der Nibelungen« (nur in 25 Exemplaren hergestellt), die ersten Partituren-Drucke von »Lohengrin« (1852), »Tristan und Isolde« (1865), »Meistersinger« (1868) und »Parsifal«, Exemplar auf Japanpapier (1882). Von besonders großem Interesse wird für die buchhändlerischen Fachkreise die Abteilung »Lied« sein. In vier Vitrinen sind entzückende Kostbarkeiten an Liederhandschriften aus der Fürstlich Flirstcnbergischen Hofbibliothek, der Preußischen Staats bibliothek, der Frankfurter Stadtbibliothek und der Sammlung Louis Koch zur Schau gestellt. Eigenhändige Autographen von Schubert, Wagner, Schumann, Wolf, Löwe geben dem Raume eine eigene Weihe. Dem Andenken Robert Schumanns haben das Robert Schumann- Museum und Frankfurter Musikfreunde ein besonderes »Robert und Clara Schumann-Zimmer« mit höchst interessanten Reliquien, Autographen, Erstdrucken, Noten mit handschriftlichen Widmungen an Robert Schumann u. a. m. eingerichtet, worunter »Autodidaktische Accordstudien« 1830, ein Albumblatt des ^jähri gen Zwickauer Gymnasiasten, ein Heft mit Jugendgedichten aus den Jahren 1825—27 (»Allerley aus der Feder Roberts an der Mulde«), Line Selbstbiographie im Alter von 15 Jahren, der erste bekannte Brief (als 7jähriger Knabe an die Mutter 1817), ein Schülernotiz buch mit Gedichten, dramatischen Entwürfen und dem Anfang eines Tonkünstlerlexikons (Gymnasium Zwickau 1823), das Manuskript des »Erinnerungsbüchlein für meine Kinder« 1846—47, ein »Mottobuch« mit Aphorismen aus seiner Lektüre, Gelegenheitsgedichten, seiner Braut gewidmet, und unveröffentlichte Klavierskizzen aus dem sogen. Brautbuche sowie die zwei Original-Handzeichnungen Ed. Bende- mianns (Clara und Robert Schumann) lebhaftes Interesse erregen. Der Protestantischen Kirchenmusik ist aus den reichen Beständen der Frankfurter Stadtbibliothek ein weites Feld einge räumt, das übergreisend vom Volks- und Kunstlied zum Kir chenlied mit literarischen Seltenheiten auswartet. Neben AutogGphcn der berühmten Kantaten von Vincent Lübeck (Preußische Staats bibliothek), Dietrich Buxtehude (Stadtbibliothek Lübeck) und der »Kreuzstabkantatc« sowie der Kantate »Gott wie ist Dein Nähme« von Joh. Seb. Bach findet man die schönsten E r st a u s g a b e n der deutschen Lieder-Literatur: Georg Förster, Kurtzweilige frische teutsche Liedlein, 1540, Jacob Regnart, Kurtzweilige teutsche Lieder 1576, Heinrich Finck, Schöne auserlesene Lieder 1536, Adam Gumpeltzheimer, Lustgärtlin leutscher und lateinischer Lieder 1619, Melchior Frank, Musikalisches Rosengärtlein 1627, Joh. Rist, Daphnis aus CimbrienS Galathee 1642, Joh. Rist, Neue himmlische Lieder, mit Melodien von H. I. Schopen, 1652, Joh. Herm. Schein, Waldlieder lein 1643, Wolsgang Briegel, Musikalisches Tafclconfect (Tenor) 1672, Heinr. Albert, Arien oder Melodeycn 1638 und von ausgespro chen kirchlich-religiöser Liederdichtung und -komposition die Kirchen gesänge der »Böhmischen Brüder 1606«, S. Scheidts u. H. Prae- torius' Canlionos 8aerae 1620 und 1623, Heinrich Schütz' erster Teil geistlicher Konzerte 1636, Joh. Staden, Geistliche Gesänglein für gottliebende andächtige Herzen, Wolfgang Briegel, Evangelischer Blumengarten 1666, desselben Evangelisches Hosianna 1677. Die Einwirkung des Humanismus, die Wiederbelebung der Deutschen Literatur findet ihren Widerhall auch in den Lieder-Kompositionen der Zeit, von denen die ausgelegte Vertonung von Klopstocks Oden durch Beethovens Lehrer Chr. Gottl. Neefe (Flensburg 1776), Epe- rontes Singende