Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.07.1927

ltz6, IS. Juli 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. auch eher Stichwort- als Schlagwortkatalog — zu den bedeutendsten billigen Neihenbüchern zu bearbeiten, den er nun unter dem Titel »Ich hab's« dem Buchhandel vorlegt. Es ist ein Buch für die Praxis geworden, frei von biblio graphischen Finessen und unnötigem Ballast. Winkler verzeichnet: Stichwort, gekürzte Wiedergabe des Titels, Verfasser und endlich den Hinweis aus die Sammlung oder die Sammlungen, in denen das Werk erschienen ist. Wo es erforderlich schien, - ein Werk auch unter zwei oder noch mehr Stichwörtern verzeichnet. Eine noch vollkommenere Ausnutzung der billigen Reihenbücher würde natürlich neben der stichwortartigen Verarbeitung die Ausführung der Bände nach Schlagwörtcrn bringen. Die Vereinigung des Stich- und Schlag wortsystems macht ja z. B. den Stiche und Schlagwort-Katalog zu Neclams Universal-Bibliothek so wertvoll. Freilich, ein Realkatalog zu den billigen Bücherreihen, in der ausführlichen Art des von Ncclam hcransgebrachten, könnte wohl nur mit -finanzieller Unter stützung der beteiligten Verleger in> Angriff genommen werden. Da es aber sehr fraglich ist, ob alle Verleger der billigen Reihen sich zur Herausgabe eines gemeinsamen Stich- und Schlagwortkatalogs " zusammenschließen würden, muß das Verzeichnis von Franz Winkler als die zunächst beste Lösung bezeichnet werden. Wenn ein bestimm tes Buch gesucht wird, gibt der Winkler rasch Auskunft, und da ja das Stichwort in vielen Fällen auch Schlagwortcharakter hat, wird er auch oft sagen können, ob Uber ein angegebenes Thema eine Ver öffentlichung in einer billigen Sammlung erschienen ist. Der Sortimentsbuchhandel wird Franz Winkler jedenfalls für seine neue Arbeit dankbar sein. Der geringe Preis, lder dafür an- gcsetzt ist, wird sich rasch durch Mohrvertauf bezahlt machen. Der Winklersche Katalog soll und wird buchhändlerisches Hand werkszeug sein. Für die Hand des Bücherkäufers hat das Bar sortiment jetzt das Vertriebsmittel geschaffen, das die Gegen wart erfordert: den Katalog »Das billige deutsche Buch«. Mit der Herausgabe dieses Verzeichnisses zeigt die Katalogadteilung der K o e h l e r L Volckmar A. - G. wieder einmal ihr Bestreben und ihre Fähigkeit, den Buch handel durch Bearbeitung zeitgemäßer Vertriebsmittel zu unter stützen. Ter Katalog ist zweifeilvs sehr zeitgemäß. Es braucht an dieser Stelle nicht besonders ausgeführt zu werden, warum der Ver kauf des billigen Buches heute gefördert werden must. Neben den wirtschaftlichen Verhältnissen der meisten Bücherfreunde ist es der Wettbewerb der Buchgemeinschaften, die den Sortimenter zwingt, den Käufer besonders darauf aufmerksam zu machen, wieviel und welche billigen Bücher er ihm vermitteln kann. Aus dieser Er kenntnis heraus ist wohl der neue Vertviebskatalog geschaffen worden. Die Bearbeiter haben darin 4000 Titel vereinigt und ihrem Inhalte nach in 16 Gruppen übersichtlich geordnet. Neben der billigen Unterhaltungsliteratur, die ungefähr den 3. Teil des Verzeichnisses ausmacht, sind auch die Bücher praktischen Inhaltes und die populär-wissenschaftlichen Werke angeführt. Bet jedem Titel sind Einbandart und Preis angegeben. Als erfahrene Praktiker haben die Herausgeber natürlich auch auf ein wirkungs volles Aussehen Wert gelegt. Sie haben das Verzeichnis mit einem einladend farbigen Umschlag versehen, der die niedrigen Preis grenzen der aufgeführtcn Bücher in origineller Form zum Ausdrucks bringt. Den Katalog werden bestimmt viele Empfänger ausbewahren, und er wird wenn auch vielleicht im ganzen Ausmaß nicht im Augenblick der Versendung, so doch um so anhaltender seine Wir kung ausüben. Vom streng literarischen Standpunkt aus müssen freilich einige Einwendungen gegen den Katalog gemacht werden. Er steht:'nhalt- lich nicht aus der Höhe, die den Zusatztitel: Eine sorgfältige Aus wahl der besten deutschen Literatur . . . vollkommen rechtfertigte. Es finden sich Werke der Unterhaltungsliteratur darin, die unter die beste deutsche