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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.07.1927
- Strukturtyp
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- 1927-07-16
- Erscheinungsdatum
- 16.07.1927
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- Deutsch
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^ 164, 1k. Juli 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Auf Grundlage der im Vorstehenden geschilderten Voraus setzungen gelang es nach 4 Monaten der Vorbereitung, den neuen Lesesaal des Zentralinstituts am 1. Juni 1924 zu eröffnen. Es standen an Leihgut der Pädagogischen -Bücherlschau 5400 Bände zur Verfügung, welche von 60 Verlegern gewährt worden waren. Ein Handmaterial, Auswahl aus der eigenen Bibliothek des Zen tralinstituts mit rund 2500 Bänden, war im Löfvfaal aufgestellt. Di« kleine Nachschlagsbibliothek und die bibliographische Hand bibliothek standen mit rund 400 Bänden bereit. An weiteren eigenen Beständen besaß im Jahre 1924 das Zentralmstitut rund 10 000 Bände, abgesehen von einer bedeutenden Kartensammlung. Jn 'kurzem fetzte automatisch ein stärkerer Lssssaalverlohr ein, auf der anderen Seite in erwarteter Weise Zugang neuer Er scheinungen der Verleger. Verhandlungen mit weiteren Verlagen fanden offenes Ohr. So find während der Jahre bis Mai 1927 die Bücherbestände der Pädagogischen Bücherschau aus rund 13 000 Bände angcwachsen, die von 106 Verlegern Deutschlands ausge stellt worden find. Unter diesen befinden sich mehrere, die ihrerseits an das Zentralinstitut um Beteiligung hcrangetreten sind. Die eigene Bibliothek des Zentralinstituts hat im Mai 1927 einen Bestand von rund 17 000 Bänden erreicht. Mit einer Anzahl Don Verlagen find nun, für die Pädago gische Bücherfchau vor kurzem Vereinbarungen getroffen worden, nach denen sich diese in besonderem Losezimmer neben dem Lsse- faal wesentlich breiter als bisher repräsentieren werden, wo even tuell auch die Gelegenheit zur Abgabe Don Prüfungsexemplaren für Lehrer ins Auge gefaßt werben wird. Der Bestand der Päda gogischen Bücherschau wird sich im Laufe des Jahres 1927 voraus sichtlich um mehrere Tausend Bände erhöhen. Me Anzahl der aufliegenden Zeitschriften ist von 170 im Frühjahr 1926 auf 213 im Frühjahr 1927 gewachsen. Die Benutzung, welche bereits nach einem Betriebsjahr, also im Sommer 1925 sich verzehnfacht hatte, im April 1926 aus das 25fache gestiegen war, ist jetzt (Mai 1927) auf das ZOfache gestiegen. Die Inanspruchnahme des Personals im Lesesaal für Beant wortung von Fragen bibliographischer und allgemein pädagogi scher Art sowohl aus dem Inland -wie aus dem Äuslandc nimmt immer größeren Umfang an. Auch der Buchverkauf im Loscfaal, welcher durch die im Haufe des Zentralinstituts befind liche Niederlage einer erstklassigen Berliner Buchhandlung getätigt toird, steigt. Hierbei ist zu bemerken, daß jede suggestive, bücher- an-biotende Maßnahme durchaus verpönt ist. Alles ist.auf die Freiheit der Leiser eingestellt. Naturgemäß werden die letzteren zunächst bei ihren gewohnten Lieferanten oder am Orte ihres Wohnsitzes kaufen. Irgendwelche Nachteile haben sich bei dem Betrieb in der Pädagogischen Bücherschau nicht gezeigt. In drei Jahren find wenig -mehr als 100 Bände in Verlust geraten, für -die Ersatz durch Kauf bei den beteiligten Verlegern geschaffen wurde. Auch Entwendung von Ze-itfchriftenteilcn ist feiten. Selbstverständlich sind die Probleme, die aus der eigentümlichen Form des Ganzen erwachsen, bei weitem nicht gelöst, ebensowenig find f-ie -erschöpft. Jeder Tag bringt Gesichtspunkte der Überlegung und notwendigen Stellungnahme. So wird z. B. die Beschränkung -der Bücherfchau auf bestimmte literarische Gebiete von höheren und Volksschulen bei weiteren guten Erfahrungen nicht bestehen bleiben. So ist z. -B. die große Jugewdbibliothek der Brüsseler Ausstellung von 1911 jetzt im Z-entralinstitut — damit ist deren Fortführung in die Gegenwart in den Gesichtskreis der Ausgaben gerückt. Schritt für Schritt werden erforderliche Erweiterungen d-urchgcführt wer den. Die Verwaltung soll auf Beobachtung des Bedürfnisses jeder Gegenwart, in der fie lobt, eingestellt werden und eingestellt bleiben. Und damit bleibt di« Absicht bestehen, -das geistige und wirt schaftliche Leben Deutschlands durch die Befreiung des Buches auf neuen Wegen zu befruchten. Seltene Bücher und wertvolle Autographen auf der »Internationalen Ausstellung Musik im Leben der Völker« zu Frankfurt am Main 11. Juni bis 28. August 1927. Wenn der Genius Beethoven uns die völkerverbindende Macht der Musik immer wieder in die Erinnerung bringt, wenn er uns zeigt, daß