Muse an der Pleiße (1736), Berlinische Oden und Lieder 1756 (der Titel in einer entzückenden Fraktur bei I. G. I. Breitkopf, Leipzig, 1756 in Qucr-4" gedruckt), I. A. Hillers Samm lung der Lieder aus dem Kiuderfreunde (Leipzig, Quer-4°, 1782), M. F. W. Linduer, Musikalischer Jugendfreund (1814, Quer-4°) zu er wähnen sind. Viel interessantes Material an Autographen, Stichen und Erstausgaben usw. bietet die Abteilung »Das Judentum in der Musik«. An einem Schaugang mit Porträts und Noten der neuesten Tonkünstler vorbei gelangt man zu der wichtigsten, von den bekanntesten deutschen und ausländischen völkerkundlichen Museen be schickten »Ethnographischen Abteilung«. Dieselbe zeigt in der geo graphischen Gruppe die Pflege der Musik bei den meisten Völkern des Erdballs, während in einer anderen Gruppe die Entwicklung der Musikinstrumente von den Primitiven au veranschaulicht wird. Nun folgen die mit edelstem Wetteifer eingerichteten a u ß e r d e u t s ch e n Abteilungen : Oesterreich hat aus den Juwelen der Natio- nal-Bibliothek zu Wien und dem Stift Klosterneuburg wundervolle Pergament-Foliohandschristen gebracht, um deren Besitz mancher Freund alter deutscher Buchkunst unsere deutschen Brüder »beneiden« wird: Neben den kleineren kostbaren N e u m e n - H a n d s ch r i f t e n mit farbigen Initialen und vielen mittelalterlichen Musik-Traktaten prangen ein »Horao eLnonicLe«-Foliant auf Pergament mit herr licher farbiger Initial-Verzierung (13. Jahrhundert), ein »Ora- ckuale« mit reicher Initial-Malerei auf Pergament in Folio (15. Jahrhundert), ein prächtiger Pergament-Codex mit niederländischen Messen (16. Jahrhundert) und ein anderer aus Anlaß der Hochzeit Maximilians I. zusammengestellter und auf Pergament geschriebener Codex Niederländischer Messen (1494), der mit wundervollen farbigen Initialen geziert und mit künstlerischen Bordüren geschmückt ist. Eine Pcrgamenthandschrift von 1325 mit der frühesten Notierung der Melodie von »Christ ist erstanden« und die »Mehrstimmigen Lieder des Minnesängers Oswald von Wolkenstein« (15. Jahrhundert) be schließen die österreichische Handschriftenschau. Eine andere wertvolle Zierde aber bilden die in 40 Vitrinen untergebrachten Haydn-, Mozart-, Beethoven-, Gluck-, Schubert-, Strauß- und Lanner-Reli quien: Autographen, Erstdrucke, zeitgenössische Stiche und Litho graphien usw., die jeden Sammler und Musikfreund in Erstaunen und Entzücken zugleich versetzen müssen. Ungarn widmet seine Schau-Räume in erster Linie seinem unsterblichen Musik-Genie Franz Liszt. Was die 8 8 o^ i a t i o n k'ran?3i36 ck'ox- pan8ion et ck'eolianA^ a r t i 3 t i q u e 8« aus den musik historischen Beständen der »Libliottieque Nationale«, »vibliotköque cku Con86rv3tojre«, »Mbliotüöque 8t. Oäneviöve« und der »Uiblio- tüöque Nsrnrine« gesandt und in dem Raume »Frankreich« in nahezu 50 Vitrinen zur Schau stellt, ist eine museumstechnische Lei stung. Die Union der Sozialistischen Sowjet-Repu bliken wetteifert an Reichhaltigkeit mit der französischen Abtei lung. Belgien, die Tschecho-Slowakei haben aus ihren Museen, Bibliotheken und Instituten kostbare Objekte herbeigeschafft. Bei Polen erregen die reich beschickte und reizvolle »C h o p i n-A u s- stellung«, die Vitrinen »Aus der Zeit der polnischen Freiheits kriege« mit sehr interessanten farbigen Noten-Kupfcru, Lithographien, sowie 25 Vitrinen mit alten Tabulaturen, Handschriften, alten pol- 897
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