Literatur zu rechnen, doch wohl eine sehr individuelle Anschauung verrät, die dem Sortimenter, der den Katalog verteilt,. nicht immer als Zeichen eines guten Geschmacks angerechnet werden wird. Wenn der Katalog auch nicht gerade von solchen Büchern strotzt, cs wäre wohl doch besser, derartige, nicht einmal umstrittene Literatur durchgängig wcgzulassen. Lieber einige Titel weniger und dafür mehr Qualität. Ja unter Umständen selbst bei der anerkannten Literatur noch einige Streichungen und dafür bei den verbleibenden Titeln noch einige empfehlende Bemerkungen über den Inhalt. Im Volks- bibliothekswcsen, auf dessen Erforschung der Leserpsychologie der Buchhandel schon hingewiesen ist, wird das einfache Titelvcrze-ichnis nur noch in seltenen Fällen angewandt. Meist nur dort, wo man sich an den kundigen Literaturfreunb wendet. Für die Erziehung zum BUcherlesen gibt der neuzeitliche Volksbiblio thekar den mit Erläuterungen und Anmerkungen versehenen Katalog 904 als wegweisenden Buchführer heraus. Wenn es das Barsortiment fertigbringen würde, auch die speziellen Vertrtebskataloge ähnlich anszubauen und dabei doch den anerkennenswert niedrigen Preis bcizubehalten, dann wird man wie bei der Herausgabe der kleinen Literaturführer von einer Tat reden können. Kurt Fleischhack. Für die buchhändlerische Fachbibliothek. Alle für diese Rubrik bestimmten Einsendungen sind an die Redaktion des Börsenblattes, Leipzig, Buchhändlerhaus, Gerichtsweg 26, zu richten. Vorhergehende Liste s. Nr. 160. Bücher, Zeitschriften, Kataloge usw. n 2 6 i g 6 r kür den soir^veirer. Ruebbandel. 39. dabr- gang, Nr. 13. 2üriek: H.rt. Inst. Orell küssli. ^U8 dem lnbalt: ?08ttarik. — Rürdeke: ^ukedläge oder — weniger Dn- — Verreieknis der Dekrmittel eigenen Verlages. 8 8. m. ^bb. Der Bücherwurm. Eine Monatsschrift für Bücherfreunde. 12. Jahrg., Heft 9. Leipzig: Einhorn-Verlag. Aus dem Inhalt: W. Weichardt: Goethe und seine Gesellschaft. — Das europäische Buch. — H. Hesse: Eine Bücherprobe. — W. von der Schulen- burg: Hesse — A. Mähl: Herostratische Ehrenschändung. sJulius Langbehn.j — Mitteilungen der Deutschen Dichter-Gedächtnis- Stiftung. — Panoptikum des Bücherwurms. — Leseproben u. Bücherbesprechungen. Der Buch- und Z e i t s ch r i f t e n h a n d e l. 48. Jahrg., Nr. 28. Berlin. Aus dem Inhalt: E. Drahn: Das neue Adreßbuch der fremdsprachigen Zeitschriften u. Zeitungen. Rull et in de la Klai80n du Di vre kranial 8. 8e annös No. 102 du 1er juillet 1927. ?ari8, rue Lelidien 4. ^U8 dem lnbalt: 0. Oirard: Voxag68 a traver8 l'Ldition et la Didrairie: von Rrok. l)r. Kleiner, Direktor d. In8titut8 kür Papier- und l'extil-d'eoknilc an der peebn. Noeb8ebuIe ru Dreien. 62 8. Nk. 1.—. Der D r u ck s ch r i f t e n h a n d e l. 4. Jahrgang, Nr. 13. Berlin- Pankow: Rudolf Günther. Aus dem Inhalt: Strafgesetz und Presse-Recht. — Die Zeitung als Teil unserer Zeit. 8obrikten (0^2) 1914—1924. 1lr8g. v. ^u8kunkt8bureau der Deut8eben Ribliotbeken. Diekerung 2 (Roletim—Dige8t). Rerlin: ?reu88i86be 8taLt8bibliotbeIc 1927 (im Ruekkandel durob Otto Harra880witr, Deiprig). 80 8. 4° ?rei8 jeder Dkg. INK. 5.—. De Ditteraire 0 i d 8. sDer Diterari8eke ^Veg>vei86r.s Veerten- daag8eb 1ijd8cbrikt. No. 22. Haag: ID V. Ditteraire Roek- >vinkel. ^.U8 dem lnbalt: R!ograki8eke Novellen. — Ret Rinas- eimento. — Oarieaturen. — Len Roman door en Köningen. (Königin klaria von Rumänien: Die 8timme vom Rerge.s Haber'8 Raebliteratur^eriebte. 1lr8g. von Hermann Rakr'8 Ruebkandlung kür Reekt8- und 8taat8wi88en8ebakten (Oonrad Haber), Rerlin XV 8. Nr. 6, klai 1927. Neuere juri8ti- 8ebe8 8ebrikttum über bande^reebtlicbe Dnternebmungen. 14 8. Harz, Gebr., Neinfeld (Holstein): Werbeschrift für das Buch von Carl Harz, Buchhändler: Die Erlösung vom religiösen, poli tischen und wirtschaftlichen Nebel. Ein Selbstcrlösungsplan. 2., verb. Ausl. 16 S. Mk. —.10. Dölder-Ri6bler-1'6mp8k^ 0., ^Vien: Nr. 35. Ver- reicbni8 der Dekrbücker. 1927, duni. 48 8. — Ver2eiebni8 biologi8eber 17nterriobt8vverke. 14 8. m. ^bb. lNai 1927^ 16 8. — Naedriebten der Verlag8buebbandlung. dun! 1927. 4 8.