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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.07.1927
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- 1927-07-16
- Erscheinungsdatum
- 16.07.1927
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- Deutsch
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164, 16, Juli 1927, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. ntschen Operntexten großes Interesse. Die Wände der langen Durch gänge zu den zahllosen Räumen der »aufgeteilten Festhalle« sind von dcnl^'ckannten Frankfurter Kunst-Antiquariat Max Zie ge r t in vorbildlicher Weise mit alten Stichen, Lithographien, Kari- katuren-Bildern usw. aus allen Zeiten und aller Herren Ländern ge schmückt. In der »Fcsthalle« sind an musikhistorischen Abteilungen ferner noch besonders anzuführen: »Militär«, mit alten Armee- Märschen und Soldatenliederbüchern, »P o st« mit einer hervorragen den Sammlung alter Postillions-Signale und -Lieder, »Jagd« mit einer wertvollen Sammlung »Russische Jagdmusik« und Dutzenden von Jäger-Liederbüchern. Ein besonders schöner und großer Raum ist dem Thema »Goethes Beziehungen zur Musik« ge widmet, das in einer bisher kaum gebotenen Vollständigkeit be handelt wird: So sind ausgestellt die Original-Handschriften der Goetheschen Singspiele und die durch sie veranlaßten Kompositionen, die Vertonungen Goethescher Lyrik, Seltenheiten und Erstausgaben in Notendrücken der Zeit. Das Goethe- und Schiller-Archiv, das Goethe- National-Museum, die Landesbibliothck in Weimar und das Frank furter Goethe-Museum haben vereint zur würdigen Beschickung des Raumes beigetragen, zugleich den Goetheschen Ausspruch nach der Schlacht bei Jena bekräftigend: »Unser Leben führt uns nicht zur Absonderung und Trennung von anderen Völkern, vielmehr zu dem größten Verkehr: .... der ganze Gang unserer Kultur, der christ lichen Religion selbst führt uns dazu«. Der Raum »Goethe und Leipzig in der Musik« schließt sich an und zeigt Seltenheiten schönster Art. An Hand von hervorragenden Erstausgaben hat die Gesangbuchabteilung der Preußischen Staatsbibliothek in 12 Vitrinen das »Werden des evangelischen Gesangbuches« mustergültig dargestellt. Diese Abteilung wäre für interessierte buchhändlerische Vereine einen Exkursionsausflug wert. MitLuther- schen einstimmigen Gesangbüchern beginnend (k'ormulse missae, ^VittenderZae 1523) führt der Werdegang über ihre vielen zeitge nössischen Nachdrucke und die Hans Sachs-Erstausgaben zu Michael Styfels, des Augustiner-Mönchs von Eßlingen, Liederbüchern. Schon vom buchkünstlerischen Standpunkte aus verspricht die Betrachtung der mit hübschen Titel-Holzschnitten typographisch musterhaft hergestellten Hans Sachs-Liederbücher und Luther-Drucke einen seltenen Genuß. Eine andere Vitrine zeigt die Entwicklung während der wciterschrei- tenden Neformationszeit nach Luthers Tode. Dann folgen hoch interessante Sammlungen der Gesangbücher der »Böhmischen Brü der«, die Straßburger, die Niederdeutschen, Evangelische Sammlun gen lateinisch-gregorianischer Melodien, Schweizer Gesangbücher. Heinrich Schütz', Lobwassers und Beckers Psalter werden in den Originalausgaben und Nachdrucken gezeigt. Weitere Kapitel behan deln die »Psalmen-Ubertragungen«, »Katholische Gesangbücher der Reformationszeit«, »Mehrstimmige Gesangbücher im Sinne Lucas Osianders«. Von besonders hohem bibliophilen ReiZe sind die nach den Religionskriegen entstandenen