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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.07.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1927-07-19
- Erscheinungsdatum
- 19.07.1927
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- Deutsch
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Nr. 166 (R. 91). Leipzig, Dienstag den 19. Juli 1927. 94. Jahrgang. ReÄMwueller TA Schweizerischer Buchhändlerverein. Wir nehmen hiermit Bezug auf unsere früheren Bekannt machungen im Börsenblatt und ersuchen im Interesse der genauen Jnnehaltung der Verkaufspreise neuerdings alle Ber- lagssirmen, di« Reisende nach der Schweiz entsenden, nur Mitglieder des Schweizerischen Buchhändler- Vereins aufzufuchen. Unsere Mitglieder sind angewiesen, einzig mit Reisenden in Verbindung zu -treton, die einen, ge stützt auf eine diesbezügliche, unserem Sekretariate gegenüber schriftlich abgegebene Verpflichtuugserklärung, vom letztem ausgestellten Ausweis vorzuweisen in der Lage sind. Insofern seitens der Reisenden den eingegangenen Verpflichtungen genau nachgelebt worden ist, steht selbstverständlich der alljährlichen Erneuerung dieser Ausweise nichts im Weg«. Allfällig ge wünschte, mit dem besonderen Charakter des Verlags zusammen hängende Ausnahmen sind uns bekanntzugebe-n. Wir ersuchen daher sämtliche Verleger, die in der Schweiz reisen lassen, ihre Reisenden unter Abgabe der Erklärung, daß nur Mitglieder des Schweizerischen Buchhändlervereins besucht Werden sollen, beim Unterzeichneten Sekretariate anmelden zu wollen. Die Ausstellung der Ausweise erfolgt kostenlos. Zürich und Bern, den 14. Juli 1927. Für den Vorstand des Schweizerischen Buchhändlervereins. Der Präsident: Der -Sekretär: Rudolf Schür ch. vr. R. v. StürIe r. Tauschgemeinschaft Hamburger Buchhändler. Von Ed. Lanzenberger. Im letzten Jahresbericht des Hamburg-Altonaer Buchhänd- lervercins wunde die Tauschgemeinschaft Hamburger Buchhändler erwähnt. Der Wunsch des Börsenblattes, etwas Ausführlicheres darüber zu bringen, wurde mir, als dem Gründer dieser Ge meinschaft, übermittelt. In Nachstehendem komme ich diesem Wunsche nach. Die Idee -entstand bei Mir bereits vor 17 Jahren, also zu einer Zeit, in der der Buchhandel noch ein ganz anderes Gesicht zeigte, während meiner Tätigkeit in einem Stuttgarter Verlag. Es empörte mich als gelernten Sortimenter immer wieder, wenn die auch heute noch gern gebraucht« Redensart »das Sortiment versagt« fiel. Es ist von jeher so -gewesen, in allen wirtschaftlichen Krisen »versagt das Sortiment«. Ich sah damals, welch ungeheure Verschwendung im Buch handel und besonders im Sortiment mit Arbeitskraft und Spesen getrieben wurde. Erzählen wir heule einem Jungbuchhändler von der viele Wochen dauernden Tages- und Nachtarbeit im Dienste der Ostermeß-Abrechnung, so klingt das wie ein Märchen aus uralten Zeiten. Damals fraßen die Spesen für das unnütze Hin- und Hersend-en ungeheurer Büchermengen den Ertrag der Jahresarbeit aus, die überarbeit wurde »ehrenamtlich- -geleistet. Das Unsinnige der Zustände wurde mir seinerzeit so recht bewußt an einem Werk, das -in allen größeren Städten in Dutzen den von Exemplaren in Kommission lagerte. Trotzdem kamen Einzelbestellungen aus diesen Städten von Sortimentern, die dieses Werk zufällig nicht hatten, während Dutzende von Exem plaren bei der nächsten Ostermesse aus diesen Städten an den Pcrlag zurückströmten. Es wurde mir damals klar, daß -eine Besserung der Verhält nisse im Buchhandel nur zu erreichen wäre, wenn die Sortimenter in jeder