die geistigen Kräfte der Musik imstande wären, dem Ideal der allumfassenden brüderlichen Menschenliebe im Sinne des Klassi zismus gegen die rohe Gewalt der kriegerischen Kampfmittel zuin Segen der Menschheit zum Siege zu verhelfen, so ist die imposante Frankfurter Musikausstellung mit der Jnternationalität ihres Ge präges und ihrer Veranstaltungen eine Bestätigung seiner Gedanken und eine Etappe auf diesem schwierigen Wege: Gegenseitiges Ver trauen hat auf dem weiten Festhallen- und Messegelände Schätze aus dem Reiche der Musik und ihrer Geschichte Zusammentragen helfen, die in ihrer Fülle und Kostbarkeit auf eine m Raume wohl selten so zur Schau gestellt wurden. Naumkünstler haben aus dem mäch tigen Kuppelbau der Frankfurter Festhalle, der Messehäuser »Ossen- bach«, »Werkbund« und »Haus der Moden« ein einheitliches Museums gebilde geschaffen, das mit seinen Dutzenden von Räumen und Ka binen den Schätzen der beteiligten Museen, Bibliotheken, Staaten, Industrien und Verbände bequeme Unterkunst bietet und in schlich ter, wohltuender Sachlichkeit zum Besuch einladet. Die Gliederung der Ausstellung ist folgende: Musikhistorische Abteilung, Ethno graphische Abteilung, Österreich, Anßerdeutsche Länder, Oper, Musik pflege der Gegenwart, Instrumentenbau, Mechanische Klaviere, Sprechmaschinen, Rundfunk. Vier besondere Konzertsäle, Bach, Haydn, Mozart und Beethoven gewidmet, dienen Orgelkonzerten, Kammermusikwerken, Orchester- und Massengesangsaufführungen. Bei eintägigem Besuche der Ausstellung wird der Buch- und Musikalienhändler wie der Antiquar sein Interesse zuerst der M u s i k h i st o r i s ch e n Abteilung zuwenden. Kostbare alte Handschriften, seltene Erstausgaben an Musikalien und Büchern, wertvolle Autographen bilden neben den musikhistorischen Reliquien aus Museen den Hauptbestandteil dieser Abteilung. Von deutschen Bibliotheken und Archiven haben ausgestellt: Preußische Staats bibliothek, Sächsische Landesbibliothck, Hessische Landesbibliothek, Landesbibliothek Fulda, Fürstlich Fürstenbergische Hofbibliothek Donaueschingen, Staatsbibliothek Bamberg, Staatsbibliothek Wien, die Stadtbibliotheken Frankfurt und Leipzig, Robert Schumann-Museum Zwickau. Die hervorragenden Privatsammlungen der Herren Paul Hirsch und Louis Koch, Frankfurt, und W. Wolfheim, Berlin, haben der Ausstellungsleitung Unica und Seltenheiten von enormen Werten zur Verfügung gestellt. Das Archiv der Firma B. Schott s Söhne in Mainz ist mit reichem Material hervorragend an der Aus stellung beteiligt. Den außerdeutschen Ländern stehen ähnlich dem Einteilungssystem der »Bugra, Leipzig, 1914« besondere Räume zur Verfügung, deren Objekte mit den deutschen Abteilungen wetteifern. Der geschichtlichen Entwicklung folgend eröffnen in der deutschen musikhistorischen Abteilung die »Neu m e n« den Neigen: St. Galler, (Liturgischer Codex des 11. Jahrhunderts), Metzer (Codex des 12. Jahrhunderts, auf bunten Linien), Officium des heiligen Pan taleon (linienlos, aus dem 11. Jahrhundert, mit ganzseitigen Bildern und reicher Miniatur- und Jnitialverzierung). Unter den A n t i p h o n a r i e n erregt eine sauber geschriebene Pergament- Handschrift des 14. Jahrhunderts mit prachtvollen farbigen Initia len in 16"-Format das ganze Entzücken der Bücherfreunde. Die herrlichen Pergamenthandschriften der Chorbücher und Mis- sale hier einzeln zu beschreiben, versagt der Raum. Man gönne sich einen Tag, fahre nach Frankfurt, sehe, staune und genieße diese Schätze deutscher mittelalterlicher Handschriftenkunst, deren Wert ohne daß sie jemals vielleicht wieder zu beschaffen wären — ans mehrere Millionen Goldmark geschätzt wird. In der Vitrine Pas sions-Musik findet man die Dirigierrolle des Frankfurter Passionsspiels um 1350 mit lateinischem und deutschem Text auf Pergament geschrieben, neben Jacob Mcilands Deutscher Passion und den Folianten des »Orlando de Lassus« (1576). Die Ent stehung der Orgel- und L a u t e n t a b u l a t u r während der Zeit der deutschen Reformation wird an Hand von »Hans Gerle, Uu8iea leutsod, Quer-8°, 1532«, desselben »Ein neues sehr künstliches Lautenbuey, Quer-8", 1552«, und »Bernh. Schmidt, Zwey Bücher Tabulatur 1576—77« veranschaulicht. »F rüheIn st r u m entaI musik« erläutern »Samuel Scheidts labulatui-a novo, 1624«, »Jo hann Pachelbel, Präludium und Fuge, 1725«, »Johann Kuhnau, Neue Klavierübung 1689«. Das »Oratorium« ist mit ent zückenden Erstdrucken aus der Musikbibliothek Paul Hirsch würdig angegliedert. In der Abteilung »Symphonie« sind neben wert vollen Erstdrucken besonders die eigenhändigen Manuskripte 896
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