und unter der Bezeichnung »G e - sangbllcher der Orthodoxen« ausgelcgtcn Erstausgaben: Es sind vertreten der »Nürnberger Kreis« mit Armschwangcr, Heinr. Müller, E. C. Homburg und Heinr. Elmenhorst, der »Schlesische und Sächsisch-Thüringische Kreis« mit C. Chr. Dedekind, Joh. Heermann, Martin Rinckart, Georg Neumark (1675) und den Herrnhuter Pie tisten, der »Hamburger Kreis« um den schon in der Abteilung »Lied« mehrfach erwähnten Joh. Rist (1655), Paul Gerhardt und seine Sänger Joh. Crüger und Ebeling (1658). Die Vitrinen »Gesang bücher des Rationalismus« und »Offizielle Gesangbücher von Städten« beschließen diese mit feinem bibliophilen Verständnis zu sammengestellte Sonderschau. Deu Herren der Preußischen Staats bibliothek, die die Gesangbuch-Ausstellung so sehenswert gestaltet haben, gebührt der besondere Dank des Antiquariatsbuchhandels und der interessierten Sammlerwelt. Sowohl für den Musik-Sortimenter wie für den Buchhändler im allgemeinen bietet die von Fräulein Studienrätin Geis vom Hochschen Konservatorium der Musik in Frankfurt zusammengetragene »M u s i k - B i b l i o t h e k« (für Lehrer und Lernende) eine Quelle fachwisscnschaftlicher Anregungen. Das größte Sortiment wird k«um einen so sorgfältig, mit Unter stützung der namhaftesten deutschen Buch- und Musik-Verlage und eini ger Frankfurter Buchhandlungen sowie des Hochschen Konserva- riums ausgcwählten Musik-Schrank sein eigen nennen können, ^n acht Abteilungen werden 1. Musik-Geschichte, 2. Musik-Biographieu, 3. Methodik des Unterrichts (Einzel- und Schul-Unterricht), 4. Lieder bücher, 5. Nachschlagewerke, 6. Musik-Aesthetik, 7. Musik-Wissenschaft, ß. Musik-Romane und -Novellen ausgiebig behandelt. Jeder Kunde in allen Orten des Reiches müßte auf diese mustergültig zusammen gestellte Bibliothek hingewiesen werden. Die Ferienreisen nach dem Süden Deutschlands führen so viele Tausende über die Goethe-Siadt Frankfurt, die nur einer Anregung von seiten des Sortimenters be dürfen, um dieser ersten großen und bisher einzigartigen Musikaus stellung einen Besuch abzustatten und neue Anregungen zum Bücher- 898 kauf, Notenkauf und Büchersammeln mit nach Hause zu bringen. Der internationale Musikvcrlag ist mit sehenswerten Ausstellungen der großen und kleineren Firmen vertreten. Was der von Goethes Berliner Freund Zelter gegründete »Deutsche Sängerbund« und der immer mächtiger anwachsende und emporstrebende »Deutsche Arbeiter-Sängerbund« in Wort und Schrift für die Hebung und Verbreitung des deutschen Volksliedes, Männer gesanges und der deutschen Musik schlechthin getan haben und noch tun, ist an hochinteressantem statistischen Material und wertvoller Musik- Literatur plastisch veranschaulicht. Tic übrigen in der Festhalle untergebrachten Abteilungen »Musikpflege der Gegen wart« (mit Hunderten von Bühncn-Modellen), »M u s i k - I n st r u - m ente«, »Mechanische I n st r u m e n t e«, »Fünfzig Jahre S p r e ch m a s ch i n e« bieten eine so erdrückende Fülle von Material und beruflicher und künstlerischer Anregung für alle Kreise, daß man nur mit Otto Ernst Sutter, dem Anreger und unermüdlichen Organisator dieser imposanten Ausstellung, die »große Trommel« voll Begeisterung rühren und so wie er seinen Frankfurter Mitbürgern es jedem guten Deutschen zurufen kann: »Ihr werdet stolz sein, stolzer als alle Spanier der Welt, daß eine solche Ausstellung in Eurer schönen Stadt Frankfurt am Main mit solcher Kraftcntfaltung hingesetzt worden ist.