größeren Stadt eine eigene Verlehrszentrale bildeten. Ich schlug in meinen Aufsätzen in der letzten Dezembernummer 1910 der »Allgemeinen Buchhändler-Zeitung- und in der »Buch händler-Warte« vom 24. August 19l2 den Zusammenschluß der Sortimenter in den Großstädten dergestalt vor, daß jeder der Sortimenter die Auslieferung für «ne Anzahl Verleger über nehmen solle. (Nebenbei bemerkt, entstand bei dieser Gelegenheit auch erstmalig der Gedanke der Buchkarte in der Form, wie sie auf eine zweite Anregung hin inzwischen zur Einführung gelangt ist.) Im Börsenblatt konnte ich mit diesen Plänen nicht zu Wort kommen. In den obengenannten Blättern waren aber diese Ideen schon gleich bei -Erscheinen lebendig begraben. Man wurzelte auch noch zu sehr im Althergebrachten, und wenn ich in dem letzt genannten Aufsatz schrieb: »Ich weiß, daß ich mich mit meinen Ausführungen etwas weit in das Land Utopia gewagt habe-, so ahnte ich nicht, daß mir in der Verwirklichung dieser Pläne ein so großer und grausiger Helfer im -Krieg und in der Inflation erstehen sollte. Mit dem unsinnigen Wedingt-System haben Krieg und In flation aufgeräumt, und -doch müssen wir feststellen, daß dieses unsinnig« Bedingt-System uns zurzeit fehlt. Gehen wir den Ursachen des Geldmangels im -Sortiment nach, so finden wir, daß der gesamte Verdienst des Jahres immer wieder ins Lager wandert- und alljährlich in billigen Bücherwochen und Makulatur- Verkäufen verpulvert wird. Unter den veränderten Umständen tritt die so wichtige Rabattsrag-e etwas zurück vor den Fragen »Wie schränke ich das Lagerrisiko ein« und: »Wie erreiche ich eins Beweglichkeit der Lagerbestände, die mir den -erzielten Gewinn auch erhält«. Heute machen die Zinsen und Verluste des Lagers jeden Gewinn illusorisch. Wie lange dieser Zustand ertragbar ist, läßt sich mit einiger Mühe ansrechnen. Diese -Sortiinenter- fragc geht auch sehr stark den Verlag an, denn solange sie nicht ge löst ist, ist das Sortiment i-n seiner Tatkraft gehemmt und zu größter Zurückhaltung der Berlagsproduktion gegenüber ge zwungen. Als Mittel zur Lösung dieser Frage -erschien mir die »Werbe- -gemeinschaft Hamburger Buchhändler«, die gleich nach der Infla tion im Frühjahr 1924 gegründet -wurde und neben gemeinsamer Werbung dem gegenseitigen Austausch diente. Sie zählte -damals4 Mitglieder. Es stellte sich bald heraus, daß-diese Zahl zu gering war, um auf dem Tauschwege erhebliche Vorteile erzielen zu können. Etwa ein Jahr später wurde der Ring auf 9 Mitglieder, selbst verständlich alle Börsenvereinsmitglieder, erweitert. In -einem zentral gelegenen Betriebe kamen die Boten der beteiligten Fir men wöchentlich dreimal zur bestimmten Stunde zusammen und tauschten Bestellungen und Sendungen ans. Auch -hierbei stellten sich Unzuträglichkeiten ein. Es fehlte an der erforderlichen Pünkt lichkeit, was mehrfach zu Verstimmungen Anlaß gab. Es wurde daher bald darauf -ein Twuschbote angestcllt, der, mit einem großen Rucksack und Abonnements auf allen in Frage kommenden Straßenbahnen ausgerüstet, -dis Runde antrat. Der Rucksack er wies sich trotz seine Größe als zu klein, das Warten aus die Bahnen nahm viel Zeit in Anspruch, und es mußte bald wieder beraten werden, wie dem äbzuhelsen sei. Es tauchte dann der Plan auf, -ein Kleinauto anzuschaffen, der zunächst -von vielen Seiten energisch abgelehnt wurde. Das, was bei Milchgeschäften, Konditoreien und sonstigen Betrieben längst etwas Selbstverständliches -war, wurde von der inzwischen SOI
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