« Alfred Schmidt. lL5ckenduck für kuciiüruckereidesitrei- (>927). Xebgt Kalku- IstionstadsHen.»^. Lerlin 8^V 68: Verlag kuck- äruelcerei VVilkelma li. LalinZ L Oo. 192 8. kl. 8° I^rvbä. dllc. 2.—. Das dauerhaft gebundene, gut gesetzte und sauber gedruckte Taschenbuch umfaßt einschließlich Anzeigen 1V2 Seiten. Eingangs wird darauf verwiesen, daß bei der diesjährigen Ausgabe bereits der neue, ab 1. April d. I. erschienene Buchdruck-Preistarif berück sichtigt worden sei. Dem Wochenkalendarium folgt ein Aufsatz, der sich mit den-Aufgaben und Zielen des Deutschen Buchdrucker-Vereins beschäftigt, Adressen enthält usw. Eine gute Arbeit, deren Studium jedem zu empfehlen ist, der einen Buchdruckereibetrieb leistungsfähiger gestalten will, ist der Aufsatz »Modernisierung veralteter Betriebe« von Dr.-Jng. Georg Nicolaus, Oberregierungs- und Baurat, Direk tionsmitglied der.Neichsdruckerei. Der Verfasser ist seit 25 Jahren als Ingenieur im Buchdruckwesen tätig und kennt auch aus eigenen praktischen Erfahrungen die Verhältnisse in Frankreich, England und Amerika. Eine angebrachte und ausgezeichnete Ergänzung zu diesen Ausführungen ist der Aufsatz des Sctzmaschinenfachmannes Ingenieur Max Hartmann über das Thema »Wie gestaltet man den Setzmaschinen betrieb rentabel?«. Bemerkenswert ist folgender Satz: »Nach den Bekundungen der Buchdruckereibesitzer, die bereits längere Erfahrun gen mit Setzmaschinen gemacht haben, rentiert sich jede Setzmaschine, ganz gleich, welchen Systems, sofern es nur möglich ist, genügend Arbeiten für die Maschine heranzuschaffen, die den Leistungen und der Ausrüstung derselben angepaßt sind«, über die Beitragspflichten und Leistungen der Invalidenversicherung unterrichtet ein sachver ständig geschriebener Aufsatz des Gerichtsreferendars a. D. Josef Lende. Interessant ist auch die kurze Übersicht über »Neuartige Ma schinen«, wobei insbesondere die in diesem Jahre auch in Deutsch land auf den Markt gekommene Zeilenguß-Setzmaschine »Jntertypc« des näheren beschrieben wird. Auf den Seiten 144 bis 148 werden eine Anzahl Charakterschriften deutscher Schriftgießereien vorgesührt. Die übrigen Aufsätze behandeln: Papier- und Materialpreise, Nor mung der Papierformate, vergleichende Gewichtstabelle, Preisberech nungs-Tabelle für Akzidenzen, Berechnung der benötigten Bogen ohne Zuschuß, Berechnung von Stereotypieplatten, Preise der häufigsten Akzidenzdrucksachcn, typographische Maße und Gewichte, Zeilenmesser usw. Das Bezugsquellenregister ist allerdings mangelhaft, da bekannte und bedeutende Firmen fehlen. Hier muß entweder Vollständigkeit herrschen, oder das Bezugsquellenregister bleibt ganz weg, sofern es nicht als Jnserentenverzeichnis aufgeführt wird. Der Buchdruckmeister. Ein Handbuch zur Ablegung der Meister prüfung. Von Heinrich Zeh. Zweite, verb. Auflage. Verlag des Bildungsverbandes der Deut schen Buchdrucker G. m. b. H., B erlin SW 61. 1927. 188'S. 8° Buchdrucker-Fachbücher Heft 6. Preis Mk. 3.-. Das von Zeh bearbeitete Handbuch zur Ablegung der Meister prüfung hat sich bereits durch seine erste Auslage Heimatsrecht bei den Meisterkandidaten im deutschen Buchdruckgewerbe erworben. Die vorliegende zweite Auflage wird daher zweifellos gleichfalls eine dankbare Ausnahme bei allen Interessenten finden. Im einzelnen ans alles einzugehen, was dieses mit vielem Fleiß und anerkennens-
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